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Veröffentlicht am 03.06.2020

Tiefgründige und ergreifende Geschichte

Wer fliegen will, muss schwimmen lernen
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Inhalt:
Der 17-jährige Henry hat keinerlei Erfahrungen in Sachen Liebe. Wenn seine beiden Freunde mit Liebesproblemen zu kämpfen hatten, konnte er sie nie wirklich verstehen. Doch dann kommt eine neues ...

Inhalt:
Der 17-jährige Henry hat keinerlei Erfahrungen in Sachen Liebe. Wenn seine beiden Freunde mit Liebesproblemen zu kämpfen hatten, konnte er sie nie wirklich verstehen. Doch dann kommt eine neues Mädchen an die Schule, in viel zu weiten Jungsklamotten, mit ungekämmten Haaren und einem hinkenden Bein wirkt Grace Town nicht gerade wie der ideale Liebespartner und schon gar nicht so, wie Henry sich seine erste große Liebe immer vorgestellt hat.
Und trotzdem muss Henry seither immer an sie denken. Aber es ist gar nicht so einfach, Grace kennen zu lernen, denn sie scheint in Gedanken immer weit weg zu sein...

Meine Meinung:
Wer fliegen will, muss schwimmen lernen hat mich gleich angesprochen. Den Titel, vor allem zusammen mit dem Cover, finde ich sehr tiefgründig. Der Klappentext von dem Buch klang für mich von Anfang an spannend, aber nicht so, dass ich dachte: "Das musst du jetzt unbedingt lesen!" Trotzdem habe ich mich an die Geschichte heran gewagt und bin im Nachhinein sehr froh darüber!

Die Geschichte ist aus der Sicht von Herny geschrieben. Als Leser bekommt man Einblicke in das Familiengeschehen und in Ausschnitte aus seiner Vergangenheit. Er wird als relativ "normaler" Jugendlicher beschrieben, der sich gerne mit Gott und der Welt befasst, aber auch einfach mal etwas anstellt. Kurz: er ist die ideale Identifikationsfigur für zahlreiche Jugendliche. Mir war er auf jeden Fall sehr sympathisch und ich konnte mich gut in ihn hinein versetzen. Ebenso gut finde ich auch seine Schwester und seine Freundin Lola. Die Eltern waren mir persönlich etwas suspekt, aber hey, die Menschen sind verschieden.

Die zentralen Punkte in Herny´s Leben sind Freunde, Schule und natürlich die Liebe - doch das erst, seit er Grace getroffen hat. Es ist der typische und vielleicht klischeehafte Fall von Liebe auf dem ersten Blick, was allerdings glaubwürdig und emotional echt dem Leser vermittelt wird.

Der Schreibstil ist entsprechend der Protagonisten frisch, flüssig und in Jugendsprache (aber nicht zu extrem). Es passt auf jeden Fall wunderbar! Man bekommt einen guten Einblick in Henrys Gedanken und Gefühle und ich habe mich mit ihm gefreut und gelitten. Ich finde es etwas ungewöhnlich, mal eine Liebesgeschichte aus der Sicht eines Jungen zu lesen, aber es ist wirklich etwas für´s Herz!

Meiner Meinung nach hat die Autorin einen guten Blick fürs Detail, bedeutet, sie beschreibt interessante Dinge sehr anschaulich, aber nicht so, dass sie abschweift und man überhaupt nicht mehr weiß, worum es geht.

Auf jeden Fall war es keine 08/15 Geschichte, sodass man es nicht sofort vergisst bzw. vergessen kann. Es werden hoch aktuelle Themen angesprochen, die eigentlich für jeden - mehr oder weniger - eine Rolle spielen. Das Buch ist also nicht bloß eine Lektüre zur Unterhaltung, sondern regt auch zum Nachdenken an. Die Geschichte erweckt beim Leser Gefühle, unterhält und stellt tiefgründige Fragen - all das schafft längst nicht jedes Buch!

