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Lainybelle

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Veröffentlicht am 26.02.2019

Der Plan für dein Leben ist viel größer und verzweigter, als du ahnst!

Savannah - Kleine Auszeit
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Worum geht's?

Nachdem die Farm ihrer Familie zwangsversteigert wurde, ist Savannah nicht mehr in ihrem Elternhaus gewesen. Nun arbeitet sie in einem Bekleidungs- und Vorhanggeschäft und lebt mit ihren ...

Worum geht's?

Nachdem die Farm ihrer Familie zwangsversteigert wurde, ist Savannah nicht mehr in ihrem Elternhaus gewesen. Nun arbeitet sie in einem Bekleidungs- und Vorhanggeschäft und lebt mit ihren beiden jüngeren Geschwistern in einem Waisenhaus in der Stadt.
Als ausgerechnet sie für eine Kollegin einspringen und die Neuausstattung der Darby-Farm übernehmen soll, in die ein junger Anwalt mit seiner Verlobten eingezogen ist, bietet sich ihr endlich die Chance: Sie wird zurückkehren können, um Abschied zu nehmen - und um nach der Schatulle zu suchen, die ihr Vater auf der Farm versteckt hat. Was mag sich darin verbergen? Und wie soll sie es anstellen, nicht von ihrem Auftraggeber beim Suchen erwischt zu werden?

Was mich neugierig gemacht hat:

Bisher hatte ich noch nichts von Tamera Alexander gelesen und wollte mit dem Kurzroman gern mal in ihre Art, Geschichten zu erzählen, hineinschnuppern.
Zugleich war es auch mein erstes Buch aus der Reihe der Kleine-Auszeit-Romane, die ich vom Konzept her sehr schön finde: Man kann die Geschichte in wenigen kleinen Portionen oder sogar an einem Stück durchlesen.
Inhaltlich hat mich der Konflikt angesprochen, dass Savannah in ein Zuhause zurückkehrt, das nicht mehr ihr Zuhause sein kann, und das Geheimnis um die verborgene Schatulle.

Wie es mir gefallen hat:

Vor diesem Kurzroman habe ich, wie oben schon erwähnt, noch kein Buch von Tamera Alexander gelesen. Vorwissen ist jedoch hier zum Verständnis nicht nötig, und man findet schnell in das Geschehen hinein.

Überrascht und erfreut habe ich festgestellt, dass die Geschichte aus zwei Perspektiven erzählt wird. Neben den Szenen aus Savannahs Sicht gibt es auch Passagen, in denen man etwas über Aidans Gefühls- und Gedankenwelt erfährt. Informationen, die man in den Szenen mit Savannah bekommt, werden von Aidan wieder aufgegriffen, sodass die Erzählstränge geschickt miteiander verzahnt sind.
Positiv überraschen konnte mich außerdem Priscillas Charakter.

Die Grundkonflikte haben mir sehr gut gefallen. In der Umsetzung hätte jedoch einiges etwas weniger offensichtlich gestaltet werden können.
Die Spannung enstand für mich insbesondere aus der Frage, wo und wann Savannah die Schatulle ihres Vaters finden und was diese beinhalten würde - und wie ans Licht kommen würde, dass sie einst auf der Farm gelebt hat.
Die Liebesgeschichte hingegen verlief für meinen Geschmack etwas zu glatt, zu schnell und auch ein wenig konstruiert.
Das Ende hätte ich mir etwas offener gewünscht oder alternativ mit einem kleinen Rückblick nach einem etwas größeren Zeitsprung.
Von diesen Punkten abgesehen habe ich das Lesen jedoch genossen und empfehle das kleine Buch gern weiter.

Nach ein paar Schlussbemerkungen der Autorin gibt es als kleines Extra noch zwei zur Geschichte passende Rezepte.

(Für wen) Lohnt es sich?

Fans der Autorin treffen hier auf eine Nebenfigur aus ihrem Roman „Wer um Liebe ringt", aber auch für alle, die noch keines ihrer Bücher kennen (so wie ich) lohnt sich dieser Kurzroman für eine unterhaltsame Entspannungspause.

In einem Satz:

„Savannah" ist eine leichte, schnell und gut lesbare Geschichte mit einer schönen Botschaft, auch wenn durch den geringen Umfang einige Entwicklungen etwas zu schnell vonstatten gehen und absehbar sind.

