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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Eine Geschichte, mit einem Sog, wie das Meer selbst

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
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Wie es sich anfühlte, ihn zu sehen? Als hätte ich einen Monat lang durch einen Strohhalm geatmet.
Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein ...

Wie es sich anfühlte, ihn zu sehen? Als hätte ich einen Monat lang durch einen Strohhalm geatmet.
Ben ist seit Ewigkeiten Hannas bester Freund. Er ist anders. Wild, tollkühn, ein Graffiti-Künstler, ein Geschichtenerzähler. Und keiner versteht Hanna so wie er. Nach dem Abi packen die beiden Bens klappriges Auto voll und fahren zum Meer. An einen verwunschenen Strand, um den sich eine düstere Legende rankt. Sie erzählen sich Geschichten. Bauen Lagerfeuer. Kommen einander dort nahe wie nie zuvor. Und Hanna hofft, endlich hinter das Geheimnis zu kommen, das Ben oft so unberechenbar und verzweifelt werden lässt. Doch dann passiert etwas Schreckliches …

Dieses Buch hat mich von vornherein in seinen Bann gezogen. Die Art der Formulierungen, die Stimmung, die Charaktere und der Ort. All das, hatte seinen Sog, der mich nicht mehr losgelassen hat. Die Seiten sind nur so an mir vorbeigeflogen.
Als Hauptprotagonisten gibt es Hanna und Ben. Sie sind beste Freunde seit Kindertagen und genau das, schafft die Autorin spielend rüber zu bringen. Man merkt wie gut die beiden sich kennen und dass sie eigentlich nicht ohne den anderen leben können. Gleichzeitig werden ihre unterschiedlichen Charakterzüge wunderbar dargestellt. Vor allem in Zusammenhang mit ihrer Beziehung. Aber auch Chloé und Sam und Hannas Mutter sind tolle Charaktere. Ich bin zwar mit Chloé nicht richtig warm geworden und sie war mit bis zum Schluss irgendwie unsympathisch aber das hat super in die Geschichte gepasst. Auch unsympathische Personen muss es geben. Mir hat auch besonders gefallen, dass es nicht mehr Personen gab als notwendig. Jede Figur hatte seinen Daseinsgrund.
Was mich besonders an diesem Buch fasziniert, ist dieses Gefühl von Meer. Ich hatte die ganze Zeit diesen tiefen Blauton vor mir und fühlte diese Schwere und Endlosigkeit des Wassers. Das Buch hatte durchgehend eine leicht melancholische und düstere Grundstimmung. So wie die Luft sich anfühlt, bevor ein Gewitter kommt. Es zog sich durchgehend eine gewisse Spannung durch das Buch und ich habe nur auf den ersten Knall gewartet. Aber es gab auch wunderbar schöne Momente. Es geht viel um Freundschaft, Liebe und Abenteuer. Das hat die Stimmung an den entscheidenden Momenten wieder aufgehellt.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, auch wenn zum Ende hin noch einige Fragen offenstehen. Aber irgendwie haben diese Fragezeichen zum Buch gepasst.
Ein sehr schönes und eindringliches Buch. Ich kann es wärmstens empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannender Endzeit- Thriller. Kopfkino garantiert!

Am Ende aller Zeiten
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Edgar Hill ist Mitte dreißig, und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit sich und seinem Alltag in Schottland als Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer, fragt er sich vor allem eins: ...

Edgar Hill ist Mitte dreißig, und er hat sein Leben gründlich satt. Unzufrieden mit sich und seinem Alltag in Schottland als Angestellter, Familienvater und Eigenheimbesitzer, fragt er sich vor allem eins: Hat das alles irgendwann einmal ein Ende? Er ahnt nicht, dass sich die Katastrophe bereits anbahnt. Als das Ende kommt, kommt es von oben: Ein dramatischer Asteroidenschauer verwüstet die Britischen Inseln. Das Chaos ist gigantisch, die Katastrophe total. Ganze Städte werden ausgelöscht. Straßen, das Internet, die Zivilisation selbst gehören plötzlich der Vergangenheit an. England liegt in Schutt und Asche. Ist dies der Weltuntergang? Edgar und seine Familie werden während der Evakuierung voneinander getrennt, und ihm bleibt nur eine Wahl: Will er Frau und Kinder jemals wiedersehen, muss er 500 Meilen weit laufen, durch ein zerstörtes Land und über die verbrannte Erde, von Edinburgh nach Cornwall. Zusammen mit einigen wenigen Gefährten begibt sich Edgar Hill auf einen Ultra-Marathon durch ein sterbendes Land. Doch sein Weg ist gefährlich: Im postapokalyptischen England kämpft jeder gegen jeden ums blanke Überleben.