Das Lesen war ein echtes Erlebnis, ich wollte immer wissen wie es weiter geht und gleichzeitig hatte ich an manchen Stellen das Bedürfnis kurz inne zuhalten und selbst nachzudenken. Ich würde mir sehr wünschen, dass dies mehrere Bücher schaffen! Ich konnte die Entwicklung der Charaktere mitverfolgen und gleichzeitig verstehen, so als wäre ich selbst auch daran beteiligt.


Fazit:Es ist ein absolut lesenswertes und tiefgründiges Buch, das mich vollkommen überrascht und meine Erwartungen übertroffen hat. Demzufolge kann ich es auch nur empfehlen. Geeignet ab etwa 14 Jahren.

Veröffentlicht am 03.06.2020

Das Geheimnis der Carls

Ein wirklich erstaunliches Ding
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Inhalt:
Bis eben war April May einfach nur eine 23-jährige Grafikdesignerin, die in New York lebt, arbeitet und ihre Schulden abbezahlt. Nachdem sie eines Abends zufällig auf eine gigantische Skulptur ...

Inhalt:
Bis eben war April May einfach nur eine 23-jährige Grafikdesignerin, die in New York lebt, arbeitet und ihre Schulden abbezahlt. Nachdem sie eines Abends zufällig auf eine gigantische Skulptur in Form eines Roboters stößt und spontan ein Video von der Begegnung ins Netz stellt, wird sie über Nacht zur Berühmtheit. Doch nachdem klar wird, dass nicht nur in New York ein sogenannter "Carl", sondern weltweit zur gleichen Zeit, Carl-Skulpturen aufgetaucht sind, schafft es April kaum sich von einer Talkshow zur nächsten zu hangeln. Aber wie lange wird sie dem Druck der Öffentlichkeit standhalten können und was ist die wahre Mission der Carls?



Meine Meinung:
Es fällt uns Menschen so viel leichter, uns in eine Abneigung gegen etwas reinzusteigern, als uns darauf zu einigen, dass es okay sein kann, unterschiedlicher Meinung zu sein. - April May (S. 282)

April hätte sich nie träumen lassen, dass sich an ihrem inzwischen eintönigen Leben - das sie trotzdem zufrieden stellte - etwas änderte. Jedenfalls nicht so bald. Doch als sie zufällig auf die monströse Statue eines Roboters, den sie "Carl" tauft, trifft und mit ihrem besten Freund ein Video davon ins Netz stellt, wird sie über Nacht zur Berühmtheit. Plötzlich kennt jeder ihren Namen, jede Talkshow will sie als Gast, jeder Follower will so viel wie möglich über sie erfahren. Schlaflosigkeit, Termindruck und Ruhm - ja vor allem der - bestimmen nun April´s Leben. Der Druck unter dem sie steht ist enorm, trotzdem genießt sie es im Rampenlicht zu stehen und nach und nach die Rätsel zu lösen, die sich um die "Carl´s" - die weltweit vertreten waren - auftun. Doch damit gibt sie sich nicht immer mehr selbst als Person auf, sondern riskiert auch ihr Leben...

"Ein wirklich erstaunliches Ding" beschreibt die bahnbrechende und originelle Geschichte einer jungen Frau, die zufällig und blitzschnell zur Berühmtheit wird und sich ihr Leben nur noch über Ruhm, mehr Follower und natürlich den Carl, dreht.

Gleich zu Beginn wird klar, welch präsente Rolle April May, Protagonistin des Buches, einnimmt. Sie spricht direkt zum Leser und erzählt ihm ihre Geschichte gewissermaßen. Zunächst etwas ungewohnt, hat man sich als Leser schnell an diese persönliche Anrede gewöhnt, da sie auch im Verlauf immer wieder direkt das Wort an ihn richtet - im Sinne von Warnungen, ironischen Kommentaren u.ä. Dabei gewinnt man nicht nur das Bild einer schlagfertigen, selbstbewussten und starken Figur, überdies wird deutlich, dass April direkt an die Menschen - wie z.B. ihre Leser - spricht.

