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Veröffentlicht am 16.08.2017

Eine Flucht ins Leben

Manchmal musst du einfach leben
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Maribeth ist Mutter von Zwillingen und hat einen zeitaufreibenden Job. Täglich arbeitet sie mehr als sie muss und auch, dass ihre eigentlich beste Freundin ihre Chefin ist, macht es nicht besser. Dazu ...


Maribeth ist Mutter von Zwillingen und hat einen zeitaufreibenden Job. Täglich arbeitet sie mehr als sie muss und auch, dass ihre eigentlich beste Freundin ihre Chefin ist, macht es nicht besser. Dazu versucht sie für die Zwillinge die perfekte Mutter zu sein. Unterstützung von ihrem Mann bekommt sie wenig. Aber sie will ihn ja auch nicht zu sehr belasten.
Maribeth ist so gestresst, dass sie ihren Herzinfarkt glatt verpasst. Als sie dann aber eine Notoperation am Herzen hat, ist der Schreck groß. Wieder Zuhause angekommen, sollte sie sich eigentlich ausruhen aber bald holt der Alltag sie ein und Maribeth gelingt es nicht, wieder zu Kräften zu kommen. Sie trifft eine unglaubliche Entscheidung: Sie packt eine kleine Tasche und geht.

Ich mag den Schreibstil von Gayle Forman unsagbar gerne. Und auch in „Manchmal musst du einfach leben“ zeigt sie sich wieder von ihrer besten Seite.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, obwohl es nicht mein Lieblingsbuch von ihr wird.
Maribeth als Hauptfigur fand ich super gewählt und beschrieben. Spätestens von dem Zeitpunkt an, als sie Zuhause war und Jason ihr wieder alles aufhalst, konnte ich nicht anders als nur noch mit ihr mitzufühlen. Ich konnte mir ihre Angst und ihre Verzweiflung wirklich greifbar vorstellen.
Ihren Schritt, einfach zu gehen, fand ich sehr mutig und richtig. Jedoch muss ich sagen, fand ich Maribeth’ Vermissen der Zwillinge etwas zu gering. Ich kann mir zwar vorstellen, dass sie ihren Mann nicht besonders vermisst und auch nicht die ganze Arbeit verbunden mit den Zwillingen aber ich hätte pausenlosen geheult aus schlechtem Gewissen gegenüber den Kindern oder weil ich sie vermisse.
Ich fand es schön mitanzusehen, wie Maribeth in ihrer Zufluchtsheimat wieder ins Leben findet, neue Freundschaften schließt und wieder lernt, das Leben zu leben anstatt einfach nur hindurch zu hetzen.
Auch die abschließenden Szenen mit Jason haben gut ins Buch gepasst und haben mir gefallen. Sie haben mich mit Jason versöhnlich gestimmt.
Die einzigen Dinge die mir nicht so gut gefallen haben, sind ein paar offene Fragen am Ende Buches und dass es manchmal doch etwas hingeplätschert ist in Maribeth neuem Leben, wenn es auch nicht langweilig war.
Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen. Ich kann es für entspannte Abendstunden nur empfehlen.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Guter Debütroman der sich noch steigern lässt

Leons Erbe
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Katjas Welt zerbricht. Ihr Sohn Leon wird von einem Auto überfahren und stirbt und das, nachdem ihre Schwester vor einem halben Jahr spurlos verschwunden ist.
Plötzlich erhält Katja den Anruf eines Notars. ...


Katjas Welt zerbricht. Ihr Sohn Leon wird von einem Auto überfahren und stirbt und das, nachdem ihre Schwester vor einem halben Jahr spurlos verschwunden ist.
Plötzlich erhält Katja den Anruf eines Notars. Er hat eine Kiste von Leon für sie und sie enthält das Armband ihrer Schwester. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Katja kommt der Wahrheit näher als ihr lieb ist.

