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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2018

Heiter, schön und auch ein wenig tiefgründig

Alles in Buddha
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In Mias Leben geht es bergab. Erst verlässt sie ihre große Liebe Mark, dann blamiert sie sich vor allen Freunden und verliert auch noch ihren Job. Die Lösung bietet ihre fünf Jährige Nichte Emma. Eine ...

In Mias Leben geht es bergab. Erst verlässt sie ihre große Liebe Mark, dann blamiert sie sich vor allen Freunden und verliert auch noch ihren Job. Die Lösung bietet ihre fünf Jährige Nichte Emma. Eine Weltreise muss her. Zusammen mit ihrem besten Freund Hugo und dem Kater Marie machen die Zwei sich auf die Reise. Beide mit einem Ziel vor Augen. Hugo soll endlich entjungfert werden und Mia sich von Mark verabschieden. Doch was als Wette beginnt, wird bald zu einer ganz großen Erfahrung.

Die Idee von "Alles in Buddha" hat mich ein wenig an "Eat,pray,love" erinnert. Im Prinzip ähneln die Bücher sich tatsächlich. Doch dieses Buch hier ist ein wenig humorvoller.
Der Schreibstil von Victoria Seifried ist angenehm und lässt sich gut lesen. Das ein oder andere Mal musste ich wirklich loslachen, weil die Situationen oder Gespräche zwischen Mia und Hugo einfach zu komisch waren.
Ich gestehe, zu Beginn habe ich mich ein wenig schwer mit Mia getan. Sie war ein wenig sehr nervig mit ihrem Perfektionismus und ihrer merkwürdigen Vorstellung von Beziehungen. Doch zum Ende hin lag genau darin der Kern der Geschichte. Selten erlebt man in einem Buch eine so große Entwicklung die Figuren durchmachen. Doch hier entwickeln sich Hugo und Mia wirklich Stück für Stück weiter und dabei kommt nichts einfach so, man kann als Leser den Entwicklungsgang wunderbar mitverfolgen und irgendwie auch mitfühlen.
Die Erlebnisse der Beiden sind humorvoll und interessant beschrieben, so dass man sie gerne auf der Reise begleitet hat. Und auch die anderen Figuren passen sehr gut in die Geschichte und geben dem Ganzen nochmal den letzten Pfiff.
Ein tolles Buch. Es hat mir echt gut gefallen.

Veröffentlicht am 15.02.2018

Sehr unterhaltsam

Die Jutta saugt nicht mehr
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Ein neuer Auftrag wartet auf Loretta und Erwin. Die biedere Frau Berger vermisst seit ein paar Wochen ihre Nachbarin. Und für sie ist klar: Es kann nur der Ehemann gewesen sein.
Loretta schleust sich ...

Ein neuer Auftrag wartet auf Loretta und Erwin. Die biedere Frau Berger vermisst seit ein paar Wochen ihre Nachbarin. Und für sie ist klar: Es kann nur der Ehemann gewesen sein.
Loretta schleust sich undercover als Putzhilfe beim Verdächtigen ein. Samt und sonders mit Crashkurs in Sachen Putztechnik von "Täubchen" Doris. Doch so richtig Sinn wollen die Hinweise zusammen nicht ergeben. Loretta muss ihr ganzes detektivisches Können einsetzen um diesen Fall zu lösen.

