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Veröffentlicht am 11.10.2018

Dunkle Herbstzeit

Mit dem Herbstlaub kommt der Tod
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Dunkle Herbstzeit
Es ist Herbst. Die Wälder sind bunt und die Luft ist klar. Da verschwindet eine Joggerin spurlos. Man tappt im Dunkeln, bis eine Leiche auftaucht. Kommissar Maiwald, der die Ermittlungen ...

Dunkle Herbstzeit
Es ist Herbst. Die Wälder sind bunt und die Luft ist klar. Da verschwindet eine Joggerin spurlos. Man tappt im Dunkeln, bis eine Leiche auftaucht. Kommissar Maiwald, der die Ermittlungen leitet, stellt fest, dass es sich um eine Bekannte aus seiner Schulzeit handelt.

Als nach und nach weitere Leichen auftauchen, stellt sich heraus, dass alle Damen eine Gemeinsamkeit haben: sie waren Schulfreundinnen und seinerzeit in der gleichen Clique. Alle wurden jeweils im Herbst an aufeinander folgenden Jahren.ermordet. Ausserdem hatten alle Eheprobleme.

Ein weiteres Indiz sind die gleichen Armbänder mit Anhängern, die bei den Toten gefunden wurden, aber wer ist der Täter und welches Motiv könnte er haben? Da kommen einem natürlich sofort die Ehemänner in den Sinn, von denen jeder ein nachvollziehbares Motiv hätte.

Aber so einfach ist es nicht. Der Autorin gelingt es meisterhaft, hier Verwirrung total zu stiften. Und der Leser befindet sich mehrfach wieder einmal auf der falschen Fährte.

Die Charaktere sind gut und bildhaft beschrieben, so dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Der Schreibstil liest sich locker und flüssig, etwas den Lesefluss störend sind einige Wiederholungen. Aber alles in allem lesen sich die Ermittlungen mit und um Kommissar Maiwald sehr spannend, zumal man wirklich bis kurz vor dem Ende nicht weiß, wer der perfide Mörder ist und welches Motiv allem zugrunde liegt.

Deshalb vergebe ich gern 4 Sterne und eine Leseempfehlung und sehe einer Fortsetzung dieser Reihe mit Erwartung entgegen.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Adieu Konrad, oder, vielleicht: Auf Wiedersehen??

Hügeltreffen - Konrad von Kamms 5. Fall
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Zum Inhalt:

Kalte Berechnung oder lodernder Hass? Leben ist zerbrechlich – Liebe überdauert alles Ein Doppelmord in Großhadern erschüttert die Nachbarschaft. Die befreundeten Nachbarinnen der Doppelhaushälfte ...

Zum Inhalt:

Kalte Berechnung oder lodernder Hass? Leben ist zerbrechlich – Liebe überdauert alles Ein Doppelmord in Großhadern erschüttert die Nachbarschaft. Die befreundeten Nachbarinnen der Doppelhaushälfte am Taubenschlag wurden kaltblütig erschossen. Die Anrainer sind entsetzt und erleichtert. Kehrt jetzt endlich Ruhe in das Anwesen ein? Ilga Richter und Ralf Utzschneider ermitteln, bis es auch um Utzschneiders Ruhe geschehen ist und alles an Ilga hängen bleibt. Wird der noch krankgeschriebene Konrad von Kamm, der noch mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen hat, in den Dienst zurückkehren, um ihr zu helfen? Oder zwingt ihn am Ende ein ganz anderer Fall zu diesem Schritt? Hügeltreffen – Konrad von Kamms 5. Fall ist ein typischer, im Stil von englischen Krimis geschriebener Roman. Er erzählt von dem Kampf ums Dabeisein und dem Wunsch nach Ruhe. Wie immer mit wenig Blut und vielen Verdächtigen.


Ich muss gestehen, Konrad von Kamm, der Protagonist in Antonia Günder-Freytags Romanen ist mir so richtig ans Herz gewachsen in den vergangenen Bänden die ich das Vergnügen zu lesen hatte.
Aber in diesem Roman brilliert er so richtig obwohl er sich erst einmal auf dem Gut seines 85jährigen Onkels Franz erholen muss. Der vorige und 4. Band endete mit einem Cliffhanger, wobei man schon glaubte, das wäre Konrads Ende gewesen. Er erholt sich gut, nur seine linke Hand bereitet ihm noch etwas Kummer.
So kommt es, dass sein Team im Mordfall zweier befreundeter Nachbarinnen ohne ihn ermitteln muss. Und da auch Kollege Utzschneider mit privaten Problemen zu kämpfen hat, bleibt die Arbeit an Ilga Richter hängen, die feststellen muss, dass es nicht so leicht ist, Entscheidungen zu treffen und Anweisungen zu geben, wenn man diese bisher nur befolgen musste. Aber sie meistert die ihr übertragene Aufgabe mit Bravour.
Konrad, der unbedingt helfen will, bekommt einen alten Fall, den Fall Hauser, auf's Auge gedrückt. Es ist ein Fall, der sein Seelenleben gehörig durcheinander bringt.