Ich bin durch den Titel und das Cover auf „Leons Erbe“ aufmerksam geworden. Dieses Buch ist der Debütroman von Michael Theißen.
Leider muss ich sagen, dass man das an ein paar Stellen herauslesen kann.
Die Geschichte ist gut durchdacht. Die Handlung verstrickt sich mit vielen losen Fäden, die sich nach und nach entwirren, wobei einige ins Leere laufen und andere zu einem Strang verknüpft werden. Das hat der Autor gut gemacht.
Gut war auch, dass man bis zum Schluss nicht wusste, was jetzt wirklich passiert ist und man bis zum Ende miträtseln konnte. Das Ende war für mich dann recht überraschend.
Leider kam für mich keine wirklich fesselnde Spannung auf. Ich wollte zwar wissen wie es weitergeht aber das atemlose Umblättern der Seiten, wie ich es bei den großen Autoren dieses Genres erlebe, fehlte mir. Ich war nicht gelangweilt aber hundertprozentig abgeholt hat es mich nicht.
Dazu war mir auch die Hauptprotagonistin Katja wirklich zu schreckhaft. Manchmal war sie taff und hat ihre Ziele verfolgt, um sich im nächsten Moment vor Wind zu erschrecken. Auch die männlichen Figuren waren allesamt nicht wirklich sympathisch.
Trotzdem eine gut durchdachte Geschichte, der es vielleicht etwas an Erfahrung mangelt.
Ich bin schon gespannt, was es in Zukunft aus der Feder des Autors geben wird.

Veröffentlicht am 14.08.2017

Eine fesselnde Mischung aus Fantasy und Young-Adult

Am Abgrund des Himmels
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Grace ist mit ihrer Oma nach Bruny Island gezogen um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Viel zu schwer wiegt das, was sie erleben musste.
Kaum angekommen lernt sie Nick kennen. Nick der sich sofort ...


Grace ist mit ihrer Oma nach Bruny Island gezogen um ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Viel zu schwer wiegt das, was sie erleben musste.
Kaum angekommen lernt sie Nick kennen. Nick der sich sofort unsterblich verliebt und der ihr Leben rettet. Doch dafür musste Geheimnis offenbaren: Er ist ein Gestaltwandler. Er kann sich in einen Adler verwandeln und ein Gestaltwandler darf niemals einen Nichtwandler lieben. Als Grace dann auch noch von ihrer Vergangenheit eingeholt wird, überschlagen sich die Ereignisse.

Ich muss sagen, ich bin völlig ohne Plan an dieses Buch herangegangen. Ich kannte zwar den Klappentext aber habe mich eigentlich überraschen lassen. Zum Glück ist die Überraschung gelungen.
Die Autorin verknüpft in diesem Buch einige nicht ganz einfache Themen miteinander.
Zum einen ist dort die Gestaltwandlergeschichte. Sie hat mich in ein paar Punkten etwas an die Bis(s) Bücher erinnert aber war doch gut durchdacht und wunderbar beschrieben. Ich konnte mir die Wandlungen und die Gestalten wirklich gut vorstellen.
Zum anderen gibt es dann die Liebesgeschichte zwischen Grace und Nick. Sie ist stark belastet durch Nicks Fähigkeit und durch Grace Vergangenheit. Für meinen Geschmack war es fast ein bisschen viel Drama aber immer mit viel Gefühl und sehr nachvollziehbaren Gedankengängen.
Als drittes Thema, welches in meinen Augen das Schwierigste ist, ist dort die häusliche Gewalt die Grace erfahren musste. Ihr Ex hat sie psychisch misshandelt und dazu geschlagen. Ich weiß nicht, ob die Autorin selbst schon solche Erfahrungen machen musste aber ihre Beschreibungen sind erschreckend nah dran an der Wirklichkeit. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie man sich an Grace Stelle fühlt und was man denkt und was man seinem Peiniger gerne alles sagen möchte oder auch sagt, um ihn fern zu halten. Die Autorin hat dieses schwere Thema unglaublich gut beschrieben und hat sich wirklich nah am echten Leben gehalten. Das habe ich so noch von keinem Autor erlebt.
Dabei hat mir super gefallen, dass sie diese drei Themenschwerpunkte super miteinander vermischt, ohne das einer davon zu sehr die Oberhand übernimmt und auch kleinere Themen wie Grace Oma Lillie oder Nicks Freunde hatten einen guten Platz im Buch.
Ich habe das Buch in kürzester Zeit verschlungen und kann es wirklich nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 12.08.2017

Der geniale Auftakt einer neuen Reihe

Spectrum
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Mehrere Täter überfallen einen Hochsicherheitstresor und verhalten sich dabei höchst merkwürdig. Das FBI zieht Dr. Burke zu rate. Er hat Asperger und bezeichnet sich selbst des Öfteren als Freak. Doch ...


