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Veröffentlicht am 26.12.2021

Historischer Medizinroman

Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung (Die Kinderärztin 2)
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Berlin 1918: Marlene ist nach ihrem Medizin-Studium glücklich, als Medizinalpraktikantin in der Kinderklinik Weißensee arbeiten zu dürfen. Die meisten Ärzte wurden in Lazarette befohlen, sodass Marlene ...

Berlin 1918: Marlene ist nach ihrem Medizin-Studium glücklich, als Medizinalpraktikantin in der Kinderklinik Weißensee arbeiten zu dürfen. Die meisten Ärzte wurden in Lazarette befohlen, sodass Marlene mit den kleinen Patienten in Weißensee fast auf sich allein gestellt ist. Fortan kämpft sie nicht nur um ihren geliebten Maximilian, der verändert und abweisend aus dem Krieg heimkehrt, sondern auch gegen die Spanische Grippe, die Säuglinge in ganz Berlin befällt. Als Emmas Sohn ebenfalls erkrankt, taucht plötzlich der verschollene Kindsvater auf und bietet Emma ein neues Leben fern des seuchengeplagten Berlins an. Aber Marlene ist überzeugt, dass der Kampf gegen die Epidemie nur gewonnen werden kann, wenn Emma als aufopferungsvolle Oberschwester an ihrer Seite bleibt. Letztendlich ist es die kleine Patientin Frieda Kunze, die Emma zeigt, wo sie am meisten gebraucht wird.

„Kinderklinik Weißensee – Jahre der Hoffnung“ von Antonia Blum, setzt kurze Zeit nach Band eins an. Marlene ist endlich fertig mit ihrem Studium und darf nun das Abschlusspraktikum antreten, nach welchem sie den Hippokratischen Eid ablegen kann. Nicht nur die spanische Grippe macht ihr dabei zu schaffen, sondern auch Männer wie Oberarzt Dr. Buttermilch, der die Frau am Herd sieht und nicht am Operationstisch.
Emma wächst an ihrer Rolle als Lehrkrankenschwester und kämpft um das Leben ihres an Typhus erkrankten Sohnes. Die Liebe bleibt dabei nicht unvergessen.
Maximilian kommt verändert aus dem Krieg zurück und es dauert, bis er aus dem Schatten treten kann.
Der Autorin ist wieder ein vielschichtiger und vielseitiger historischer Roman gelungen. Sie gibt die vielen Aspekte des ersten Weltkrieges gut aus der Sicht der Daheimgebliebenen wieder. Auch die neu entstehende Rolle der Frau, wird gut dargestellt.
Es hat mir richtig Freude gemacht, Marlene und Emma bei ihren Entwicklungen zu begleiten und mich mit ihnen zu freuen und mit ihnen zu fiebern.
Die Kapitel wechseln zwischen den beiden Frauen und ab und zu auch mal zu Max oder einem der anderen Ärzte. Dadurch gewinnt das Buch eine tolle Tiefe und der Leser bekommt klasse Eindrücke in die Gefühls- und Gedankenwelt der Figuren.
„Jahre der Hoffnung“ kann auf jeden Fall mit dem ersten Band „Zeit der Wunder“ mithalten.
Für alle Fans von historischen Romanen und Medizinromanen, eine klare Empfehlung! Ich freue mich schon auf den Abschluss der Trilogie.

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Veröffentlicht am 22.12.2021

Spannend mit kleinen Schwächen

Stadt des Zorns
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Er nennt sich Janus und hat alles perfekt geplant: Blockierte Straßen und Schienen, eine Stadt im Chaos, Menschen in Todesangst. Aber was aussieht wie ein Anschlag, ist in Wirklichkeit ein Spiel. Und du ...

Er nennt sich Janus und hat alles perfekt geplant: Blockierte Straßen und Schienen, eine Stadt im Chaos, Menschen in Todesangst. Aber was aussieht wie ein Anschlag, ist in Wirklichkeit ein Spiel. Und du hast nur eine Chance zu überleben: Du musst besser sein als er, seinen Fallstricken ausweichen und alle Rätsel lösen, um von einem Raum in den nächsten gelangen. Denn Janus hat ein Meisterwerk geschaffen: eine ganze Stadt als Todesfalle. Hannah weiß, was das bedeutet, sie hat als Einzige Janus' letztes Exit-Game überlebt. Hauptkommissar Kappler versucht, Hannah zu retten und den Killer zu stoppen. Doch das Spiel, das in den Katakomben der Stadt beginnt, übersteigt ihre schlimmsten Alpträume.

