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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.11.2023

Berührender Einblick

Always love you (Ikonen ihrer Zeit 10)
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Bei einem Auftritt in der Kirche schlägt eine zierliche junge Frau den kompletten Saal in ihren Bann. Der Name des Mädchens: Whitney Houston. Aus dem nervösen Teenager wird innerhalb der folgenden Jahre ...

Bei einem Auftritt in der Kirche schlägt eine zierliche junge Frau den kompletten Saal in ihren Bann. Der Name des Mädchens: Whitney Houston. Aus dem nervösen Teenager wird innerhalb der folgenden Jahre eine der erfolgreichsten Sängerinnen aller Zeiten. Immer an ihrer Seite ist ihre beste Freundin Robyn. Doch dann lernt Whitney Bobby kennen und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Während ihre Karriere einen neuen Höhepunkt erreicht, muss sie sich entscheiden, was sie bereit ist, für den Ruhm zu opfern.

Ich muss gestehen, dass ich mich vor dieser Romanbiografie noch nie wirklich mit Whitney Houston beschäftigt habe. Ich kenne einige ihrer Lieder und natürlich den Film „Bodyguard“ aber das wars auch schon. Selbst warum sie so früh gestorben ist, war mir nicht mehr präsent. Ich wurde aber auch erst geboren, als ihre Karriere auf dem Höhepunkt war.
Aber umso mehr mag ich diese Romanbiografien, denn so kann ich unbefangen, ohne spezielle Erwartungen in das (vermutliche) Privatleben einer Ikone abtauchen.
Die Autorin Hanna Faber hat sich hier für einen sehr sensiblen Weg entschieden.
Wir begegnen Whitney, wie sie sich für die Grammy-Verleihung 1994 vorbereitet und dabei immer wieder in Erinnerungen abschweift. Durch die so entstehenden Zeitsprünge erfahren wir Whitneys Geschichte, vom Auftritt im Gospelchor, über ihre Modeljobs, bis hin zu ihrem Aufstieg als Superstar.
Trotz der vielen Sprünge war es nie unübersichtlich. Die Kapitel sind oben mit den Jahreszahlen versehen, so dass man als Leser gut einen Überblick behält.
Die Autorin hat den Schwerpunkt jedoch nicht auf die Karriere an sich gelegt, sondern viel auf die empfindsame und sensible Frau dahinter, die eigentlich nur Musik machen will und gar nicht so viel Wert auf den Ruhm legt. Und wir erfahren viel über Whitneys Beziehung zu ihrer besten Freundin und Assistentin Robyn. Obwohl man dazu immer im Kopf behalten muss, dass die romantische Seite an dieser Beziehung nur von Robyn, nie von Whitney bestätigt wurde. Aber trotzdem finde ich es eine schöne Vorstellung.
Der Autorin ist es insgesamt sehr gut gelungen, alle Szenen und Ereignisse anhand ihrer Recherchen sehr plausibel darzustellen. Ich kann mir vorstellen, dass sie so stattgefunden haben könnten. Natürlich ist die künstlerische Freiheit bei einer Romanbiografie relativ groß aber ich habe das Gefühl, dass Hanna Farber sehr sensibel damit umgegangen ist und dem Leser nicht nur die große Whitney Houston zeigen wollte, sondern das Mädchen „Nippy“ dahinter. Es hat mich sehr bewegt, diese junge Frau hinter der Ikone kennen zu lernen.
„Always love you“ ist eine wirklich gelungene Romanbiografie!

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Ich liebs!

The Romeo & Juliet Society, Band 1: Rosenfluch (SPIEGEL-Bestseller-Autorin |Knisternde Romantasy | Limitierte Auflage mit Farbschnitt)
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Noch heute liegt auf den Familien von Romeo Montague und Julia Capulet ein Fluch: Alle siebzehn Jahre muss sich ein Liebespaar aus ihren beiden Häusern opfern. Joy ahnt von ihrem gefährlichen Erbe nichts, ...

Noch heute liegt auf den Familien von Romeo Montague und Julia Capulet ein Fluch: Alle siebzehn Jahre muss sich ein Liebespaar aus ihren beiden Häusern opfern. Joy ahnt von ihrem gefährlichen Erbe nichts, bis sie an eine Akademie entführt wird. Als Capulet darf sie sich auf keinen Fall in einen Montague verlieben, doch die Fürsten beider Häuser lassen ihr Herz höherschlagen. Auf dem Ball, auf dem das tragische Liebespaar ausgewählt wird, bringen Joys Gefühle nicht nur sie selbst in Gefahr.

