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Veröffentlicht am 16.11.2021

Außen wie Innen einfach ein schönes Buch!

Nightsky Full Of Promise
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"Nightsky Full of Promise" ist der neue New Adult Roman aus der Feder von Autorin Mounia Jayawanth. Gleichzeitig ist es auch der Auftaktband zur Berlin-Night-Trilogie aus dem LYX-Verlag.

"Nightsky Full ...

"Nightsky Full of Promise" ist der neue New Adult Roman aus der Feder von Autorin Mounia Jayawanth. Gleichzeitig ist es auch der Auftaktband zur Berlin-Night-Trilogie aus dem LYX-Verlag.

"Nightsky Full of Promise" erzählt die außergewöhnliche Geschichte von Sydney und Luke und ihrer Begegnung in einer milden Berliner Sommernacht, die alles verändern wird. Stundenlang reden sie miteinander, erzählen sich ihre Geheimnisse und Pläne für die Zukunft - bis es an der Zeit ist zu gehen. Aber soll es das gewesen sein? Luke geht ins Ausland, Sydney wird studieren und sie sehen sich nie wieder? Diese magische Nacht soll Alles sein, was ihnen bleibt? Ausgeschlossen!
So verabreden Luke und Sydney sich in genau einem Jahr an demselben Ort wieder zu treffen.
Ein Jahr später taucht Sydney wie versprochen auf. Aber von Luke gibt es keine Spur. Nicht nach dem ersten Jahr und auch nach vier weiteren Jahren taucht er nicht auf. Bis Sydney die Hoffnung aufgibt ihn jemals wieder zu sehen, nur damit ihr das Schicksal Luke plötzlich vor die Nase setzen kann. Luke, der gelogen hat. Luke, der sich weder an Sydney, noch an ihre magische Begegnung erinnern kann. Der Luke, den Sydney nie vergessen konnte.

Ob und wie die Beiden zueinander finden dürft ihr dann selbst herausfinden.

Mir hat "Nightsky full of Promise" insgesamt wirklich gut gefallen. Nachdem ich durch das wundervolle Cover auf das Buch aufmerksam wurde, war es spätestens nach der Leseprobe ganz um mich geschehen. Der Schreibstil ist flüssig und sehr ansprechend, sodass man sehr schnell an den Seiten klebt und mit dem Lesen nicht mehr aufhören kann. Auch gibt es immer wieder absolut lustige Dialoge und innere Monologe der Protagonisten, die dem Buch eine wunderbare Stimmung verleihen.
Erzählt wird im Wechsel aus der Perspektive von Sydney und Luke, was dem Leser ermöglicht Emotionen und Handlungen der Protagonisten besser zu verstehen. Besonders in dieser Geschichte, in der Fehlkommunikation zwischen den Figuren viel erzählerischen Raum einnimmt, war es sehr bereichernd beide Perspektiven zu haben.

Die Geschichte an sich fand ich bis auf einige Aspekte auch sehr gelungen. Ich fand klasse, wie unerschrocken die Autorin mit gängigen Geschlechterklischees aufräumt und ihren Charakteren Individuelle Facetten geschenkt hat. Auch haben schwere aber wichtige Themen wie Feminismus und Selbstliebe unaufdringlich einen Platz in der Geschichte gefunden und machen alles ein wenig ehrlicher und authentischer. Das hat das Buch nicht nur interessanter gemacht, sondern auch etwas herrlich Erfrischendes an sich.

Auch die Handlung kann sich insgesamt sehen lassen. Ein großer Spannungsträger ist natürlich die Frage danach, weshalb Luke Sydney vollkommen vergessen hat. Normalerweise finde ich es eher anstrengend, wenn solche Geheimnisse exzessiv in die Länge gezogen werden, nur um das Drama aufrech zu erhalten, besonders wenn man schon beginnt zu ahnen, was das "Geheimnis" ist. Hier ist es der Autorin aber gut gelungen die große Enthüllung über die Ereignisse in Lukes Vergangenheit hinaus zu zögern und den Leser dennoch durch geschickt platzierte Hinweise bei der Stange zu halten.

Nicht so begeistert war ich allerdings von dem beinahe lästigen Unwillen der Protagonisten miteinander zu reden. Natürlich muss man bedenken, dass die Geschichte im Grunde von dieser Fehlkommunikation lebt, aber mit der Zeit war es mir einfach etwas zu viel des Guten. Besonders Sydney war dahingehend eher enttäuschend.