Veröffentlicht am 21.02.2019

Gute Unterhaltung, aber Kami Garcia kann es noch besser

Broken Beautiful Hearts
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Worum geht's?

Am einen Tag noch glücklich vergeben und eine glänzende Zukunft mit einem Fußballstipendium vor sich, am nächsten getrennt, verletzt und am Boden zerstört - Peyton kann nicht fassen, dass ...

Worum geht's?

Am einen Tag noch glücklich vergeben und eine glänzende Zukunft mit einem Fußballstipendium vor sich, am nächsten getrennt, verletzt und am Boden zerstört - Peyton kann nicht fassen, dass ihr das passiert ist. Ob ihr großer Traum noch erreichbar ist, steht in den Sternen.
Weil selbst Peytons Freundinnen ihr nicht glauben, was passiert ist, und sie sogar Drohanrufe bekommt, schickt ihre Mutter sie nach Black Water zu ihrem Onkel und seinen beiden Söhnen.
Dort trifft Peyton auf Owen - und obwohl das das Letzte ist, was sie jetzt gebrauchen kann, verliebt sie sich in ihn. Dabei ist er Kampfsportler, genau wie Peytons Exfreund, und steckt damit genau in der Szene, mit der Peyton auf keinen Fall mehr in Berührung kommen will ...

Was mich neugierig gemacht hat:

Die Kurzzusammenfassung der Geschichte klang jetzt nicht unbedingt originell, aber da ich die Autorin und z.B. ihr Buch „I Knew U Were Trouble" sehr mag, war ich gespannt, was sie aus dieser Geschichte gemacht hat. Ich habe mich auf eine warmherzige und romantische Story eingestellt, bei der die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen.

Kurze Anmerkung zum Optischen: Ich finde die geometrischen Elemente und den Buchrücken sehr schön (auch wenn Rosa nicht wirklich meine Lieblingsfarbe ist), über das Pärchen ärgere ich mich allerdings ein bisschen. Gleich zu Beginn des ersten Kapitels gibt es eine Beschreibung von Peyton, die Halbkubanerin mit schwarzen krausen Haaren ist - und später von Owen, der Locken hat. Bestimmt hätte man hier ohne großen Aufwand das Bild eines passenderen Pärchens finden können.

Wie es mir gefallen hat:

Auf dieses Buch blicke ich etwas zwiegespalten zurück. Wieder einmal hat Kami Garcia es geschafft, mich sehr gut zu unterhalten, gleichzeitig hatte ich aber in mancher Hinsicht mehr erwartet.

Besonders positiv ist hervorzuheben, dass die Geschichte nicht nur nach Schema F konzipiert ist, sondern viel Eigenes mitbringt. Peytons Liebe zum Fußball wird spürbar, die Kampfsportszene auch für Laien überzeugend dargestellt, die Liebesgeschichte entwickelt sich im perfekten Tempo und Peyton entwickelt sich merklich im Laufe des Geschehens.
Im Großen und Ganzen sind es drei Kritikpunkte, hinsichtlich derer aus meiner Sicht Potenzial verschenkt worden ist:

1) Ich hatte das Buch gedanklich eher als New Adult eingeordnet und nicht damit gerechnet, dass es so sehr im klassischen Highschool-Setting verankert sein würde. Auch wenn die Autorin grundsätzlich viele Klischees vermieden hat, sind dadurch doch einige eher einfallslose Elemente ins Spiel gekommen wie die typische Cheerleader-Zicke und kindische Streiche und Prügeleien in der Schule. Viele Szenen, wie bspw. die obligatorische Partnerarbeit von Peyton und Owen, sind überflüssig und/oder überdramatisiert.

2) Auch wenn die Charakterkonstellation an und für sich gut zusammengestellt ist, werden z.B. die anfangs witzigen und liebenswerten Zwillinge auf Dauer etwas anstrengend. Außerdem werden einige Nebenfiguren einfach „fallengelassen" und am Ende nicht mehr erwähnt; das betrifft u.a. Peytons Freundinnen Lucia und Gwenn und auch Owens Freund Tucker und dessen Schwarm Nathalie.