Ich muss gestehen, dass „The Romeo & Juliet Society“ von Sabine Schoder ein Coverkauf für mich war. Der Farbige Buchschnitt ist einfach großartig! Und dazu liebe ich moderne Adaptionen von Klassikern.
Die Geschichte bringt hier unglaublich viel Inhalt mit. Manches überraschend, anderes etwas vorhersehbar aber eine gute Kombination.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Man kommt flüssig durch die Seiten und dazu wollte ich immer wissen, wie es weitergeht.
Die Kapitel sind alle aus Joys Sicht geschrieben, wodurch der Leser immer nur so viel weiß, wie sie. Das hat es für mich noch interessanter gemacht.
Wir haben hier eine Geschichte mit einem genialen Academysetting, einem Fluch, der zwei Familien seit tausend Jahren verfolgt, großen Gefühlen, glaubwürdigen Charakteren, starken Fähigkeiten, Bällen, Duellen und vielen Geheimnissen.
Ich mag die drei Hauptfiguren Rhyme, Joy und Cut wirklich gerne und auch ihre Freunde sind gut gelungen. Joy entwickelt sich wirklich gut und ich habe auch schon einen Verdacht, was es mit ihrer Familie auf sich hat. Dank des fiesen Cliffhangers werde ich das aber wohl erst in einigen Monaten erfahren.
Ich bin sehr gespannt, wie es für die drei weitergeht und ob meine Vermutungen sich bestätigen. Ich finde, der Autorin ist hier ein sehr guter Auftakt der Trilogie gelungen!

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Spannend aber nicht das beste Buch Arno Strobels

Der Trip – Du hast dich frei gefühlt. Bis er dich fand.
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Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden eingestellt. ...

Evelyn Jancke ist nur noch ein Schatten ihrer selbst, seit ihr Bruder Fabian zwei Jahre zuvor auf einem Wohnmobil-Trip spurlos verschwand. Es gibt kein Lebenszeichen von ihm, die Ermittlungen wurden eingestellt. Allein ihre Arbeit als forensische Psychologin hält Evelyn aufrecht, vor allem, als die Oldenburger Polizei um ihre Mithilfe bei einer Mordserie bittet. Im norddeutschen Raum tötet ein Unbekannter scheinbar wahllos Menschen auf Campingplätzen. Er kommt immer nachts und verschwindet unerkannt wieder. Bis es einen Zeugen gibt. Und daraufhin ein Phantombild. Evelyn traut ihren Augen nicht, als sie es sieht. Und fasst einen verzweifelten Entschluss, der sie alles kosten könnte.

Der Klappentext von Arno Strobels neuestem Buch „Der Trip“ klingt für mich richtig spannend und auch das Cover verlockt zum Lesen.
Leider hat das Buch dann doch nicht alle meine Erwartungen erfüllt.
Die Geschichte ist gut aufgebaut. Unsere Hauptfigur Evelyn Jancke ist als forensische Psychologin die Beraterin bei einer Mordserie. Mit in der Soko ist ihr Ex-Freund Kommissar Tillmann. Sie verfolgen einen Mörder, der scheinbar wahllos Leute auf Campingplätzen ersticht. Doch dann sieht Evelyn ein Phantombild und glaubt ihren Bruder zu erkennen und ab dort beginnt eine Art Abwärtsspirale.
Evelyn verstrickt sich in Theorien und Ermittlungsansätze, bei denen ihr Tillmann mal hilft und dann irgendwie auch wieder nicht. Sie bekommt mysteriöse Nachrichten und Hinweise und ist sich mal sicher, mal wieder nicht.
Erzählt wird alles aus ihrer Sicht, unterbrochen von Kapiteln, die aus der Sicht des Mörders geschildert sind.
An sich ist der Fall recht spannend. Auch die Ermittlungsansätze, die sich auftun, haben mir gefallen. Dazu die Kapitel des Täters und wir haben wieder spannenden Grundstoff.
Leider driftet alles zu schnell in die Schiene „kann ich meinem eigenen Verstand noch trauen?“ ab. Evelyn ist sich über vieles nicht sicher und auch Tillmann verhält sich äußerst komisch.
Dazu gibt es Nebenfiguren und Nebenhandlungen, die alles noch wirrer gemacht haben, aber auch eigentlich keinen super großen Mehrwert bringen sollten oder konnten.
Ab einem gewissen Punkt wusste ich leider ziemlich genau, wohin die Reise geht. Hier hat sich Strobel leider einiger Klischees bedient und dadurch alles recht durchschaubar werden lassen. Auch das Ende war sehr klischeebeladen und besonders die Gründe und Herleitungen des Täters haben bei mir zu Augenrollen geführt.
Am Ende wurde noch ein Loveinterest eingebaut, den es überhaupt nicht nötig gehabt hätte.
Insgesamt eine gute Idee und irgendwie auch eine solide Grundstimmung, dazu ein Schreibstil, bei dem die Seiten gut von der Hand gehen. Leider aber dieses Mal keine gute Umsetzung des Plots, was ich sehr schade finde.
Ich denke, Fans des Autors werden trotzdem relativ zufrieden sein aber ganz das gewohnte Niveau des Autors wurde nicht erreicht.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Drei emotionale Kurzgeschichten

Die Erinnerungsfotografen
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Das Fotostudio von Herrn Hirasaka ist ein magischer Ort: Hier, an der Schwelle zum Jenseits, können die Besucher aus Fotografien ihren persönlichen Lebensfilm zusammenstellen. Hirasaka bietet dabei einen ...