Marc Meller hat mit „Raum der Angst“ einen genialen Start seiner Escape-Room-Reihe hingelegt. Mit „Stadt des Zorns“ geht die Reihe nun spannend weiter.
Ich muss sagen, trotz der recht fesselnden Geschichte, bin ich ein bisschen enttäuscht. Als ich den Klappentext gelesen habe, habe ich mir wirklich eine Stadt als Escape-Room erhofft und vielleicht auch Fallen bzw. Räume, die durch große Ausmaße schockieren. Leider werden Hannah und ihre Mitspieler zwar durch die halbe Stadt von Raum zu Raum transportiert aber die Stadt als solches ist da weniger wichtig. Janus stiftet dort lediglich Chaos, um ein Zeichen zu setzen oder so.
Dieses Mal sind mir Janus Motive nicht so richtig klar geworden. Für mich wirkte alles oft zu konstruiert. Das fand ich ein wenig schade.
Spannung haben die Räume und die Ermittlungen von Kappler trotzdem gebracht. Grade, weil es immer wieder sehr knapp war. Ein bisschen gefehlt hat mir auch der Bezug zwischen den Räumen und den Personen. Das fand ich im ersten Band besser gelöst.
Unterhalten hat mich dieser Escape-Room-Thriller dennoch und ich würde auch einen dritten Teil lesen. Mir gefällt das Genre und auch der Schreibstil sehr gut.
Auch wenn es der schwächere Band der Reihe ist, kann man diesem Buch mit ruhigem Gewissen lesen.

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Veröffentlicht am 15.12.2021

Sehr spannend, mit nicht ganz überzeugendem Ende

Unter Wasser hört dich niemand schreien
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Das Mädchen von nebenan liegt leblos im Pool. Und der glitzernde Schein des Villenviertels "The Palms" ist zerstört. Von Beginn an hat Liz sich dort wie eine Außenseiterin gefühlt. Nur ihrer Tochter Danielle ...

Das Mädchen von nebenan liegt leblos im Pool. Und der glitzernde Schein des Villenviertels "The Palms" ist zerstört. Von Beginn an hat Liz sich dort wie eine Außenseiterin gefühlt. Nur ihrer Tochter Danielle und ihrem Mann zuliebe ist sie in diese wohlhabende Nachbarschaft gezogen. Danielle freundete sich schnell mit der gleichaltrigen Kelsey an. Bald schon ging das Mädchen bei der Familie ein und aus. Bis sie im Wasser treibt, und jeder einen Grund gehabt hätte sie hineinzustoßen - selbst Liz.


Paula Treick DeBoard schafft mit „Unter Wasser hört dich niemand schreien“ einen Thriller, der auf eine Art zu fesseln vermag, die mehr unterschwellig als plakativ ist.
Hier entsteht der Horror durch ein Szenario, welches den meisten Lesern einen Schauer über den Rücken jagen wird. Das Gefühl der Hilflosigkeit und des Ausgeliefert sein und dass, obwohl man nicht mal körperlich in Gefahr ist und doch alles andere, was einem lieb und teuer ist.
Die Autorin spielt mit modernen Ängsten und nutzt die Fallstricke unserer Gesellschaft, um die Charaktere von einem Schrecken in den nächsten zu bringen. Panik, Misstrauen, Unbehagen, Verzweiflung, Verachtung und Wut geben sich nach einander die Klinke in die Hand.
Die Autorin konnte mich wirklich schnell packen und hat mich nicht mehr losgelassen.
Leider muss ich gestehen, dass das Ende mich nicht überzeugen konnte. Nach einem so spannenden Hauptteil hätte ich einen richtigen Kracher am Ende erwartet. Leider ist das Ende nicht mehr als ein kleiner Knall.
Trotzdem ein wirklich spannender Thriller, den ich gerne weiterempfehle!

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Veröffentlicht am 12.12.2021

Fast ein Krimi

Geld oder Lebkuchen
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Es ist Advent auf Sylt. Ernst Mannsen hat zwar nichts gegen Weihnachten, aber die Insel ist ihm ohne Touristen zu leer, die Tage sind lang und dunkel. Seine Frau Gudrun freut sich hingegen auf den Weihnachtsmarkt, ...


Es ist Advent auf Sylt. Ernst Mannsen hat zwar nichts gegen Weihnachten, aber die Insel ist ihm ohne Touristen zu leer, die Tage sind lang und dunkel. Seine Frau Gudrun freut sich hingegen auf den Weihnachtsmarkt, aufs Schmücken des Hauses und auf die Weihnachtsfeiertage mit der Familie. Als der gelangweilte Ernst erfährt, dass der Filialleiter der Bank mitsamt den Spenden für die bedürftigen Kinder verschwunden ist, ergreift er seine Chance auf Abwechslung: Er wird sich um das Problem kümmern! Und das Geld für die Weihnachtsgeschenke beschaffen. Sozusagen als Robin Hood von Sylt. Mit einigen Komplizen plant er einen großen Coup, der allerdings ganz anders läuft als geplant.