Zu Beginn mochte ich Sydney als Protagonistin sehr, besonders dieser selbstironische Unterton, den sie an den Tag legt. Sie ist herzlich, lustig und backt nebenbei auch ganz hervorragend. Sie wirkt nahbar und ihre Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und glaubhaft geschildert und man kann durchaus nachfühlen, wie sehr es sie verletzt hat und immernoch verletzt, dass Luke sie vergessen hat. Dennoch habe ich ihr Verhalten teilweise als anstrengend, unerwachsen, gemein und unfair empfunden. Zumindest wann immer es um Luke ging. Passiv-aggressiv ist gar kein Ausdruck. Als klar ist, dass sie sich in Zukunft bei der Arbeit im Café öfter begegnen, ist ihr Umgang mit dieser Neuerung mehr als unprofessionell. Sie ist ja sogar bereit ihre Chefin um seine Kündigung zu bitten, ohne ihr einen Grund für diese Bitte zu nennen.
Es gibt zahlreiche solcher Beispiele, in denen sie mit ihrem abweisenden Verhalten Luke gegenüber schlicht über die Stränge schlägt und das geht zum Nachteil ihrer Sympathie. Besonders wenn man parallel dazu ließt, wie Luke sich immer stärker zu ihr hingezogen fühlt und nicht verstehen kann, weshalb sie ihn so sehr verabscheut. Dieses Informations Ungleichgewicht macht daraus einen mehr als unfairern Kampf, der noch dazu mehr als vermeidbar wäre, würde Sydney nur endlich den Mund aufmachen.

Luke hingegen hat mich ganz fix um den kleinen Finger gewickelt. Er ist eine interessante Figur, sympathisch, hilfsbereit und aufmerksam. Leider hat er eine wirklich schreckliche Familie und hat mit den Folgen dieses Umstandes schwer zu kämpfen. Je mehr man ihn und sein Leben kennenlernt, desto mehr schließt man ihn auch ins Herz.

Ein großer Pluspunkt in diesem Buch waren auch die vielen Nebenfiguren, die durch ihre Vielfältigkeit und tolle Ausarbeitung sehr viel zu der Geschichte beigetragen haben. Was dem Buch vielleicht an Tiefgang und Handlung fehlt, haben sie auf jeden Fall wett gemacht und ich hoffe sehr darauf, in den Fortsetzungen bald mehr von ihnen zu lesen.

Unterm Strich war "Nightsky Full of Promise" für mich trotz seiner kleineren Schwächen ein ganz wundervoller New Adult Roman, der mit einer kreativen Geschichte und tollen Atmosphäre besticht und zweifellos Lust auf mehr macht. Eine ganz klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.11.2021

Zwei Liebende wie Katz und Maus

Only Us - Unvergesslich
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"Unvergesslich" ist der 2. Teil der Only Us - Reihe aus der Feder von Autorin Melanie Harlow und erzählt die Geschichte von Chloe und Oliver. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und kann daher auch ...

"Unvergesslich" ist der 2. Teil der Only Us - Reihe aus der Feder von Autorin Melanie Harlow und erzählt die Geschichte von Chloe und Oliver. Die Handlung ist in sich abgeschlossen und kann daher auch selbstständig gelesen werden.

Chloe Sawyer und Oliver Pemberton sind Freinde fürs Leben. Seit ihrer frühen Kindheit sind die beiden irgendwie unzertrennlich, wobei sie vor keinem Streich, keinem Ärger zurückschrecken und sich andauernd mit aberwitzigen Wetten gegenseitig herausfordern.
Doch Dinge ändern sich und annähernd 20 Jahre später scheint von der Freundschaft zwischen ihnen nicht viel übrig. Zu viel ist zwischen ihnen passiert, zu viel hat sich geändert und Chloe kann Oliver einfach nicht mehr vertrauen. Es ist schließlich reichlich schwer mit jemanden befreundet zu sein, den man aus Überzeugung hasst.
Und während Chloe plant Oliver bis zu ihrem Lebensende aus dem Weg zu gehen, verfolgt dieser andere Pläne.
Oliver will sich den Traum von einer eigenen Destillerie erfüllen und er braucht niemand anderen als Chloe Sawyer, um das zu tun. Und wie es der Zufall will, war das auch schon immer Chloes großer Wunsch, doch beinhaltete der nie Olivers Anwesenheit.
Ist eine Zusammenarbeit zwischen ihnen überhaupt möglich, nach allem was passiert ist? Kann Oliver Chloe von dieser einen, letzten Chance überzeugen? Und kann Chloe der knisternden Anziehungskraft zwischen ihnen widerstehen?
Auf 336 mitreißenden Seiten findet ihr die Antworten.

Mir hat "Only Us - Unvergesslich" insgesamt gut gefallen, wobei es doch einige Aspekte gegeben hat, die ich persönlich nicht ganz rund fand. Aber alles schön Step by Step:

Das Cover ist in meinen Augen sehr ansprechend. Die Farbabstufung ist eine nette Idee und macht optisch echt was her. Die kleinen goldenen Details geben dem Gesamtbild das gewisse Etwas. Es ist zweifellos ein hübsches Cover, aber ehrlich gesprochen ist es keines, das für mich sehr aus der Masse heraussticht.