3) Leider erkennt man beim Lesen sehr klar, was die Autorin wie geplant hat. Das macht vieles vorhersehbar, manches auch tendenziell unrealistisch. Man gewinnt das Gefühl, dass die Geschichte aus einzelnen Bausteinen zusammengesetzt ist, statt richtig in einen Fluss zu kommen.
Owens Geheimnis als einer der Hauptkonflikte trägt nicht wirklich und hat mich zudem stark an eine bestimmte Nebenhandlung aus „Pretty Little Liars" erinnert (was aber wahrscheinlich Zufall ist).
Auch die Drohungen gegenüber Peyton und die Spannung, die dadurch erzeugt werden sollte, hat mich nicht überzeugen können.

Das Nachwort der Autorin hat meine Gesamtsicht auf das Buch noch einmal ein bisschen verändert. Dass sie hier eigene Erlebnisse eingebracht hat, hat mich schockiert und auch beeindruckt.

Insgesamt würde ich als Note eine 3+ bis knappe 2- vergeben, was 3,5 Sternen entspricht.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer Lust auf eine gut geschriebene, kurzweilige Sport-Romance mit einigen emotionalen Themen hat und keine allzu hohen Ansprüche an den Handlungsverlauf und die Charaktere stellt, wird mit dem Buch seine Freude haben.
Meiner Meinung nach nicht Kami Garcias bestes Werk, aber dennoch gut (das oben schon erwähnte „I Knew U Were Trouble" würde ich aber mehr empfehlen).

In einem Satz:

„Broken Beautiful Hearts" ist mit der von Kami Garcia gewohnt leichten, unterhaltsamen Art ein gelungenes Buch, in dem die Autorin mutig eigene Erfahrungen verarbeitet hat; allerdings wirken Plot und Charaktere an vielen Stellen deutlich zu konstruiert.

Veröffentlicht am 30.01.2019

In gewisser Weise ein Reiseführer für die Berg- und Talfahrt namens Leben

Alles, außer Plan
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Worum geht's?

"Irgendwann wird dieses ganze Chaos, das unseren Lebensweg manchmal bestimmt, seine ewigkeitsbedeutsame Schönheit offenbaren und vermutlich werden wir alle staunen, welche Dimensionen sich ...

Worum geht's?

"Irgendwann wird dieses ganze Chaos, das unseren Lebensweg manchmal bestimmt, seine ewigkeitsbedeutsame Schönheit offenbaren und vermutlich werden wir alle staunen, welche Dimensionen sich dahinter auftun." (S. 232)

Welchen Plan gibt es für mein Leben? Wie und wohin kann ich aufbrechen und meinen Platz finden? Wann ist es an der Zeit für etwas Neues? Von welchen Zielen muss ich mich vielleicht unterwegs verabschieden? Wie schaffe ich es durch Wüsten- und durch Eiszeiten? Was kommt danach - und was bleibt? Fragen wie diesen geht Jule Pflug in ihrem Buch nach und verknüpft dabei eigene Lebenserfahrung mit Reflexionen und Impulsen.

Was mich neugierig gemacht hat:

Das Grundthema des Lebensplans und Lebensplanens, des Unterwegsseins auf der Lebensreise und des Zielsuchens hat mich sehr angesprochen, nicht zuletzt, weil, als ich begann, das Buch zu lesen, gerade in meinem eigenen Leben einige Umbrüche in Gang gesetzt worden sind und Entscheidungen getroffen werden wollten.
Hinzu kam die wunderschöne Gestaltung von Fabienne Sita, die das Buch zu einem richtigen Hingucker macht.

Wie es mir gefallen hat:

Das Buch teilt sich in vier Kapitel auf: „Zielstrebig loslegen", „Durch die Wüste gehen", „Auf Eis gelegt" und „Den Kurs neu bestimmen" (jeder Punkt enthält wiederum drei thematisch passende Unterkapitel). Anhand dieser Wegstationen zeichnet es zum einen sehr persönlich eine Lebensphase der Autorin nach, in der all diese Stadien nacheinander durchlaufen wurden, zum anderen holt es dabei jeden Leser da ab, wo er in seinem eigenen Leben gerade steht.
Dabei wird nicht jedes Kapitel in der jeweiligen persönlichen Situation gleich relevant sein (für mich waren es z.B. vor allem die Gedanken zu Auf- und Umbrüchen, die mich zurzeit sehr beschäftigen). Dennoch lohnt es sich, das Buch von vorne bis hinten durchzulesen, denn sonst würden sich Lücken in der fortlaufenden Geschichte der Autorin und hinsichtlich des roten Fadens ergeben.

