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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.08.2023

Aus der Zeit gefallen

Treacle Walker
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Joseph Coppock, ein etwas vorlauter Junge unbestimmten Alters, lebt allein in einem Haus und macht Bekanntschaft mit dem alten Treacle Walker, der mit seinem Lumpensammler-Karren durch den Ort zieht. Er ...

Joseph Coppock, ein etwas vorlauter Junge unbestimmten Alters, lebt allein in einem Haus und macht Bekanntschaft mit dem alten Treacle Walker, der mit seinem Lumpensammler-Karren durch den Ort zieht. Er tauscht einiges und lädt ihn in sein Haus. Der Beginn einer ungewöhnlichen Freundschaft und recht unvorhersehbarer Begegnungen.

Mit diesem Buch stürzt man sich in eine fiebertraumartige Story, bei der man lange nicht weiß, wo sie beginnt, worum es überhaupt geht und wohin sie führen wird. Lesende verlieren zeitweise den Überblick, was "real" ist und was nur Schein. Noch dazu ist die Geschichte gespickt mit zahllosen Dialogen, die mehr als skurril anmuten.
Kurzum: Man muss sowohl einen Faible für verrückte, verwirrende Handlungsstränge haben, als auch für die etwas altertümlich anmutende Schreibweise, die teils sehr poetisch ausgeführt ist. Ich kann absolut verstehen, dass dieses Buch polarisiert - entweder liebt man es oder man hasst es. Es ist von moderner Fantasy sehr weit entfernt und daher leider oft eine Enttäuschung für Anhänger aktueller Literatur dieses Genres.

Fazit: Jaaa.... so will ich Fantasy! Keine Orks, brutale Zwerge oder lüsterne Vampire. Phantastik im allerbesten klassischen Sinne und stets ein wenig an der Grenze zum Märchen. Geschrieben von jemandem, der mehr als nur die heute üblichen Schlachten kann mit seinem Schreibstil in bester britischer Fantasytradition eines George MacDonald oder T. H. White.

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Veröffentlicht am 02.08.2023

Der etwas andere Thriller

Die Verborgenen
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Sven und Franziska leben mit 17jähriger Tochter Tabea in einem Haus an der Küste. Nach außen sind sie eine nahezu perfekte Familie, doch wie so oft im Leben ist vieles davon nur noch Fassade. Eines Tages ...

Sven und Franziska leben mit 17jähriger Tochter Tabea in einem Haus an der Küste. Nach außen sind sie eine nahezu perfekte Familie, doch wie so oft im Leben ist vieles davon nur noch Fassade. Eines Tages quartiert sich unbemerkt ein sogenannter Phrogger auf dem Dachboden ein und beginnt sein perfides Spiel im Verborgenen.

Um es gleich vorweg zu gestehen: Ich mag die Schreibe von Linus Geschke ausgesprochen gerne. So auch bei diesem Buch, dass mich sofort mitgenommen hat in das Haus an der See.
Gekonnt verwebt Geschke unterschiedliche Handlungsstränge, die erst einmal nichts miteinander zu tun haben. Dabei darf mit Ausnahme des Phroggers jeder Protagonist seine eigene Geschichte selbst erzählen. Die Kapitel erhalten als Überschrift die Namen der jeweiligen Person. Lediglich der Eindringling wird als dritte Person behandelt und die Kapitel mit Du überschrieben. Was durchaus sinnvoll ist, um nicht zu früh zu verraten, wer sich im Dachstuhl eingenistet hat.
So entsteht zu allen Protagonisten eine relativ intime Nähe. Was nicht unbedingt immer angenehm ist, denn manche Ansicht und Aktion kann durchaus Kopfschütteln hervorrufen.
Die Story ist - obwohl großartig kein Mord und Totschlag vorkommt - ausgesprochen spannend. Obwohl es sich nicht um einen Thriller im herkömmlichen Sinne handelt. Es geht eher um den ganz normalen Wahnsinn, der sich hinter mancher Fassade so abspielt. Um den großen Zufall, der u. U. ein oder mehrere Leben total verändern kann. Und letzten Endes auch immer um die dunkle Seite, die fast jeder in sich trägt - auch wenn man es selbst nicht einmal weiß.

Fazit: Absolute Empfehlung für Lesende, die einmal etwas andere Thriller lesen möchten

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Veröffentlicht am 11.07.2023

Sehr angetan!

Der Bojenmann
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Ein Mörder geht in Hamburg um und drapiert seine Leichen kunstvoll hergerichtet an verschiedenen Orten rund um den Hamburger Hafen und die Elbe. Kommissar Thies Knudsen nebst Kollegin Dörte Eichhorn tappen ...

