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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.04.2023

Besser als der erste Band aber immer noch kein Highlight

Kannibal. Jagdrausch
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Ein Koffer voller menschlicher Gebeine taucht in der deutschen Hauptstadt auf. Der rätselhafte Fund stellt Hauptkommissarin Kami Bogatsu vor ein Rätsel: Handelt es sich hierbei um ein Verbrechen oder „nur“ ...

Ein Koffer voller menschlicher Gebeine taucht in der deutschen Hauptstadt auf. Der rätselhafte Fund stellt Hauptkommissarin Kami Bogatsu vor ein Rätsel: Handelt es sich hierbei um ein Verbrechen oder „nur“ um ein altes Skelett, dessen Ursprung sich nicht mehr zurückverfolgen lässt? Bogatsu bittet das Privatermittler-Duo Bastian Becker und Janina Funke um Unterstützung. Als die gerichtsmedizinische Untersuchung Schabspuren an den Knochen zutage fördert, kommt Becker ein schauriger Verdacht: Könnte es sich um einen Fall von Kannibalismus handeln?

„Kannibal. Jagdrausch“ ist der zweite Band der Krimireihe von Mark Benecke.
Der erste Band „Viral. Blutrausch“ hat mich leider etwas enttäuscht und so war ich mir erst nicht sicher, ob ich „Kannibal“ Lesen soll. Da beide Bücher nicht besonders lang sind, habe ich mich dann doch dazu entschieden.
Um das Fazit direkt vorweg zu nehmen, ist Band zwei auf jeden Fall besser als Band eins aber leider immer noch kein Highlight.
Der Fall an sich ist spannend. Es tauchen plötzlich Knochen in einem Koffer auf und schnell wird klar, dass jemand das Fleisch fachmännisch abgeschabt hat. Ist hier ein Kannibale am Werk? Natürlich wird Privatermittler Bastian Becker wieder hinzugezogen, um die Polizei zu unterstützen.
Leider hat Benecke es für mich auch dieses Mal nicht geschafft, diese Spannung durchgehend und schlüssig aufrecht zu erhalten.
Die Ermittlungen der Polizei sind schnell nur Hintergrundrauschen. Hauptkommissarin Kami Bogatsu taucht eigentlich nur auf, um Becker zurechtzuweisen. Becker geht es immer noch richtig schlecht, was man schon aus Band eins kennt aber was da wirklich los ist, erfährt man nicht. Das ist irgendwie frustrierend, denn man erfährt so wenig über Becker, dass man sich keinen Reim darauf machen kann. Immerhin erfährt man etwas mehr über seine Vergangenheit bei der Polizei.
Becker verrennt sich leider ziemlich wahnhaft bei seinen Ermittlungen, was vielleicht Spannung hätte bringen können aber für mich ein bisschen anstrengend war. Seine Partnerin Janina ermittelt bodenständiger aber leider ebenso wenig spannend.
Leider fehlt bei dem Ganzen auch etwas, was die alten soliden Krimis mit sich bringen. Da ist die Ermittlungsarbeit auch meist eher schlicht aber trotzdem spannend. Wenn ich an Kannibal denke, denke ich an grau. Alles ist irgendwie ein bisschen eintönig.
Selbst die neuen Figuren, die Benecke einbringt, bringen entweder keine wirkliche Bereicherung oder sind so offensichtlich wichtig für die Geschichte, dass ich eher ungeduldig wurde.
Der Fortschritt zu Band eins ist definitiv, dass man mehr über Beckers Vergangenheit erfährt und der Fall durch seine Geschichte und Skurrilität recht interessant ist.
Die Auflösung am Ende hätte spektakulär sein können, wurde dann aber doch zu schnell abgearbeitet. Das war schade.
Insgesamt wurde auch in diesem Band wieder sehr viel Potenzial verschenkt. Ob ich eine weitere Fortsetzung lesen würde, weiß ich nicht.

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Veröffentlicht am 24.02.2023

Leider enttäuschend

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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Dichter Nebel liegt über der Stadt: Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende des Orts stößt ihre Mutter Lollo mit ihren alten Freundinnen Nina und Malena auf das neue Jahr ...