Eine Sache, die mich an diesem Buch wirklich begeistert hat, ist der wunderbare Schreibstil. Erzählt wird im Wechsel aus der Perspektive von Oliver und Chloe, wobei auch immer wieder kleine Rückblenden in ihre gemeinsame Vergangenheit eingeflochten werden. So entsteht beim Lesen ein Gefühl von Abwechslungsreichtum, das der Geschichte echt Pepp verleiht.
Darüber hinaus hat Melanie Harlow einen Weg gefunden so geschickt mit ihren Worten umzugehen, dass ein unwiderstehlicher Sog entsteht, der einen nicht so schnell wieder loslässt. Sie schreibt eingängig, lebendig und sehr bildhaft. In der Kombination war es absolut mitreißend.
Erstmal angefangen mit dem Buch, konnte ich es nie wirklich lange beiseite legen und so ließ es sich super schnell und locker runterlesen.

Das hat mich auch sehr für die kleineren Schwächen in der Handlung entschädigt. Für meinen Geschmack hätte das Buch etwas dynamischer und überraschender ausfallen können. Ab einemem gewissen Punkt war der Verlauf der Geschichte recht vorhersehbar und auch die Spannungsverteilung hätte etwas geschickter sein können. Nach einem vielversprechenden Start plätschert die Geschichte im Mittelteil eher vor sich hin, um zum Schluss eher übereilt abgeschlossen zu werden. Was der Handlung an Spannung jedoch fehlt, macht wie gesagt der Schreibstil größtenteils wett.

Mit den Protagonisten in diesem Roman bin ich nur bedingt warm geworden. Besonders Chloe hat mich ein wenig enttäuscht, da ihre Entwicklung nicht wirklich zu dem Bild gepasst hat, das am Anfang von ihr gezeichnet wird. Man lernt sie als starke, ambitionierte und selbstbewusste Frau kennen. Ihre beruflichen Ziele und Wünsche hat sie klar vor Augen und es wird schnell deutlich, dass sie sehr engagiert daran arbeitet, diese zu verwirklichen. Das hat mir sehr gefallen.
Auch ihre entschlossene Abneigung gegenüber Oliver war sehr glaubhaft dargestellt. Sie wirkte so zielgerichtet, entschieden und skeptisch ihm gegenüber, dass ich dachte, der wird sich ganz ordentlich ins Zeug legen müssen, um ihr Vertrauen wieder zu gewinnen.
Leider ist Chloes Entschlossenheit aber innerhalb weniger Kapitel vollständig verpufft. Sie ist nachgiebig, inkonsequent und schrecklich beeinflussbar in einem Ausmaß, das einfach nicht zu dem passen will, was noch zu Beginn der Geschichte geschrieben wird. Ihr Handeln war für mich schwer nachzuvollziehen und teilweise war ich richtig genervt ob ihrer Naivität und Beeinflussbarkeit. Noch schlimmer war nur, dass sie mit Oliver herumgewitzelt hat, wie beeinflussbar und durchschaubar sie doch sei.
Dieses Verhalten zieht sich durchs Buch wie ein roter Faden und hat die Protagonistin nach meinem Empfinden leider in kein gutes Licht gerückt.

Oliver auf der anderen Seite fand ich rückblickend ein wenig sympathsicher, wenn auch nicht weniger schwierig als Charakter. Mir hat gefallen, dass er zumindest bemüht war, sein eigenes Verhalten zu reflektieren, sein Handeln zu hinterfragen und zu überlegen, was er besser machen kann. Dennoch bleibt auch das größtenteils sehr oberflächlich. Stattdessen leistet er sich direkt den nächsten (eigentlich) unverzeihlichen Fehltritt, als hätte er kein bisschen aus seinen Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Trotz seiner annähernd 30 Jahre verhät er sich wie ein Impulsgesteuerter Teenager, dem noch dazu alles zu leicht gemacht wird.
Ich wünschte die Autorin hätte ihm ein paar mehr Stolpersteine in den Weg gelegt, denn so leistet sich Oliver eine Katastrophe nach der Nächsten ohne wirklich je Konsequenzen zu spüren. Seinem Charakter hätte es sicherlich nicht geschadet, sich etwas mehr ins Zeug legen zu müssen.

Oliver und Chloe zusammen toll zu finden war angesichts dieser Punkte nicht einfach. Man wünscht sich permanent sie wäre konsequenter und er aufrichtiger und erwachsener.
Ich denke ihre Dynamik hätte mir ein wenig mehr zugesagt, wenn sie sich auf emotionalere Art mit dem jeweils anderen auseinandergesetzt hätten. Ihre Beziehung lebt aber überwiegend durch Körperlichkeiten.
Überhaupt finden sich in der zweiten Hälfte des Buches viele explizite Szenen zwischen Oliver und Chloe. Prinzipiell gehört das auch zum Genre dazu, so auch hier. Aber am Ende liefern diese Szenen (finde ich) keinen wirklichen Mehrwert für die Geschichte, daher wird es in meinen Augen etwas problematisch, wenn sie anfangen die Handlung zu überschatten.
Und in diesem eher kurzen Buch, nehmen gerade diese Szenen doch sehr viel Raum ein, die eventuell besser in die Charakterentwicklung oder Handlung investiert gewesen wären.