Der Beginn der Handlung erweist sich zunächst als relativ unspektakulär, dafür umso informativer, da der Leser hier von April´s alltäglichen Leben erfährt. Noch während dieser Phase, kommt der erste und völlig überraschende Wendepunkt - denn hier trifft April auf Carl und ihre Berühmtheit nimmt den Anfang. Schnell wird klar, wie geheimnisvoll und rätselhaft das Auftauchen der Carl´s ist und dass sie eine Mission haben. Doch um diese zu entschlüsseln, gilt es jede Menge Rätsel zu lösen, denen April sich selbstverständlich annimmt.

Von nun an wird die Handlung immer spannender und entwickelt sich steil zu einer originellen Geschichte in Zeiten von Social Media und Globalisierung, die mich von da an gebannt hat. Überzeugend, voller Spannung und mit April´s Humor ist der Lesefluss sowohl unterhaltsam, als auch packend.

Die Figuren, allen voran die Protagonistin April, entwickeln sich - im Fokus aller Aufmerksamkeit steht nun der Erfolg und die mit sich bringenden Folgen. Während einige Charaktere eher schwach und im Hintergrund bleiben, nehmen andere, darunter Maya und April selbst, immer mehr Farbe an. Vor allem ihre Konflikte betonen die "menschliche Schwäche", die bei großen Internet-Stars oftmals in den Hintergrund treten.

Von der Idee der Geschichte selbst kann man halten was man will, jedoch ist nicht zu bestreiten, dass sie unübertroffen originell und einzigartig ist. Allein die Kombination aus aktuellen Themen und fantasievollen oder vielleicht auch Sci-Fi Elementen, sowie jede Menge versteckter Botschaften, macht das Buch zu etwas Besonderem für die heutige Gesellschaft, aus der sich jeder etwas mitnehmen kann.


Fazit:
Um ein gutes Buch zu schreiben braucht es nicht nur einen bekannten Namen, das hat Hank Green - Bruder des Bestseller-Autors John Green - bewiesen. Das erste Buch des Youtube-Stars hat Potenzial es den Werken seines Bruders nachzutun!

Eine starke und humorvolle Protagonistin, die sich mit einem besonderen Rätsel und der heutigen Social Media Gesellschaft auseinandersetzen muss, gepaart mit einer starken Handlung,macht das Buch zu "ein[em] wirklich erstaunliche[n] Ding"!

Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein packender Wettlauf gegen die Zeit!

Cainstorm Island – Der Gejagte
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Inhalt:
Emilio lebt auf einer Insel, die gekennzeichnet ist von Überbevölkerung, Armut und Gangs, während eine unüberwindbare Mauer sie vor den wohlhabenden Menschen von Asaria fernhält.
Der 17-jährige ...

Inhalt:
Emilio lebt auf einer Insel, die gekennzeichnet ist von Überbevölkerung, Armut und Gangs, während eine unüberwindbare Mauer sie vor den wohlhabenden Menschen von Asaria fernhält.
Der 17-jährige Junge kämpft auf der Insel darum, die Schulden seiner Familie ab zu bezahlen und ihnen ein erträgliches Leben zu ermöglichen. Dafür hat er eingewilligt, sich einen Chip ins Gehirn zu implantieren, sodass die reichen Asarianer jeden Tag eine halbe Stunde seinen spektakulären Kletterkünste verfolgen können. Doch eines Tages gerät Emilie in den Kampf einer Gang und bringt in Notwehr ihren Anführer um. Daraufhin beginnt eine rasante Verfolgungsjagd, in der nicht nur er, sondern auch seine Familie um ihr Leben fürchten muss...

Meine Meinung:
Ein atemraubender Wettlauf gegen die Zeit - rasant, gefährlich und voller Nervenkitzel!

Wow, als ich das erste Mal auf das Buch gestoßen bin, hätte ich zugegebenermaßen nicht vermutet, dass es sich hierbei um einen hoch spannenden Thriller voller Nervenkitzel und trotzdem auch Unterhaltung, handelt. Obwohl der Klappentext mich hätte eigentlich schon eines besseren belehren müssen. Aber mal von Anfang an.