Zur Zielgruppe zählen definitiv in erster Linie Christen/-innen, die sich mit dem Glaubensleben bereits auskennen bzw. biblische Bezüge einordnen können und denen die Abläufe und das Miteinander in einer Gemeinde nicht ganz fremd sind. Ich denke, dass ebenso für Anfänger im Glauben und interessierte Nichtchristen viele gute Impulse in diesem Buch enthalten sind; allerdings mag denjenigen nicht alles von dem geläufig sein, wovon die Autorin sehr selbstverständlich berichtet.

Tatsächlich hatte ich mir die Art des Buches etwas anders vorgestellt, zumal aus dem Klappentext nicht unbedingt hervorgeht, wie konkret die Autorin sich auf ihre eigene Geschichte bezieht.
Wie sie das umsetzt, hat mir dann aber sehr gut gefallen. In sehr leichtem Ton und absolut authentisch erzählt sie von, wie der Untertitel so schön sagt, ihren Heldenmomenten und Glaubenskrisen.
Auch wenn die angesprochenen Baustellen natürlich nicht ohne weiteres auf die Situation jedes Lesers übertragen werden können, ist es Jule Pflug doch gut gelungen, ihre eigenen Erfahrungswerte mit Aussagen und Anregungen zu verknüpfen, die in dieser Hinsicht eine Brücke schlagen.

Besonders gut gefallen haben mir in diesem Zusammenhang die vielen hervorgehobenen Fragen, die man sich selbst stellen kann und sollte, sowie die eingerahmten Tipps und Ideen, die sich in jedem Kapitel finden. Praktischerweise sind sie im Anhang noch einmal alle in Kurzform zusammengefasst, sodass man sie schnell wiederfinden und sich auch nach dem Lesen immer wieder in Erinnerung rufen kann.
Dort gibt es auch noch eine Sammlung von Bibelstellen, die verschiedenen Fragen zugeordnet sind (z.B. „Wozu bin ich berufen?" oder „Was kann mich für mein Abenteuer mit Gott motivieren?"). Eine sehr schöne Idee!

(Für wen) Lohnt es sich?

Dieses Buch eignet sich für alle Glaubensreisenden, die frische Gedankenanstöße in Bezug auf Gottes Begleitung auf dem eigenen Lebensweg gebrauchen können (wer kann das nicht?).
Besonders, wer vor Veränderungen steht, den Wunsch nach ebensolchen mit sich herumträgt, sich fühlt, als sei er dem Plan für sein Leben noch nicht wirklich auf der Spur und/oder mitten in einer Glaubenskrise steckt, kann hier den einen oder anderen wegweisenden Moment erleben.

In einem Satz:

„Alles, außer Plan" ist in gewisser Weise ein Reiseführer: Für jede Phase und Etappe der Strecke teilt Jule Pflug Erlebtes und Erkanntes mit ihren Lesern und macht Mut, immer wieder neu darauf zu vertrauen, dass wir nicht immer den Durch- und Weitblick haben müssen - denn wir haben einen liebe- und einen planvollen Gott.

Veröffentlicht am 27.12.2018

Solide, eher ruhige Jugend-Dystopie mit drückender Atmosphäre, aber auch Hoffnungsschimmer

To Keep You Safe
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Worum geht's?

„Zu groß", flüstere ich. „Die Welt ist mir zu groß geworden." Und obwohl ich weiß, wie lächerlich dieser Wunsch ist, kann ich ihn nicht unterdrücken: „Ich will wieder eine kleine Welt." ...

Worum geht's?

„Zu groß", flüstere ich. „Die Welt ist mir zu groß geworden." Und obwohl ich weiß, wie lächerlich dieser Wunsch ist, kann ich ihn nicht unterdrücken: „Ich will wieder eine kleine Welt." (S. 169)

Naturkatastrophen haben die Erde verwüstet und unzählige Leben gefordert. In einer unwirtlichen Welt kämpfen Judy und ihre beiden jüngeren Geschwister Luke und Hope ums Überleben. Sie ziehen immer weiter, in der Hoffnung, einen besseren Ort zu finden, wo sie sicher sind vor den umherstreifenden Plünderern. Wo sie leben können.
Und immer, wenn sie auf andere Menschen treffen, stellt sich erneut die Frage: Wem können sie vertrauen?

