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Veröffentlicht am 30.07.2023

Ein wunderschöner Fantasy-Roman

Das Mädchen, das in den Wellen verschwand
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„Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ von Axie Oh ist ein mitreißender und berührender Fantasyroman, der seine Inspiration in der koreanischen Mythologie gefunden hat.
Erzählt wird die Geschichte ...

„Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ von Axie Oh ist ein mitreißender und berührender Fantasyroman, der seine Inspiration in der koreanischen Mythologie gefunden hat.
Erzählt wird die Geschichte der jungen Mina, deren Heimat seit Generationen von verheerenden Stürmen heimgesucht wird. Die Dorfbewohner glauben, dass die Unwetter die Rache des mächtigen Meeresgottes für ein Unheil sind, das er vor vielen Jahren durch die Menschen erlitten hat und der Legende nach, wird nur seine wahre Braut dieses Unglück beenden. Also wirft man Jahr um Jahr das schönste Mädchen in die Fluten, in der Hoffnung jene wahre Braut würde sich endlich zeigen.
Mina hätte man für diese Rolle nie erwählt, doch als beim diesjährigen Ritual ihre Familie in Gefahr gerät, stürzt sie sich freiwillig in die Fluten, um sie zu retten. Als Gefangene der Geisterwelt muss sie nun dem Meeresgott als Braut gegenübertreten und einen Weg finden, die Stürme für immer zu beenden, ohne dabei selbst zum Geist zu werden.
„Das Mädchen, das in den Wellen verschwand“ war wirklich ein ganz besonderes Buch und das nicht nur wegen seines atemberaubenden Covers. Es ist voll von magischen Bildern, liebevoll gezeichneten Figuren und einer so lebendigen Geisterwelt, dass man sich ganz und gar darin verlieren kann. Wer den Film „Chihiro’s Reise ins Zauberland“ kennt und liebt, der wird dieses Buch bestimmt ähnlich toll finden. Die Erzählung hat einen unverkennbaren Märchencharakter, sodass es allein schon deshalb zu einem besonderen Leseerlebnis wird. Dabei ist der Schreibstil kurzweilig und bildhaft, einfach absolut mitreißend.
Die Handlung ist fesselnd und emotional, mit vielen spannungsgeladenen Szenen. Insgesamt war mir das Erzähltempo allerdings ein wenig unausgeglichen. Durch das zügige Tempo wird es zwar nie so wirklich langweilig, aber während sich manche Stellen gezogen haben, hätte ich mir bei anderen gewünscht, dass sie weniger abrupt aufgelöst worden wären. Nichtsdestotrotz ist es eine wunderschöne Erzählung über Familie, Liebe, Aufopferung und Zuversicht, die absolut verzaubert.
Mit Mina hat die Autorin eine leidenschaftliche und couragierte Protagonistin erschaffen, die ich sehr gerne begleitet habe. Das galt im Grunde für alle Figuren. Jede hat etwas Besonderes an sich und repräsentiert auf individuelle Weise eine Charaktereigenschaft, einen inneren Konflikt oder dergleichen, was die Geschichte insgesamt sehr vielseitig und emotional macht.
Ich bin so froh über dieses Buch gestolpert zu sein, denn es waren ein paar wundervolle Lesestunden, die ich in dieser magischen Welt verbringen durfte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2023

Sehr berührender Friends-to-Lovers-Roman

No Longer Alone - Mulberry Mansion
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Willow und Maxton sind wie Tag und Nacht. Während Maxton den Frieden und die Einsamkeit des Gartens bevorzugt, fühlt Willow sich am sichersten mit oberflächlichen Bekanntschaften und aufregenden Partynächten. ...

