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Veröffentlicht am 09.02.2018

Ein historischer Roman - Prall gefüllt mit Leben

Der Baumeister von Albion
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Zum Inhalt:


In eine Epoche voller Gegensätze führt uns Ellis Peters in ihrer Geschichte über den leidenschaftlichen Baumeister Harry Talvace. Es ist sein Auftrag, ein unvergleichliches Kunstwerk zu bauen, ...

Zum Inhalt:


In eine Epoche voller Gegensätze führt uns Ellis Peters in ihrer Geschichte über den leidenschaftlichen Baumeister Harry Talvace. Es ist sein Auftrag, ein unvergleichliches Kunstwerk zu bauen, eine Kirche, die wie ein Baum dem Himmel entgegenstrebt und Licht ins Dunkel des mittelalterlichen Lebens bringt. Doch Eifersucht, Rache und Intrigen drohen, den Traum des jungen Künstlers zu zerstören. Vor dem Hintergrund des abenteuerlichen Mittelalters entfaltet Ellis Peters die Geschichte des genialen Baumeisters und ein lebendiges Bild seiner Zeit



Ellis Peters entführt uns mit diesem Roman in das beginnende 13.Jhdt, eine Zeit in welcher König John in England regiert. Zu Unrecht wegen eines Vergehens angeklagt müssen Harry und sein Freund Adam fliehen und ihre Heimat verlassen, schließlich landen sie in Paris.

Schon während seiner Schulzeit in einer in einer Klosterschule entwickelt Harry eine Leidenschaft für die handwerkliche Arbeit, er arbeitet gerne mit Holz und Stein und besitzt ein großes Talent, diese Fähigkeit zu verfeinern und weiterzuentwickeln. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen.

Hier begegnen sie dem ebenso charismatischen wie intriganten Lord Isambard und Benedetta, einer venezianischen Schönheit, eine Begegnung, die ihr Leben auf immer verändern sollte.

Aus den beiden sind meisterliche Steinmetzen geworden, mit einer handwerklichen Geschicklichkeit die ihresgleichen sucht, und Harry bindet sich mit einem Schwur an den Lord, indem er ihm verspricht, die größte und Schönste Kathedrale zu bauen, die die Welt je gesehen hat. Man kehrt nach England zurück, wo der Bau beginnt. Von Anfang an haben die

beiden gegen Neid, Missgunst und Intrigen zu kämpfen.

Ellis Peters präsentiert uns ihren Roman in einer wundervollen epischen Sprache, die etwas altertümlich erscheint, meiner Meinung nach aber der Zeit angepasst ist.

Ein Roman voller Leidenschaft, der das Leben anfänglich des 13. Jhdts gut darstellt in all seiner Bandbreite. Es sind, jede auf ihre Art, charismatische Figuren die sie entwickelt hat, sei es im Guten oder im Bösen.

So entsteht ein farbenprächtiges Bild des Mittelalters mit all seinen Facetten. Man erfährt viel über das Leben, die Sitten und Gebräuche der damaligen Zeit, in welcher die Leibeigenschaft den Höher Gestellten die Macht über Leben und Tod gab. Auch die Auseinandersetzungen in Glaubensfragen werden gut eingebunden und, entgegen der Erwartungen, die der Titel impliziert, erfährt man verhältnismäßig wenig über den Bau an sich, dafür umso mehr um die politische Situation aus dieser spannenden Epoche.

Das Ende ist hochdramatisch, spannend und nimmt den Leser emotional ganz schön mit.

Ein Buch, dass man nicht so einfach so zwischendurch lesen kann, aber eine Geschichte, die den Leser bereichert und berührt.


Beeindruckend und lesenswert.


Mein Dank für das Rezi-Exemplar geht an den Verlag, Piper Fahrenheit und NetGallery.com

Autor: Ellis Peters

Veröffentlicht am 08.02.2018

Grausamer Mord im Skiparadies

Mordsschnee
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Inhaltsangabe zu „
Mordsschnee“ von Michaela Grünig

Marc Gassmann will es noch einmal wissen: Der Ski-Star kämpft um seinen vielleicht letzten Weltcup-Gesamtsieg. Doch als eine Sportjournalistin in einem ...

Inhaltsangabe zu „
Mordsschnee“ von Michaela Grünig

Marc Gassmann will es noch einmal wissen: Der Ski-Star kämpft um seinen vielleicht letzten Weltcup-Gesamtsieg. Doch als eine Sportjournalistin in einem Luxushotel in St. Moritz ermordet wird, gerät ausgerechnet er in Verdacht, der Täter zu sein. Marc und seiner Freundin Andrea bleibt keine Wahl, als selbst zu ermitteln, um seine Unschuld zu beweisen. Dabei stoßen sie auf einen Skandal, der die gesamte Wintersportwelt erschüttern könnte – und auf einen gefährlichen Mörder.

Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, habe ich nur eines bedauert: nämlich, den ersten Band verpasst zu haben.

