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Veröffentlicht am 28.11.2022

Zwischen Genie und Wahnsinn

Blutmond (Ein Harry-Hole-Krimi 13)
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langeweile
Harry Hole lebt mittlerweile als Obdachloser in Amerika und ist auf dem besten Weg sich zu Tode zu saufen. Um einer guten Bekannten, die in die Fänge eines Drogenkartells geraten ist, zu helfen, ...

langeweile
Harry Hole lebt mittlerweile als Obdachloser in Amerika und ist auf dem besten Weg sich zu Tode zu saufen. Um einer guten Bekannten, die in die Fänge eines Drogenkartells geraten ist, zu helfen, nimmt er einen lukrativen Job an. In Oslo sind zwei Frauen ermordet worden und ein reicher Immobilienmakler steht unter Mordverdacht. Er engagiert Harry für eine irre große Summe, um seine Unschuld zu beweisen.Er beginnt zu ermitteln und bedient sich dabei der Mithilfe von einigen guten Bekannten. Trotz seines hohen Alkoholkonsums, den er auch weiterhin nicht im Griff hat,ist ihm sein analytischer Verstand geblieben.
Wie auch in den vorherigen Krimis (die mir allerdings nicht alle gefallen haben) baut der Autor von Anfang an große Spannung auf. Es ergeben sich immer neue Perspektiven, so dass diese auch durchgehend erhalten bleibt.Geschickt gelegte falsche Fährten,führen immer wieder zu Verwirrung.Bei der sehr detailreichen Beschreibung der Tötungsdelikte,drehte sich mir manchmal der Magen um. Die Beschreibung der Beweggründe des Mörders, fand ich über aus interessant. Von der Auflösung wurde ich dann am Ende etwas überrascht.
Ich bin gespannt, ob der Protagonist,sein Leben ,bezüglich des Alkohols noch einmal in den Griff bekommt.Da ich ihn sehr mag ,würde ich es ihm wünschen.
Ich vergebe vier Sterne für einen sehr spannenden Krimi,der sich aber nicht für zartbesaitete Leser eignet.

Veröffentlicht am 27.11.2022

Was hält eine Liebe aus?

Vom Lieben und Lassen
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Katharina ist erfolgreich im Beruf, verheiratet und hat zwei Töchter. Als Paartherapeutin hilft sie anderen Menschen,die sich in einer Krise befinden. Auf einem Klassentreffen nach 27 Jahren, trifft sie ...

Katharina ist erfolgreich im Beruf, verheiratet und hat zwei Töchter. Als Paartherapeutin hilft sie anderen Menschen,die sich in einer Krise befinden. Auf einem Klassentreffen nach 27 Jahren, trifft sie ihre Jugendliebe Mats wieder und plötzlich fahren ihre Gefühle Achterbahn. In ihrer Ehe hat sich Gewohnheit eingeschlichen, ein Seitensprung ihres Mannes, der eigentlich verziehen war, nagt plötzlich wieder an ihr und ihre pubertierenden Töchter erleichtern ihr Leben auch nicht gerade. In dieser Situation tut es sehr gut, sich als Frau wieder begehrt zu fühlen. Doch reicht das aus, um eine langjährige Beziehung zu beenden?

Ich habe mich von der ersten Seite an in diesem Buch sehr wohl gefühlt,woran der empathische Schreibstil den größten Anteil hatte. Die Probleme,mit welchen die Protagonisten in dieser Geschichte konfrontiert sind,gibt es im wahren Leben reichlich und der Umgang damit ,ist sicher sehr sehr vielfältig.In diesem Fall lässt die Autorin uns eine Zeit lang am Leben der Protagonisten teilnehmen, durchleuchtet pro und contra,rückt den Wert von Freundschaft und gewachsener Liebe in den Fokus ,um dann mit einem sehr versöhnlichen Ende aufzuwarten.

Ich habe das Buch in kurzer Zeit gelesen,es hat mir schöne Lesestunden bereitet.

Veröffentlicht am 26.11.2022

Ein großes Stück Zeitgeschichte

Goldener Boden
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Als der junge Gustav im Alter von 19 Jahren seine Heimat verlässt und nach Amerika auswandert, ist das ein großer Schritt in eine ungewisse Zukunft. Bei der Überfahrt lernt er Max kennen, die Beiden bleiben ...

Als der junge Gustav im Alter von 19 Jahren seine Heimat verlässt und nach Amerika auswandert, ist das ein großer Schritt in eine ungewisse Zukunft. Bei der Überfahrt lernt er Max kennen, die Beiden bleiben während seines gesamten Aufenthalts verbunden,auch wenn Max zwischendurch immer wieder mit dem Gesetz in Konflikt gerät. Das Märchen vom „Tellerwäscher zum Millionär“ bewahrheitet sich für Gustav leider nicht. Er muss hart arbeiten und führt ein Leben in sehr großer Bescheidenheit. Als ihn der Hilferuf seiner Mutter ereilt, reist er wieder nach Deutschland zurück. Dort legt er mit großem Fleiß den Grundstein für ein florierendes Familienunternehmen im Friseurhandwerk,was sich über viele Jahrzehnte immer weiter vergrößert.

Meine Meinung:

Die Geschichte hat mich von Anfang an begeistert,durch den angenehmen Schreibstil flogen die Seiten nur so dahin. Im Mittelpunkt stand der Protagonist Gustav, der mir durchgehend sehr sympathisch war.Während des ersten Teils stand seine Zeit in Amerika, die sehr eingehend geschildert wurde, im Mittelpunkt. Danach gab es einen riesigen Zeitsprung von über 50 Jahren und Gustavs Nachkommen rückten in den Fokus des Geschehens.Zwar wechselte das Geschehen zwischendurch wieder in die Vergangenheit ,die Schilderung der Ereignisse von fast dreißig Jahren waren dann aber nur sehr lückenhaft,was ich etwas schade fand.