Wie gewohnt weiss die Autorin mit ihrem Schreibstil, der sich leicht und flüssig lesen lässt, zu punkten. Man fühlt sich dadurch wie ein Mitglied im Geschehen, denn Antonia beschreibt Land und Leute so plastisch und bildhaft, dass man sich inmitten der Geschichte wähnt. Das ist ihr besonderes Talent und nimmt den Leser voll mit.

Obwohl es sich bei Mord natürlich um ein Kapitalverbrechen handelt, entbehrt die Handlung nicht an komischen und humorvollen Szenen. Köstlich sind die Dialoge zwischen Mutter und Sohn.

Dieser Roman kommt ohne grosses Blutvergiessen und brutale Gräueltaten aus, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Das Buch fesselt den Leser von Anfang bis zum Ende.

Und ich sage mit einer kleinen Träne im Augenwinkel Auf Wiedersehen (vielleicht? ) zu Konrad und seinem Team.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Aufruhr im Möbelhaus

Wem Ehre gebührt
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Eigentlich gehört seine Liebe der Musik. Aber sein Geld verdient Jonas Buskohl oder, wie er genannt wird (Joe Blueskohl) im Möbelhaus vom Vater seiner Verlobten, Constanze. Und so ganz nebenbei hat er ...

Eigentlich gehört seine Liebe der Musik. Aber sein Geld verdient Jonas Buskohl oder, wie er genannt wird (Joe Blueskohl) im Möbelhaus vom Vater seiner Verlobten, Constanze. Und so ganz nebenbei hat er auch noch eine kleine Detektei gegründet und übernimmt ab und an Aufträge als Privatdetektiv.

Klappentext:
Diesen Auftrag hat Jo Buskohl unmöglich ablehnen können - erstmals ermittelt der Detektiv auf internationalem Parkett.
Zusammen mit Partnerin Constanze ist Jo unterwegs an die französische Opalküste. Sie wollen den abgetauchten Schwiegersohn des Bürgermeisterkandidaten Siefken zur Rede stellen. Der junge Mann hat Fotos der verstorbenen Tochter des Politikers veröffentlicht. Private Fotos. Online und außerordentlich unanständig ...
Zur selben Zeit fliegen daheim in Ostfriesland Tortenstücke durch die Luft. Präzise geschleudert, treffen die sahnigen Geschosse Bestsellerautor Nikesch ins Gesicht. Dessen Auftritt im Leeraner Modehaus Göttberg findet ein jähes Ende.
Was zunächst nach Routine aussieht, eskaliert innerhalb von Tagen. Blut fließt. Als Jo nicht ausschließen kann, durch seine Ermittlungen einen Mord ermöglicht zu haben, ist endgültig Schluss mit lustig.


Anfänglich hatte ich kleine Schwierigkeiten, mich in die Geschichte hineinzufinden, aber nach ein paar Seiten hatten Schreibstil und Handlung mich voll gepackt. Dem Autor Rainer Kottke ist es hier hervorragend gelungen, einen spannenden Kriminalroman mit viel Lokalkolorit, tricky Wendungen und einer gehörigen Portion – auch schwarzen – Humors zu schreiben. Man erlebt üble Ränkespiele auf politischer Ebene, und auch der Tortenschmiß bekommt eine ganz überraschende Wendung. Zwei Handlungsstränge, die anscheinend nichts miteinander zu tun hatten, verbinden sich zu einem überraschenden Ende, welches ich so nicht vorhergesehen hatte.
Chapeau. Das ist feinste Krimikost und verdient absolut 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.


Veröffentlicht am 11.10.2018

Ein Krimi, der emotional tief berührt

Die verlorenen Kinder
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In diesem ersten Roman von Michael Seitz geht es um die Aufarbeitung der Vergangenheit und Gerechtigkeit.

Hauptperson ist der Privatdetektiv Falco Brunner, ein suspendierter Polizist, der sehr sympathisch ...

In diesem ersten Roman von Michael Seitz geht es um die Aufarbeitung der Vergangenheit und Gerechtigkeit.

Hauptperson ist der Privatdetektiv Falco Brunner, ein suspendierter Polizist, der sehr sympathisch ist und sich dem Leser sofort ins Herz schleicht. Sein Privatleben wird auch gut beleuchtet, sodass man sich sehr gut vorstellen kann mit welchen Emotionen und Erfahrungen er an diese Ermittlungen, parallel zur Polizei, herangeht.

...aus dem Inhalt entnommen....

