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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2019

Wo ist Kilian?

Schwarze Küste
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Klappentext:

Als Kommissar Richard Levin gerade anfängt, die bizarre Schönheit von Teneriffa zu genießen, ist es mit der Urlaubsstimmung auch schon vorbei.
Panische Schreie zwingen ihn nachts aus seinem ...

Klappentext:

Als Kommissar Richard Levin gerade anfängt, die bizarre Schönheit von Teneriffa zu genießen, ist es mit der Urlaubsstimmung auch schon vorbei.
Panische Schreie zwingen ihn nachts aus seinem Hotelbett. Kilian, der Sohn einer alten Bekannten, eine Richterin aus Nürnberg, ist verschwunden und Levin war der Letzte, der ihn gesehen hat. Levin muss sich dem Vorwurf der Entführung stellen.
Am nächsten Morgen wird die Leiche eines Strandverkäufers in der Nähe des Hotels gefunden, in seiner Brust steckt ein Messer. Zufall oder hat der Mord etwas mit Kilians Verschwinden zu tun?
Richard versucht, die örtliche Polizei bei ihren Ermittlungen zu unterstützen, doch die spanischen Behörden wissen seine Einmischungen keinesfalls zu schätzen. Ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit beginnt, bei dem Levin auch die Schattenseiten der traumhaften Urlaubsinsel kennenlernt.

Meine Meinung:

Der Autorin ist es gut gelungen, in der traumhaften Kulisse von Teneriffa, einen spannenden Krimi anzusiedeln.
Das lag natürlich zum großen Teil an der sympathischen Figur des Protagonisten. Sein Zwiespalt zwischen beruflichem Interesse und Urlaubsgefühl wurde glaubhaft dargestellt.
Es herrschte von Anfang an Spannung und natürlich fehlten auch die für einen Krimi wichtigen falschen Fährten nicht.
Es gefiel mir gut, auch etwas über das Privatleben des Ermittlers zu erfahren.
Obwohl ich zwischendurch öfter meinte, auf der richtigen Spur zu sein, wurde ich dann doch noch etwas überrascht.

Fazit:

Ein Krimi, den ich gerne weiterempfehle. Ich freue mich schon auf weitere Fälle.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Politik und Intrigen in Bonn

Rheinblick
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Inhalt:
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei starke Frauen.

Hilde Kessel ist die couragierte Wirtin des Lokals „Rheinblick“.
Bei ihr verkehren Politiker aller Couleur, sowie andere Bedienstete ...

Inhalt:
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei starke Frauen.

Hilde Kessel ist die couragierte Wirtin des Lokals „Rheinblick“.
Bei ihr verkehren Politiker aller Couleur, sowie andere Bedienstete des politischen Bonn und natürlich die normale Bevölkerung.
Als Wirtin erfährt sie sehr viel Interna der Politik,weswegen sie sich selbst zu strengem Stillschweigen verpflichtet sieht.
Parallel dazu geht es um Sonja Engel, die in der Klinik am Venusberg arbeitet.Dort wird,kurz nach seinem Wahlsieg, Willy Brandt eingeliefert. Er muss sich einer Stimmbandoperation unterziehen und erhält von dem behandelnden Professor zwei Wochen Sprechverbot.
In dieser Zeit bemüht sie sich als Logopädin, den Heilungsprozess zu unterstützen, auch hier ist Diskretion oberstes Gebot.
Wie wird sich seine Erkrankung auf die anstehenden Koalitionsgespräche auswirken?
Es gibt natürlich in seinem Umfeld Leute, die auf seinen Posten spekulieren und so werden einige Intrigen gesponnen.

Meine Meinung:

Die Autorin hat es geschickt verstanden, den politischen Alltag in einer schwierigen Zeit zu skizzieren.
Sie baut dabei eine Geschichte um tatsächlich existierende Persönlichkeiten, sowie die beiden Protagonistinnen auf.
Sonja und Hilde kämpfen an verschiedenen Fronten.
Hilde versucht mit sehr viel Energie ihre geschäftliche Position zu halten und außerdem die Probleme in ihrem privaten Liebesleben in den Griff zu bekommen.