Dora Heldt nimmt uns in „Geld oder Lebkuchen“ wieder mal mit nach Sylt. Wir sitzen bei dem Rentnerehepaar Ernst und Gudrun mit am Frühstückstisch, während Gudrun die Weihnachtszeit voll durchplant und Ernst sich einfach nur langweilt.
Als jedoch der Filialleiter der örtlichen Bank verschwindet und mit ihm auch die Spenden für die Kinder, ist es für Ernst plötzlich nicht mehr langweilig. Zwischen Weihnachtsmannspielen und einen Banküberfall planen, geht einiges schief und manches läuft ungeplant in genau die richtigen Bahnen.
Auch diese Inselgeschichte lebt von ihren urigen Figuren. Alle ein bisschen schrullig aber doch zum Gernhaben.
Die Geschichte zieht sich zu Beginn etwas, nimmt dann aber an Fahrt auf. Es ist kein Buch, was mich super vom Hocker gerissen hätte aber mit dem Hörbuch hab ich mich doch gerne auf die Couch gekuschelt und gehäkelt
Die Sprecherin Katja Danowski hat ihre Sache auf jeden Fall gut gemacht.
Auf jeden Fall ein netter Fast-Krimi für die Weihnachtszeit.

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Veröffentlicht am 11.12.2021

Nicht ganz überzeugend

Die Tote mit der roten Strähne
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Als gleich der erste Einsatz, bei der sie die Ermittlungen leitet, völlig außer Kontrolle gerät und der Drogenboss entkommen kann, ist Betty entschlossen, ihre Kollegen zu rächen und ihren Ruf wiederherzustellen. ...

Als gleich der erste Einsatz, bei der sie die Ermittlungen leitet, völlig außer Kontrolle gerät und der Drogenboss entkommen kann, ist Betty entschlossen, ihre Kollegen zu rächen und ihren Ruf wiederherzustellen. Aber kurz nach der schief gelaufenen Razzia liefert jemand ein Paket mit fiesem Inhalt bei Betty ab und hinterlässt eine rote Haarlocke auf ihrem Bett ‒ jemand, der zu einer kriminellen Organisation gehört, die noch viel furchterregender ist als das Kartell und die es anscheinend auf sie, die auffällig rothaarige Detective Betty Rhyzyk, abgesehen hat.

Ich hatte mal wieder Lust auf einen richtigen Cop-Krimi. Starke Frauenfiguren finde ich dabei auch immer interessant. Der Klappentext zu Kathleen Kents „Die Tote mit der roten Strähne“ hat mich dadurch sehr neugierig gemacht.
Das Erste was man kennen lernt, ist Bettys etwas grobe Art und ihre ständig wachsame Haltung, sich vor den männlichen Kollegen bloß keine Blöße zu geben. Auch, dass sie und ihre Lebensgefährtin Jackie immer wieder in Dallas angefeindet werden, ist ein wiederkehrendes Thema. Scheinbar liegen der Autorin Themen wie Gleichberechtigung sehr am Herzen. Finde ich gut aber die Intensität passte nicht immer ganz zum Buch.
Man erfährt in der Geschichte Stück für Stück Dinge über Betty, ihre Familie und ihre Vergangenheit. Ihre Kollegen bleiben leider recht oberflächlich, obwohl da ein paar interessante Charaktere dabei sind.
Bettys Fall ist spannend. Sie gerät scheinbar in einen Kampf zwischen verschiedenen Drogenringen. Um sie herum häufen sich die Leichen und die Hinweise werden immer weniger. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem es sich richtig zuspitzt, war ich echt gespannt, was hinter all dem steckt. Aber die Auflösung hat mich fast ein bisschen ernüchtert. Für mich fühlte sich das Ganze nicht schlüssig an, da auch gegen Ende noch einige Fragen offengeblieben sind und ein bisschen hatte ich das Gefühl, die Autorin hat zu weit ausgeholt und den Weg nur knapp zurückgefunden.
Es blieb trotzdem spannend und ich wollte unbedingt wissen wie es ausgeht aber leider hat mich das nicht so richtig überzeugt.
Da es an sich ein ganz guter Krimi war, werde ich mir den nächsten Band auf jeden Fall angucken. Ich finde, man sollte dem Buch eine Chance geben. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

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