Dies war für mich das erste Buch um Loretta Luchs. Mich hat gefreut, dass die Geschichte so geschrieben ist, dass auch ich wusste worum es geht und nicht das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben. Zwar wurden zwischendurch mal ein vorheriger Fall erwähnt aber nicht so, dass es wirklich wichtig gewesen wäre. So konnte ich mich ganz auf die aktuelle Geschichte konzentrieren.
Der Leser trifft schnell auf die wichtigsten Figuren. Und direkt wird klar, dass dies wirklich ein Ruhrpott-Krimi ist. Für mich, die im Ruhrpott aufgewachsen ist und selbst schon in Gelsenkirchen gewohnt hat, war dies der Knaller. Die Personen sind wirklich treffsicher beschrieben und besonders Frank, ist Ruhrpöttler Ohnegleichen.
Der Fall ist kurios und ziemlich verstrickt. Man hat zwar schnell geahnt, wer es wirklich war aber so ganz sicher konnte man sich nicht sein und den Weg dahin konnte man erst recht nicht erahnen. Das habe ich diesem Buch gar nicht zugetraut.
Mit viel Wortwitz und ihrer an sich schon unterhaltsamen Art, stößt Loretta immer wieder auf eine neue Fährte, wenn auch manchmal durch Spekulation, die sie letztendlich bis ans Ziel bringt. Durch die Andeutungen im Buch auf die letzten Fälle, scheint dies das gängige Schema zu sein. Und es funktioniert. Es hat Spaß gemacht, mit Loretta zu ermitteln.
Ich bin positiv überrascht von dem Buch, denn sonst mache ich eher einen Bogen um Bücher mit extra Humor. Doch dieses Buch ließ sich gut lesen und ist eine schöne Empfehlung.
Einen Punkt Abzug gibt es, da ich mir von allem ein wenig mehr versprochen hatte. Ein wenig mehr Lacher, ein wenig mehr Spannung. Aber trotzdem ist es ein tolles Buch.

Veröffentlicht am 13.02.2018

Wenn wir nicht miteinander reden

Viereinhalb Minuten
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Lu und Flo sind zweieiige Zwillingsschwestern. Sie sind nur viereinhalb Minuten nacheinander geboren und könnten nicht unterschiedlicher sein. Lu ist beliebt, hübsch und weiß immer über die neuesten Trends ...


Lu und Flo sind zweieiige Zwillingsschwestern. Sie sind nur viereinhalb Minuten nacheinander geboren und könnten nicht unterschiedlicher sein. Lu ist beliebt, hübsch und weiß immer über die neuesten Trends bescheid. Flo ist klug, sarkastisch und findet alles was Trend ist ätzend. Durch ein Schulprojekt müssen sie zusammenarbeiten und plötzlich finden sie heraus, dass die Andere doch gar nicht so anders geworden ist, wie gedacht. Und dann gibt es ja auch noch Max, bei dem Flo plötzlich doch nicht mehr so anti ist.

Ich habe zuvor "Paul&Polly" von Kathrin Hövekamp gelesen und war total begeistert. Nun habe ich auch "viereinhalb Minuten" verschlungen und bin froh, diese Autorin gefunden zu haben.
Ihr Schreibstil bringt dem Leser auf eine locker-sommerliche Art die Geschichte sehr nahe. Man fühlt sich in die Zeit zurückversetzt, in der das Ansehen vor den Freunden und die Klassenfahrt das Zentrum der Welt bildeten. Plötzlich kann man den billigen Fusel wieder schmecken und die muffige Jugendherberge riechen und auch die Erinnerung an den ersten Kuss, den ersten Streit und die beste Freundin sind so greifbar, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.
Die Geschichte ist wieder einmal wunderbar ohne Kitsch und zu viel Dramatik. Sie erzählt eine Geschichte von zwei Schwestern, die nach außen nicht unterschiedlicher sein könnten aber im Innern doch beide von ähnlichen Ängsten und Sorgen geplagt werden. Wie ein Missverständnis sie trennt und ein lange aufgeschobenes Gespräch viele Wunden wieder heilen kann.
Wir lernen in diesem Buch wie wichtig die richtigen Freunde sind und wie sehr man einfach mal ein klärendes Gespräch benötigt.
Mit viel Charme und Gefühl lernen wir die unterschiedlichen Sichtweisen kennen, tauchen mal in die Vergangenheit ab und erleben hautnah die Entwicklungen im Hier und Jetzt.
Auch dieses Buch ist nicht besonders lang aber hat wieder genau die richtige Länge. Es erzählt nur, was erzählt werden muss und auch wenn man es schade findet, dass die Geschichte nicht weitergeht, wurde doch nicht zu viel geschrieben.
Ein tolles Buch, welches ich wirklich nur empfehlen kann.

Veröffentlicht am 12.02.2018

Kurz und langatmig

Post von Dornröschen
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Charlotte ist erst Mitte dreißig und schon Witwe. Ihr Mann ist nach kurzer Ehe verstorben. Seitdem igelt sie sich ein und meidet jeden Kontakt zum anderen Geschlecht. Da kommt ihr Chefredakteur auf die ...