Sonja hingegen bemüht sich um ihre berufliche Anerkennung, das Berufsfeld der Logopädie befand sich damals noch in der Anfangsphase, außerdem bereitet ihr die jüngere Schwester, welche von zu Hause ausgerissen ist, große Sorge.

Wie ein roter Faden zieht sich außerdem der Mord an einem jungen Mädchen, die für kurze Zeit Patientin auf Sonjas Station war, durch die Geschichte.

Erneut hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Auf ruhige, sachliche und dennoch emotionale Weise baut sie eine spannende Geschichte auf.
Die politischen Ereignisse habe ich alle miterlebt, jedoch waren viele Details wieder in Vergessenheit geraten. Durch das Buch wurden einige Erinnerungen wieder geweckt, was mir gut gefiel.

Fazit:

Ein empfehlenswertes Buch für alle Generationen. Die älteren Leser können ihre Erinnerungen auffrischen, die jüngeren Leser erfahren ein Stück Zeitgeschichte, was an Aktualität nicht viel eingebüßt hat.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Wien —gestern und heute

Die Fliedertochter
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Klappentext:

Berlin 1936. Die Sängerin Luzie Kühn steht ganz am Anfang ihrer Karriere und träumt von einem Leben im Rampenlicht. Doch als Jüdin fühlt sie sich nicht mehr sicher und verlässt Berlin in ...

Klappentext:

Berlin 1936. Die Sängerin Luzie Kühn steht ganz am Anfang ihrer Karriere und träumt von einem Leben im Rampenlicht. Doch als Jüdin fühlt sie sich nicht mehr sicher und verlässt Berlin in Richtung Wien. Sie verliebt sich in den charismatischen Bela Król und schwebt im siebten Himmel, doch schon bald wird klar, dass sie auch in Wien nicht sicher ist ...

Berlin 2018.

Paulina Wilke wird von ihrer mütterlichen Freundin Antonia gebeten, in Wien ein Erbstück für sie abzuholen. Sie ahnt nicht, dass die Reise nach Wien ihr Leben verändern wird....

Meine Meinung:

Der Autorin ist es gelungen, mich von Anfang an in diese höchst emotionale Geschichte eintauchen zu lassen.
Ihr Schreibstil ermöglicht es mir,die einzelnen Personen genau kennenzulernen und quasi mit ihnen auf Tuchfühlung zu sein.
Ob es sich um Luzies Leben in der Vergangenheit, oder um Paulinas in der Gegenwart handelt,man ist stets mittendrin im Geschehen. Besonders das Leben von Luzie und ihr Schicksal als Halbjüdin,rührte mich hierbei besonders.
Nicht nur die täglichen Schikanen des Alltags durch die Nazis, sondern auch ihr Kampf um die Liebe wurden sehr eindringlich beschrieben.
Kleine lustige Episoden und ein feinsinniger Humor, halfen dabei die Tränen zu trocknen,welche immer wieder flossen.
Natürlich wurden auch die wunderschöne Stadt Wien, ihre Kultur, ihre Sehenswürdigkeiten und nicht zuletzt ihre berühmten kulinarischen Spezialitäten gewürdigt.
Ein besonderes Schmankerl waren in dem Zusammenhang die Rezepte im hinteren Teil des Buches.

Fazit:

Das Buch wird sicherlich zu meinen Lese - Highlights dieses Jahres gehören.
Nach der Lektüre bin ich wieder einmal dankbar, in der heutigen Zeit zu leben und hoffentlich nie solchem Schreckensszenario ausgesetzt zu sein.
Das Buch wird sicherlich noch eine Zeit in mir nachhallen, ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe sehr verdiente *****Sterne.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Mörderisches Piemont

Lago Mortale
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Der Journalist Simon Strasser hat jahrelang als Polizei- und Gerichtsreporter in Frankfurt gearbeitet.Nun hat er sich entschieden die hektische Metropole gegen den beschaulichen Lago d‘Orta einzutauschen.In ...

