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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.08.2024

Zu viel Klischee

Blood Orange - Was sie nicht wissen
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Allison ist Anwältin, verheiratet und Mutter einer Tochter. Ihr Leben ist um Ihren Job zentriert Hier muss sie ihren ersten Mordfall vor Gericht vertreten. Mit einem ihrer Kollegen hat sie eine Affäre, ...

Allison ist Anwältin, verheiratet und Mutter einer Tochter. Ihr Leben ist um Ihren Job zentriert Hier muss sie ihren ersten Mordfall vor Gericht vertreten. Mit einem ihrer Kollegen hat sie eine Affäre, die nicht wirklich gut für sie ist, aber sie schafft es nicht sie zu beenden. Genauso wenig bekommt sie ihren Alkoholkonsum in den Griff und auch das Familienleben entgleitet ihr völlig. Ihr treusorgender Ehemann kümmert sich aufopferungsvoll um die Tochter und erträgt ihre Abstürze mit scheinbar unendlicher Geduld.
Das klingt alles sehr nach Klischee und scherenschnittartigen Charakteren ohne großen Tiefgang. So ist es leider auch. Meiner Meinung nach kommt Allison von Anfang zu extrem und vor allen Dingen sehr unglaubwürdig rüber. Im Laufe des Buches gelingt es ihr die Kurve zu kriegen mit viel „zufälliger“ Hilfe von außen und am Ende ist Friede, Freude, Eierkuchen. Die im Klappentext als überraschend angekündigte Wendung ist eher von daher überraschend, da sie ziemlich an den Haaren herbei gezogen ist.
Der glaubwürdige Teil des Buches wird hier eher von den Nebenfiguren erfüllt. In diesem Fall von der Frau, die ihren Mann erstochen haben soll. Er hat sie über Jahre hinweg misshandelt. Der Kollege mit dem sie eine Affäre hat ist als Mann, der zu wissen glaubt, was Frauen "wünschen" sehr gut vorstellbar.
Fazit:
Wirklich spannend ist es nicht, die Charaktere bleiben eher flach und der Plot inklusive der Wendungen überzeugt auch nicht wirklich.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Wirklich schlecht!

Die Nachbarin
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Im Buch „Die Nachbarin“ geht es um zwei Frauen, die in London nebeneinander wohnen ohne sich zu kennen. Die Wand, die die Wohnungen gemeinsam haben, ist recht dünn und so können jede Menge Geräusche und ...

Im Buch „Die Nachbarin“ geht es um zwei Frauen, die in London nebeneinander wohnen ohne sich zu kennen. Die Wand, die die Wohnungen gemeinsam haben, ist recht dünn und so können jede Menge Geräusche und Aktivitäten aus der Nebenwohnung wahrgenommen werden.
Harriet ist Single und leidet unter ihrer letzten Beziehung, die kurz vor der Hochzeit in die Brüche ging und feiert laute Partys und „ertränkt“ so einiges in Alkohol. Lexie lebt mit ihrem Freund Tom in der anderen Wohnung und macht Homeoffice um sich besser auf die erhoffte Schwangerschaft vorzubereiten.
Jede der beiden Frauen lebt in ihrer eigenen Blase und verliert im Laufe des Buches immer mehr den Kontakt zur Realität. Harriet, weil sie Tom für ihren demnächst neuen Freund hält und anfängt in zu stalken. Lexie, weil irgendwann nichts mehr existiert, außer der Tatsache, dass ihr Kinderwunsch nicht in Erfüllung geht, egal was sie und Tom versuchen. Harriet versucht einen Keil zwischen Lexie und Tom zu treiben. Viel mehr passiert in dem Buch leider nicht.

Die Charaktere lassen es sehr an Tiefe vermissen, sind sehr klischeehaft angelegt und auch übertrieben.Der Schreibstil ist auch nicht so wirklich überzeugend. Das Ganze gipfelt dann in einem winzigen “Showdown“, der mehr oder weniger schon fast 100 Seiten vorher zu erahnen ist.

Dieses Buch kann ich wirklich beim besten Willen nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Was für ein toller Roman!

Eine ganz dumme Idee
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...und was für verrückte Verwicklungen...

Der 30. Dezember - ein Bankräuber flüchtet nach missglücktem Banküberfall ausgerechnet in eine gegenüber liegende Wohnung, in der gerade eine Wohnungsbesichtigung ...

...und was für verrückte Verwicklungen...

Der 30. Dezember - ein Bankräuber flüchtet nach missglücktem Banküberfall ausgerechnet in eine gegenüber liegende Wohnung, in der gerade eine Wohnungsbesichtigung stattfindet. Es entsteht eine nahezu haarsträubende Geschichte um den wohl miesesten Bankräuber, aber auch die miesesten Geiseln aller Zeiten.
Wie soll man dieses Buch beschreiben, ohne zu viel vom Inhalt preiszugeben? Der Einstieg ist schon etwas verwirrend, Wie Backman selbst schreibt, geht es in diesem Roman hauptsächlich um Idioten - was ich nach der Lektüre nicht unbedingt unterschreiben möchte.
Definitiv geht es nicht um irgendeine Kriminalgeschichte - sie bildet lediglich eine Art Rahmen, in dem sich sämtliche Protagonisten bewegen. Und derer gibt es eine ganze Menge: 2 Paare, eine alleinstehende und eine ältere Dame, die sich neben der Maklerin an der Wohnungsbesichtigung beteiligen, 2 überforderte Polizisten, eine ebenfalls überforderte Psychologin sowie eben den miesen Bankräuber. Nicht zu vergessen: das Kaninchen...