Willow und Maxton sind wie Tag und Nacht. Während Maxton den Frieden und die Einsamkeit des Gartens bevorzugt, fühlt Willow sich am sichersten mit oberflächlichen Bekanntschaften und aufregenden Partynächten. Dennoch verbindet die beiden mehr als nur das gemeinsame Leben in der Mulberry Mansion. Willow und Maxton sind beste Freunde. Doch auch als solche gibt es Ecken in ihrer beider Leben, die sie lieber nicht ans Licht ihrer Freundschaft holen wollen.
Als Maxton jedoch vor eine Reihe kniffliger Herausforderungen gestellt wird, ist es für Willow keine Frage ihn zu unterstützen. Selbst wenn es bedeutet sich Erinnerungen und Gefühlen zu stellen, die sie bisher sorgfältig umgangen haben.
„No longer Alone“ ist der letzte Teil von Merit Niemeitz’s wunderschöner Mulberry Mansion Reihe und trifft einen Mitten ins Herz. Nachdem man Maxton und Willow in den anderen Teilen schon ein wenig kennenlernen konnte, wagt man in diesem Teil, in ihrer ganz eigenen Geschichte, einen Sprung in die Tiefen ihrer Seelen. Und wie es immer mit Merit Niemeitz’s Charkateren ist, sind auch Willow und Maxton so echt und wunderbar, dass daraus ein Tauchgang wird, aus dem man nur ungerne wieder auftaucht. Maxton habe ich schon vorher ungemein gerne gemocht und inzwischen gehört er mit seiner ruhigen und loyalen Art zu meinen Lieblingen der Reihe. Zu lesen, wie sich seine Figur entfaltet und entwickelt, zu erfahren, mit was für Problemen er zu kämpfen hat war fesselnd. Dabei fand ich es allerdings sehr schade, dass die Maxton-Kapitel im Vergleich zu denen von Willow wirklich deutlich seltener waren. So lernt man ihn vorrangig aus Willows Perspektive kennen und ich hatte das Gefühl, dass ihm das nicht ganz gerecht wird.
Willow auf der anderen Seite lernt man sehr intensiv in all ihren Facetten kennen. Wie wenig sie in den letzten Bänden über sich preisgegeben hat, ist erst im Laufe ihres eigenen Buchs wirklich deutlich geworden, denn hinter ihrer Figur verbirgt sich viel mehr als die lebensfrohe Partygängerin. Dabei ist es der Autorin gut gelungen Willows traumatische Erfahrungen und deren Folgen in die Geschichte einzubeziehen. Natürlich hätte ich mir gewünscht, Willow hätte sich in manchen Szenen anders verhalten, aber mit ihrem Hintergrund war ihr Handeln schlüssig und die Entwicklung, die sie durchgemacht hat, umso schöner. Ihr Wachstum und der allgemeine Umgang mit ihrem Trauma wirkt alles in allem sehr glaubhaft.
Natürlich sind eine gute Geschichte und authentische Charaktere nur die halbe Miete, um am Ende ein tolles Buch zu erhalten. Es sind die Worte, die alles lebendig werden lassen, die Bilder in unserem Kopf heraufbeschwören und unsere Gefühle ansprechen. Und Merit Niemeitzs Worte waren wieder einmal magisch. Ihr Schreibstil zieht einen in diese Geschichte hinein, in die Seelenwelt von Maxton und Willow, und macht „No longer alone“ genauso wie die anderen Teile der Mulberry Mansion zu einem wundervollen und berührenden Romance-Read. Dennoch sei am Schluss nochmal darauf hingewiesen, dass es thematisch wirklich kein einfaches Buch ist und man die Trigger-Warnung unbedingt berücksichtigen sollte, wenn man sich dafür entscheidet es zu lesen.

Veröffentlicht am 17.07.2023

Eine fesselnde Neuinterpretation des Klassikers

Die Tochter des Doktor Moreau
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Carlota Moreau wächst wohl behütet in einem paradiesischem Landgut in Yaxaktun auf. Eine Halbinsel, so abgeschieden, dass sich nur äußerst selten andere Menschen dorthin verirren. Doch das ist auch gut ...

