Eine schöne, liebevolle Fantasygeschichte mit gewöhnungsbedürftigem Schreibstil und ein paar Längen...
Luyánta»Die Welt ist voll von Wundern, über Wunder braucht man sich nicht zu wundern.« (S. 119)
Inhalt:
Jolantha ist mit ihrer Familie im Wanderurlaub - und recht genervt. Doch dann landet sie in die Unselbe ...
»Die Welt ist voll von Wundern, über Wunder braucht man sich nicht zu wundern.« (S. 119)
Inhalt:
Jolantha ist mit ihrer Familie im Wanderurlaub - und recht genervt. Doch dann landet sie in die Unselbe Welt, in der sie plötzlich Luyánta heißt, als Doppelwesen als Prinzessin und Weißes Murmeltier auch eine einzigartige Kriegerin ist und in der sie verzweifelt erwartet wird. Denn es herrscht Krieg gegen das Heer des grausamen Adlerprinzen. Auf ihrer gefährlichen Reise wird Luyánta vom der selbstbewusstes, gewitzten Laleh begleitet. Sie muss abenteuerliche Kämpfe bestehen, während gleichzeitig ein Fluch droht, sie von innen zu verbrennen. Und was hat es mit den verschwundenen unfehlbaren Pfeilen und dem Weißen Schwert auf sich? Der Weg scheint kaum zu bewältigen zu sein bis zum entscheidenden Kampf um das Schicksal der Unselben Welt und um zwei höchst gefährdete Seelen: die eines geliebten Menschen und ihre eigene.
Meinung:
Die Geschichte wird im Klappentext mit der »Unendlichen Geschichte« von Michael Ende und mit dem »Hobbit« von J.R.R. Tolkien verglichen, zwei meiner absoluten Lieblingskinderbücher, sodass ich mich unglaublich darauf gefreut habe, das Buch zu lesen und mich von der Unselben Welt wie von Phantásien und dem Auenland verzaubern zu lassen. So ganz gelungen ist es »Luyánta« jedoch leider nicht…
Positiv in Erinnerung geblieben sind bei mir auf jeden Fall die Protagonistin Jolantha/Luyánta und die Story an sich. So ist Luyánta einerseits zwar eine Königin und unvergleichliche Kriegerin, zu der ihr gesamtes Volk aufschaut und das seine gesamte Hoffnung in sie legt, und tritt als solche auch voller Selbstvertrauen auf, doch andererseits nagen in den stillen Augenblicken auf Zweifel an ihr, ob sie dieser Rolle auch tatsächlich gerecht werden kann. Auf diese Weise wirkt sie sehr authentisch, schließlich ist sie noch ein Kind (oder eine uralte unsterbliche Frau, die Zeit in der Unselben Welt ist irgendwie ein Mysterium, dass ich bis zum Ende nicht wirklich durchblicken konnte, sondern einfach hingenommen habe).
Ein weiterer Pluspunkt für mich ist die Geschichte und ihre Botschaft. Dass Mitgefühl und Barmherzigkeit – und nicht blanker Hass – der Schlüssel ist. Außerdem gibt es unglaublich viele liebenswürdige Charaktere wie die Murmeltiere oder der schüchterne Fanesjunge Mizuel. Auch die Unselbe Welt als solche fand ich unglaublich interessant – nicht zuletzt wegen der wunderschön gestalteten Karte.
Ein paar oder mehrere Probleme hatte ich dagegen mit dem Schreibstil, der es mir insbesondere am Anfang schwer gemacht hat, in die Geschichte abzutauchen: viele elliptische Sätze, in den einen Momenten einen altmodischen Hauch, in anderen wiederum umgangssprachlich bis ordinär (Worte wie ‚Fresse‘ werden ganz selbstverständlich in den Text eingebunden), Sätze ohne Subjekt… Irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt, vielleicht aber auch deshalb, weil ich die Seiten in manchen Lääängeeen mehr oder weniger überflogen habe…
Fazit:
Das Buch hat mich insgesamt irgendwie unzufrieden zurückgelassen. Vielleicht waren meine Erwartungen angesichts des wunderschönen Covers, des türkis leuchtenden Farbschnitts und der Klappentextbeschreibung auch einfach zu hoch. Aber ein Lesevergnügen, wie ich es mir gewünscht hatte, blieb leider aus. Daher dreieinhalb von fünf Sternen.