Obwohl der Einstieg zunächst zusammenhanglos erscheint, fügt sich im Laufe der Story Eins zum Anderen und man ahnt immer wieder kurz, wie alles miteinander verwoben ist. Um durchaus später erneut überrascht zu werden, weil es dann doch nicht ganz so war, wie man 50 Seiten zuvor noch dachte. Teilweise klären Rückblicke die Sicht aufs Geschehen, wenngleich sie einen manchmal auch in die Irre führen (sollen).
Backmans Schreibstil sprüht vor Humor. Ich habe wirklich oft lachen müssen - vor allem manche Dialoge und die Verhöre sind einfach grandios und ich hoffe stark auf eine Verfilmung. Trotzdem schafft er wieder einmal den Spagat zwischen gehobener Albernheit und nötiger Ernsthaftigkeit. Und damit ist dieses Buch reich gesegnet! Nie mit erhobenem Zeigefinger, aber dennoch teilweise erschütternd. Schon bei Ove ist ihm dies trefflich gelungen und er bleibt sich diesbezüglich treu.
Außergewöhnlich finde ich bei Backmans Büchern, dass sie nie bei mir den Wunsch wecken, mich in irgendwelche Protagonisten einzufühlen. Und das ist auch besser so! Stattdessen erreichen sie stets, dass sich starkes Mitgefühl und Verständnis für auch noch so unsympathisch erscheinende Figuren in mir entwickeln. Und manchmal überrollt mich beides gnadenlos an den unvorhersehbarsten Stellen, sodass ich das ein oder andere Mal tatsächlich ein Tränchen verdrücken muss.
Fazit: Was soll ich sagen... Sich drauf einlassen und lesen!

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Vielleicht zu viel gewollt

Tartarus - Dein Wissen ist tödlich
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Der junge Leon Gärnter schafft es nach seine Masterarbeit in Biologie über Gen Drives einen Job bei seiner Wunschprofessorin Stierli zu ergattern. Er besucht mit ihr einen wissenschaftlichen Kongress und ...

Der junge Leon Gärnter schafft es nach seine Masterarbeit in Biologie über Gen Drives einen Job bei seiner Wunschprofessorin Stierli zu ergattern. Er besucht mit ihr einen wissenschaftlichen Kongress und lernt dort eine Journalistin kennen. Er wird durch Zufall Zeuge ihrer Ermordung, die mit dem Projekt Tartarus in Verbindung steht.
Von da an nimmt das Buch richtig Fahrt auf. Leon gerät in Situationen, in denen er nicht mehr weiß, wer ist Freund oder Feind und oft scheint der eine oder die andere auch mal die Position zu wechslen. Mit von der Partie ist neben dem Geheimdienst auch der Milliardär Cameron Slate, der seine eigenen Ziele und Interessen verfolgt.
Es geht um ganz große Themen wie z.B.: Welternährung oder was darf Wissenschaft überhaupt. Das Buch ist spannend geschrieben. Der Autor kommt ab und an mit einem ziemlich trockenen Humor um die Ecke, der das Ganze recht gut auflockert.
Am Ende laufen die losen Enden ganz gut zusammen.
Fazit: Gut zu lesen, spannend geschrieben, glaubwürdige Personen, aber vielleicht ein bißchen viel auf einmal.

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Veröffentlicht am 21.08.2024

Für lange, dunkle Winterabende

Das Sanatorium
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Das Cover passt zum Buch.

Detective Inspector Elin Warner reist mit Ihrem Freund zur Verlobung ihres Bruders Isaac in ein Fünf-Sterne-Hotel, das aufwändig umgebaut worden ist und früher ein Sanatorium ...

Das Cover passt zum Buch.

Detective Inspector Elin Warner reist mit Ihrem Freund zur Verlobung ihres Bruders Isaac in ein Fünf-Sterne-Hotel, das aufwändig umgebaut worden ist und früher ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten war. Dort kommt es zu merkwürdigen Ereignissen. Die Verlobte ihres Bruders ist plötzlich verschwunden und dann wird auch noch eine Frau ermordet. Elin übernimmt nach Kontakt mit der schweizer Polizei die Vorermittlungen, da das Hotel wegen einer Lawine und einem Sturm weder über die Straße noch aus der Luft zu erreichen ist. Sie ist nach einem Vorfall traumatisiert und seit über einem Jahr nicht arbeitsfähig und hat außerdem seit Jahren ein gespanntes Verhältnis zu ihrem Bruder, den sie für den Tod ihres anderen Bruders verantwortlich macht.

Der Autorin ist ein gute Mischung gelungen. Glaubwürdige Charaktere, menschliche Verwicklungen, eine Ursache für die Vorgänge, die weit in der Vergangenheit liegt, die düstere Atmosphäre des alten Sanatoriums, zahlreiche Finten und falsche Spuren, die bis zum Ende nicht erahnen lassen worauf es hinausläuft. Das alles sorgt für uneingeschränktes Lesevergnügen bis zum Schluss.

Sehr empfehlenswert für lange dunkle Winterabende...

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