Dichter Nebel liegt über der Stadt: Die 17-jährige Jennifer verschwindet von einer Party. Am anderen Ende des Orts stößt ihre Mutter Lollo mit ihren alten Freundinnen Nina und Malena auf das neue Jahr an. Sie haben nicht mehr viel gemeinsam, aber die Silvesterfeier der Familien hat Tradition. Als die Eltern nach einem Abend mit zu viel Alkohol und zu wenig Ehrlichkeit aufwachen, ist der Albtraum Realität. Pure Panik folgt. Dunkle Geheimnisse kommen an die Oberfläche. Wie gut kennen wir unsere Freunde und unsere Liebsten? Und was ist wirklich in dieser Silvesternacht passiert?

„Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum“ von Malin Stehn hat mich durch den Klappentext neugierig gemacht. Ich habe mir einen spannenden Thriller versprochen aber wurde leider doch enttäuscht.
Zunächst ist es für mich kein Thriller und auch kein Krimi. Die Geschichte ist eher ein Familiendrama mit Thriller-Elementen.
Es geht hier um zwei Familien. Lollos Familie, die auf Geld und Luxus bauen und Ninas Familie, Lehrer und eher klassisches Familienbild. Beide Familien, Eltern und Töchter, sind seit Jahren befreundet aber haben sich im Laufe der Jahre entfernt und irgendwie weiß keiner mehr, warum man sich noch ab und zu mal trifft.
Dann verschwindet Lollos Tochter und ich muss leider sagen, dass gar nicht so viele dunkle oder unerwartete Geheimnisse herauskommen.
Die Kapitel wechseln zwischen Lollo, Nina und Ninas Mann. So erleben wir Lollos Verzweiflung und ihre Zweifel, die immer mehr zb an ihrem Mann aufkommen. Wir erleben Ninas hin und hergerissene Gedanken über Lollos Tochter und ihre Sorge über das komische Verhalten ihres Mannes. Und wir erfahren, dass Ninas Mann völlig merkwürdig auf das Verschwinden reagiert. Mehr kann ich nicht schreiben, ohne zu viel zu verraten.
Letztendlich wird schon ziemlich früh durch Andeutungen eine Spur gelegt, von der man nur hofft, dass sie falsch ist, denn sie ist einfach zu offensichtlich. Das hat mich irgendwie durchgehend genervt. Sie war so präsent, dass man als Leser gar nicht wirklich in eine andere Richtung überlegen konnte. Das Ende ist dann eher ernüchternd und nicht der überraschende Knall, auf den man wartet.
Die Dramen zwischen den Figuren und innerhalb ihrer Ehen sind auch eher langatmig, nervig und unnötig.
Die Grundidee der Geschichte ist gut aber leider ist die Umsetzung nicht so gut gelungen.
Einen Stern gibt es für die Idee und einen, weil ich dann doch bis zum Ende durchhalten wollte.

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Veröffentlicht am 30.11.2022

Ein bisschen anstrengend

We Are Like the Sea
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Der Sturm, der in Lavender tobt, ist heftiger als das Unwetter, das bei ihrer Ankunft über Malcolm Island fegt. Eigentlich wollte sie die kanadische Insel nie wieder betreten, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen ...

Der Sturm, der in Lavender tobt, ist heftiger als das Unwetter, das bei ihrer Ankunft über Malcolm Island fegt. Eigentlich wollte sie die kanadische Insel nie wieder betreten, zu schmerzhaft sind die Erinnerungen an den tragischen Unfall vor zwölf Jahren. Selbst zur Beerdigung ihres Onkels brachte sie es nicht über sich, zurückzukehren. Dennoch hat er ihr sein Haus vererbt, und ausgerechnet dieses ist nach Lavenders gescheitertem Studium ihr letzter Zufluchtsort. Die Begegnung mit dem Coast Guard Jonne ist ihr einziger Lichtblick – bis er erfährt, wer sie ist, und sein Lächeln verschwindet. Wo vorher Wärme war, sieht sie in seinen schieferblauen Augen jetzt nur noch Wut.

