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Was wir in uns sehen - Burlington University"Was wir in uns sehen" ist der 1. Teil aus Sarina Bowens neuer Reihe, rund um die Burlington University und ist am 30.09.2021 im LYX-Verlag erschienen.
Es handelt sich hierbei um eine Spin-off Serie, basierend ...
"Was wir in uns sehen" ist der 1. Teil aus Sarina Bowens neuer Reihe, rund um die Burlington University und ist am 30.09.2021 im LYX-Verlag erschienen.
Es handelt sich hierbei um eine Spin-off Serie, basierend auf der True North Reihe, das heißt, wer diese schon gelesen hat, wird dem ein oder anderen bekannten Charakter wiederbegegnen. Wer die True North Bücher aber noch nicht gelesen hat, wird dadurch keinen Nachteil erfahren. "Was wir in uns sehen" ist ein in sich abgeschlossener Teil und kann vollkommen unabhängig gelesen werden. Und darum geht's:
Erzählt wird die Geschichte von Chastity und Dylan. Chastity hatte es in ihrer Jugend weiß Gott nicht leicht. Aufgewachsen in einer streng religiösen Sekte, rigoros abgeschirmt von der Außenwelt und die Zukunft längst verplant durch das Urteil der Anführer, gelingt ihr mit 19 Jahren das Undenkbare: Sie flieht.
Das ist nun zwei Jahre her. Zwei Jahre in denen Chass lernen konnte was Nagellack ist und auch dass es vollkommen okay ist, enge Jeans zu tragen. Dass sie mit Fleiß alles schaffen kann, genauso wie sie es geschafft hat ein begehrtes Stipendium für die Burlington University zu ergattern. Doch in diesen zwei Jahren musste sie auch lernen, wie furchtbar es sein kann, unglücklich verliebt zu sein. Verliebt in den Besten Freund, der sie niemals ansehen würde, wie er jede andere auf dem Campus anzusehen scheint. Aber Chass lässt sich nicht unterkriegen und sie ist bereit für das zu kämpfen, was sie will.
Dylan Shipley, Chastitys Nachbar und bester Freund, genießt sein Studentenleben in vollen Zügen. Er genießt die Zeit mit seinen Freunden, die nicht abbrechenden Bekannschaften mit hübschen Frauen und auch dem Feiern ist er reichlich zugetan. Eine Pause von seinem Studentendasein gibt es für ihn nur an den Wochenenden, an denen er zur Familienfarm fährt um seinem Bruder bei der Arbeit unter die Arme zu greifen. Als dann auch noch seine beste Freundin Chass an derselben Uni studieren soll wie er, könnte es eigentlich nicht besser für Dylan laufen. Wäre da nicht die Angespannte Stimmung zwischen seinem Bruder und ihm, der ewigen Frage nach der Wahl seines Hauptfachs und dem unberechenbaren Knistern, das seit Neustem immer auflodert, kaum dass Chass in seiner Nähe ist. Doch Dylan ist fest entschlossen, zumindest diese eine Sache nicht zu verbocken. Denn Chass verdient so viel mehr als einen Typen, der Beziehungen eigentlich meidet wie die Pest...
Wie es sich zwischen den beiden weiterentwickelt, dürft ihr natürlich selbst herausfinden.
Mir hat "Was wir in uns sehen" insgesamt wirklich gut gefallen. Zunächst ist das Cover in meinen Augen sehr gelungen. Schlicht aber schön. Die dunkle Farbgebung finde ich sehr ansprechend und sie harmoniert gut mit den Floralen Details. Am meisten überzeugt mich aber der Wiedererkennungswert, da unverkennbar eine gewisse Ähnlichkeit zu Sarina Bowens anderen Büchern besteht. Es sieht nicht zu abgekupfert aus, aber man kann doch gut erkennen, dass es eben dieser Autorin zuzuordnen ist.
Für mich war dieser Roman das erste Buch von Sarina Bowen, deshalb konnte ich beim Schreibstil natürlich keine Vergleiche ziehen. Mir hat ihre Art zu Schreiben aber sehr gut gefallen. Die Geschichte lässt sich leicht, flüssig und in einem guten Tempo lesen, die Beschreibungen sind bildhaft und die Dialoge haben eine gute Dynamik. Das Buch erlaubt einem schnell dieses vollständige Abtauchen in die Geschichte, was mir sehr gut gefallen hat.