Unterm Strich hat mich "Only Us - Unvergesslich" nicht so vom Hocker gehauen, aaaber aller Kritik zum Trotz war es dennoch gut zu Lesen. Man kann gut in der Geschichte abtauchen, die Handlung plätschert so vor sich hin und der Unterhaltungsfaktor ist auch da.
Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass dieser Roman für mich nichts Besonderes war. Dafür waren mir die Charaktere zu schwierig und die Handlung zu flach. Richtig Enemies-to-Lovers war es leider auch nicht.
Es mag also etwas an Substanz fehlen, aber für Nebenher ist es eine super Lektüre, die man aufschlagen, genießen, zum Schluss aber auch weglegen kann, ohne ihr groß nachzuhängen. Wer also gerne wieder einen kurzweiligen, romantischen und prickelnden Roman zum Abschalten sucht, wird hiermit sicher nichts falsch machen.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 05.11.2021

Ein Herzensbuch und eine Herzensreihe

Drei Dates
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Es geht weiter mit der sympathischen Londoner Mädels-WG rund um Ruby, Pen und Maisie. Nachdem Ruby im ersten Band mit Beau ihr großes Glück gefunden hat, schustert Autorin Franziska Erhard in diesem zauberhaften ...

Es geht weiter mit der sympathischen Londoner Mädels-WG rund um Ruby, Pen und Maisie. Nachdem Ruby im ersten Band mit Beau ihr großes Glück gefunden hat, schustert Autorin Franziska Erhard in diesem zauberhaften 2. Teil der Kisses-in-London Reihe nun auch das perfekte Happy End für Pen zusammen. "Drei Dates" hat eine in sich abgeschlossene Handlung und kann daher auch selbstständig gelesen werden.

Penelope - von allen nur Pen genannt - ist eine vorzeige Londonerin, die es auch noch faustdick hinter den Ohren hat. Frech, witzig und stilsicher, mit herausragendem Gespür für Mode und Design ist sie quasi wie geschaffen für das Leben in dieser großen aufregenden Metropole. Billige Anmachen, die sie in ihrem Job als Modeberaterin öfter als ihr lieb ist über sich ergehen lassen muss, pariert sie so sicher und raffiniert, wie d'Artagnan einen Streich mit seinem Degen. Und wie dieser, hat auch Pen ihre zuverlässigen, allzeit bereiten Musketiere an ihrer Seite: Ruby und Maisie!
Gemeinsam können sie alles schaffen. Nur diese eine Sache können die Freundinnen ihr nicht abnehmen: Die Suche nach Mr. Right.

Pen will sich von ganzem Herzen verlieben und endlich den Einen finden. Attraktiv und erfolgreich soll er sein, mit großen Ambitionen, ähnlich den ihren, doch ganz besonders will sie endlich fühlen, was es bedeutet angekommen zu sein.
Schade nur, dass der Weg zu ihrem ganz persönlichen Mr. Right sie direkt durch den alptraumhaften Dating-pool der Großstadt führt. Wie soll Pen jemals den richtigen Mann finden, wenn sie ständig abgelenkt wird von Flaschen, Lügnern, "Meine Frau muss es nicht erfahren"-Spezialisten und solchen, die eh nichts Ernsthaftes suchen?

Es muss ein Schlachtplan her. Ganz Klar!

Praktischerweise klopft gerade das neue Jahr an die Tür und Pen fasst einen Entschluss. Schließlich heißt es nicht umsonst "Neues Jahr, neues Glück!".
Drei Dates! Nicht weniger muss jeder Kandidat durchhalten, bevor Pen seinen Bemühungen nachgibt.
Leider schützt aber selbst der beste Dating-Filter nicht vor unerwünschten Überraschungen und so muss Pen noch den ein oder anderen Frosch küssen, bis endlich jemand in ihr Leben tritt, der all ihre Wünsche für die Zukunft Wirklichkeit werden lassen könnte. Aber macht ihn das auch zu ihrem Mr. Right?

Mir hat "Kisses in London - Drei Dates" wirklich sehr gut gefallen. Der Schreibstil von Franziska Erhard hat mich bereits in "Drei Worte" total begeistert, deshalb hatte ich auch nicht weniger von diesem Teil erwartet. Enttäuscht wurde ich nicht. Er ist leicht, lebendig und dynamisch, total mitreißend und nicht zu vergessen gespickt mit lauter raffinierten und ungemein lustigen Sätzen.
Besonders erwähnenswert finde ich allerdings, dass aus Pen's Perspektive erzählt wird und ich finde unglaublich toll, wie gut ihre Persönlichkeit durch den Schreibstil zum tragen kommt. Würde ich nicht wissen, dass ein und dieselbe Person hinter Ruby und Pen steckt, könnte ich glatt denken, Pen hätte hier selbst ihre Geschichte zu Papier gebracht. Das hat mir als Leserin wirklich ein ganz besonderes Gefühl beim Lesen beschert, das ich sehr genossen habe.