Unglaublich packend und spannend beschrieben, man fühlt den eisigen Wind, die totale Geschwindigkeit bei der Abfahrt wie im Rausch, der Atem stockt, der Pulsschlag wird schneller, und dann ist man am Ziel ... und landet mitten in einem Mord...
Dieses Buch zu lesen war ein Lesehighlight für mich, wobei auch die Thematik Kunstschnee und Klimawandel sehr gut in die Geschichte integriert wurde, was noch einen besonderen Reiz ausmachte. Hier gefiel mir insbesondere Jonas, ein hochbegabter Junge, der mit Leidenschaft seine Ansichten zum Umweltschutz vertritt.
Marc ein erfolgreicher Schweizer Skistar, der den Skizirkus und das Ganze Drum Herum genießt und Andrea, eine ehemalige Polizistin und derzeitige Privatdetektivin, sind ein sehr sympathisches Paar, man fühlt mit ihnen, erlebt hautnah die Belastung, die der auf Marc lastende Mordverdacht mit sich bringt und hofft nur, dass sich alles zum Guten wendet.
Aber bis es soweit ist lauert im Hintergrund ein gefährlicher Mörder, der sich nicht scheut, Menschenleben zu vernichten, wenn es seinen Zielen dienlich ist.
Die authentischen Charaktere, die unglaubliche Spannung bei den Rennen – hier merkt man sehr genau, dass ein absoluter Profi mit exzellentem Insiderwissen an diesem Roman rund um das Skifahren und den Skizirkus mitgewirkt hat und seine ganze Erfahrung und das notwendige Hintergrundwissen mit eingebracht hat.
Ein hochklassiger Krimi mit einem fesselnden Schreibstil und einem Spannungsbogen, der von Anfang bis zum Ende auf einem hohen Niveau gehalten wird.

Ich wurde bestens unterhalten und kann diesen Roman allen Skibegeisterten und jedem Krimifan nur wärmstens empfehlen. Für dieses spannende Leseerlebnis vergebe ich gerne 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Die Hexe und ihr Henker

Der Henker von Lemgo
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Dieses Buch beinhaltet ein wahre Geschichte und spielt in einer Zeit, in welcher ich nicht hätte leben wollen.

Es ist eine Zeit, in der Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit, ihrer Schönheit oder ihrer ...

Dieses Buch beinhaltet ein wahre Geschichte und spielt in einer Zeit, in welcher ich nicht hätte leben wollen.

Es ist eine Zeit, in der Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit, ihrer Schönheit oder ihrer besonderen Ausstrahlung wegen, ihres Reichtums oder ihres besonderen Wissens und vielem mehr, sehr schnell vorverurteilt und als Hexe oder Zauberer gebrandmarkt wurden. Neid und Missgunst, Eifersucht und Hass hatten hier einen besonderen fruchtbaren Boden, und die Allgemeinheit war nur allzu gerne bereit, Gerüchten und falschen Anschuldigungen Glauben zu schenken.


Obwohl der Titel des Buches impliziert, dass es sich um den Henker von Lemgo handelt, erscheint dieser nur ab und zu auf der Bildfläche, in der Hauptsache geht es hier um Maria, die schon als Kind mit dem Wort Hexe bedacht wurde, und die im späteren Verlauf der Geschichte weder der Anklage, noch der Folter entging.

Die derbe Sprache, der raue Umgangston den man damals pflegte, das Verhalten Frauen gegenüber geben die damalige Zeit gut wieder, und man kann sich alles sehr gut vorstellen und fühlt sich mitten hineinversetzt.

Der Leser merkt sehr schnell, dass es sich hier nicht nur um irregeleitete Glaubensfanatiker handelt, die sich dem Hexenwahn hingeben, sondern dass auch weltliche Gründe, die Gier nach Macht und Reichtum, Eifersucht, Neid und Hass eine große Rolle spielen, um so manchen ungeliebten Nachbarn oder eine unliebsame Nebenbuhlerin zu denunzieren und aus dem Verkehr zu ziehen.

Der Roman ist, was die historischen Fakten und die Umgebung angeht, auch die Namen entsprechen der Wirklichkeit, hervorragend recherchiert und vermittelt so ein lebendiges Bild der damaligen Zeit und machen die Geschichte greifbar.

Was mich etwas in meinem Lesefluss beeinträchtigt hat, waren die Zeitsprünge, die beim ebook etwas verwirrend waren, so war man anfänglich etwas im Unklaren, wie alt Maria in den einzelnen Passagen wirklich war.

Abschließend möchte ich sagen dass es für mich ein herausragender historischer Roman war, den ich mit großer Spannung gelesen habe, der mich sehr beeindruckt hat und den ich Liebhabern dieses Genres guten Gewissens empfehlen kann.

Für mich verdiente fünf Sterne, vor allen Dingen für die großartige Recherchearbeit.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Eine ungewöhnliche Mordwaffe

Eine Leiche für Perrot
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Wer Agatha Christie liebt dem kann ich diesen Roman nur wärmstens ans Herz legen. Es ist ein Lesespaß der besonderen Art und in allerbester Christie-Manier geschrieben.