Carlota Moreau wächst wohl behütet in einem paradiesischem Landgut in Yaxaktun auf. Eine Halbinsel, so abgeschieden, dass sich nur äußerst selten andere Menschen dorthin verirren. Doch das ist auch gut so, denn Carlotas Vater, der ehrenwerte Doktor Moreau, braucht die Abgeschiedenheit für seine Experimente. Versteckt im Dschungel, verborgen hinter den Mauern der Hazienda züchtet der Doktor im Auftrag seines Geldgebers Herrn Lizalde sonderbare Geschöpfe heran, die zum Teil menschlich, zum Teil tierisch sind, dafür bestimmt ihrem Herren zu dienen. Gemeinsam mit dem Gutsaufseher Montgomery Laughton und Haushälterin Ramona sorgt Carlota dafür, dass ihr kleines Paradies über die Jahre ein harmonischer und statischer Ankerpunkt für seine außergewöhnlichen Bewohner bleibt. Doch ihr friedlicher Alltag wird empfindlich gestört, als plötzlich der Sohn von Moreaus Gönner auf dem Gut erscheint. Der charmante und neugierige Eduardo Lizalde hat ein Auge auf die schöne Carlota geworfen und seine Avancen lösen schon bald eine Kettenreaktion aus, die Geheimnisse zu Tage fördern wird, welche vielleicht besser im Dunklen geblieben wären.
Der neue Roman der mexikanisch-kanadischen Autorin Silvia Moreno-Garcia ist eine fesselnde und aufreibende Neuinterpretation des Klassikers „Die Insel des Dr. Moreau“ und entführt seine Leserschaft in den schillernden und geheimnisvollen Dschungel Mexikos. „Die Tochter des Doktor Moreau“ war für mich das zweite Buch der Autorin und ich merke allmählich, wie ich mich zum Fan mausere. Nachdem „Der mexikanische Fluch“ sich als absolut unvorhersehbare Erzählung entpuppte, hat auch dieser Roman mich in vielerlei Hinsicht überraschen können. Es ist ein enorm atmosphärisches Buch, mit spannenden und vielschichtigen Charakteren, interessanten Beziehungen und schleichender Dramatik. Zudem ist es der Autorin geglückt diese klassische Science-Fiction Story mit realen historischen Ereignissen der mexikanischen Landesgeschichte zu verblenden, was die Erzählung nochmal um einiges vielschichtiger und glaubhafter gemacht hat.
Der Schreibstil der Autorin hat mir wieder sehr gefallen. Sie baut innerhalb weniger Seiten eine fesselnde Atmosphäre auf, beschreibt die Geschehnisse sehr bildhaft und drückt sich sprachlich sehr ansprechend aus. Zwar habe ich einige Seiten gebraucht, um mich in der Geschichte einzugewöhnen, aber sobald dieser Punkt erreicht war, war es, als könne man nicht aufhören zu lesen. Und für mich lag der Grund dafür nicht in der Spannung, sondern an der packenden Erzählweise. Moreno-Garcia hat einfach so eine Art ihre Leser festzuhalten, die ihr ganz eigen ist.
Geschrieben wird im Wechsel aus der Perspektive von Carlota und Montgomery. Zu Anfang kam es dadurch häufiger Mal zu Dopplungen in der Erzählung, da die Autorin eine Szene aus zwei Perspektiven erzählte, das ließ jedoch im Verlauf des Buches nach. Mir persönlich hat das nur geringfügig was ausgemacht, ich kann aber auch verstehen, dass es die Geschichte für andere Leser langatmig oder zäh werden lassen könnte.
Montgomery und Carlota sind auf ihre Weise komplexe und interessante Figuren, deren Entwicklung ich gerne verfolgt habe. Carlota hat ein sehr sanftes Wesen, geht nicht besonders gut mit Konflikten um und ist zu Anfang, jedenfalls in meinen Augen, weniger erwachsen, als sie nach außen hin zu vermitteln versucht. Mit allem, was man über ihren Charakter erfährt, ist ihre Figur jedoch sehr authentisch und nachvollziehbar ausgestaltet. Das macht ihre Entwicklung, insbesondere die Emanzipation weg von ihrem Vater, umso eindrucksvoller. Ähnliches lässt sich über Montgomery sagen, der mit seiner tragischen Vergangenheit und abhandengekommener Lebensfreude nicht immer die besten Entscheidungen trifft, mit seiner Aufrichtigkeit und Loyalität dennoch viele Sympathiepunkte sammelt.
Die Geschichte im Gesamten fand ich gut ausgearbeitet, wobei ich mir ein wenig mehr Spannung für die Handlung gewünscht hätte. Wenn man die Geschichte von Doktor Moreaus Insel kennt, sind manche Wendungen in diesem Roman weniger überraschend und es braucht finde ich mehr, um die Spannung wirklich aufrecht zu erhalten. Etwa ab der Mitte gelingt das auch gut, besonders das Finale ist sehr nervenaufreibend geschrieben, dafür entwickelte sich die erste Hälfte aber ein wenig zu gemächlich.
Unterm Strich habe ich „Die Tochter des Doktor Moreau“ trotz der Längen hier und da sehr gerne gelesen und war wieder vollkommen mitgerissen von der faszinierenden Atmosphäre die Silvia Moreno-Garcia in diesem Roman geschaffen hat.