Der 17-jährige Emilio ist den Zuschauern seines Kanals anonym nur als EC00 bekannt. Er lebt in der von den reichen Asarianern nur abfällig genannten "Provinz" - also Cainstorm - wo Elend, Armut und Überbevölkerung herrschen, ganz anders als auf dem wohlhabenden und modernden Kontinent Asaria, wo sich die Menschen, nur so zum Spaß, actionreiche Videos anschauen.
Emilio entschied sich dafür einen Chip implantieren zu lassen, um damit für eine halbe Stunde am Tag den Nutzern des "Eyenets" zu gestatten, die Welt aus seinen Augen zu sehen, damit er seiner Familie das Überleben sichern kann.
Doch als er unfreiwillig in eine Gang geriet und in Notwehr ihren Anführer tötet, wird er nicht nur das Racheziel der Gang, sondern auch das Eyevision hat es plötzlich auf ihn abgesehen...

Der jugendliche Protagonist lebt in einer dystopischen Welt, die angesichts unserer Verhältnisse, gar nicht so weit entfernt scheint. Das Internet kontrolliert die Welt, bloß geht es bei Emilio schnell um sein Überleben oder Tod. Die allgemeinen Beschreibungen von den Orten und dem Handlungsrahmen, sind sehr anschaulich, aber nicht zu detailliert, sodass ein flüssige Lesestil entsteht.

Auch die leichte und an das Alter angepasste Sprache der Figuren tragen zu einem stetigem Lesefluss bei.

Emilie selbst erscheint im Großen und Ganzen als ein sympathischer Protagonist, der sich verzweifelt und vielleicht auch ein wenig naiv, auf den Vertrag mit Eyevision eingelassen hat, um die Schulden seiner Familie zu bezahlen. Zu ihr hat er ein enges Verhältnis, trotzdem gibt es auch kleine Konfliktpunkte, die die Konstellation und Figuren aber nur noch authentischer erscheinen lassen.

Im Wesentlichen ist es mir gut gelungen, mich in Emilio hineinzuversetzen, seine Gefühle sind knapp und doch sehr ausdrucksstark dargestellt, sodass die Emotionen bei mir als Leser wirklich ankamen. Im weiteren Verlauf kam ich manchmal an Punkte, wo ich sein Verhalten nicht ganz nachvollziehen konnte und auch die Handlung kurz stockte.

So verhielt es sich auch mit der Geschichte an sich, die sich sehr schnell immer weiter zuspitzt und nicht nur Emilio bangen und zittern lässt. Ich wollte immer weiter lesen und erfahren wie es mit Emilio und seinen Freunden weitergeht, nie hatte ich das Gefühl, dass etwas unlogisch oder zu weit her geholt ist.

Denn auch diese sind gut getroffen und waren mir gleich sympathisch. Besonders faszinierend finde ich die "kleinen" zahlreichen Aspekte, die die Geschichte so realitätsnah wirken ließen, wie z.B. die Kommentare der Eyenet-User oder auch die Handlungsmotive einiger Figuren.


Fazit:
Wer spannende und actionreiche Thriller liebt, wird mit Cainstorm Island sicherlich nichts falsch machen. Einmal in die Geschichte hinein gekommen, lässt es einen bis zum Schluss nicht mehr los!

Vor allem aufgrund der Tatsache, dass es nicht zu blutrünstig ist, ist das Buch ab einem Alter von etwa 14 Jahren zu empfehlen.

Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein wichtiges Buch

I have a dream
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Inhalt:
Martin Luther King ist eine Symbolfigur des gewaltlosen Widerstands. Weltweit gilt er als Ikone im Kampf für die Rechte der afroamerikanischen Bevölkerung, der jedoch auch mit vielen Bedrohungen ...

Inhalt:
Martin Luther King ist eine Symbolfigur des gewaltlosen Widerstands. Weltweit gilt er als Ikone im Kampf für die Rechte der afroamerikanischen Bevölkerung, der jedoch auch mit vielen Bedrohungen und anderen Hindernissen zu kämpfen hatte. Trotzdem gab er seinen Traum nicht auf, bis er mitten in seinem Freiheitskampf 1968 heimtückisch ermordet wurde.