Der Journalist Simon Strasser hat jahrelang als Polizei- und Gerichtsreporter in Frankfurt gearbeitet.Nun hat er sich entschieden die hektische Metropole gegen den beschaulichen Lago d‘Orta einzutauschen.In einem umgebauten Bootshaus lebt er mit seiner Ziehtochter Nicola ein ruhiges Leben.
Das ändert sich als er,von seiner Terrasse aus, eine scheinbar herrenlose Yacht auf dem See beobachtet.Als er der Sache auf den Grund gehen will, findet er die Leiche des reichen Fabrikantensohnes Marco Zanetti.
Sein journalistischer Spürsinn ist geweckt und er beginnt, sehr zum Missfallen der Ermittlerin Carla Moretti,eigene Ermittlungen anzustellen. Dabei stößt er nicht nur auf ein Geheimnis, sondern sticht sozusagen in ein Wespennest,was ihn fast das Leben kostet.

Meine Meinung:

Man merkt dem Buch sehr deutlich an, dass die Autorin bisher als Reiseschriftstellerin tätig war. Ihr ist es auf eindrucksvolle Weise gelungen ,dem Leser die wunderbare Landschaft Italiens nahezubringen. Die örtlichen Gegebenheiten, die Mentalität der Italiener, sowie das gute Essen und Trinken wurden ausführlich erörtert.
Auch die Beschreibung der Protagonisten war gelungen, ich hatte klare Bilder im Kopf.
Das ging jedoch zu Lasten der Spannung,sodass sich das Buch erst im letzten Drittel in Richtung Krimi entwickelte.
Da ich das italienische Flair sehr mag, habe ich mich trotzdem gut unterhalten gefühlt.

Fazit:

Für Leser mit einem Faible für Italien empfehlenswert, als Krimi würde ich es jedoch nicht bezeichnen.

Veröffentlicht am 16.02.2019

Jagd auf die Lügenpresse

Der Patriot
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In Schwedens Hauptstadt Stockholm regiert die Angst. Carl Cederhielm und seine Getreuen haben es sich auf die Fahne geschrieben, den schwedischen Bürgern ihr Land zurückzugeben und es vor weiterer Überschwemmung ...

In Schwedens Hauptstadt Stockholm regiert die Angst. Carl Cederhielm und seine Getreuen haben es sich auf die Fahne geschrieben, den schwedischen Bürgern ihr Land zurückzugeben und es vor weiterer Überschwemmung durch Flüchtlinge zu schützen. Dabei gehen sie ganz gezielt und ohne Skrupel vor. Ihre Opfer sind Journalisten , die sich positiv über die Einwanderung geäußert haben.
In weiteren Erzählsträngen geht es um August Novak, der vor über zehn Jahren aus Schweden fliehen musste und in Chile gelebt hat, er kehrt nach einem schweren Schicksalsschlag, unter neuem Namen,wieder in seine Heimat zurück.
Ibrahim Chamsai,ein syrischer Flüchtling, der in Schweden ein neues Zuhause gefunden hat und alles tut ,um seiner geliebten Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen,wird von den Verbrechern für ihre Zwecke missbraucht.
Amanda Lilja,Augusts große Liebe, lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter zusammen. Sie möchte die Ehe beenden und ist darum für Augusts erneutes Werben sehr empfänglich.
Und dann gibt es noch Madeleine Winther, eine Journalistin, die für ihre Karriere buchstäblich alles tun würde ....

Meine Meinung:

Die Geschichte baute von Anfang an einen hohen Spannungsbogen auf. In ständig wechselnden Sequenzen wird aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten berichtet, was höchste Konzentration beim Lesen erforderte.
Einen relativ großen Anteil hatte Augusts Leben in Chile. Das war zwar einerseits für die Geschichte nicht relevant, andererseits trug es zum Verstehen seiner späteren Handlungen bei .
Der Schreibstil war flüssig und sehr prägnant. In schonungsloser Offenheit spielte der Autor mit den Gedanken und Handlungsweisen seiner Protagonisten, was dem Buch eine besondere Intensität und den Bezug zur Realität verlieh.
Sein Hintergrundwissen bezog er hierbei aus seiner langjährigen Tätigkeit als Journalist.
Womit ich etwas Probleme hatte, war die Darstellung der Polizei. Es erschien mir, als wenn sie ziemlich unmotiviert agierten und wenig Interesse an der Auflösung des Falls hätten.
Fazit:
Ein spannender Thriller, den ich sehr gerne weiterempfehle.