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich mag den „A TREE & A Valley"-Verlag seit „Cecilia" sehr gern und habe von diesem Buch erst kurz vor Erscheinen erfahren.
Dystopien haben es auf dem aktuellen Buchmarkt ja eher schwer, weil die große Trendwelle nach Panem bei vielen eine Übersättigung des Genres nach sich gezogen hat. Bei mir selbst liegt es immer dran; das „klassische eigentlich-normale-Protagonistin wird zum Star der Revolution"-Schema mag ich im Moment auch nicht mehr lesen. Da es hier aber nicht um gesellschaftliche Umstürze, sondern in erster Linie um Judy, ihre Geschwister und die Menschen, die ihnen begegnet geht, und es noch dazu das Debüt einer jungen deutschen Autorin ist, war ich in diesem Fall doch sehr gespannt.

Wie es mir gefallen hat:

„To Keep You Safe" ist so ein Buch, das mir im Rückblick fast besser gefällt als während des Lesens selbst. Es hinterlässt einen runden Eindruck und wirkt noch nach. Die Stimmung schwankt genau auf dem richtigen Grad zwischen Melancholie, Trauer aber auch Zuversicht. Das Gesamtpaket stimmt einfach.

An der Geschichte haben mich viele Dinge sehr überzeugt, einige aber auch nicht ganz.
Im Wesentlichen waren es zwei Punkte, die mich gestört haben. Das eine ist das Setting: Warum ist hier - wieder mal - Amerika gewählt worden? Gerade dort spielen bereits so viele Geschichten aus dem Bereich und man hat das Gefühl, schon eine vorgefertigte Vorstellung im Kopf zu haben.
Dass es keine ausufernden Beschreibungen gibt und die Katastrophen die Vorgeschichte des Buches bilden, ist im Grunde angenehm; allerdings konnte ich bis zum Schluss nicht wirklich einschätzen, ob es sich nun nur um eine „Welle" gehandelt hat oder weitere Erdbeben etc. drohen, wie viele Menschen wirklich überlebt haben, ob es weltweit gleich aussieht usw.
Hier hätte es noch ein wenig mehr Hintergründe gebraucht.
Der zweite Punkt ist der Spannungsbogen. Es gibt sehr viele Szenen, die sich um die Nahrungssuche oder -verwertung drehen. Das hätte man sicher reduzieren können. Auch wenn die Darstellung durch die Detailtreue und den monotonen Ablauf der Tage, die die Charaktere erleben, sehr realistisch wird, lässt das Gefühl, unbedingt schnell weiterzulesen wollen, streckenweise nach.

Besonders gut gefallen hat mir die Darstellung der Entwicklung, die die Figuren durchleben - der Konflikt zwischen dem, wer sie waren und dem, wer sie nach all dem Leid und Unglück sein können. Es ist schön, wie in dieser zerstörten Welt doch immer wieder auch Menschlichkeit aufblitzt und geteiltes Leid ein wenig von seiner Schärfe verliert.
Eine zarte Liebesgeschichte gibt es auch, die aber in keiner Weise unglaubwürdig oder übertrieben erscheint und sich nicht in den Vordergrund drängt.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer dystopische Geschichten mit jungen Protagonisten mag, die sich in extremen Situationen wiederfinden und um ihren Lebensmut ringen müssen, ist mit diesem Buch auf jeden Fall gut beraten. Es ist ein schön geschriebener Roman ab ca. 13 Jahren, der eher auf die leisen aber intensiven Töne setzt.

In einem Satz:

„To Keep You Safe" ist eine solide, eher ruhige Jugend-Dystopie mit drückender Atmosphäre, aber auch Hoffnungsschimmer, der es nur ein wenig an Hintergründen und an Tempo mangelt.

Veröffentlicht am 23.12.2018

Liebe, Hockey & Drama, gewürzt mit einer Prise Weihnachtsstimmung

Heartbeat. Truly yours
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Worum geht's?

Harley (17) ist ganz anders als ihre shoppingverrückte, männerverschlingende Cousine und beste Freundin Cassidy. Ihre Welt dreht sich nicht um Jungs, Schminke und Klamotten - viel lieber ...

Worum geht's?