Zur Handlung möchte ich niemandem etwas vorweg nehmen, deshalb verrate ich zum Inhalt nicht mehr, als das was hier schon steht. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Geschichte eher vor sich hinplätschert, auf keinen Fall langweilig, aber eben auch nicht mit einem mordsmäßigem Tempo. Wer also eher Drama und Action (in Liebesromnen durchaus nicht selten vertreten) sucht, wird in diesem Buch nicht fündig. Ich finde das aber gar nicht schlimm. Für mich gewinnt Pen's Geschichte ihre Spannung eben nicht durch super dramatische Szenen oder krasse Wendungen (wobei man hierauf keineswegs verzichten muss), sondern durch die Charaktere. Echte, authentische Charaktere, die einem ans Herz wachsen, die einen beschäftigen, zum Lachen und zum Grübeln bringen und mit denen man mitfiebern kann, bis sie endlich ihr Happy End finden.

Pen ist genau so ein Charakter. Ich könnte vermutlich ewig darüber schreiben, warum genau ich sie als Protagonistin so interessant gefunden habe. Sie ist lustig, liebenswert, clever und bringt zweifellos eine gute Portion weiblichen Charme mit. Sie hat wirklich viele gute Seiten, aber besonders interessant, sind ihre nicht so guten Seiten. Pen entwickelt sich zu einem Paradebeispiel für "seinem eigenen Glück im Weg stehen". Und ich finde die Autorin hat sich in diesem Fall richtig was getraut, indem sie Pen einige Eigenschaften verpasst hat, die im Allgemeinen eher wenig Sympathie beim Leser generieren. Pen entpuppt sich nämlich als ganz schön oberflächlich und materialistisch.
Ich hätte gedacht, gerade diese Eigentschaften würden mich mehr stören, allerdings kann ich nicht sagen, dass das der Fall war. Viel eher war es echt spannend mal eine Protagonistin zu haben, die diese Facetten aufweist und sich ihrer Schwächen noch erst bewusst werden muss. Pen war einfach erfrischend menschlich und authentisch.
Und für jede Szene, in der man sie vielleicht ein kleines bisschen schütteln wollte, damit sie die Augen aufmaucht und ihre Lebenseinstellung überdenkt, wird man durch ihre ehrliche und einnehmende Charakterentwicklung im Laufe der Geschichte mehr als entschädigt.

Auf die männlichen Wesen in diesem Roman möchte ich auch nicht unbedingt eingehen, viel zu spaßig ist es sie mit ihren Vorzügen und Marotten selbst kennen (und lieben?) zu lernen. Aber jeder von ihnen - auf die ein oder andere Art - ist eine Bereicherung für die Geschichte oder zumindest eine in-Zukunft-vielleicht-mal-lustige Partyanektdote für Pen.

Eine besondere Freude an "Drei Dates" war das Wiedersehen mit Pen's Mitbewohnerinnen. Alle drei sind so unterschiedliche Charaktere, dass es jedes Mal ein großes Vergnügen ist, wenn sie zusammen kommen und sich in ihren Gesprächen verlieren. Besonders Masie ist als Nebenfigur etwas mehr ins Spiel gekommen und hat mich mit ihrer herzlichen, aufgeschlossenen und unerschütterlichen Art schon sehr neugierig auf den dritten Teil der Reihe gemacht.
Und obwohl Ruby und Beau schon ihr eigenes Buch gefüllt haben, war es auch ungemein schön ein paar Leseschnipsel zu bekommen, in denen man die Zwei zusammen ein wenig anschmachten konnte.

Dieses Buch hat mich nach allen Regeln der Kunst um den kleinen Finger gewickelt und ich konnte es beim Lesen nicht aus der Hand legen. Ich hab lauthals gelacht und gegrübelt, mitgefiebert und gejubelt und von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur das Lesen genossen. Zum Schluss schreibt sich die Leseempfehlung quasi ganz von allein!

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Veröffentlicht am 05.11.2021

Die reinste Achterbahnfahrt der Gefühle

IMPERIAL - Stay With Me 2
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"IMPERIAL - Stay with me" von Maddie Sage ist der 2. Teil ihrer Roman-Reihe rund um den Königshof von Wittles Cay und dessen Bewohner. Die Handlung knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an ...