Mehrere Täter überfallen einen Hochsicherheitstresor und verhalten sich dabei höchst merkwürdig. Das FBI zieht Dr. Burke zu rate. Er hat Asperger und bezeichnet sich selbst des Öfteren als Freak. Doch nur er kann Zusammenhänge und Muster erkennen, wo andere ratlos sind. Schnell ist er mit dem FBI Mann Carter und dem Cop Nic auf der Spur der Täter. Doch was sie nicht wissen, der Täter ist ein Killer und ihm geht es nicht nur um den Tresor. Und sein Auftraggeber, den alle für einen Geist halten, ist an viel Größerem interessiert.

Als ich hörte, dass Ethan Cross eine neue Reihe startet, musste ich natürlich sofort zugreifen. Die Shepherd-Reihe habe ich geradezu verschlungen und so war „Spectrum“ ein Muss für mich.
Ich wurde nicht enttäuscht. Denn schon auf den ersten Seiten hat mich die Spannung gepackt. Grade zu Beginn ist die Geschichte noch sehr verwirrend. Personen tauchen auf, Dinge passieren oder sind passiert und nichts passt richtig zusammen oder wird tiefer behandelt.
Doch das ist typisch Cross. Er baut die Spannung langsam auf und entwirrt die Fäden erst nach und nach, bevor er sie wieder miteinander verknüpft.
Auch „Spectrum“ glänzt mit seinen außergewöhnlichen Figuren. Die Hauptfiguren sind alle irgendwie etwas schrullig oder haben ihre nicht ganz einfache Vorgeschichte. Cross ertränkt sie jedoch nicht in traurigen Hintergrundgeschichten, er formt damit ihren Charakter und lässt sie greifbarer erscheinen.
Cross hat auch hier wieder Figuren entwickelt, die alle nicht super glatt sind aber grade deswegen so sympathisch wirken und jeder von ihnen hat seinen ganz eigenen Humor.
Mir hat es wirklich Spaß gemacht, mit den Personen die Täter zu verfolgen und die ein oder andere Intrige aufzuklären.
Und wäre eine gute Story mit tollen Personen nicht genug, setzt Cross dem Ganzen noch die Krone auf, in dem er ein actiongeladenes Ende präsentiert, welches nicht nur alle Fragen klärt, sondern auch mit jedem Ende der Shepherd-Bücher mithalten kann.
Ich freue mich jetzt schon auf die nächsten Bände dieser neuen Reihe und hoffe sehr, dass es vielleicht sogar irgendwann mal einen Cross-Over Band der beiden Reihen geben wird (Achtung Wortspiel).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 07.08.2017

Eine ungemütliche Reise

Als die Träume in den Himmel stiegen
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Samar ist auf einer Reise. Einer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn. Sie reist mit ihrer Familie hin und her, denn es gibt kein Ziel. Mit dabei ist der Zugbegleiter Napoleon und gemeinsam mit ihm ...


Samar ist auf einer Reise. Einer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn. Sie reist mit ihrer Familie hin und her, denn es gibt kein Ziel. Mit dabei ist der Zugbegleiter Napoleon und gemeinsam mit ihm durchlebt sie ihre Vergangenheit erneut. Die Flucht aus Kabul in ein kleines Bergdorf, ein Unglück und ihre Flucht aus dem Lager, bis hin zu ihrer Reise in Richtung Eisenbahn um so etwas wie Heimat zu finden.

„Als die Träume in den Himmel stiegen“ von Laura McVeigh hat mich einige Male wirklich überrascht und sprachlos zurückgelassen.
Ich wusste nicht, was ich von diesem Buch erwarten sollte, da das Thema Afghanistan und Taliban neu für mich ist. Ich wusste nicht, ob mich eine Kriegs- oder eine Familiengeschichte erwartet.
Irgendwie war diese Geschichte beides aber auch beides nicht. Wir erleben das Buch als eine Erzählung, die Samar in ihre Notizbücher schreibt. So erleben wir, was ihr zugestoßen ist und auch ihr Familienleben. Doch wir erfahren zu wenig über den Krieg, als dass es ein Kriegsroman ist und irgendwie ist es auch kein richtiger Familienroman.
Es ist eben Samars Geschichte, die oft Wendungen nimmt, die ich niemals erwartet hätte und die mich jedes Mal irgendwie erschreckt haben.
Mein einziges Manko an der Geschichte ist, das fehlende Gefühl. Samar hat oft sehr distanziert von den Ereignissen gesprochen und vieles ging Schlag auf Schlag, so dass mir die Tiefe ihrer Erzählungen gefehlt hat.
Trotzdem hat mich das Buch abgeholt und mitgenommen in eine unbequeme Welt, die ich hoffentlich niemals erleben werde.