April, 2015: In Wiener Pflegeheimen werden zwei Bewohner innerhalb weniger Tage auf die gleiche Weise getötet. Privatdetektiv Falco Brunner nimmt die Ermittlungen auAprilf. Was sich auf den ersten Blick als ein »Pflegeskandal à la Lainz« darstellt, führt den suspendierten Expolizisten in die Vergangenheit der Wiener Kinderheime – insbesondere des Heimes am Wilhelminenberg. In den Mittelpunkt von Falcos Ermittlungen rücken die Missbrauchsskandale der 60er-Jahre. Ehemalige Betroffene leiden bis heute unter den Folgen und haben verschiedene Wege gefunden, ihre Kindheitstraumata zu verarbeiten. Falco kämpft gegen eine Mauer des Schweigens. Seine Ermittlungen führen ihn in höchste Kreise. Der Preis der Gerechtigkeit ist ein hoher …

In eindringlicher Art und Weise beschreibt der Autor die damaligen Umstände in Wiener Kinderheimen, erschreckt und schockiert mit seiner gnadenlosen Darstellung der Gewalt und des Mißbrauchs an Kindern, Taten, die ungesühnt blieben und wirft die Frage auf, ob die Täter nun, nach Jahren, von ihren Verbrechen eingeholt werden.
Die Ermittlungen sind sehr spannend beschrieben, sowohl aus Falcos Sicht wie auch seitens der Polizei und nehmen den Leser mit in eine dunkle Vergangenheit die nicht vergessen werden sollte.
Die Taten, die das Leben von unzähligen mißbrauchten Kindern vergifteten und zerstörten, können nicht ungeschehen gemacht werden aber vielleicht wird durch die Aufdeckung eines Teils davon ein wenig Gerechtigkeit in das Leben der Opfer gebracht.

Dieses Buch habe ich fast in einem Rutsch durchgelesen, so sehr hat mich diese Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht, mitgenommen und berührt. Man merkt, dass der Autor sich auch beruflich mit dieser Thematik intensiv befasst hat.

Aber das große Talent dieses Autors besteht darin, die Umstände und teilweise Aufarbeitung dieser Verbrechen in einer Sprache dem Leser nahe zu bringen, die ihn emotional tief berührt.

Meine absolute Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Münchner Flair und bayerische - pardon - beinerne Schädel

Gschlamperte Verhältnisse
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Nach „Zapfig“ durfte ich zu meinem großen Vergnügen das neueste Werk von Felicitas Gruber, „Gschlamperte Verhältnisse“ lesen und habe mich wieder einmal köstlich amüsiert.
Das Autorenduo Brigitte Riebe ...

Nach „Zapfig“ durfte ich zu meinem großen Vergnügen das neueste Werk von Felicitas Gruber, „Gschlamperte Verhältnisse“ lesen und habe mich wieder einmal köstlich amüsiert.
Das Autorenduo Brigitte Riebe und Gesine Hirsch zieht hier wieder einmal mit Erfolg alle Register.
Der Inhalt: Zefix, was ist los in diesem Münchner Sommer? Da schwimmt doch tatsächliche eine Leiche in der Isar und drei Frauen sind auch spurlos verschwunden. Wer hat sie auf dem Gewissen, und was hat es auf sich mit den beinernen Schädelreliquien, die als Diebesgut von Kirchenräubern sichergestellt werden? Zusammen mit Kriminalhauptkommissar Joe Lederer forscht Dr. Sofie Rosenhuth weiter. Doch was kommt da an Tageslicht? Ein skupelloser Täter, der unerkannt im Netz agiert. Doch plötzlich ist auch Sofies Chefin Dr. Iglu in akuter Lebensgefahr.....

Ein mysteriöser Fall in dem Sofie wie üblich zusammen mit KHK Joe Lederer ermitteln muss. Sofie kann sich zwar immer noch nicht zwischen Joe oder ihrem Verehrer Charly entscheiden, aber genau diese Situation und die daraus erfolgenden Verwicklungen sind so etwas wie das Salz in der Suppe. Da macht es auch nichts, dass die eigentlichen Ermittlungen manchmal ins Hintertreffen geraten.
Spannend sind sie auf jeden Fall, auch wenn man den Täter als geübter Krimileser schon relativ früh enttarnt.
Wie immer punkten die Autorinnen mit dem Schreibstil, ich liebe den bayrischen Dialekt, und mit den Beschreibungen des Umfeldes, was diese Krimis irgendwie so gemütlich macht – man fühlt sich inzwischen wie zuhause. Und das ist, obwohl es sich hier doch um ein Kapitalverbrechen und eine ominöse Diebstahlsserie geht, denn wer, um Himmelswillen stielt den schon beinerne Schädelreliquien, und wofür? - dann auch das so Liebenswerte an diesen Krimis.

Es ist einfach wohltuend und entspannend diese Bücher zu lesen und man freut sich nach jedem Ende schon auf den nächsten Fall wie auf ein schönes Geschenk.

Und dieses Geschenk weiß ich wohl zu würdigen mit 5 Sternen und meiner Leseempfehlung.


Ganz herzlich bedanken möchte ich mich beim Verlag Diana und dem freelance-team für das Rezensionsexemplar.