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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2019

Ermittlerduo mit viel Humor

Das letzte Achtel
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Inhalt übernommen:

Rohrweihen sind Greifvögel und eher unauffällig. Aber wenn siebenunddreißig Stück tot im Kreis liegen, kann das schon ein bisschen auffallen.
Und wenn in der Mitte des Kreises ein Toter ...

Inhalt übernommen:

Rohrweihen sind Greifvögel und eher unauffällig. Aber wenn siebenunddreißig Stück tot im Kreis liegen, kann das schon ein bisschen auffallen.
Und wenn in der Mitte des Kreises ein Toter liegt, fällt das auf jeden Fall auf.
Dabei ist Retz eigentlich ein reizender Ort: eine Windmühle, ein Kellerlabyrinth unter dem historischen Hauptplatz - und natürlich das Weinlesefest.
Aber das kann auch verdammt tödlich enden.
Zum Glück bringen Hawelka und Schierhuber Licht ins mörderische Dunkel.

Meine Meinung:

Die beiden außergewöhnlichen Ermittler nähern sich ihrem Auftrag auf eine sehr gemächliche Weise. Oft sind Ihre Gedanken dabei mehr im privaten Bereich, wo es einige Missverständnisse gibt, angesiedelt.
Obwohl mir der einfließende Humor und die vielen speziellen Begriffe, welche in Fußnoten erklärt wurden, gut gefiel, war mir die eigentliche Krimihandlung etwas zu wenig.
Aufgrund der liebenswerten Protagonisten, die sehr detailliert geschildert waren, gab es zwar viel zu lachen,aber wenig Spannung.

Fazit:

Sympathische Protagonisten, viel Humor, wenig Krimi.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Dunkle Familiengeschichte

Alles was ich dir geben will
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Klappentext:

Als der Schriftsteller Manuel Ortigosa erfährt,dass sein Mann Álvaro bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, eilt er sofort nach Galicien. Dort ist das Unglück passiert. Dort ist die ...

Klappentext:

Als der Schriftsteller Manuel Ortigosa erfährt,dass sein Mann Álvaro bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, eilt er sofort nach Galicien. Dort ist das Unglück passiert. Dort ist die Polizei auffallend schnell dabei, die Akte zu schließen . Dort stellt sich heraus, dass Álvaro ihn seit Jahren getäuscht und ein Doppelleben geführt hat. Doch was suchte Álvaro in jener Nacht auf einer einsamen Landstraße?
Zusammen mit einem eigensinnigen Polizisten der Guardia Civil und Álvaros Beichtvater stellt Manuel Nachforschungen an. Eine Suche, die ihn in uralte Klöster und vornehme Herrenhäuser führt. In eine Welt voller eigenwilliger Traditionen - und in die Abgründe einer Familie, für die Ansehen wichtiger ist als das Leben der eigenen Nachkommen.

Meine Meinung:

Die mir bis dahin unbekannte Autorin hat mich von Anfang an in die Geschichte hinein gezogen.
In einem eindrucksvollen,aber völlig unaufgeregten Schreibstil,entwickelt sie eine Familiengeschichte, die ihresgleichen sucht.
Der Roman ist eine Mischung aus Familiengeschichte und Krimi,letzterer entbehrt jedoch der reißerischen Affekte, ohne an Spannung zu verlieren.
Vielmehr sind es die psychologischen Aspekte, die mich dazu brachten, dem Buch atemlos zu folgen.
Stück für Stück blättert die Autorin eine Familiengeschichte auf, in der keine Handlung zu schmutzig ist, wenn sie dazu dient, das Ansehen hochzuhalten.
Obwohl ich zwischendurch immer einige Lösungsideen hatte, wurde ich zum Schluss noch einmal überrascht.

Fazit:

Ein Buch, was ich sehr gerne gelesen habe und dem ich sehr verdiente fünf Sterne gebe.
In Zukunft werde ich nach weiteren Büchern dieser Autorin Ausschau halten.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Kleine Frau - große Künstlerin

Madame Piaf und das Lied der Liebe
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Klappentext:

Paris, 1944: Nach dem Ende der deutschen Besatzung wird die Sängerin Édith Piaf der Kollaboration angeklagt - und fürchtet ein Auftrittsverbot. Während sie ihre Unschuld zu beweisen versucht, ...

Klappentext:

Paris, 1944: Nach dem Ende der deutschen Besatzung wird die Sängerin Édith Piaf der Kollaboration angeklagt - und fürchtet ein Auftrittsverbot. Während sie ihre Unschuld zu beweisen versucht, lernt sie Yves Montand kennen,einen ungelenken,aber talentierten jungen Sänger.
Édith beginnt mit ihm zu arbeiten und schon bald werden aus den beiden Chansonniers Liebende.
Das Glück an Yves Seite inspiriert Édith zu einem Lied,das sie zu einer Legende machen könnte - „La vie en rose“.

