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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2017

Einfach ein toller Schreibstil

Sturmherz
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Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der ...


Alexa Petri hat schon seit vielen Jahren ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Mutter Cornelia. Doch nun liegt Cornelia im Koma, und Alexa muss ihre Vormundschaft übernehmen. Sie findet einen Brief, der Cornelia in einem ganz neuen Licht erscheinen lässt: als leidenschaftliche junge Frau im Hamburg der frühen sechziger Jahre. Und als Opfer der schweren Sturmflutkatastrophe. Alexa beginnt zu ahnen, wer ihre Mutter wirklich ist. Als ein alter Freund von Cornelia auftaucht, ergreift Alexa die Chance, sich von der Frau erzählen zu lassen, die sie schließlich auch verstehen und lieben lernt.

Dies ist mein zweites Buch von Corina Bomann. Zuvor habe ich „Winterblüte“ von ihr gelesen und das Buch garnicht mit ihr in Verbindung gebracht. Aber der Schreibstil hat sich doch als bekannt gezeigt und mich wieder in seinen Bann geschlagen.
Die Geschichte in diesem Buch ist recht einfach. Sie enthält keine großen Überraschungen oder schockierende Enthüllungen.
Vielmehr weiß man schon recht früh was eigentlich passiert ist und passieren wird. Ein paar Klischees wurden bedient und einiges war vorhersehbar. Den ein oder anderen mag das stören aber für mich ist das nicht so tragisch.
Der Schreibstil hat diesen Umstand für mich wieder ausgeglichen. Corina Bomann schreibt einfach Wohlfühlbücher. Ihr Stil ist angenehm, gefühlvoll und schafft es, bei mir immer wieder tolle Bilder zu zaubern.
Sie erschafft tolle Figuren, die man schnell ins Herz schließt und in denen man sich immer ein bisschen wiedererkennt.
Ich habe auch dieses Buch gerne gelesen und werde auch weitere Bücher von ihr lesen.
Corina Bohmann könnte definitiv zu einer meiner Favoriten werden.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Spannend und unerwartet bis zum Schluss! Top!

Monteperdido – Das Dorf der verschwundenen Mädchen
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Es ist fünf Jahre her, dass die beiden Mädchen Ana und Lucía entführt wurden. Fünf Jahre, in denen ihre Eltern die Hoffnung schon fast aufgegeben haben.
Doch dann taucht Ana wieder auf. Sie wird in einem ...


Es ist fünf Jahre her, dass die beiden Mädchen Ana und Lucía entführt wurden. Fünf Jahre, in denen ihre Eltern die Hoffnung schon fast aufgegeben haben.
Doch dann taucht Ana wieder auf. Sie wird in einem Autowrack in einer Schlucht gefunden. Der Fahrer ist tot und sie schwer verletzt. Nur, wo ist Lucía?
Eine packende Jagd nach dem Entführer beginnt, denn keiner weiß, wie lange Lucía noch zu leben hat.

„Monteperdido“ hat mich von der ersten Seite an überzeugt.
Der Schreibstil von Augustín Martínez ist ruhig, gradlinig, eindringlich und fesselnd. Er versteht es mit wohl gewählten Worten eine spannende Atmosphäre aufzubauen und dem Leser die Hinweise wie Brotkrumen vor die Füße zu legen.
Martínez beschreibt auch die Umgebung in einer sehr ausgeglichenen Art und Weise. Er überlädt den Leser nicht mit Details und langweilt dadurch, er erschafft Dörfer und Wälder, die die Stimmung des Buches sehr gut transportieren.
Auch die Figuren sind sehr gut gezeichnet.
Sämtliche Dorfbewohner haben ihren eigenen Charakter und ihr eigenes Bild. Sie repräsentieren das Dorfleben, wie man es erwartet, jedoch ohne zu sehr die Klischees zu bedienen. Doch trotzdem wird einem das ganz eigene Gefüge dieses Dorfes und seiner Bewohner schnell deutlich.
Auch die drei Ermittler, die hier als Hauptfiguren dienen, haben mir sehr gut gefallen. Keiner von ihnen war frei von privaten Problemen oder Schicksalsschlägen in der Vergangenheit. Zum Glück wird aber auch keine der Figuren von diesen Hintergründen überdeckt.
Mir hat die Entstehende berufliche und persönliche Ebene besonders zwischen Sara und Victor gut gefallen. Es war nicht zu viel aber auch nicht zu wenig. Am Ende hätte ich mir sogar gerne noch mehr Details gewünscht.
Die drei Ermittler harmonieren, trotz anfänglicher Reibereien, sehr gut miteinander und leiten die Ermittlungen auf nachvollziehbare und spannende Art und Weise.
Die oben erwähnten Brotkrumen sind so gut gelegt, dass ich bis zuletzt im Dunkeln getappt habe. Ich war bis zur Auflösung komplett auf der falschen Spur. Sowas liebe ich.
Bis zum Schluss habe ich mitgerätselt und mitgefiebert. Ich habe Bewohner verdächtigt und immer wieder hin und her überlegt und lag am Ende doch falsch. So blieb das Buch für mich wirklich bis zur letzten Seite super spannend.
Ich hoffe sehr, dass es bald einen zweiten Teil mit der Ermittlerin Sara geben wird.