Dieser Roman ist mein erster Endzeit-Thriller, abgesehen von Schätzings „Der Schwarm“. Ich wusste nicht ganz, was ich zu erwarten habe und war so schon auf den ersten Seiten begeistert. Die Beschreibungen wie die Katastrophe beginnt, wie die Leute versuchen sich zu retten und was alles dabei passiert, sind mir wirklich unter die Haut gegangen. Ich hatte einen richtigen Film im Kopf und oft sind mir Schauer den Rücken runtergelaufen.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich super schnell verschlingen. Ed, der Hauptprotagonist aus dessen Sicht alles erzählt wird, ist zu Beginn nicht sehr sympathisch. Für mich hat sich das im Laufe der Geschichte geändert. Ich weiß nicht, ob es jedem so ging. Aber ich mag seine Art zu erzählen. Dadurch fehlt zwar der wissenschaftliche Touch in der Geschichte aber das hätte auch nicht gepasst. Schließlich schreibt Ed alles auf und ich bezweifle, dass er viel Ahnung von Katastrophen und Meteoriten hat.
Das Buch ist an einigen Stellen recht philosophisch. Das hat mich positiv überrascht. Es geht oft um das „Warum“ unseres Seins und Handelns. Um die Frage „Warum machen wir weiter, obwohl es so verdammt hart ist?“. Diese Gedanken ziehen sich durch das Buch aber tauchen nur an ein paar Stellen verstärkt auf. Dazu kam bei mir immer wieder die Frage auf, wie weit ich gehen würde und zu was ich fähig wäre, wenn ich mich in einer solchen Situation befinden würde.
Bei mir hat dieses Buch ein leicht beklemmendes Gefühl hinterlassen. Auch wegen des Endes (ich verrate aber nicht warum). Es war aber auch super spannend und interessant geschrieben. Klar gibt es einige offene Fragen am Ende aber für mich passt das zum Charakter des Buchs.
Ich habe dieses Buch wirklich verschlungen und kann es absolut empfehlen. Ein tolles Buch dieses Genres!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein berührender Sommerroman

Sternschnuppenschauer
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Als Cassies Vater bei einem Autounfall stirbt, ist sie tot traurig. Sie verliert nicht nur ihren Vater, sie verliert auch ihre Liebe zu den Sternen, denn sie waren ihre Verbindung zu ihrem Vater. Und als ...

Als Cassies Vater bei einem Autounfall stirbt, ist sie tot traurig. Sie verliert nicht nur ihren Vater, sie verliert auch ihre Liebe zu den Sternen, denn sie waren ihre Verbindung zu ihrem Vater. Und als wäre das nicht schlimm genug, schickt ihre Mutter sie den Sommer über zu ihrer Freundin Jane und ihren Kindern Summer und Logan. Früher hat sie jeden Sommer mit ihnen verbracht und auch jetzt freut sie sich. Doch ist die Angst vor den vielen Erinnerungen viel zu groß. Kaum angekommen, schafft Summer es direkt Cassie aus ihrem Schneckenhaus zu treiben und lässt sie wieder Erdbeeren und Sommer schmecken. Doch Logan verhält sich komisch. Mal nett, mal wie der größte Idiot. Sie weiß, er verschweigt ihr was. Aber grade jetzt, bräuchte sie jemanden, der ihre Sterne wieder zum Strahlen bringt.

Ich habe am Anfang einen leichten Sommerroman erwartet und wurde positiv überrascht. Zunächst ist das Cover wirklich liebevoll gestaltet. Die Motive und Farben passen perfekt zu einer Sommergeschichte. Das Cover ist einfach Stimmig.
Die Autorin hat für diese Geschichte nicht viele Hauptcharaktere gebraucht. Es geht vor allem um Cassie, Summer und Logan. Alle Charaktere in diesem Buch sind toll gezeichnet und ich habe gerne über sie gelesen. Cassie, Summer und Logan werden besonders beschrieben und wir erfahren viel über ihre Vorlieben und Abneigungen, Ängste, Sorgen und Freuden. Sie wirken dabei authentisch und sehr sympathisch.
Cassies Trauer, die sich durch das Buch zieht ist sehr gut erzählt. Ich konnte sie gut nachvollziehen und auch wenn sie oft den Moment dominierte, war sie nicht übertrieben, sondern eher angemessen. Ich glaube, Jeder würde furchtbar leiden, wenn ein geliebter Mensch stirbt.
Das Buch ist durchzogen von verschiedenen Emotionen. Liebe, Freude, Trauer, Wut, Angst und Freundschaft. Und alle Emotionen waren greifbar für mich. Ich gestehe, dass bei mir zum Schluss einige Tränen geflossen sind. Das Ende war für mich genau der richtige Abschluss zu dieser Geschichte. Die Autorin hat alles richtiggemacht.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannung, Gefühl, Drama und Freundschaft

Love, Kiss, Cliff
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Mer verliert ihre Mutter nach langer Krankheit. Plötzlich erklärt sich ihr wohlhabender Vater bereit, sich um sie zu kümmern. Mer zieht nach New York, jedoch nicht wie geplant in eine Mädchen-WG, sondern ...