Mit dieser Biografie begibt sich Alois Prinz auf die Spuren des ungewöhnlichen Mannes, der für viele - auch heute - ein Vorbild ist.

Meine Meinung:
Ein Buch über einen mutigen Mann, der für seinen Traum lebte, kämpfte und starb. Eine mitreißende Biografie über das Vorbild

Martin Luther Kind wurde 1929 in Atlanta, als Sohn eines Baptistenpastors geboren. Auch wenn er in einer eher wohlhabenden Gegend aufwächst, erfährt er schon früh, was Rassentrennung und -diskriminierung bedeuten. Schon in jungen Jahren stand für ihn fest, dass er diese Ungerechtigkeit nicht einfach hinnehmen kann, sondern dafür kämpfen möchte, eine gerechtere Welt zu schaffen. Seine wohl bekannteste Rede "I have a dream" ist das Aushängeschild für die Bürgerrechtsbewegung.
Doch was steckte wirklich dahinter und was waren seine Absichten? Wer ist dieser mutige Mann, der schon so früh sich gegen so viele stellte?

Die eindrucksvolle Gestaltung des Covers und der Titel, sowieso, sprangen mir sofort ins Auge. Seitdem ich die bekannte Rede "I have a dream" gesehen habe, die mir wahrliche eine Gänsehaut bescherte, war ich neugierig, wer Martin Luther King ist und was ihn antrieb. Dieses Buch bot die perfekte Gelegenheit dafür.

Das Buch ist in gleichmäßige Kapitel eingeteilt, die sich jeweils mit einem Lebensausschnitt Kings beschäftigen. Die Überschriften sind dazu treffend gewählt.

Zu Beginn wird erst etwas über seine Herkunft, seine Familie erzählt, die King prägte. Über die weiteren Kapitel hinweg erstreckt sich seine Lebensgeschichte, die nicht nur sachlich beschrieben, sondern auch durch viele kleine eindrucksvolle Episoden bestückt wird.

Während des Lesens wird klar, welche Verantwortung auf dem jungen Freiheitskämpfer lag und wie beeindruckend er damit umgeht. Nicht immer traf er die richtigen Entscheidungen und hat das gemacht, was andere von ihm forderten, auch er machte Fehler. Doch, dass genau diese Dinge ebenfalls erwähnt werden, macht King so authentisch und seine Geschichte glaubhaft.

Toll finde ich auch, dass für ihn wichtige Momente, in denen er zweifelte, ob er der Richtige für diese Bewegung ist, enthalten sind und auch wie King es schaffte, sein Selbstvertrauen zurückzuerlangen.

Dieses buch enthält nicht nur viele Fakten, sondern auch wichtige Denkanstöße, die den Leser zum Reflektieren anregen. Die einfache und flüssige Sprache ermöglicht allseits ein gutes verstehen und bietet sich deshalb auch gut als Lektüre für jüngerer Leser an.


Fazit:
Die Biografie von Martin Luther King ist wohl eines der wichtigsten Bücher, die man gelesen haben sollte. Ich habe nichts auszusetzen, sondern wurde an vielen Stellen bereichert, was hoffentlich auch vielen anderen Lesern so gehen wird.

Veröffentlicht am 03.06.2020

Ein starkes und wichtiges Buch!

Schamlos
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Inhalt:
Die drei Autorinnen und Bloggerinnen Nancy Herz, Sofia Nesrine Srour und Amina Bile sind Muslimas und Feministinnen, die in Norwegen leben. In den Medien haben sie eine Bewegung als "Die schamlosen ...

Inhalt:
Die drei Autorinnen und Bloggerinnen Nancy Herz, Sofia Nesrine Srour und Amina Bile sind Muslimas und Feministinnen, die in Norwegen leben. In den Medien haben sie eine Bewegung als "Die schamlosen Mädchen" begonnen und sich besonders dem Thema Negative Sozialkontrolle angenommen.
In ihrem Buch "Schamlos" erzählen sie auf vielfältige Weise, unterstützt mit zahlreichen Bildern und Illustrationen, wie es sich anfühlt, ständig den Erwartungen ihrer Familie, ihrer kulturellen Identität, Bekannten, Freunden und ihrem Selbstverständnis als Jugendliche in einem westlichen Land zu leben, hin- und hergerissen zu sein.
Dieses Buch ist nicht nur eine Sammlung sehr persönlicher, schonungslos offener und ehrlicher Geschichten, sondern enthält themenspezifische Diskussionen der Autorinnen sowie ausdrucksstarke Grafiken und Illustrationen, die den Blick für das öffnen, was sonst hinter verschlossenen Türen bleibt.