„We are like the Sea“ ist der erste Band der neuen Reihe von der Autorin Marie Niebler.
Ich habe das Buch als Hörbuch angefangen und bin dann zum Lesen übergegangen, denn leider ist die Sprecherin überhaupt nicht mein Fall. Jedes Satzende wird komisch gehaucht und Worte und Satzteile werden lehrbuchartig und irgendwie unnatürlich betont. Selbst bei doppelter Geschwindigkeit ziemlich anstrengend.
Leider hat mir das schon ein wenig die Freude an dem Buch genommen. Aber lesend ging es dann besser.
Lavender und Jonne sind unsere Hauptfiguren. Mit beiden habe ich mich zunächst ein bisschen schwergetan.
Lavender ist geplagt durch ihre Schuldgefühle, aufgrund eines Schicksalsschlags, den sie als 9-Jährige erleben musste. Jonne ist getrieben von Trauer und Hass, ebenfalls aufgrund dieses Ereignisses. Was genau passiert ist, erfährt der Leser erst ziemlich spät. Hier wurde der Spannungsbogen in meinen Augen ein wenig überspannt und alles war dramatischer als es müsste.
Lavender ist mir sympathisch, auch wenn ich ihre „ich bin schuld an allem und habe nichts verdient“ Rede irgendwann nicht mehr hören konnte. Aber sie ist liebenswürdig, kreativ und kümmert sich um ihre Mitmenschen.
Jonne wurde mir erst etwas später sympathisch, da er am Anfang ein echter Stinkstiefel war. Dann konnte ich ihn aber liebgewinnen. Obwohl mir seine Wendung von „ich hasse Lavender“ zu „ich liebe Lavender“ eventuell ein wenig zu schnell ging. Man kann es mir scheinbar nicht recht machen ;)
Leider lebt das Buch von unausgesprochenen Dingen, unnötigen Streitereien, unverarbeiteten Traumata und Klischees. Schade, da hätte ich mehr erwartet.
Mein Lieblingsteil des Buchs war der mit dem Jugendclub. Mehr will ich da gar nicht verraten aber das hat für mich einiges rausgehauen. Hier hat man die Figuren noch mal ein bisschen besser kennen gelernt und irgendwie waren die Szenen einfach schön.
Das Ende ist auch ganz gut geworden. Die typische Flucht der weiblichen Hauptfigur war schon zu Beginn des Buchs zu erwarten aber die Auflösung war dann gut.
Man merkt, das Buch hat mich nicht überzeugen können. Zu Vieles war anstrengend oder klischeehaft und leider haben die guten Stellen nicht komplett überwogen.
Ob ich die Fortsetzung lese, weiß ich noch nicht.

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Veröffentlicht am 08.10.2022

Leider sehr langatmig

A Psalm of Storms and Silence. Die Magie von Solstasia
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Karina hat alles verloren, nachdem ein gewaltsamer Staatsstreich sie ohne ihr Königreich und ihren Thron zurückließ. Jetzt ist sie die meistgesuchte Person in Sonande. Ihre einzige Hoffnung, das zurückzuholen, ...

Karina hat alles verloren, nachdem ein gewaltsamer Staatsstreich sie ohne ihr Königreich und ihren Thron zurückließ. Jetzt ist sie die meistgesuchte Person in Sonande. Ihre einzige Hoffnung, das zurückzuholen, was ihr rechtmäßig zusteht, liegt in einer göttlichen Macht, verschollen in der Stadt ihrer Vorfahren. Malik findet Zuflucht im Palast Zirans und zum ersten Mal so etwas wie einen Bruder. Doch die Welt versinkt im Chaos, und nur Karina kann das Gleichgewicht wiederherstellen. Als die Magie, die das Reich Sonande zusammenhält, zu zerreißen droht, stehen sich Malik und Karina erneut gegenüber. Aber wie kann man das Vertrauen von jemandem zurückgewinnen, den man einst töten wollte?

