Gute Idee, nicht ganz überzeugende Umsetzung
V is for VirginValeries Herz ist gebrochen. Ihr Freund hat sie verlassen, weil sie nicht mit ihm schlafen möchte, sondern damit bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte bei YouTube viral geht, wird die Siebzehnjährige ...
Valeries Herz ist gebrochen. Ihr Freund hat sie verlassen, weil sie nicht mit ihm schlafen möchte, sondern damit bis zur Ehe warten will. Als ihre Geschichte bei YouTube viral geht, wird die Siebzehnjährige landesweit unter dem Namen Virgin Val bekannt. Das Chaos scheint perfekt, als dann auch noch Rockstar Kyle Hamilton vor ihr steht: Der Leadsänger der Band Tralse hat es sich zum persönlichen Ziel gemacht, sie zu verführen. Doch mit einer Sache hat Kyle nicht gerechnet: Val bereitet ihm ganz schönes Herzklopfen.
In „V is for Virgin“ verfolgt Kelly Oram eine gute Botschaft. Es geht um die schlichte Aussage, dass keiner Sex haben muss, um dazu zu gehören oder den Freund zufrieden zu stellen. Es ist in Ordnung, wenn jemand warten möchte, bis er bereit ist oder den Richtigen gefunden hat.
So weit so gut. Valerie hat sich dazu entschieden zu warten und landet durch einen Streit mit ihrem (Ex-)Freund und der Oberzicke der Schule im Internet und wird schnell zur Ikone. Dabei wird schnell klar, egal was kommt, Val steht zu sich und ihrer Meinung und lässt sich einfach nicht unterkriegen.
So sehr mir das imponiert hat, hat es mich an anderer Stelle gestört. Sie ist ein Hardliner und mehr als einmal zu krass in ihrer Einstellung. Sie stellt sich über diejenigen, die eine andere Entscheidung getroffen haben und so kippt es zu sehr in Richtung Verurteilung. Auch ihren Freunden gegenüber ist sie nicht immer fair und lässt die Welt etwas zu sehr um sich selbst drehen.
Kyle ist da genau das andere Extrem. Er kann Vals Einstellung nicht verstehen und macht sich über sie lustig. Er respektiert sie nicht als Mensch und stellt sie allzu oft als Objekt dar. Ich denke, die Autorin wollte hier die komplett gegensätzlichen Meinungen darstellen. Leider ist bei diesem Disput die Message auf der Strecke geblieben.
Valeries Weg zur ungewollten Berühmtheit hat mir gut gefallen und auch wie sie einigen Leuten selbstbewusst die Stirn geboten hat. Die Geplänkel und Streitereien mit Kyle waren ziemlich amüsant. Und auch wenn nicht viel Romantik zwischen den beiden aufkam, konnte man doch recht gut mitverfolgen, wann sich mehr zwischen ihnen entwickelt hat.
Im Großen und Ganzen hat mir die Geschichte gut gefallen. Auch das Ende war stimmig und passte zu Val und Kyle und ihrer Story. Abgesehen davon, dass mir die zwei oft zu krass waren, fand ich das Buch gut und auch der zweite Teil lockt mich.