Charlotte ist erst Mitte dreißig und schon Witwe. Ihr Mann ist nach kurzer Ehe verstorben. Seitdem igelt sie sich ein und meidet jeden Kontakt zum anderen Geschlecht. Da kommt ihr Chefredakteur auf die Idee einer Reportage über Onlinedating. Charlotte traut ihren Ohren kaum, doch schon bald sieht sie sich mit allerlei merkwürdigen Zuschriften konfrontiert. Obwohl eine davon, doch sehr interessant ist. Vielleicht ist Fabian ja doch kein Idiot wie all die anderen?

Der Klappentext verspricht eine schöne und romantische Geschichte. Im Kern wurde dieses Versprechen auch erfüllt. Doch leider war das Drumherum für mich alles andere als berauschend.
Die Idee der Geschichte wurde ganz gut durchgetragen. Das Buch ist in drei Teile eingeteilt. Der zweite Teil erzählt die Vergangenheit, die ersten beiden die Gegenwart.
Neben ihrer Onlinedatingaktion, geht es noch um ihre nervige Mutter, nebst nerviger Freundin und um Charlottes beste Freundin, mit der ich auch nicht wirklich warm werden konnte. Vielleicht war es einfach die Art und Weise, wie die Personen geredet haben.
Die einzigen Figuren die ich halbwegs reden hören mochte, waren Charlotte und ihr Chefredakteur.
Wo ihre Mutter und ihre beste Freundin eher anstrengend und nervig waren, waren Fabian und Charlotte schnulzig und geschwollen. Ihre Emails waren romantisch aber das dauerhaft so geredet wird, war einen Ticken zu viel für meinen Geschmack.
Das ganze Drumherum um die Figuren war leider alles andere als spannend. Die Geschichte plätschert so dahin und während ich das Ende erhofft habe, wirkte es bis zum Ende so, als würde es stetig so weiterplätschern.
Und Überraschung: Kurz vor Ende taucht noch ihre alte Jugendliebe auf und ich frage mich wirklich warum. Den hätte es einfach nicht gebraucht in der Geschichte.
Eine schöne Idee, doch leider ist die Umsetzung für meinen Geschmack so gar nicht gelungen. Schade!

Veröffentlicht am 11.02.2018

Wunderbar zeitlos und real

Lied der Weite
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In der kleinen Stadt Holt in Colorado wird die 17jährige Victoria schwanger und prompt von Zuhause verstoßen. Sie wendet sich in ihrer Not an ihre Lehrerin Maggie. Maggie überredet die alten Brüder McPheron, ...

In der kleinen Stadt Holt in Colorado wird die 17jährige Victoria schwanger und prompt von Zuhause verstoßen. Sie wendet sich in ihrer Not an ihre Lehrerin Maggie. Maggie überredet die alten Brüder McPheron, das Mädchen bei sich aufzunehmen. Zunächst ein wenig befremdet, finden die drei doch zueinander und sind bald wichtiger füreinander, als sie es erwartet hätten.

Ich habe zuvor "Unsere Seelen bei Nacht" von Kent Haruf gelesen und war erfreut, seinen Schreibstil in "Lied der Weite" wiederzufinden.
Kent Haruf versteht sich darin, Geschichten zu erzählen, die durch die fast schon knappen Gespräche und absolut normalen Ereignisse, einfach real wirken. So als wären sie im Dorf um die Ecke vor kurzem erst passiert. Und auch das zeichnet sein Buch aus. Denn auch wenn man an einigen Punkten eine ungefähre Jahreszahl ausmachen kann, könnte die Geschichte genauso gut auch letzte Woche passiert sein. Das Verhalten der Menschen und die Gespräche sind einfach wunderbar zeitlos.
Jede seiner Figuren ist einzigartig gezeichnet und in diesem Buch habe ich besonders die beiden McPheron Brüder ins Herz geschlossen. Seine Figuren sind unglaublich greifbar und wirken überhaupt nicht beschönigt.
Kent Haruf versucht keine überdramatisierte oder extra schöne Geschichte, mit perfekten Charakteren zu schreiben. Er erzählt lieber Geschichten, wie das Leben sie schreiben könnte.
Ich bin nach diesem Buch wirklich zu einem Fan seiner Werke geworden und hoffe, dass bald noch seine anderen Bücher übersetzt werden.