Meine Meinung:
Dieses Werk ist ein sehr starkes und wichtiges Buch, ein Plädoyer für eine multikulturelle Gesellschaft!

Schon die künstlerisch ausdrucksstarke Aufmachung spricht Bände und verdeutlicht klar den Standpunkt der jungen Autorinnen: sie wollen sich nicht länger von negativer Sozialkontrolle beeinflussen lassen. Doch das wird erst deutlich, nachdem man die ersten Seiten gelesen hat. So ist es möglich, sogar ziemlich wahrscheinlich, dass das Cover und der Titel anfangs missverstanden werden.

Ziemlich eindrucksvoll beginnt das Buch mit einer Widmung an all diejenigen, "die nicht frei sein dürfen", aber natürlich richtet sich das Buch auch an alle anderen Personen.

Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut, es besteht aus einer abwechslungsreichen Mischung an bewegenden, anonymen Erlebnissen, tiefgründige Diskussionen zwischen den Autorinnen, jede Menge Grafiken und Illustrationen sowie Gestaltungselemente, die die thematisierten Aspekte unterstützen. So wirkt das Buch nicht wie ein einseitiger und langweiliger Ratgeber, sondern regt den Leser dazu an, sich aktiv mit den Themen auseinander zu setzen.

Besonders auf den ersten Seiten beschreiben die Autorinnen, wie sie auf den Namen ihrer Bewegung und ihres Buches kommen. Sie wollen andere Mädchen und Jungen dazu ermutigen, den Begriff "schamlos zu sein" umzuwerten, im Sinne von, dass sie sich nicht mehr für angebliche "Verbote" schämen sollen.
Ich bewundere den Mut und die Offenheit der jungen Frauen, sich für ihre Rechte einzusetzen und teilweise gegen eine Kultur, mit der sie lange Zeit ein enges Verhältnis hatten bzw. auch noch haben, aufzulehnen.

Ihre bewegende und offene Haltung zieht sich durch das gesamte Buch hinweg, in dem u.a. die Themen Bekleidung, Verhalten, Partnerschaft etc. angesprochen und diskutiert werden. Das Schöne ist, dass die drei Autorinnen nicht zwangsläufig immer der gleichen Ansicht sind, denn das verdeutlicht die vielfältige Realität. Nur in einem sind sie sich garantiert immer einig, nämlich das Recht zu haben, so zu leben, wie sie es für richtig halten und nicht so, wie andere denken, dass es für sie richtig sei.

Teilweise hätte ich mir an einigen Stellen doch noch etwas mehr Inhalt gewünscht, gerade da die Kultur der Muslimas und der Atheisten sehr weit auseinander geht. Aber man darf nicht vergessen, dass es sich hierbei um ein sehr persönliches Buch handelt und die Autorinnen über ihre eigenen Erfahrungen und Erlebnisse sowie Gedanken und Gefühle sprechen - und das ist schon mehr, als man eigentlich verlangen kann.

Ich schätze diese Offenheit und ihre Kraft und Stärke, mit der sie sich für andere Menschen einsetzen, ihnen die Augen öffnen und zu einem besseren, selbstbestimmteren Leben verhelfen wollen.


Fazit:
Schamlos ist meiner Meinung nach, eines der wichtigsten Bücher - Erfahrungsbericht, Aufklärer und Ratgeber in einem - unserer heutigen Zeit, von dem ich mir wünschen würde, dass es möglichst viele Menschen erreicht.

Die Altersempfehlung finde ich hier etwas schwierig zu setzen. Hier würde ich eher auf die Reife achten, denke aber, dass es für Kinder ab etwa 12 Jahren geeignet ist.