Veröffentlicht am 01.05.2017

Schuster, bleib bei deinen Leisten

For 100 Days - Täuschung
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Avery Ross ist eine selbstbewusste, starke Frau. Sie steht seit ihrem sechzehnten Lebensjahr auf eigenen Beinen und schlägt sich so grade mit ihrem Kellnerjob. Eigentlich ist sie Künstlerin, doch mit ihren ...

Avery Ross ist eine selbstbewusste, starke Frau. Sie steht seit ihrem sechzehnten Lebensjahr auf eigenen Beinen und schlägt sich so grade mit ihrem Kellnerjob. Eigentlich ist sie Künstlerin, doch mit ihren Bildern will es nicht so ganz klappen. Weil das alles noch nicht schwierig genug ist, muss sie aus ihrer Wohnung raus. Doch im letzten Moment bekommt sie das rettende Angebot. Vier Monate Housesitting in einem Luxusapartment. Genau dort lernt sie den Milliardär Dominic Baine kennen. Er scheint ihr auf den Grund der Seele zu blicken und plötzlich wird ein ungeahntes Verlangen in ihr wach. Doch auch Nick fühlt sich zu ihr hingezogen. Wird Avery sich trotz ihrer schweren Vergangenheit auf ihn einlassen können?

Ich sage es direkt: Ich bin wirklich enttäuscht. Die Geschichte klang für mich sehr interessant und hatte viel Potential für Spannung und Erotik. Letzteres wurde ausreichend erfüllt, der Rest war eher lasch.
Vielleicht kann man das Rad auch einfach nicht mehr neu erfinden.
For 100 Days ist für mich eine Mischung aus Fifty Shades of Grey und der Hard-Reihe. Nick Baine ist eine ziemlich genaue Mischung aus den beiden Hauptfiguren der Reihen. Man könnte fast meinen, die Autorin hat vorher genau diese Bücher gelesen, um sich inspirieren zu lassen.
Und auch Avery hat im Laufe der Geschichte viel ihres Charakters verloren. War sie zu Beginn noch stark und selbstständig, wurde sie nach und nach zu einem hörigen Schoßhund. Es ging viel um Vertrauen. Doch eigentlich nur darum, dass sie sich ihm unterwirft. Nicht im Sinne von Fifty Shades aber doch sehr nach seiner Pfeife tanzend. Das war schade. Ich fand ihren starken Charakter sehr viel ansprechender.
Die Erotik wurde in diesem Buch auf eine sehr stilvolle und schöne Art und Weise beschrieben. Die Szenen waren lang aber nicht zu lang. Leider ist die Autorin hier aber nicht um einige Wiederholungen drum herumgekommen. Schade.
Die ganze Geschichte versucht sich um ein Geheimnis herum aufzubauen. Sie versucht die Erwartungen zu schüren, so dass der Leser auf den großen Knall wartet. Als dieser letztendlich kam, entpuppte er sich als leise Verpuffung. Ich habe eine wirklich unglaubliche Enthüllung oder einen weltzerüttenden Streit erwartet und habe nichts dergleichen bekommen. Der große Knall, das Ende dieses Buchs war für mich ebenso eine Enttäuschung und keine wirkliche Überraschung.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, der vermuten lässt wie es im zweiten Teil weitergeht. Denn einen ziemlich ähnlichen Cliffhanger kennt man auch schon aus anderen Reihen. Er mag bei einigen Lesern seinen Zweck erfüllen und sie auf das zweite Buch neugierig machen, bei mir klappt es nicht. Ich werde wohl nie herausfinden, ob Nick und Avery eine wirkliche Zukunft haben.
Nette Idee, schöne Erotikszenen, toller Schreibstil aber sehr langweilige und altbekannte Umsetzung. Ich finde, Lara Adrian sollte bei ihren Fantasybüchern bleiben, denn das kann sie.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Schreibstil
  • Handlung
  • Cover
Veröffentlicht am 24.04.2017

Ich bin verwirrt und überrascht

Die Verseflüsterin
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Hör auf deine Gefühle! – Diese Botschaft entdeckt Marcus eines Tages an seiner Windschutzscheibe, als er sich gerade anschickt, ins Büro zu fahren. Was ein desillusionierter Tag wie jeder andere hätte ...


Hör auf deine Gefühle! – Diese Botschaft entdeckt Marcus eines Tages an seiner Windschutzscheibe, als er sich gerade anschickt, ins Büro zu fahren. Was ein desillusionierter Tag wie jeder andere hätte werden sollen, ist der Startschuss zu einem Abenteuer der ganz besonderen Art: Wer mag ihm diese Botschaft geschickt haben? Ganz sicher jemand, der ihn und seine Gewohnheiten kennt. Seine Frau Isabelle vielleicht? Sein Chef? Oder gar ein völlig Unbekannter? War es vielleicht der eigenartige Typ, den er da zufällig kennengelernt hat? Eines ist sicher: Dieser Augenblick verändert das Leben von Marcus mehr, als er sich je hätte träumen lassen.