Nach zehn Jahren wollen sich Lady ...

Wer Agatha Christie liebt dem kann ich diesen Roman nur wärmstens ans Herz legen. Es ist ein Lesespaß der besonderen Art und in allerbester Christie-Manier geschrieben.


Nach zehn Jahren wollen sich Lady Lucy und Sir Henry Atterberry noch einmal das Ja-Wort geben. In einer Traumkulisse – auf einem historischen Hofgelände, eingebettet in Heidekraut- und Heidschnucken Idylle, unweit des kleinen Weidehofsees - und im Beisein einer illustren hundertköpfigen Gästeschar.

Der Zufall will es, dass sich auch Achille Perrot, Enkel des berühmtesten aller Detektive, auf dem Gelände befindet, um seinen Freund Inspektor Jeff, den die Liebe in dieses Heideköniginnenland verschlagen hat, zu treffen. Und als dann die wunderschöne Lucy in einer blumengeschmückten Barke auf dem See treibend ermordet aufgefunden wird, ist es klar, dass die beiden Freunde ermitteln.


Welch eine schöne, liebevolle Einführung zu einem unschönen Mord. Verdächtige gibt es viele, eine ungewöhnliche Mordwaffe war das Werkzeug dieser abscheulichen Tat und bis zum Ende tappte ich, gemeinsam mit Achille und Jeff, im Dunkeln.

Schon ab den ersten paar Lesezeilen bemerkt man die Liebe, die die Autorin, Crysta Winter, zu ihren Akteuren empfindet und ist sofort gefangen von dieser leicht antiquierten Sprache, den kleinen liebenswerten Marotten, die ihre Charaktere auszeichnen. Achille schleicht sich sofort in das Leserherz und man verfolgt seine Ermittlungen und Schlussfolgerungen mit großer Spannung. Es macht Spaß, sich seine eigenen Gedanken zu den Geschehnissen zu machen, allerdings bei mir nicht mit großem Erfolg, dazu gibt es zu viele Verdächtige und zu viele falsche Fährten und Steine, die Crysta Winter dem Leser gekonnt in den Weg legt.

Außerdem fehlte mir natürlich das Wichtigste: das sagenhafte Spürnasengen, mit welchem Achille schließlich den Fall löst und einen Täter und eine Mordwaffe präsentiert, die so absolut unüblich wie ungewöhnlich ist. Ehrlich, darauf wäre ich nie gekommen, obgleich es mehrfach versteckte Hinweise dazu gibt.

Es ist wirklich ein besonderes Vergnügen, diesen Roman zu lesen, und mein Leserherz hofft auf mehr davon.

4 Sterne und ein absolutes Muss für Agatha Christie-Liebhaber.

Autor: C'rysta Winter
Buch: Eine Leiche für Perrot

Veröffentlicht am 06.02.2018

Mord durch Globuli??

Nichts drin
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Zwei sehr undurchsichtig als Selbstmord deklarierte Todesfälle lassen Kommissarin Alexandra nicht zur Ruhe kommen. Sie fühlt, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist und wird in dieser Meinung ...

Zwei sehr undurchsichtig als Selbstmord deklarierte Todesfälle lassen Kommissarin Alexandra nicht zur Ruhe kommen. Sie fühlt, dass hier etwas ganz und gar nicht in Ordnung ist und wird in dieser Meinung auch ganz klar von ihrem Kollegen und Partner Isidor unterstützt. Die beiden versuchen nun gemeinsam, Klarheit in diese undurchsichtigen Fälle zu bringen.
Gerüchten zufolge sollen dabei homöopathische Globuli eine entscheidende Rolle spielen.
Es stellt sich schon sehr bald die Frage: können Globuli – im vorliegenden Fall handelt es sich um
Aurum metallica – derart zu Sinnestäuschungen führen, dass man Selbstmord begeht? Handelt es sich dann um Mord ?

Und, wenn ja, wer hatte ein Interesse daran, den Vorstandsvorsitzenden einer Bank und eine Bauersfrau mit drei Kindern zu ermorden? Und was hätten die beiden Fälle miteinander zu tun?

Obwohl der Roman, es ist für mich kein typischer Krimi, einige Längen aufweist, vieles wurde meiner Meinung nach zu ausführlich behandelt, handelt es sich um ein interessantes Buch, welches vielfältige Einblicke gewährt. So hat mir speziell der Teil gefallen, der sich mit dem Gerichtsverfahren befasst und die Gutachten behandelt.
Alexandra, ihr Ehemann und auch der etwas skurrile Isidor wurden sehr gut beschrieben, und man konnte sie sich gut vorstellen.

Fazit:

Insgesamt ein Buch das mir gut gefallen hat, aber nichts für den Krimiliebhaber, der Wert auf Action und Tempo legt.
Für die Idee, die dahinter steckt und die intensive Recherche vergebe ich vier Sterne, die Umsetzung hatte für mich allerdings einige Schwächen.