Harley (17) ist ganz anders als ihre shoppingverrückte, männerverschlingende Cousine und beste Freundin Cassidy. Ihre Welt dreht sich nicht um Jungs, Schminke und Klamotten - viel lieber ist sie mit ihrer Kamera unterwegs, nicht selten als Sportfotografin für die Schülerzeitung ihrer High School.
An Weihnachten stolpert sie am Bahnhof über Sam, und über sich selbst überrascht muss sie feststellen, dass sie ihn nach dieser ersten Begegnung nicht mehr aus dem Kopf bekommt.
Nach den Ferien sieht sie ihn wieder - ausgerechnet er ist der Neue an ihrer Schule und im Hockey Team, das in diesem Jahr den Penguins Cup gewinnen will.
Doch warum verhält er sich so kühl und abweisend? Und warum muss es ausgerechnet Cassidy auf ihn abgesehen haben?

Was mich neugierig gemacht hat:

Ich lese eigentlich nicht so häufig Bücher dieses Genres, aber auf die „Heartbeat"-Reihe, bei der jede Geschichte in sich geschlossen ist und verschiedene deutsche Autorinnen unter Pseudonym schreiben, war ich doch sehr gespannt.
Nachdem ich mir alle bisher angekündigten Teile der Reihe angesehen hatte, habe ich mich dafür entschieden, dass "Truly Yours" von Julie Chapel mich am neugierigsten macht.
Zu meinem Glück durfte ich bei einer Leserunde mit der Autorin teilnehmen.

Wie es mir gefallen hat:

Schon der Prolog zieht einen direkt ins Buch hinein - man hofft unwillkürlich, dass diese Szene nicht das Ende der Geschichte sein wird.
Die ersten Kapitel versprühen Weihnachtsatmosphäre, und man lernt vor allem Harley, ihre Familie und Cassidy näher kennen. Die Protagonistin ist sehr sympathisch und nicht das übliche graue Mäuschen, das erst noch herausfinden muss, wie unfassbar hübsch es doch ist. Sie ist nicht die Art Mädchen-Mädchen wie Cassidy, hat eine echte Leidenschaft für etwas (die Fotografie) und ist eine sehr loyale Person. Sam bleibt zunächst durch seine verschlossene Art ein Rätsel, und man möchte hinter seine Fassade schauen können.
Auch die Nebencharaktere bringen Leben in die Geschichte, so z.B. Harleys harleyverrückte Eltern oder Resa, die ebenfalls bei der Schülerzeitung dabei ist.

Die Liebesgeschichte ist sehr gut umgesetzt, hat viele besondere Szenen und Momente, die nicht aufgesetzt oder unnötig aufgebauscht, sondern einfach echt wirken, und schlägt dem einen oder anderen Klischee ein Schnippchen. Daneben sorgen besonders die Hockeyspiele und der Kampf um den Penguins Cup für spannende Abwechslung.
Insgesamt gibt es im Verlauf einige Dinge, die sich mit etwas mehr rationalem Nachdenken bzw. rechtzeitigem Klartext-Reden bei Weitem nicht so dramatisch hätten entwickeln müssen, doch solche Situationen kennt man ja aus dem echten Leben auch.
Was ich mir noch gewünscht hätte, wäre, etwas tiefer in Harleys Gedankenwelt einzutauchen. Durch kleinere Sprünge zwischen Szenen oder Kapiteln und relativ knappe Reaktionen auf bestimmte Handlungen und Enthüllungen konnte ich nicht immer ganz greifen, was in ihr vorgeht und wie sie in Bezug darauf empfindet.

Das Lesen macht einfach Spaß, der Humor kommt auch nicht zu kurz, und schließlich gibt es ein rundum gelungenes Ende, nach dem man das Buch gleichzeitig mit einem guten Gefühl und ein wenig traurig, dass es schon vorbei ist, zuschlägt.

(Für wen) Lohnt es sich?

Wer schöne, prickelnde, aber nicht zu kitschige Liebesromane mit jugendlichen Protagonisten mag, die in den USA spielen und auch noch einen Hauch Weihnachtsstimmung aufkommen lassen, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen. Es ist ein absolutes Positivbeispiel seines Genres und beweist einmal mehr, wie gut es Geschichten tut, wenn sie nicht jedes Trend-Muster bedienen wollen.

In einem Satz:

„Heartbeat - Truly Yours" ist eine unterhaltsame, herzerwärmende Liebesgeschichte, die mit spannenden Hockeyspielen sowie vielen schönen Momenten zwischen den Protagonisten aufwartet und dabei so gut wie ohne Klischees auskommt.