„A Psalm of Storms and Silence“ ist der zweite Band der Solstasia-Dilogie von Roseanne A. Brown.
Der zweite Band dieser afrikanisch angehauchten Geschichte setzt relativ zeitnah hinter dem ersten Band ein. Karina ist auf der Flucht und versucht Verbündete zu finden und Malik lernt mit Hilfe Fariks seine Magie und den Wassergeist zu kontrollieren. Karina und Malik haben eine Verbindung zueinander. Als plötzlich eine göttliche Macht alles zu vernichten droht, müssen Karina und Malik um das kämpfen, was ihnen am Herzen liegt.
Ich war schon nach Band eins nicht zu hundert Prozent überzeugt, da ich auch „A Song of Wraith and Ruin“ schon recht langatmig empfunden habe. Ich wollte das Finale trotzdem nicht verpassen, muss aber leider sagen, dass ich auch hier etwas enttäuscht wurde.
Das Setting ist wieder toll. Mir gefällt die Welt, die die Autorin erschaffen hat.
Leider konnte mich die Handlung überhaupt nicht fesseln. Es passiert zwar die ganze Zeit etwas aber trotzdem kommt nichts so richtig voran. Lange Dialoge und in die Länge gezogene Szenen. Vieles ist verworrener, als es der Geschichte gut tut und einige Handlungen der Figuren waren für mich nicht richtig nachvollziehbar.
Dazu gibt es nicht die Charakterentwicklung, die es benötigt hätte. Mich haben die Hauptfiguren irgendwann entweder genervt oder gelangweilt. Die Nebenfiguren waren da teilweise wirklich interessanter.
Echt schade, denn die Geschichte hatte richtig Potenzial, welches in meinen Augen nicht genutzt wurde.

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Veröffentlicht am 08.08.2022

Leider langweilig und nicht mein Fall

Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz
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Meeresbiologin Anna liebt ihr ruhiges Leben an der Ostseeküste und vor allem ihren Beruf. Auf Männergeschichten hat sie gerade keine Lust, wenn überhaupt sucht sie die Liebe und kein Abenteuer. Doch plötzlich ...


Meeresbiologin Anna liebt ihr ruhiges Leben an der Ostseeküste und vor allem ihren Beruf. Auf Männergeschichten hat sie gerade keine Lust, wenn überhaupt sucht sie die Liebe und kein Abenteuer. Doch plötzlich ändert sich alles, denn ihre Mutter verstirbt unerwartet, und Anna muss zurück in ihre Heimat bei Köln reisen. Wer kümmert sich jetzt um ihren Bruder und den kauzigen Vater? Anna merkt, dass weder das Familienleben noch der Märchenwald, den sie dort betreiben, wirklich rund laufen. Sie denkt sich: Wenn mein Leben Kopf steht, laufe ich eben auf Händen weiter. Zwischen Renovierung, chaotischen Helfern und Schneewittchens Geheimnis findet Anna zu sich selbst und vielleicht sogar einen Märchenprinzen.

Christoph Dörr erzählt in seinem Buch „Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz“ die Geschichte von Anna und ihrer Familie.
Anna ist Meeresbiologin und damals aus ihrem Dörfchen bei Köln fast schon geflohen, weil ihr alles mit ihrer Familie zu eng wurde. Ihre Eltern betreiben dort einen kleinen Märchenwald. Als ihre Mutter stirbt, kehrt sie zu ihrem Vater und ihrem behinderten Bruder zurück und versucht, den Märchenwald wieder auf Vordermann zu bringen.
Die Geschichte klang nach einer heiteren Familienstory. Familienstory ja, heiter geht so.
Ich bin mit Christoph Dörrs Schreibstil leider überhaupt nicht warm geworden. Er ist oft entweder etwas langweilig oder anstrengend, denn die meisten Sätze sind abgehackt und bestehen nur aus wenigen Worten. Ein Lesefluss will sich da nicht so recht einstellen.
Auch mit den Figuren konnte ich mich nicht wirklich anfreunden.
Anna ist extra weggegangen, weil ihr alles nicht gefallen hat und entscheidet sich doch plötzlich, dass alles halb so schlimm ist und der Märchenwald ganz ganz toll.
Dazu ihr leicht depressiver und kontraproduktiver Vater, die super anstrengende Tante und so manch andere skurrile Person. Ihr späterer Loveinterest ist auch eher merkwürdig als ein toller Typ.
Die ganze Geschichte ist eher skurril und springt von einem Thema zum nächsten.
Ich konnte mich nicht hineinfühlen und fand das Chaos, welches vermutlich unterhaltsam sein sollte, eher nervig.
Die Idee des Ganzen ist ganz nett und auch das Cover ist schön aber leider konnte mich der Rest überhaupt nicht überzeugen. Schade.

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