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Veröffentlicht am 30.04.2024

Göttlich liebevoll und lustig

Valentina Amor. All you need is love (oder so)
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Das war ja Mal wieder ein Plot, der mich richtig angesprochen hat. Griechische Mythologie, eine scheinbar chaotische Hauptfigur, bei der Stolpersteine in Aussicht sind, Humor und eine schöne Liebesgeschichte ...

Das war ja Mal wieder ein Plot, der mich richtig angesprochen hat. Griechische Mythologie, eine scheinbar chaotische Hauptfigur, bei der Stolpersteine in Aussicht sind, Humor und eine schöne Liebesgeschichte habe ich erwartet – und bekommen.

Die Hauptfigur Valentina ist unter den jungen Göttern eine kleine Nachzüglerin. Ihr wird nicht viel zugetraut, so durfte sie ihre Ausbildung zur Liebesgöttin noch nicht beginnen. Doch das hält sie nicht ab. Sie möchte sich unbedingt beweisen und ist mit Euphorie und Einsatz dabei. Als Amor plötzlich in Liebeskummer versinkt und nicht arbeiten will, wittert sie ihre Chance.

Ich mochte Valentina wirklich gerne. Ihre Sicht auf jede Form von Liebe, jedes Händchenhalten und wie sich Gefühle entwickeln können, ist wunderbar. Ein wenig naiv, unschuldig, insbesondere aber warm und schön. Gleichzeitig hat sie überhaupt kein Fingerspitzengefühl für Menschen, ihre Gepflogenheiten oder Kommunikation. So fragt sie ihre erste Zielperson gleich im ersten Gespräch und ohne sonstigen Kontexxt, auf welches Geschlecht er so steht. Ihrer Meinung nach, gesteht man sich die Liebe auch einfach, wenn Gefühle da sind. Warum rücken Menschen nicht gleich damit heraus? Sie würde ich beschreiben als sehr direkt, forsch, liebevoll und alles andere als perfekt.

Richtig genial fand ich auch ihre Verkupplungsversuche im Buch. Sie orientiert sich dabei an bekannten Stücken oder Lovestorys aus dem Olymp, Filmen oder Romanen. Außerdem lernt sie dabei ihre ersten menschlichen Freunde kennen. Am Ende ist es eine süße, kleine Gruppe mit ihren besonderen Persönlichkeiten und ein besonderes Pärchen, das man Liebesglück wünscht.

In der Geschichte durfte ich unendlich viel Humor begegnen. Es ist teilweise echt ulkig, wie Valentina ihren Auftrag umsetzen will und dabei Menschen auf den Schlips tritt. Doch auch mein Herzenscharakter, ihre sprechende Möwe Bussi hat es da in sich. Mit ihrer zarten Gestalt, der tiefen Stimme und der Vorliebe für Süßes, flog sie in mein Herz und sorgte für einiges an Situationskomik.

Auch die Götter brachten mir einige Lacher über die Lippen. Beispielsweise Amor im pinken Bademantel und Plüschpantoffeln, wegen Herzschmerz, fand ich… göttlich. Sie werden beschrieben als beeindruckende Geschöpfe, die mit ihren altertümlichen Eigenarten ihren eigenen Charme und Witz haben.

Ich musste wirklich oft lachen beim Lesen. Das Buch bietet zusätzlich ernste Thematiken, ist tendenziell aber eher Zuckerwatten-leicht.

Fazit:

Ein Buch mit sehr positivem Mindset für die Liebe. Sehr warm, humorvoll und Zucker-süß. Die Charaktere im Buch sind echt top. Insbesondere Valentina mit ihrer tollpatschigen, direkten Art, weiß schnell zu überzeugen. Auch ihre naschende Möwe ist ein erwähnenswertes Highlight.

Wer gerne ein wenig über griechische Mythologie lesen möchte, in der eine leichte Romanze und viel Freundschaftsflair mitschwingt, wird hiermit Freude haben.

Zitat:

„Ich lebe, atme und bin Liebe“ – S. 14, Valentina über sich selbst

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Einmal Hexe, immer Hexe.

Chaos Witches – Die falsche Auserwählte
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Es gibt Bücher, die man traurig zuklappt, weil sie vorbei sind. „Chaos Witches“ ist genau so ein Buch. Bereits im Klappentext wird klar, dass eine fantasievolle und humorvolle Geschichte auf den Leser ...