"IMPERIAL - Stay with me" von Maddie Sage ist der 2. Teil ihrer Roman-Reihe rund um den Königshof von Wittles Cay und dessen Bewohner. Die Handlung knüpft nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an und erzählt, wie es mit Lauren und Alex weitergeht.
Die Ausgangslage der beiden ist dabei alles andere als rosig. Nachdem Lauren von Alexanders anstehender Verlobung mit der Belvarischen Prinzessin Maisie erfahren hat, scheint ihr Herz ein für alle Mal gebrochen. Wie soll sie über Alex hinweg kommen, nachdem er sich so fest in ihrem Herzen verankert hat?
Und auch Alexander geht es nicht wesentlich besser. Durch den verzweifelten Wunsch eine Verlobung mit Maisie zu verhindern und Laurens Gunst zurück zu gewinnen, stürzt sich Alex in ein Chaos, das sich langsam seiner Kontrolle entzieht und droht sein Herz zu zerbrechen.
Ihre Liebe ist stark, doch haben sie mächtige und gerissene Gegenspieler und sehen sich wohlbehüteten Geheimnissen gegenüber, deren Tragweite sie sich nicht einmal vorstellen können

Ob und wie Alex und Lauren mit ihren Gefühlen füreinander weitermachen werden kann man auf 450 nervenaufreibenden Seiten lesen.

Insgesamt hat mir diese Fortsetzung gut gefallen, wobei "Stay with me" nicht ganz an seinen Vorgängerteil herankommt.

Der Schreibstil von Maddie Sage ist flüssig und sehr anschaulich, sodass die Beschreibungen der Handlungsorte sehr lebendige Bilder entstehen lassen. Nachdem Teil 1 hauptsächlich auf Wittles Cay Island spielt, war es eine angenehme Überraschung, dass Teil 2 mit einigen durchaus spannenden Ortswechseln aufwarten konnte.

Eine weitere Veränderung war, dass man die Geschichte nicht nur aus Sicht von Alex und Lauren lesen konnte, sondern die Erzählanteile auf noch mehr Figuren aufgeteilt wurden, die mit ihren ganz eigenen Problemen klar kommen mussten. So ließt man bspw. häufiger aus der Perspektive von May, Laurens Schwester, ihrer besten Freundin Jane oder auch Prinzessin Maisie.
Das hat mir einerseits sehr gefallen, weil es mehr Abwechslung in die Handlung brachte und es ermöglichte, ebendiese Figuren viel besser kennen zu lernen. Andererseits waren mir persönlich diese teilweise abrupten und zahlreichen Perspektivwechsel eine Spur zu chaotisch. Auch sind manchmal enorm viele Kapitel vorrübergezogen, ehe man zu einem Erzähler, zB Jane zurückgekehrt ist. Da musste ich mich erstmal kurz daran erinnern: "Aah, bei ihr ist ja gerade das und das passiert".
Mit der Zeit war es also wirklich etwas heikel, einen guten Überblick über alle Handlungsstränge zu behalten.

Was die Charakterentwicklung angeht, so konnten mich in diesem Teil eher die Nebenfiguren von sich überzeugen. Besonders Jane, die im ersten Teil nicht sehr viele Sympathiepunkte gesammelt hat, wird hier nahbarer und komplexer. Es fällt leichter ihre Probleme und Ängste zu verstehen und ich muss sagen, dass ich sie nach diesem Teil sehr gerne mag.
Selbst Maisie macht eine interessante Entwicklung durch. Sie ist keine Antagonistin, die man stumpf hassen kann, sondern überrascht mit der Zeit immer wieder. Richtig mögen tue ich sie nach wie vor nicht, aber zweifellos gehört sie zu den interessanteren Figuren dieser Reihe.
Von Alex und Lauren hingegen war ich nicht ganz so begeistert. Lauren hat viel einstecken müssen und verständlicherweise darunter gelitten. Sie ist nicht mehr ganz diese starke, junge Frau aus dem ersten Teil, sondern muss eine ganze Menge verarbeiten. Ihre Entwicklung ist schlüssig und trotzdem hatte ich emotional nicht ganz die Verbindung zu ihr, wie in "Wildest dreams", was schon ein wenig schade war.
Mit Alex konnte ich - ganz blöd gesagt - ein wenig mehr anfangen. Seine innere Zerrissenheit ist toll dargestellt und animiert gerade dazu, mit ihm mit zu leiden. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass er vielleicht lernt etwas reflektierter mit seinen Fehlern und Problemen umzugehen, anstatt dieselben Fehler immer wieder zu machen und in Ratlosigkeit, Wut und Selbstmitleid zu zerfließen.

Laurens und Alex Umgang miteinander hat mich in diesem Teil auch nicht überzeugt. Mir war es etwas zu wenig offene Kommunikation (nach allem was sie schon durchgemacht haben, nicht zu viel verlangt), etwas zu viel jugendliches Drama und etwas zu viel Hin und Her zwischen den Beiden.
Ich hatte zeitweise das Gefühl, dass sich in diesem Buch zu viel der Handlung wiederholt, und habe das als etwas anstrengend empfunden.

Ganz toll (oder grausam, je nachdem wie mans betrachtet) war, dass die Autorin nach dem bösen Cliffhanger am Ende des ersten Teils in "Stay with me" noch ordentlich einen drauf gesetzt hat. Wieder einmal versteckt sich hinter dem eher zurückhaltenden Cover ordentlich Action, die einen ungeduldig auf Teil 3 warten lässt.