Ein Mörder geht in Hamburg um und drapiert seine Leichen kunstvoll hergerichtet an verschiedenen Orten rund um den Hamburger Hafen und die Elbe. Kommissar Thies Knudsen nebst Kollegin Dörte Eichhorn tappen lange im Dunkeln. Gut, dass der pensionierte Kapitän Oke "La Lotse" Andersen ihnen Unterstützung bietet und Knudsen auch oft genug Beistand in allen Lebenslagen.

Ein neues Ermittlergespann bereichert die norddeutsche Krimiszene. Gerade der nordische trockene Humor und Charme der Protagonisten macht diesen Krimi zu einem echten Vergnügen.
Dabei spart auch die teils etwas bizarre Handlung nicht mit humorigen Ansätzen und zahlreiche Anspielungen auf das echte Leben machen einfach Spaß.
Die Charaktere sind rundweg gelungen und ich warte förmlich darauf, dass es verfilmt wird. Die Story ist spannend bis zum Schluss und unterhält ausgezeichnet.
Als kleinen Minuspunkt muss ich anmerken, dass es einen Cliffhanger gibt und das Buch nicht vollständig abschließt. Es wird auf dem Einband zwar angedeutet, dass es sich um den Start einer neuen Reihe handelt, dass jedoch das Buch nicht wirklich den Fall beendet sondern mit einer Art "to be continued" schließt, steht nicht erwähnt. Ich empfinde das nicht als fair dem potentiellen Käufer gegenüber, weshalb ich es hier ausdrücklich erwähnen möchte.

Ansonsten: absolute Leseempfehlung von mir in freudiger Erwartung des Folgebandes

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Veröffentlicht am 12.06.2023

Sehr unterhaltsam und macht Lust auf mehr!

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Genuss
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Arie, ein ehemaliger Amsterdamer Polizist, setzt den Plan um, eine Detektei in seinem Hausboot zu gründen. Mit von der Partie sind 4 weitere aus der Bahn geworfene "Detektive" sowie ein angeblich bissiger ...

Arie, ein ehemaliger Amsterdamer Polizist, setzt den Plan um, eine Detektei in seinem Hausboot zu gründen. Mit von der Partie sind 4 weitere aus der Bahn geworfene "Detektive" sowie ein angeblich bissiger Neufundländer und ein junges Eichhörnchen. Ihr erster Fall führt sie in die Welt der Nobelküche. Doch dabei bleibt es nicht lange...

Wer hier einen reinrassigen Thriller oder auch nur einen hochspannenden Kriminalfall erwartet, wird enttäuscht werden. Kern des Romans ist eindeutig die Zusammenstellung der skurrilen Crew und die ebenso skurrilen Nebenfiguren dieses Krimis. Und genau das ist es, was ich gehofft habe.
Gut - ich hätte mir schon gewünscht, dass ich nicht schon manche Lösung recht früh geahnt hätte. Einfach, um die Spannung höher zu halten. Aber ich kann damit leben zu verfolgen, wie die Protagonisten die einzelnen Knoten lösen.

Dabei ist der Schreibstil wirklich gut und immer ein Stück von Comedy ala Safier entfernt. Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten Teil der Reihe um die Hausboot-Detektei! Da wird dann sicher auch mehr Krimi drin sein, denn das Team ist ja schon klar.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Sehr erfrischend!

Der Donnerstagsmordclub und die verirrte Kugel (Die Mordclub-Serie 3)
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Richard Osman ist hier ein wunderbar amüsanter und irgendwie typisch britischer Krimi gelungen. Obwohl ich beide ersten Teile (noch) nicht kenne, hatte ich nur wenig Probleme bei der Lektüre. Lediglich ...

Richard Osman ist hier ein wunderbar amüsanter und irgendwie typisch britischer Krimi gelungen. Obwohl ich beide ersten Teile (noch) nicht kenne, hatte ich nur wenig Probleme bei der Lektüre. Lediglich die Protagonisten verwirrten mich anfangs ein wenig, da sie mir ja noch nicht geläufig waren und der Autor offenbar nicht für nötig hielt, die Teilnehmer des Donnerstagsmordclubs ausführlich vorzustellen. Das war für mich ein wenig schade, ist aber durchaus verständlich, da es ja bereits der dritte Fall der kriminalistischen Senioren ist.
Dieses Mal haben sie sich des ungeklärten Mordes einer Journalistin angenommen. Der Fall ist reichlich verwickelt und mancher Haken wird geschlagen, ehe sich die Story der Lösung des Falles nähert.
Die Lektüre macht wirklich richtig Spaß! Dabei ist ein feiner, niemals platter Humor ständiger Begleiter. Mir hat das Buch so gut gefallen, dass ich mir den ersten Band bereits besorgt habe und mich jetzt schon darauf freue.

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