Es gibt Bücher, die man traurig zuklappt, weil sie vorbei sind. „Chaos Witches“ ist genau so ein Buch. Bereits im Klappentext wird klar, dass eine fantasievolle und humorvolle Geschichte auf den Leser wartet. Nach dem ersten Satz des Buches wurde ich bereits in den Bann geschlagen und musste laut lachen. Denn der Humor in dem Buch ist grandios ulkig und skurril.

"Heute Morgen hatte Tante Corentine mal wieder die lästige Idee, mich umzubringen" – Satz 1, S. 6

Grundsätzlich geht es in dem Buch um Adel, die für die zukünftige Königin der Hexen gehalten wird und um Echo. Echo wiederum soll ein normaler, nun gut, sehr exzentrischer Mensch sein. Doch scheinbar wurde die Prophezeiung für die beiden Mädchen verwechselt.

Den Grundplot fand ich bereits spannend. Die Autorin versteht sich aber auch darin, ein gutes Spannungslevel mit jeder Szene zu halten. Alle waren actionreich und gut beschrieben. Für mich gab es keine einzige langatmige Stelle im Buch, nur viel Spannung, Magie und bildgewaltige Worte mit schönem Fokus auf das Thema Familie. Verpackt wird das in einem flüssigen Schreibstil mit vielen Dialogen, dem man leicht folgen konnte.

Schnell habe ich ihre Buchfiguren ins Herz geschlossen. Mein kleiner Liebling darunter war Adel. Sie ist sehr gebildet, kalkuliert, ein bisschen größenwahnsinnig, was sich im Selbstbewusstsein und einem sehr ausgeprägten, sarkastischen Humor widerspiegelt. Und sie ist eine absolute Überlebenskünstlerin, was sie auch sein muss, denn ihre Tante bringt sie ständig in Lebensgefahr, um ihre Hexenkräfte zu entfesseln. Bei ihrer Perspektive musste ich regelmäßig laut lachen.

Doch auch Echo ist ein absoluter Herzensmensch für mich geworden. Sie ist eine sehr liebenswürdige Hauptfigur, die sehr viel Empathie und Verständnis mitbringt. Für mich war sie bunt, blumig und herzlich. Ein bisschen wie die Personifikation von „Friede, Freude, Eierkuchen“. Dass sie mit ihrem friedliebenden Charakter einen Hexenthron erkämpfen soll, machte die Verwechslung nur umso amüsanter. Ich mochte das Protagonisten-Duo. Ihre gegensätzliche Art passt wunderbar zueinander und harmoniert im Abenteuer.

Letztendlich muss ich noch ein paar Worte zur Fantasy-Welt platzieren. Ich bin ein großer Fan von guter Hexen-Fantasy und wurde mit den Elementen in der Geschichte völlig abgeholt. Aber in dem Buch erwarten so viele Wesen ihren Auftritt, von Geistern, Drachen bis über gefährlichen Pixies hat sich die Autorin eine Menge für ihre Leser einfallen lassen.

Fazit:


Für mich definitiv ein Jahreshighlight. Die Geschichte ist sehr einnehmend, lustig, fantasievoll und Fantasie anregend, denn man hat so viele Szenen direkt vor Augen. Ich musste die Hauptfiguren schnell ins Herz schließen und habe jede Sekunde ihres Abenteuers genossen. Besonders Adel hat es mir mit ihrem Humor angetan, wobei ich Echo auch geliebt habe für ihre empathische, liebenswürdige Art. Zusammen harmonieren die Zwei in ihrem persönlichen Abenteuer. Der Schreibstil und die tolle Fantasy-Welt runden das Leseerlebnis perfekt ab.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Magisch bis zum Schluss

Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt
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Mit der Rückblende am Anfang der Geschichte, fällt der Einstieg in die Dark Sigils-Welt immer wieder leicht. Ausschlaggebendes wird kurz und prägnant wiederholt und dann geht es schon mit dem weiteren ...

Mit der Rückblende am Anfang der Geschichte, fällt der Einstieg in die Dark Sigils-Welt immer wieder leicht. Ausschlaggebendes wird kurz und prägnant wiederholt und dann geht es schon mit dem weiteren Abenteuer los. Der Schreibstil von Anna Benning ist wie gewohnt flüssig, mit Tempo und gut zu folgen.