Mer verliert ihre Mutter nach langer Krankheit. Plötzlich erklärt sich ihr wohlhabender Vater bereit, sich um sie zu kümmern. Mer zieht nach New York, jedoch nicht wie geplant in eine Mädchen-WG, sondern in eine WG mit zwei Jungs. Das Mer plötzlich Gefühle für ihren Mitbewohner entwickelt war natürlich nicht geplant und warum nennen sie alle immer Rose? Das sie nicht so viel über ihren Vater und seine Geschäfte weiß wie sie dachte, zeigt sich auch bald. Doch mit den richtigen Freunden lässt sich alles überstehen, oder?

Ich bin seit langem mal wieder von einem Buch begeistert. Ich hatte zwar den Klappentext gelesen aber wusste nicht so richtig, was mich erwartet, da ich die Autorin noch nicht kannte. Ich wurde direkt in den ersten Kapiteln positiv überrascht. Der Schreibstil ist super angenehm, die kurzen Kapitel geben einem das Gefühl gut voran zu kommen und übermitteln einem einen guten Überblick über das Geschehen.
Die Autorin schafft es, super sympathische aber dabei auch authentische Charaktere zu erschaffen. Besonders die Hauptpersonen sind einfach toll gezeichnet und ich konnte mich gleich mit ihnen anfreunden. Unsympathische Charaktere hat die Autorin ebenfalls erschaffen und zeichnet auch gut den Umschwung von der Zicke zur Freundin. Ich habe sehr gerne immer mehr über die Personen erfahren. Über ihr Leben, ihre Vergangenheit, ihre Zukunft, ihre Ängste und Wünsche.
Auch die Geschichte hat mich total in ihren Bann geschlagen. Eine tolle Liebesgeschichte verknüpft sich mit einem Familiendrama, mit Upper Eastside Klatsch und einer super spannenden Geschichte über ein totgeglaubtes Mädchen. Und überall dabei ist die Freundschaft im Mittelpunkt. Die Verflechtung dieser Stränge gelingt der Autorin wirklich gut. Nichts wirkt konstruiert, alles ist gut durchdacht und gut nachzuvollziehen. Es macht einfach Spaß der Entwicklung zu folgen und dem Lauf der Dinge entgegenzufiebern.
Eine tolle Geschichte, die ich in kurzer Zeit verschlungen habe und die mich wirklich fasziniert hat. Ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Band.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wann hat das Leben aufgehört Spaß zu machen?

Lass uns fliegen
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Pauline ist cool und beliebt. Sie hat den perfekten Freund und viele Freundinnen. Vincent ist der ruhige Außenseiter. Skater und Büchernarr. Pauline wird durch einen schweren Schlag aus dem Leben gerissen ...

Pauline ist cool und beliebt. Sie hat den perfekten Freund und viele Freundinnen. Vincent ist der ruhige Außenseiter. Skater und Büchernarr. Pauline wird durch einen schweren Schlag aus dem Leben gerissen und erträgt die Schultage nur noch mit Tabletten. Doch keiner weiß davon, sie kann mit Niemandem reden. Dann trifft sie Vincent im Schreibkurs und plötzlich ändert sich alles.

Ich habe zuvor von Katrin Bongard die Kissing-Trilogie gelesen und mochte da ihren Schreibstil schon sehr gerne. Und auch bei diesem Buch wurde ich nicht enttäuscht. Ich habe das Buch in wenigen Stunden verschlungen und um mich herum nichts mehr mitbekommen. Die Charaktere sind in diesem Buch alles andere als schillern und perfekt. Besonders die beiden Hauptprotagonisten haben ihre Probleme und Sorgen. Was ich gut fand, dass es wirklich um die Empfindungen der Beiden ging und die Probleme als solche, nicht zu sehr behandelt wurden. Es ging wirklich darum, wie die Protagonisten damit umgehen und die Situationen handhaben und weniger darum, was passiert ist.
Sehr gut hat mir auch gefallen, wie die Autorin die Beziehung von Vincent und Pauline beschrieben hat. Es gab keinen Kitsch und keine große Romantik und trotzdem große Gefühle. Es kam sehr gut rüber, wie die Zwei füreinander empfinden und was sie in Bezug aufeinander fühlen und denken.
Für mich war die ganze Geschichte sehr stimmig. Ich konnte vieles sehr gut nachvollziehen und auch das empfindliche Thema Drogen wurde ihre gut thematisiert, ohne dass es zu sehr dominiert. Ein sehr gelungenes Buch. Die Autorin hat mich einfach wieder überzeugt.