Mein Fazit fällt also insgesamt ganz gut aus. Für ein Buch über Dramen und Liebschaften von Royals, wartet "Stay with me" wirklich mit allem auf, was das Thema so zu bieten hat. Es gibt so viele Geheimnisse, Erpressungen und Skandale, dass es immer irgendwie spannend bleibt. Und, viel wichtiger noch, es lässt einen bangen und hoffen auf das große Finale in "Until Daylight". Wegen des Hin und Hers hat mich dieser Teil emotional nicht ganz so abgeholt, deshalb bekommt "Stay with me" 3.5 Sternchen. Die IMPERIAL-Reihe an sich, ist aber definitiv die Leseempfehlung wert.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

Der Funke ist nicht übergesprungen

Dance into my World
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Mit "Dance into my World" ist am 20.09.2021 endlich das lang ersehnte Debüt von Autorin Maren Vivien Haase im Blanvalet Verlag erschienen. Gleichzeitig ist es der Auftaktband zu einer neuen New Adult Reihe ...

Mit "Dance into my World" ist am 20.09.2021 endlich das lang ersehnte Debüt von Autorin Maren Vivien Haase im Blanvalet Verlag erschienen. Gleichzeitig ist es der Auftaktband zu einer neuen New Adult Reihe rund um das "Move District" Tanzsstudio in New York.

Alle Wege führen in die Stadt, die niemals Schläft. So auch die von Jade, die nicht nur an der Parsons School in New York Modedesign studieren will, sondern auch dringend das traumatische letzte Jahr in ihrer Heimatstadt Beckhaven hinter sich lassen möchte.
Und so heißt es für sie ab sofort: Neue Stadt, neue Wohnung und neuer Job.
Nur den Punkt mit den neuen Freunden kann Jade nicht so richtig in Angriff nehmen. Zu viel ist passiert, zu viel von ihrem Vertrauen verloren gegangen, als dass sie sich anderen Menschen wieder öffnen könnte. Doch zum Glück gibt es Olivia. Wie Jade, jobbt auch sie in demselben Café und mit ihrer herzlichen, mitreißenden Art, gelingt es Olivia sich langsam an Jades sorgsam errichteten Barrieren vorbeizutänzeln. Und weil die passionierte Tänzerin nicht dafür bekannt ist, locker zu lassen, gelingt es ihr sogar, Jade zu einem Besuch in ihrer Tanzschule, dem "Move-District-Studio" zu bewegen - nichts ahnend, dass sie dort auf Austin treffen wird. Der sympathische Tänzer hat etwas an sich, das Jades Herz zum Stolpern bringt. Aber wie kann sie jemandem vertrauen, der sich als größter Playboy des Move-District herausstellen könnte? Und wie kann sie sich auf ihn einlassen, wenn ihre Vergangenheit droht sie einzuholen...?

Was als vielversprechende Geschichte auf meinem Bücherstapel gelandet ist, hat mich leider - und hier muss ich ehrlich sein - etwas enttäuscht zurück gelassen. Die Idee rund ums "Move-District" und auch Tanzen, etwas so Visuelles, in ein Buch einzubinden, finde ich genial und das war es am Ende auch, was "Dance into my World" für mich lesenswert und interessant gemacht hat.

Debüt-Romane sind für mich immer spannend, da man einen ganz neuen Autorin und damit einen vollkommen neuen Schreibstil kennenlernt. So war es auch hier und ich muss sagen, dass mir der Schreibstil von Maren Vivien Haase insgesamt gut gefallen hat. Er ist flüssig und lebhaft, lässt Bilder und Figuren entstehen und hat einen Sog, der den Leser einzufangen versteht. Mir ist der ein oder andere (nach meinem Empfinden) verschachtelte Satz aufgefallen und ein paar Wiederholungen (Jade errötet wirklich sehr oft), aber ansonsten hat sich bei mir mit der Zeit ein guter, Stolper-freier Lesefluss eingestellt.
Ich persönlich bin auch kein übermäßiger Fan von zu vielen Anglizismen, die hier nicht selten im Text aufgetaucht sind, aber man gewöhnt sich daran, dass die Figuren so sprechen.
Ganz toll hingegen fand ich, wie es der Autorin gelungen ist, den New Yorker Herbst und diese ganz besondere Atmosphäre Brooklyns lebendig werden zu lassen. Dem lässt sich direkt hinterher setzen, dass auch die Dynamik im "Move-District" super authentisch dargestellt war. Das Treiben im Empfangsbereich, der Umgang der Tänzer untereinander, aber auch ganz besonders die Emotionen beim Tanzen und die Durchführung von Bewegungen war ungemein gut vorstellbar und lebendig. Man merkte hier deutlich, dass die Autorin selbst Tänzerin ist.