Zu diesem Buch fällt mir nicht einmal ein eigener Klappentext ein. Es fällt mir sehr schwer, eine passende Umschreibung meiner Eindrücke zu treffen.
Ich habe einen Roman erwartet, der vielleicht in Richtung Cecelia Ahern geht. Der die Wandlung eines Menschen und der die bedingungslose Liebe, Vergebung und die Tiefe der menschlichen Seele innerhalb einer Geschichte anspricht und verarbeitet.
Ich habe einen Roman erwartet, der mich berührt und mit auf ein Abenteuer nimmt.
Bekommen habe ich nur einen Teil davon.
Dieses Buch erzählt eine Geschichte und behandelt all diese Themen, doch ganz anders als ich erwartet habe. Ich bin mir nicht mal sicher, ob dieses Buch wirklich ein reiner Roman ist. Denn, besonders in der ersten Hälfte wirkt dieses Buch eher wie ein getarnter Lebensratgeber. Wie ein Ratgeber, für einen Weg zu sich selbst zu und zur Selbstliebe, versteckt hinter Marcus Erlebnissen.
Der Teil hat mir am besten gefallen, obwohl ich etwas völlig Anderes erwartet habe. Die Gedankenansätze werden mit viel Gefühl vermittelt und nicht aufgedrängt. Einiges hat mich davon bewegt und wird mich hoffentlich noch ein Stück begleiten.
Ab der Mitte des Buchs wird es jedoch für mich verwirrend. Plötzlich ändert sich die Art des Buchs und auch der Inhalt der Geschichte. Es geht zwar immer noch um Vergebung und Liebe aber nicht mehr Anregend wie im ersten Teil sondern eher beklemmend. Ab hier habe ich mich wirklich gefragt, was dieses Buch mir eigentlich vermitteln soll.
Ich hatte das Gefühl, als hätte der Autor sich plötzlich überlegt doch einen Roman zu schreiben und keinen versteckten Ratgeber.
Es ist wirklich schwer, meine Eindrücke in Worte zu fassen, denn ich bin immer noch verwirrt und weiß nicht so recht, was ich davon halten soll.
Ich denke, da muss man sich sein eigenes Bild von machen.
Das Buch hat aber definitiv ein paar anregende Gedanken und einen schönen Schreibstil. Wenn auch einen verwirrenden Handlungsverlauf und eine unklare Gesamtaussage.

Veröffentlicht am 20.04.2017

Ein spannender Debütroman

Der Knochensammler - Die Ernte
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Für ihn ist er etwas Besonderes. Einzigartig. Für ihn ist er besonders wertvoll. Für ihn zählt nur sein Inneres. Doch er will nur seine Knochen. Sein Skelett. Und er wird es sich holen.

Mich hat der ...


Für ihn ist er etwas Besonderes. Einzigartig. Für ihn ist er besonders wertvoll. Für ihn zählt nur sein Inneres. Doch er will nur seine Knochen. Sein Skelett. Und er wird es sich holen.

Mich hat der Klappentext sofort gepackt. Ich fand, dieses Thema sehr interessant und Spannung verheißend. Aber ich war auch skeptisch, denn Debütromane haben manchmal so ihre Macken.
Doch dieser Thriller hat mir genau das gegeben, was ich erwartet habe.
Eine solide Geschichte, die nicht von Grund auf vorauszusehen war, eine taffe Ermittlerin und wirklich lebensnahe Figuren.
Grade das, fand ich sehr gut. Keine der Personen war glatt und perfekt. Irgendwie hatte jeder irgendwo Kanten und Ecken. Die Familien hatten Probleme, die wahrscheinlich sehr viele Leser sogar persönlich kennen. Es gab Schicksalsschläge und Streitpunkte, die in jedem Haushalt passieren könnten. Und auch ihr Verhalten auf diese Dinge war sehr glaubwürdig und gut.
Die Ermittlerin Etta Fitzroy hat auch ihr Päckchen zu schleppen. Dieses Thema nimmt zum Glück nicht die Oberhand aber es erklärt oftmals ihr Verhalten. Auch ihre Gedanken sind in fast allen Fällen sehr gut nachzuvollziehen.
Jedoch auch der Bösewicht ist gut gezeichnet, obwohl wohl niemand sein Verhalten nachvollziehen kann und will. Er bewegt sich genau zwischen sehr krankhaft und sehr sadistisch. Obwohl auch beides irgendwie Hand in Hand geht.
Die Geschichte baut von Anfang an Spannung auf und hält diese bis zum Ende aufrecht. Oft fragt man sich, was als nächstes passiert und was wohl wer warum getan hat. Es gab auch einige Stellen, bei denen ich nicht wusste, was als nächstes passiert. Das hat mir gefallen.
Das Buch ist wirklich von vorne bis hinten gut durchdacht und ein wirklich lesenswerter Thriller. Zum wirklich mega klasse Buch fehlt mir leider das gewisse Etwas, was ich z.B. bei Fitzek so liebe. Trotzdem gibt es vier von fünf Sternen und eine klare Empfehlung von mir.