Ende mit schlechtem Nachgeschmack
A Breath of WinterRezension bezieht sich auf das Hörbuch.
Was habe ich mir da angehört?
…Spulen wir kurz zum Anfang zurück. Ich wollte nochmal mit der Welt der Hörbücher ausprobieren und habe mich dafür auf Spotify umgesehen. ...
Rezension bezieht sich auf das Hörbuch.
Was habe ich mir da angehört?
…Spulen wir kurz zum Anfang zurück. Ich wollte nochmal mit der Welt der Hörbücher ausprobieren und habe mich dafür auf Spotify umgesehen. Darunter war dann auch ein absoluter Wunschlistentitel von mir: „A Breath of Winter“. Geleitet von dem ansprechenden Klappentext und ganz vielen positiven Bookstagram-Rezensionen klickte ich auf Play.
Die Hörbuch-Sprecher fand ich auch sofort angenehm. Drei Stimmen sprechen die unterschiedlichen Perspektiven aus Sicht von Hexe Smilla, Anführer der wilden Garde Gent und dem Hexenschlächter. Ich fand den Wechsel der Sprecher bei den unterschiedlichen Perspektiven genial gewählt. Dadurch konnte ich dem Geschehen auch besser folgen.
Es beginnt direkt spannend mit dem Ausbruch von Smilla aus dem Gefängnis. Ihr Ausbruch führt sie schnell zur Söldnertruppe die wilde Jagd, der sie sich anschließt um Rache zu nehmen. Denn sie hat noch eine offene Rechnung mit dem Hexenschlächter. Doch nachdem die Rahmenbedingungen für den Plot bekannt waren, wurde es ruhiger.
Eine lange Zeit konnte mich auch der ruhige Fortgang der Geschichte gut unterhalten. So ist doch eine unterschwellige Spannung durch die Romanze gegeben. Auch die kurzen Einblicke aus Sicht des Hexenschlächters machten mich neugierig. Wobei mir trotzdem auffiel, dass die Fantasy-Welt einige Unstimmigkeiten innehatte, viele Informationen hinten runterfielen und Löcher freiließen.
Da dachte ich mir noch, ist halt ein gewisser Abbruch, insgesamt aber trotzdem schön zu hören. Doch nach einigen Kapiteln kam ich auf DEN Plottwist der Story und der hinterließ einen schlechten Nachgeschmack. Ab da konnte ich keinerlei Beweggründe mehr nachvollziehen. Das Ende setzt dann in meinen Augen noch eine absolut falsche Botschaft und machte gefühlt die komplette Abschlachtung einer Rasse obsolet. Ich finde, man hätte den Plottwist gut aufziehen können, aber die Umsetzung war zu gewollt romantisiert.
Letztendlich fand ich die Charaktere abseits von den Hauptfiguren ziemlich blass. Gerade die Söldnertruppe hätte die Autorin stärker herausarbeiten müssen. Immerhin werden sie als enge Freunde beschrieben, die füreinander bis zum Tod gehen würden. Gerade solche Persönlichkeiten, nehmen im Leben viel Raum ein und das hat hier leider gefehlt. Von ihren Persönlichkeiten hat man nur teilweise erfahren. Ihrem Namen „wilde Jagd“ machen sie im Plot ebenfalls keine Ehre. Von einer Jagd sah ich hier nicht viel.
Fazit:
Warum der Hype?
Die Hörbuchsprecher machen einen grandiosen Job. Den Sprechern konnte ich jederzeit folgen und gerade den Plottwist haben sie wunderbar eingesprochen.
Der Anfang verspricht ein spannendes Plotgerüst, welches schnell nicht mehr im Fokus ist. Stattdessen wird es ruhiger, die Romanze bietet Potenzial. Lovestory-Liebhabern hätte ich es einem langen Part der Hörbücher empfohlen, Fantasy-Readern jedoch nicht. Die Welt wird nicht wirklich ausgebaut und hat stellenweise Logik-/Info-Lücken. Auch die Nebencharaktere bleiben wegen dem Fokus auf die Liebesgeschichte der beiden Hauptfiguren eher blass. Doch ab dem Ende habe ich nur noch den Kopf geschüttelt. Vieles was ich an dem Buch mochte, wurde in einem anderen Blickwinkel gedreht. Ich bin aus dem Hörbuch herausgegangen mit einem schlechten Nachgeschmack.