Einen großen Raum nahm dann wieder der Abschnitt des Nationalsozialismus, mit dem die Familie,ebenso wie der größte Teil der Bevölkerung,sehr zu kämpfen hatte,ein. Die Schilderungen über den täglichen Überlebenskampf,der Hunger ,die Angst,die beinahe unmenschlichen Lebensumstände,wurde sehr zu Herzen gehend transportiert.

Was ich sehr positiv fand,waren die Karten der Handlungsorte ,sowohl von Amerika,als auch von Deutschland.Die Personenverzeichnisse waren ebenfalls sehr hilfreich.

Trotz der kleinen Kritikpunkte hat mich das Buch begeistert und ich spreche eine Leseempfehlung ,verbunden mit vier Sternen aus.

Veröffentlicht am 23.11.2022

Begegnung mit einer begnadeten Dichterin

Die Suche nach Heimat
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In diesem Buch hat sich die Autorin mit dem Leben der jüdischen Dichterin Mascha Engel/Kaléko beschäftigt.Im überwiegenden Teil ging es dabei um die Jahre 1928-1938, ein Lebensabschnitt, in welcher die ...

In diesem Buch hat sich die Autorin mit dem Leben der jüdischen Dichterin Mascha Engel/Kaléko beschäftigt.Im überwiegenden Teil ging es dabei um die Jahre 1928-1938, ein Lebensabschnitt, in welcher die Protagonistin ihre glücklichste und gleichzeitig schmerzlichste Zeit in Berlin verbringt.

Sie wuchs in einer Familie auf, in welcher sie wenig Liebe und kaum Anerkennung erhielt, lediglich zu ihrer jüngsten Schwester Puttel hatte sie sehr gutes Verhältnis. Es drängte sie immer schon dazu,ihre Gedanken und Gefühle in Form von Gedichten auszudrücken.ImRomanischen Café ,in welchem sich die Künstlerszene Berlins trifft,knüpft sie wichtige Kontakte und lernt außerdem den Hebräischlehrer Saul Kaléko kennen, der ihr nach kurzer Zeit einen Heiratsantrag macht.Sie fühlt sich bei ihm geborgen,er läßt ihr alle Freiheiten und unterstützt sie bei ihren beruflichen Erfolgen.Als sie dem charismatischen Musiker Chemjo begegnet ,gerät sie in eine gefühlsmäßige Zwickmühle.Außerdem wird sie als Jüdin ,auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs,mit der vollen Härte des Naziregimes konfrontiert.

Der tolle Schreibstil ließ mich von der ersten Seite an in die Geschichte eintauchen ,mein Kopfkino lief auf Hochtouren.Obwohl ich eigentlich gar keine besondere Beziehung zu Gedichten habe, wurden sie mir hier auf eine Weise präsentiert, die mich wirklich begeistert hat.Sie spiegelten das Seelenleben ,sowohl das der Protagonistin,als auch ihrer Freunde und nahmen oft Bezug auf das jeweilige Zeitgeschehen.An manchen Stellen rundeten sie ein vorhergehendes Kapitel auf besondere Weise ab.

Ein besonderes Highlight waren die Begegnungen der Protagonistin mit den Künstlern ihrer Zeit,wie Erich Kästner, Joachim Ringelnatz, Thomas Mann, um nur einige zu nennen.

Die Autorin vereint auf gekonnte Weise das Portrait einer beeindruckenden Künstlerin, mit einer Liebesgeschichte und dem dunkelsten Kapitel deutscher Geschichte.

Das Buch lässt mich sehr zufrieden und tief bewegt zurück. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 23.11.2022

Sehr enttäuschend

Die dunklen Sommer
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Bereits das dunkle Cover und die außergewöhnliche Leseprobe machten deutlich, dass es sich um eine schwierige Geschichte handeln würde. Ich war dementsprechend gespannt auf dieses Buch. Es geht um die ...

Bereits das dunkle Cover und die außergewöhnliche Leseprobe machten deutlich, dass es sich um eine schwierige Geschichte handeln würde. Ich war dementsprechend gespannt auf dieses Buch. Es geht um die junge Saskia, welche in frühester Jugend zuerst ihren Bruder verlor,der Vater kam ins Gefängnis und die Mutter verließ die Familie. so landete Saskia in einer Sekte die sich „Home“ nannte.Ihr charismatischer Anführer Abraham, war fortan der Mittelpunkt ihres Lebens. Saskia verbrachte zusammen mit anderen Jugendlichen eine unbeschwerte Zeit. Als Erwachsene erhält sie plötzlich Drohbriefe, die sie zwingen in die Vergangenheit zurückzukehren und eine alte Schuld zu begleichen.

Meine Meinung:

Es gibt wenige Bücher, bei denen ich das Ende herbeisehne,in diesem Fall war es so.Da ich das Buch als Lese Exemplar bekam, habe ich mich bis zum Ende durchgequält, ansonsten hätte ich es mit Sicherheit spätestens nach der Hälfte zur Seite gelegt.Von Anfang an fiel es mir schwer, in die Geschichte zu finden, ich dachte jedoch, dass sich das nach einiger Zeit legen würde. Leider war es nicht der Fall.Die ständigen Zeitwechsel verwirrten mich zunehmend und ich konnte den Sinn der Geschichte leider nicht erkennen.
Für mich leider ein totaler Flop und daher keine Leseempfehlung.