Weiterhin schafft es die Autorin mich mit ihrem Setting zu begeistern. Es ist einfach eine tolle, durchdachte Welt, die den Fokus auf reine Magie legt. Im Abschlussband gefiel mir vom Worldbuilding besonders, das nähere Kennenlernen der Magistrate aus dem Mirror.

Ich fand es auch schön, dass der Großteil der Buchfiguren nochmal vorkam. Dafür ging es bei der Anzahl der Personen nicht mehr stark in die Charaktertiefe - am ehesten noch bei den Hauptfiguren. Zwar hätte ich gern mehr über die anderen Charaktere gelesen, insbesondere die anderen Sigils-Träger, doch hat es mich gefreut so vielen nochmal zu begegnen.

Was mir am meisten und am positivsten aufgefallen ist an Band 3 von Dark Sigils, ist die Entwicklung der Hauptfigur Rayne. In den Vorbänden, empfand ich sie oft zu sehr „mit dem Kopf durch die Wand“. Wenn sie sich ein Ziel gesetzt hat, war sie oft sehr ehrgeizig, ist damit aber auch angeeckt und hat Fehler begangen. An diesen Erfahrungen ist sie gewachsen, sie hat angefangen zu reflektieren und handelt überlegter – flucht aber innerlich noch genauso wild. Aus meiner Sicht eine tolle Entwicklung, in der sie sich nicht selbst verloren hat.

Damit hat sie genau die Voraussetzungen, die sie benötigt für ihre neue Aufgabe im Mirror. Über der magischen Sigils-Welt, hängen die Intrigen der Gegenseite wie schwarze Wolken. Es muss viel geplant und diplomatisch gehandelt werden, um möglichst viele Menschen zu schützen und sich auf die Angriffe vorzubereiten. Ich habe den Einblick genossen, wie sie Verbündete gesucht und ins Boot geholt oder Feinde herauskristallisiert haben.

Gerade damit wurde der Showdown des Abschlussbandes auch richtig spannend für mich. Es gibt viele Personen, die die Seiten wechseln. Die neu als Verbündete an Raynes Seite oder als Feind gegenüberstehen. Es gibt Machtspiele, sowohl intern, als auch nach außen gegenüber mächtigen Gegnern. Vertrauen und Verrat gehen Hand in Hand. Ohne Action, lässt uns die Autorin auch nicht aus Dark Sigils hinausspazieren. Magische Duelle, Verluste und neue Mitbestreiter. Es ging emotional nochmal richtig ab.

„Im Stillen fragte ich mich, ob wir wohl jemals Nein danke zu einer potenziell lebensgefährlichen Mission sagen würden. Wenn ja, war dieser Tag jedenfalls nicht heute“ – S. 183

Der romantische Part im Plot wiederum sorgt für ein paar Durchschnaufmomente. Er steht nicht ganz so im Fokus wie davor, was ich als angenehm empfand. Jedes Pärchen kämpft auch mit den Schatten der Vergangenheit, die nicht außer Acht gelassen werden. Dennoch habe ich mich jedes Mal für die Charaktere gefreut, wenn sie sich mitten im Sturm die Zeit für was Schönes und ihre Gefühle nehmen könnten.

Plotfäden finden ihr Ende, werden zusammengewoben und bilden zum Schluss ein Ganzes. Ich mochte es, wie Anna Benning alle Handlungen so aufgegriffen und abgeschlossen hat, dass alles ein großes Gesamtbild ergeben hat ohne dabei zu komplex zu werden. Es wirkte jederzeit gut durchdacht.

Fazit:

Meiner Meinung nach der stärkste Band der Reihe. Insbesondere die Hauptfigur legt eine gelungene und authentische Entwicklung hin. Die anderen Charaktere kommen diesmal etwas kürzer, aber das ist bestimmt dem Geschuldet, dass Viele nochmal einen Moment im Abschlussband bekommen und das Abenteuer im Vordergrund steht. Vom Spannungslevel bietet uns die Autorin noch mal Action, Diplomatie und lässt Leser um alle Charaktere bangen. Dabei kommt die Magie nie zu kurz.

Ein paar Durchschnaufmomente holen die Romantiker-Herzen sicherlich auch ab.

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Veröffentlicht am 27.03.2024

Drachen, Elfen und Elementarkräfte

Gebrüder der Bernsteinkette
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In diesem Roman tummeln sich Action, bildhafte Fantasy, Plottwists, Intrigen, Geheimnisse und brutale Offensiven vom Feind. Ein super Grundsetting für ein fortlaufendes Spannungslevel.