Besonders einnehmend war auch das Setting und die Atmosphäre in der Geschichte. Dadurch dass sich weite Teile der Handlung auf der Shipley Farm abgespielt haben, kam in kürzester Zeit richtiges Herbstfeeling auf. Da hätt ich mich am Liebsten mit dicken Kuschelsocken und einer heißen Schokolade bewaffnet in den Sessel gekuschelt und nur noch vor mich hin gelesen, während draußen der Wind an den Bäumen zerrt. (Leider war das Wetter aber "zu gut" um richtig zu der Fantasie zu passen.)
Ein bisschen schade ist dafür aber, dass man nur sehr wenig Uni-Feeling beim Lesen bekommt, da sich die Szenen an der Burlington im Grunde auf Chass' oder Dylan's Wohnungen beschränken.
Darüber hinaus überzeugt dieses Buch mit liebevoll ausgestalteten, vielschichtigen Charakteren, die den Leser recht schnell für sich einnehmen. Besonders Chastity ist mir schnell ans Herz gewachsen. Durch ihre unglückliche Kindheit hat sie sehr viele Dinge nicht erlebt, gesehen oder kennengelernt, die die allermeisten als selbstverständlich betrachten. Genauso war es ihr zu Beginn der Geschichte geradezu unmöglich über ihre eigenen Gefühle und Wünsche zu sprechen. Man erlebt also, wie sie sich Stückchen für Stückchen aus der Umklammerung ihres alten Lebens löst und dabei eine wundervolle Entwicklung durchmacht.
Entscheidend dafür war natürlich unter anderem auch ihre Freundschaft zu Dylan.
Dylan auf der anderen Seite hat es einem von Zeit zu Zeit schwer gemacht in seinem Team mitspielen zu wollen. Der Unterschied zwischen Uni-Dylan und Farm-Dylan war wie der von Tag und Nacht und ich muss gestehen, dass mir Uni-Dylan nicht übermäßig sympathisch war. Dennoch hat er Charaktereigenschaften, die es schlicht unmöglich machen, ihn nicht gern zu haben. Beispielweise ist er pflichtbewusst, engagiert und unglaublich loyal seinen Freunden und der Familie gegenüber. Und je besser man ihn kennenlernt, desto klarer wird auch, dass er mit seinen eigenen Schatten der Vergangenheit zu kämpfen hat.
Eine große Bereicherung waren für mich auch diverse Nebenfiguren, so wie Chass' neue Freundin Ellie oder Dylan's Mitbewohner Rickie. Durch sie hat die Geschichte eine gute Portion Humor dazu bekommen und Dylan und Chass einen guten Gegenpol zu ihrer hitziger werdenden Beziehung.
Dieser Roman ist eine hervorragende Mischung aus süß und sexy geworden. Die Entwicklungen zwischen Chass und Dylan sind sehr glaubhaft dargestellt und es wird kein ewiges Katz und Maus Spiel aus ihrer Beziehung. Auch wie sie sich selbst (besonders Dylan) mit ihren Gefühlen füreinander auseinander setzen, ist hier sehr gelungen.
Leider muss ich sagen, dass mir die letzten Kapitel, verglichen mit dem Rest des Buchs etwas übereilt vorgekommen sind, als müsse die Geschichte plötzlich schnell zu einem Ende kommen. Hier hätte ich mir vielleicht ein paar Seiten zusätzlich gewünscht. Nichts desto trotz muss man sagen, dass zum Schluss alle losen Enden gut zusammen finden.
"Was wir in uns sehen" schafft es zwar leider nicht unter meine Lieblingsbücher, mein Fazit fällt aber dennoch rundum positiv aus. Es ist ein tolles Buch mit schön ausgearbeiteten, interessanten Charakteren, einer einnehmenden Atmosphäre und einer geglückten Friends-to-Lovers Handlung. Wer also noch eine schöne, romantische New Adult Lektüre zur Einstimmung auf die kalte Jahreszeit sucht, wird hiermit sicher glücklich werden. Von mir gibt es für "Was wir in uns sehen" auf jeden Fall eine Leseempfehung.