Ganz gut, aber kein Meisterwerk...
Bestickt mit den Tränen des Mondes (Ein Kleid aus Seide und Sternen 2)Inhalt:
Maia hat es geschafft und die unmögliche Aufgabe gemeistert – sie hat Amanas drei magische Kleider geschneidert: aus dem Lachen der Sonne, aus den Tränen des Mondes und aus dem Blut der Sterne. ...
Inhalt:
Maia hat es geschafft und die unmögliche Aufgabe gemeistert – sie hat Amanas drei magische Kleider geschneidert: aus dem Lachen der Sonne, aus den Tränen des Mondes und aus dem Blut der Sterne. Doch sie hat einen hohen Preis dafür bezahlen und dem Dämon Bandur versprechen müssen, die neue Wächterin von Lapzur zu werden. Um Edan zu schützen, hat sie ihn zunächst angelogen und weggeschickt. Aber die Geister rufen sie und ein neuer Krieg gegen des Erzfeind des Kaisers, den Shansen, droht, in A’landi auszubrechen und Maia muss sich entscheiden, ob sie ihr Land oder sich selbst retten möchte…
Meinung:
Das Buch hatte teilweise seine Längen und war im Schnitt ein Farbton düsterer als der erste Band, der an vielen Stellen von Witz und Magie getragen wurde, während der zweite Band nun vor allem ein Kampf ist: Maias Kampf mit ihrer inneren Dämonin, die droht, ihre Persönlichkeit und ihre Erinnerungen auszulöschen, aber auch ein Kampf der unterschiedlichen Parteien in A’landi. Aber vor allem dieser innere Konflikt, den Maia mit sich austrägt, ist zentral in der Geschichte. Dieser wird meines Erachtens auch glaubwürdig und gut dargestellt.
Grundsätzlich bleibt der Schreibstil unverändert gut, sodass er auch weiterhin das Kopfkino ordentlich anregt und gut zurück nach A’landi, seine Natur, seine Kultur und seine Menschen geleitet.
Eine meiner liebsten Nebenfiguren war Lady Sarnai, die sich eigentlich nichts anderes wünscht, als den Kaiser nicht heiraten zu müssen und stattdessen mit ihrer großen Liebe Lord Xina in Ruhe gelassen werden. Ich weiß nicht, ob ein Buch aus ihrer Sicht möglicherweise spannender und nervenaufreibender und emotionaler und mitreißender gewesen wäre. Sie ist einfach Badass-Charakter, gefangen im goldenen Käfig, aus dem sie mehrfach zu fliehen versucht, während die Tragik sie im festen Klammergriff hält. Ich glaube, ihre Geschichte hätte ich tatsächlich lieber gelesen als Maias zweiten Teil…
Denn was Maias Geschichte wunderbar gemacht hatte, war vor allem Edan. Darum finde ich es schade, dass er die meiste Zeit des Buches gar nicht auftaucht, da mir vor allem die Dynamik und die Liebesgeschichte zwischen ihm und Maia im ersten Teil gefallen hat. Und als er endlich die Bühne betreten hat, fehlte ihm dieser Glanz und das Geheimnisvolle und die Chemie zwischen den beiden hat eine Photonen-Neutrino-Redoxreaktions-Elemente-Säure-Base-Katalyse gemacht (Ja, ich habe alle chemischen Begriffe zusammen geworfen, die mir bekannt sind – Und nein, ich habe keinen blassen Schimmer, was das so ist, ich habe von Chemie keine Ahnung...), wodurch sie sich von einem Buch zum anderen so verändert hat, dass sie mich nicht mehr so verzaubert hat.
Wenn ich ehrlich bin, habe ich auch das magische System der Kleider, der „normalen“ Magie und den Dämonen nicht ganz begriffen. Ich weiß nicht, ob ich hier einfach eine unaufmerksame Leserin war oder ob es ein paar kleine Widersprüche oder blinde Flecken in der Geschichte gab, die mir das Verständnis ein bisschen genommen haben…
Ich finde es außerdem schade, dass das Nähen, das im ersten Teil so schön schillernd beschrieben worden ist, nun kaum noch vorkam und wenn, dann nur am Rande und recht lieblos beschrieben.
Was mich aber dann doch noch fasziniert hat, ist das Forshadowing auf Shioris Geschichte in »Die sechs Kraniche«, auf die ich mich schon freue und die ich laut Nachricht im Briefkasten aus der nächsten Postfiliale abholen kann…
Fazit:
Das Buch ist nicht schlecht. Es hat mich aber auch nicht so gecatcht, wie sein Vorgänger. Deswegen gibt es nur dreieinhalb von fünf Sternen.