Veröffentlicht am 17.07.2023

Ein schöner Abschluss für die Reihe

#London Whisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinz (oder doch?)
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Gefangen in der Vergangenheit, noch dazu in den Händen der hinterhältigen Hohepriesterin Nechbet könnten die Dinge für Zoe definitiv besser laufen. So hatte sie sich den Ausgang ihres Ballabends jedenfalls ...


Gefangen in der Vergangenheit, noch dazu in den Händen der hinterhältigen Hohepriesterin Nechbet könnten die Dinge für Zoe definitiv besser laufen. So hatte sie sich den Ausgang ihres Ballabends jedenfalls nicht vorgestellt!
Doch Zoe wäre nicht Zoe, wenn sie nicht alles tun würde, um einen Weg aus diesem Schlamassel zu finden. Irgendwie muss sie es schaffen die Marquise zu retten, die Spiegelmagie vor der gierigen Geheimgesellschaft zu schützen und Hayden zu finden, damit sie endlich in ihre Zeit zurückkehren können. Keine Kleinigkeit, selbst für eine so clevere Zofe wie Zoe. Wie gut nur, dass sie ein ganzes Rudel treuer Freunde hat, die ihr bei diesem Abenteuer zur Seite stehen.

„#LondonWhisper – Als Zofe küsst man selten den Traumprinzen (oder doch?)“ ist der dritte und finale Teil von Zoes und Haydens aufregendem Zeitreiseabenteuer aus der Feder von Autorin Aniela Ley. Er setzt nahtlos am Ende des zweiten Teiles an und eröffnet wohin Zoe und die Marquise von der heimtückischen Hohepriesterin entführt wurden. Mir hat ganz gut gefallen, dass sich die Autorin hier nicht mit einer Rückblende aufgehalten hat, sondern direkt in die Handlung eingestiegen ist. So fand ich es tatsächlich super leicht wieder in die Story hineinzufinden und war froh dass es gleich so spannend und ereignisreich losging. Die Spannung hält sich durch das Buch hindurch und man wird immer wieder mit interessanten Wendungen und spannenden Szenen überrascht. Das Ende war mir persönlich etwas zu unspektakulär, hat aber ansonsten schlüssig zur Handlung gepasst und die Geschichte zu einem guten Abschluss gebracht. Mir hat besonders gefallen, dass die Autorin ganz zum Schluss eine Wendung eingebaut hat, die sich ein kleines bisschen wie ein offenes Ende anfühlte.

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, humorvoll und kurzweilig, wobei ich mich auch wie in den Vorgängern ein wenig an den Einsatz von moderner und veralteter Sprache gewöhnen musste. Manchmal wirken die Ausdrucksweisen auf mich ein einfach ein wenig zu viel des Guten.
Zoe wuselt sich in wohlbekannter quirliger und ausdrucksstarker Manier durch die Geschichte und reißt einen irgendwie immer wieder aufs Neue mit. Ich finde gut, dass sie einen so positiven, aufmerksamen und rücksichtsvollen Charakter repräsentiert, der in diesem Teil wieder eine schöne Entwicklung durchmacht. Dabei hätte es ihr vielleicht trotzdem ganz gut getan, wenn sie aus manch einer Situation nicht ganz so einfach rausgekommen wäre.
Ansonsten war es schön in diesem Teil nochmal allen liebgewonnen Charakteren aus der Reihe wieder zu begegnen und herauszufinden, ob auch ihre Storylines zu einem guten Abschluss kommen. Hier hat die Autorin definitiv nicht enttäuscht, denn alle Dramen, Fragezeichen und Unklarheiten kommen zu einem wirklich runden Ende.
Für Fans von Zeitreisegeschichten im lockerleichten Stil ist die Reihe Rund um Zofe Zoe ein super Tipp. Geschrieben ist das Buch zwar für eine jüngere Zielgruppe, aber wenn es nicht immer suuuper authentisch sein muss und auch mal ordentlich Witz dabei sein darf, kann man auch mit ein paar mehr Jahren auf dem Tacho viel Spaß mit dieser Geschichte haben. Nicht zuletzt weil einem die Charaktere über die drei Bände wirklich ans Herz wachsen. Ich habe die Reihe wirklich gerne gelesen und gebe diesem letzten Teil 3.5 Sterne.