Das Fotostudio von Herrn Hirasaka ist ein magischer Ort: Hier, an der Schwelle zum Jenseits, können die Besucher aus Fotografien ihren persönlichen Lebensfilm zusammenstellen. Hirasaka bietet dabei einen besonderen Service: Jeder Besucher erhält die Möglichkeit, zu einem bestimmten Moment seiner Vergangenheit zu reisen und eins der Fotos aufzufrischen. Ob eine einstige Erzieherin mit blasser Erinnerung ans Nachkriegs-Tokio, ein ermordetes Yakuza-Mitglied, das glaubt, nichts als eine bedauernswerte Schneise der Verwüstung hinterlassen zu haben, oder ein Mädchen aus perspektivlosen Verhältnissen – ihnen allen zeigt Hirasaka: Das Leben ist doch wunderschön, man muss nur im richtigen Moment hinsehen.

Sanaka Hiiragi erzählt in seinem Buch „Die Erinnerungsfotografen“ drei kurze Geschichten aus dem Fotostudio des Hirasaka. Die Geschichten stehen für sich, werden aber durch Kleinigkeiten miteinander verbunden.
Hirasaka ist ein Erinnerungsfotograf. Zu ihm kommen Menschen, die gestorben sind. Sein Studio ist eine Zwischenstation, in der die Menschen Fotos vorfinden. Von jedem Tag in ihrem Leben ein Highlightfoto. Daraus dürfen sie für jedes Lebensjahr eins aussuchen und es sich mit einer Papierlaterne noch einmal ansehen. Dazu dürfen sie zu einem bestimmten Moment in ihrer Vergangenheit reisen, um dieses Foto wieder aufzufrischen.
Dabei begegnen dem Leser Geschichten, die traurig, nachdenklich, skurril und berührend sind. Man lernt nicht nur viel über das Leben der Protagonisten, sondern auch immer ein bisschen über Hirasaka und seine Geschichte.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist unaufgeregt und baut eine Stimmung auf, die mich durch das Buch getragen hat.
Ich mag diese besondere Art der japanischen Autoren und war auch hier wieder sehr angetan.
Das Buch ist wirklich nicht lang aber fühlt sich (im positiven Sinne) viel länger an. Ich finde, die einzelnen Geschichten haben genau die Länge erhalten, die sie verdient und gebraucht haben.
Mir hat das Buch unheimlich gut gefallen. Klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 29.10.2023

Geschichte mit Sogwirkung

Vom Ende der Nacht
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Will und Rosie. Sie könnten gegensätzlicher nicht sein, und doch verlieben sie sich ineinander: verstohlene Blicke, Sonnenuntergänge am Lagerfeuer, Gespräche bis spät in die Nacht. Sie sind kurz davor, ...

Will und Rosie. Sie könnten gegensätzlicher nicht sein, und doch verlieben sie sich ineinander: verstohlene Blicke, Sonnenuntergänge am Lagerfeuer, Gespräche bis spät in die Nacht. Sie sind kurz davor, etwas Wunderbares zu beginnen. Bis eines Tages ihre Welt zerbricht. Auch wenn die Jahre vergehen, finden sie immer wieder zueinander und können das, was hätte sein können, nicht ganz loslassen.

Claire Daverley erzählt in „Vom Ende der Nacht“ eine unglaublich bewegende Geschichte, zweier junger Menschen, die in Liebe zusammengehören und doch viel zu lange nicht zusammen sein können.
Rosie ist Einser-Schülerin und hat große Pläne. Sie will an einer der großen Unis studieren und wird von ihrer strengen Mutter zu Fitness und Schlankheit getrieben. Mehr als Schule, Ernährung und Sport gibt es eigentlich nicht. Außer die Musik und ihren Zwillingsbruder.
Will ist das Gegenteil von ihr. Er ist zwar gut in der Schule, gilt aber als Störenfried und Rebell und will nicht studieren. Er will lieber reisen oder irgendwo an seinem Motorrad arbeiten.
Die beiden lernen sich kennen und verlieben sich, doch ein schwerer Schicksalsschlag und das Leben im Allgemeinen reißen sie immer wieder auseinander.
Wie zwei Magnete finden sie sich immer wieder und haben es doch nicht leicht.
Die Autorin erzählt diese Geschichte auf eine Art und Weise, die einerseits unglaublich ruhig und gleichzeitig mitreißend ist.
Die Kapitel werden mal aus der Sicht von Rosie und mal aus der von Will erzählt. Der Leser bekommt einen sehr intimen Einblick in die Gefühlswelt der Protagonisten und gerät so in einen Sog, der mich persönlich bis zum Ende nicht losgelassen hat.
Der Schreibstil und einzelne Ereignisse machen die Geschichte, die sonst erst etwas vorhersehbar wirkt, zu etwas Besonderem.
Mir hat das Buch wirklich gut gefallen!

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