Lillian Evans fühlt ...

In diesem Roman tummeln sich Action, bildhafte Fantasy, Plottwists, Intrigen, Geheimnisse und brutale Offensiven vom Feind. Ein super Grundsetting für ein fortlaufendes Spannungslevel.

Lillian Evans fühlt sich fehl am Platz bis sie durch die Wand in eine Parallelwelt gezogen wird. Hier wird ihr der Umgang mit Elementarkräften gezeigt, sie begegnet Drachen und Elfen. Doch es warten nicht nur positive Begegnungen auf sie. Es gibt einen starken Bösewicht und er scheut vor keiner Gewalttat zurück.

Ich mochte das Charakterbuilding von Laura sehr gerne. Sie entwirft auf wenigen Seiten eine Hand voll Charaktere, die man ins Herz schließt und die man in ihrem Abenteuer begleiten darf. Von der vorsichtigen Einzelgängerin Amana Anama, die dich erst mit ihrem Schwert begrüßt, dem geheimnisvollen Ausbilder Lucien, der mit Witz, aber auch Geheimnissen aufwartet oder Lillian, die noch viel über die neue Welt zu lernen hat.

Als Hauptfigur, traf Lillian für mich in vielen Punkten ein angenehmes Mittelmaß. Sie ist mächtig, lernt schnell und ehrgeizig. Auf mich wirkte sie differenziert und reflektiert. Scheut keine Gespräche oder direkte Frage. Dennoch bleibt sie authentisch, scheitert und erleidet Verluste. Hin und wieder verliert sie auch Mal den Kopf und wird emotional. Eine mächtige Person, bei der nicht Alles glatt läuft.

Von der Gegenseite erfährt man insbesondere, wie stark das Ausmaß an Grausamkeit sein kann. Man begegnet einem starken Widersacher, über den ich in den Folgebänden unbedingt noch mehr lesen möchte. Mehr über die Beweggründe, Hintergrundgeschichte oder seine Denkweise. Mit ihm muss man sich auf ein paar brutale Szenen einstellen.

Der Eintritt in die Fantasy-Welt, fiel mir leicht. An fantastischen Wesen und Elementen, wird nicht gespart. Sie ist dennoch nicht zu komplex, aber umfangreich. Dennoch hätte ich auch hier gern in der Fortsetzung noch mehr Infos, wie die Anwendung von Magie funktioniert oder wo ihre Grenzen sind.

Die Autorin schreibt sehr spannend, bildreich, stellenweise sehr emotional. Paar Szenen haben mich getroffen und gerührt. Es passiert fortlaufend etwas, dennoch war es mir gerade dadurch manchmal zu sprunghaft. Szenen und Handlungen wechselten mir in manchen Szenen zu schnell. Manche Momente gemächlicher zu schreiben, würden sicherlich noch einen flüssigeren Lesefluss erzeugen. Auch Überschriften mit den Charakternamen beim Perspektivenwechsel, würde mir das Lesen vereinfachen.

Fazit:

Wer den nächsten Pageturner sucht, könnte hier fündig werden. Die Ereignisse überschlagen sich und Leser werden mit viel Action, Plottwists, Intrigen belohnt. Eine gewisse Portion Brutalität sollte man jedoch abkönnen. Der Widersacher hat es in sich. Die Charaktere fand ich super ausgearbeitet. Ich mochte es, dass jeder seine eigene Persönlichkeit bekommen hat und selbst die Heldin der Story, morally grey ist oder manche Schwierigkeiten nicht bewältigt.

Lauras Schreibstil konnte mir schnell Bilder vor Augen zaubern. Ihre Welt gewann an Farbe. Dennoch könnte man ihn flüssiger gestalten, durch weniger sprunghafte Szenen und Überschriften bei einem Perspektivenwechsel. Von der Welt wird man nicht erschlagen, sondern langsam hineingeführt. Ich persönlich wünsche mir mehr Infos zur Magie ab Band 2.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Froschkönig meets Schwanenprinzessin

Ein Frosch, der auszog, ein Prinz zu werden
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In ihrem neuen Märchenroman für 1001 Nachmittage wirft Jacqueline einen Blick auf den Froschkönig und die Schwanenprinzessin. Nur, dass der König nicht zum verzauberten Frosch wird, sondern der Frosch ...