Meine Meinung:

Die Autorin hat die begnadete Künstlerin über die zehn Jahre ihres größten Erfolgs begleitet und zwar von 1937 - 1947,ihr Aufstieg aus ganz kleinen Verhältnissen wurde nur kurz gestreift.
Ihre geniale Begabung wurde eben so ausführlich beschrieben, wie ihr sehr exzentrisches Leben.
Eingewebt in das Leben der Künstlerin war auch die Geschichte Frankreichs während und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Der Aufstieg des Sängers Yves Montand , sowohl in persönlichen als auch im künstlerischen Bereich wurde ausführlich thematisiert.
Erneut hat mich der leise, aber eindringliche Schreibstil der Autorin gefangen genommen.

Fazit :

Ein Buch ,was ich sehr gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Neue Ermittlungen nach 20 Jahren

Das Verschwinden der Stephanie Mailer
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Inhalt:

Bei der Feier zur Verabschiedung von Jesse Rosenberg, der allgemein als Mr. 100 % bezeichnet wird, taucht die Journalistin Stephanie Mailer auf und stellt diese Bezeichnung in Frage. Sie behauptet, ...

Inhalt:

Bei der Feier zur Verabschiedung von Jesse Rosenberg, der allgemein als Mr. 100 % bezeichnet wird, taucht die Journalistin Stephanie Mailer auf und stellt diese Bezeichnung in Frage. Sie behauptet, dass Jesse und sein Kollege Derek bei ihrem ersten großen Fall einen Fehler begangen haben, wodurch der falsche Täter verhaftet wurde. Als Stephanie kurze Zeit später spurlos verschwindet , nagen erste Zweifel an den beiden Kommissaren und sie beschließen, den Fall erneut aufzurollen.
Dabei treffen sie auf wenig Sympathie bei ihren Kollegen und Vorgesetzten, doch gemeinsam mit der jungen Kollegin Anna Kanner begeben sie sich auf Spurensuche.

Meine Meinung:

In seiner typischen Art entwickelt der Autor ein gesellschaftliches Szenario, was seinesgleichen sucht. In sehr kurzen Abschnitten wechselt er stetig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, was äußerste Konzentration beim Lesen erforderte. Es gab immer wieder neue Nebenschauplätze, deren Bezug zur Geschichte oft nicht sofort zu erkennen war.
Auch die Erzählweise änderte sich ständig. Mal wurde aus der Sicht der einzelnen Protagonisten berichtet, mal aus dem Blickwinkel des Erzählers.
Die Atmosphäre einer Kleinstadt wurde gekonnt eingefangen.
Dass sich wie ein roter Faden durch die Geschichte ziehende, reichlich abstruse Theaterstück, hätte meiner Meinung nach einen nicht so großen Raum einnehmen müssen.
Obwohl es mehrere Morde gab, die bis auf eine Ausnahme alle aufgeklärt wurden, handelte es sich nicht um einen Krimi.
Die Auflösung am Schluss fand ich etwas überzogen.

Fazit:

Ein Buch, bei dem bis auf einige Längen, die Neugier durchgehend erhalten blieb.

Veröffentlicht am 11.05.2019

Erinnerungen

Düsternbrook
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Klappentext:

Das Kieler Villenviertel Düsternbrook ist die ganze Welt. Hier wächst Axel behütet auf und fühlt sich doch oft fremd.
Wie er versucht sich zurechtzufinden, und die in ihn gesetzten Erwartungen ...

Klappentext:

Das Kieler Villenviertel Düsternbrook ist die ganze Welt. Hier wächst Axel behütet auf und fühlt sich doch oft fremd.
Wie er versucht sich zurechtzufinden, und die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen, erzählt Axel Milberg mit Empathie und Humor in einem verträumten Ton.
Als die populäre Theorie vom Wirken Außerirdischer die Stadt erreicht ,scheint sie für Axel viele Merkwürdigkeiten zu erklären.
Mit dem rätselhaften Verschwinden einiger Jungen wird die Heimat vollends unheimlich und der Wunsch auszubrechen übermächtig.
Ein spannender Familien-, Adoleszenz - und Heimatroman,der die bürgerliche Welt als schützend und bedroht,liebevoll und düster darstellt.

Meine Meinung:

Ich habe eine Weile gebraucht, um mit dem Erzählstil zurechtzukommen. Die Erinnerungsfetzen, aus der Sicht des kleinen Axel beschrieben, waren ziemlich unkoordiniert.
Nach einiger Zeit fand ich mich jedoch zurecht und auch der Schreibstil änderte sich zunehmend, parallel zum beschriebenen Alter.
Zwar wuchs Axel in geordneten Verhältnissen auf, jedoch vermisste ich die Zuwendung und Empathie durch seine Familie.
Schon früh entwickelte sich seine Liebe zum Theater,wie aus seinen Schilderungen hervorgeht.
Der Übergang von der Kindheit zur Jugend und zum Erwachsensein,war gut beschrieben.

Fazit:

Der Abschluss des Buches versöhnte mich mit dem Rest der Geschichte, sodass ich wohlwollend vier Sterne vergebe.