Veröffentlicht am 17.07.2023

Humorvolle Krimi-Unterhaltung

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Der Donnerstagsmordclub ist wieder einmal auf Verbrecherjagt. Unter all den ungelösten Mordfällen, die für ihr wöchentliches Treffen im Puzzlestübchen der Coopers Chase Seniorenresidenz in Frage kämen, ...

Der Donnerstagsmordclub ist wieder einmal auf Verbrecherjagt. Unter all den ungelösten Mordfällen, die für ihr wöchentliches Treffen im Puzzlestübchen der Coopers Chase Seniorenresidenz in Frage kämen, hat dieses Mal ein Cold Case das Interesse des Rentner-Quartetts geweckt. Das Opfer war die aufstrebende Journalistin Bethany Waites und man vermutete, dass ihre Ermordung damit zusammenhing, dass sie den Strippenziehern eines riesigen Steuerbetrugs ein wenig zu nahegekommen ist. 10 Jahre sind seitdem vergangen, doch der Fall wurde nie aufgeklärt.
Die erfahrenen Hobbyermittler Joyce, Elizabeth, Ibrahim und Ron stürzen sich mit Feuereifer auf diesen Cold Case und stellen schon bald fest, dass der Fall gar nicht so kalt ist, wie gedacht.
„Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ ist der inzwischen dritte Teil der sympathischen Cozy-Crime Reihe von Autor Richard Osman und überzeugt auf ganzer Linie mit seinem herrlich britischen Humor und einer überraschenden und wendungsreichen Handlung. Zum Leben erweckt wird die Geschichte im Hörbuch Hamburg Verlag durch die wunderbare Arbeit vom Sprecherduo Johannes Steck und Beate Himmelstoß. Ihnen zuzuhören war ein großes Vergnügen.
Obwohl das für mich der erste Teil der Reihe war und ich durchaus ein paar anfängliche Schwierigkeiten mit der Vielzahl an Charakteren hatte, bin ich super in das Buch gestartet. Richard Osman hat einfach eine wunderbar lockere und mitreißende Art zu erzählen, sodass ich mich trotz einiger Unklarheiten sehr gut in der Geschichte einfinden konnte. Die vier Hauptfiguren sind wunderbar ausgestaltet, authentisch aber irgendwie auch skurril und es war ein großes Vergnügen sie dabei zu begleiten, wie sie sich in die Ermittlungen im Bethany Waites Fall gestürzt haben.
Die regelmäßigen Perspektivwechsel haben es mir dabei nicht nur erleichtert die Figuren besser kennenzulernen, ich habe die Geschichte dadurch auch als sehr abwechslungsreich und fesselnd empfunden.
Der Kriminalfall rund um die tote Journalistin hat mir ebenfalls gut gefallen. Er wirkte schlüssig konstruiert mit seinen spannenden Wendungen und einer überraschenden Auflösung und es hat wirklich Spaß gemacht mitzurätseln. Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich zu Anfang die vielen Nebenstränge der Handlung. Es hat ein wenig gedauert, bis ich auseinanderklamüsert hatte, was wie zusammenhängt und was für was von Bedeutung ist, aber die Verwirrung legte sich mit der Zeit. Tatsächlich finde ich es bei Cozy Crime auch ganz nett, wenn man neben dem Kriminalfall noch etwas mehr aus dem Leben der ‚Ermittler‘ erfährt. Und dieses Quartett lebt nun alles andere als langweilig und konventionell, Seniorenresidenz hin oder her.
„Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel“ ist ein wirklich toll umgesetztes Hörbuch und hat mich definitiv zum Fan der Reihe gemacht.