In ihrem neuen Märchenroman für 1001 Nachmittage wirft Jacqueline einen Blick auf den Froschkönig und die Schwanenprinzessin. Nur, dass der König nicht zum verzauberten Frosch wird, sondern der Frosch zum Prinzen werden möchte, um Odette vom bösen Zauberer zu befreien.

Die Kombination aus zwei verschiedenen Märchen, fand ich schon Mal richtig genial. Jacqueline kommt immer mit Ideen daher, die ich richtig gerne lesen möchte und vorher so nicht im Kopf hatte. Ihre Idee verpackt sie, wie immer, in einen sehr humorvollen und psychologischen Schreibstil. Mir haben insbesondere die Blickwinkel und Weisheiten zur eigenen Identität sehr gut gefallen. Gekleidet in einem Märchendeckmantel, vermittelt die Story, dass der Identität wenig Grenzen gesetzt sind und diese vielschichtig sein kann.

So mag es zum Beispiel Siegfried sehr gerne, ein Frosch zu sein. Strebt aber zeitgleich auch danach ein Mensch zu sein, um seiner Traumfrau helfen zu können. Von ihm und seinem Charakter, war ich richtig begeistert. Er handelt aus Liebe und strebt nach seinen Träumen. Lässt sich dabei von keiner Barriere oder Stolpersteinen ausbremsen. Trotzdem besitzt er auch seine Ecken und Kanten. Manchmal stellt er sich nämlich recht tollpatschig an, was ihn nur umso authentischer gemacht hat. Zum Beispiel erhält er viel Unterstützung vom gestiefelten Kater, der ihm auch helfen möchte seine Geliebte zu umwerben. Siegfried wiederum dachte, er könnte sich vor sie stellen und einfach ein bisschen die Backen aufblasen. Ich empfand ihn als wunderschöne Abwechslung zu den Bad Boys im Romantik-Genre und als Vorbild für die Träumerherzen.

Dadurch wurde Siegfrieds Abenteuer und seine Liebesgeschichte, zu einem totalen Wohlfühlbuch zum Fallenlassen. Hier sind Gefühlen und Träumen keine Grenzen gesetzt. Und die Liebe und Empathie die der Froschmann mitbringt, waren einfach wunderschön.

Odette war im Vergleich etwas blasser als Charakter. Aber das fand ich bei dem Plot nicht schlimm, eher im Gegenteil. Es war irgendwie das Abenteuer vom Frosch und es gab viele, tolle, tierische Charaktere. Nicht nur der gestiefelte Kater macht seine Aufwartung. Tiere, die sonst eher Begleiter oder Sidekicks in Märchen darstellen, bekommen in der Geschichte das Scheinwerferlicht. Leser, die bereits in den anderen Romanen der Autorin abtauchen konnten, werden sich auch über ein paar Wiederbegegnungen freuen.

Das ist jedoch gleichzeitig mein einziger Kritikpunkt (auf hohem Niveau). Es gibt ein paar Bezüge im Verlauf, die sich auf andere Romane der Autorin beziehen – inklusive Nennung des jeweiligen Romans. Wahrscheinlich hätten die Bezüge noch mehr Lust gemacht auf die anderen Romane, wenn der Einblick zu der Szene aus dem anderen Roman etwas wiederholt worden wäre. So fühlt es sich an wie ein Insider, der für andere Leser vielleicht schwierig einzuordnen ist, sollten sie die Romane noch nicht gelesen haben. Gleichzeitig weiß man aber auch, welches Buch man als nächstes von Jacqueline in die Hand nehmen kann, sollte man einen Nebencharakter aus „Ein Frosch, der auszog, ein Prinz zu werden“ ins Herz schließen.

Fazit:

Das Buch ist wundervoll für alle Märchenfans, die wieder Lust auf eine schöne Romanze und die ganz großen Gefühle haben. Ich habe Siegfrieds Empathie und Bereitschaft, so viel für seine Liebe zu geben und darum zu kämpfen, total geliebt. Es bleibt jedoch nicht klassisch, sondern wird ganz unkonventionell. Ein Frosch als Prinz, eine Prinzessin als Schwan und viele weitere Stolpersteine, die es zu meistern gilt. Hier wartet nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch ein spannendes Abenteuer mit einem hohen Fokus darauf, dass die eigene Identität vielschichtig sein kann und darf.

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