Inhaltlich hat mich "Dance into my World" nur teilweise überzeugen können. Es ist eine gewisse Spannung drin und gemessen an Jades Vergangenheit, macht es auch Sinn, dass sie bei all ihren Vertrauensproblemen und Ängsten Zeit braucht, um sich Austin zu nähern. Aber all diese interessanten Entwicklungen treten erst viel später ein. Ich erinnere mich, dass ich bei Seite 80 ca innegehalten habe und darüber nachdachte, dass bis dahin im Grunde nichts passiert ist, außer dass man Jades Alltag ein wenig kennenlernt. Es war fast schon ein bisschen langweilig und ich habe nur darauf gewartet, dass endlich etwas passiert.
Durchweg behielt die Handlung ein eher mäßiges Tempo bei, aber da irgendwann inhaltlich mehr dazu kam, war das so auch in Ordnung. Überrascht hat mich dann, dass gerade der Schluss, in dem doch ziemlich viel und sehr Wichtiges passiert, eher schnell abgehandelt wurde, damit alle losen Fäden noch zusammen finden.
Insgesamt hätte der Spannungsbogen meiner Meinung nach etwas ausbalancierter sein können.
Was mich leider sehr gestört hat, war die Einbindung von Jades Vergangenheit in die Handlung. Was genau hinter ihrer traumatischen Vergangenheit steckt, erfährt man erst sehr spät in der Geschichte, obwohl einem schon eher klar wird, was passiert sein könnte. Bis dahin wird alle paar Seiten eine Panikatacke, ein Gedankenkarussell aus Zweifeln oder eine Andeutung eingestreut, die dem Inhalt nach identisch zu den vorherigen ist, nur eben in anderen Worten verpackt wurde. Es verliert nicht nur den Reiz, das "Geheimnis" herausfinden zu wollen, sondern wird bisweilen auch etwas nervig, immer nur dasselbe zu lesen, ohne dass es die Story voran bringt.

Die Charaktere von "Dance into my World" haben mich ebenfalls mit gemischten Gefühlen zurück gelassen, denn es waren eher Nebenfiguren wie Olivia, die mich begeistert haben.

Mit Jade hingegen hatte ich meine Probleme warm zu werden. Ihr Leben ist geteilt in zwei Abschnitte: Vor New York und New York. Dadurch dass man aber wie gesagt erst spät erfährt, was vor New York passiert ist, war ihr Charakter für mich zu lange zu eindimensional. Es scheint, als sei sie nur definiert durch ihre Vergangenheit. Von ihrer wahrhaftigen Persönlichkeit hingegen kommt nicht wirklich etwas an.
Ein Aspekt, der sie durchaus interessant machen könnte und vorallem etwas leidenschaftlicher, wäre ihr Interesse an Modedesign. Anders als etwa beim Tanzen, kam in dieser Hinsicht bei mir jedoch nichts an. Es ist natürlich klar, dass der Tanz in einem Buch übers Tanzen einen gesonderten Stellenwert einnimmt, aber wenn die Protagonistin eine zweite, sehr wichtige Leidenschaft hat, nämlich die Mode, würde ich hier gerne dieselbe Hingabe spüren. Die Liebe zum Detail, die bei den verschiedenen Tanzmoves so gut rüberkommt, fehlte mir hinsichtlich Jades "Berufung" zur Modedesignerin.

Emotional war es mit ihr ein hin und her und obwohl ich ein wenig Sympathie für sie aufbringen konnte, ging diese aufgrund ihres Verhaltens gegen Ende des Buchs wieder verloren. Ihr Handeln und ihre Reaktion waren für mich einfach nicht nachvollziehbar und auf gewisse Weise auch widersprüchlich.

Austin auf der anderen Seite war nett, aber auch lange Zeit nicht wirklich greifbar, dadurch dass er erst sehr spät in die Geschichte eingebunden wird und man ihn nur aus Jades Perspektive kennenlernt. Sie hält ihn auf Abstand und denkt sich ihre Sachen über ihn, die nur wenig mit seiner eigentlichen Persönlichkeit gemein haben. Es ist also reichlich schwer ihn besser kennenzulernen, dennoch war er mir sympathisch. Einfach ein richtig guter Kerl, bei dem man vielleicht die ein oder andere Ecke oder Kante vermisst. Zum Ende hin bekommt er aber etwas mehr Substanz.

Unterm Strich hat mich "Dance into my World" also nicht so vom Hocker gehauen wie ich es angesichts des Riesen-Hypes erhofft hatte. Die Probleme mit der Hauptprotagonistin haben es mir schwer gemacht, die Handlung wirkte auf mich teilweise etwas zu konstruiert und Jade und Austin haben mich Emotional nicht wirklich erreicht.
Trotzdem muss ich anerkennen, dass die Geschichte sehr durch das Setting und Tanzen besticht. Die Atmosphäre im "Move District" hat mich total abgeholt und allein deshalb werde ich es mit Teil 2 der Reihe "Step into my Heart" nochmal versuchen. Was "Dance into my World" betrifft, betrachte ich es als netten Einstiegsband, den man gut lesen kann und der Lust auf mehr macht.

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