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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2022

Wenn eine Familie zerbricht

Scherbensommernacht
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Als die 15 jährige Imen in einer schwülen Sommernacht spurlos verschwindet und nie mehr auftaucht,gerät das Leben ihrer Familie völlig aus den Fugen.Auf der Suche nach ihr kommt auch ihr Vater in einem ...

Als die 15 jährige Imen in einer schwülen Sommernacht spurlos verschwindet und nie mehr auftaucht,gerät das Leben ihrer Familie völlig aus den Fugen.Auf der Suche nach ihr kommt auch ihr Vater in einem schweren Unwetter ums Leben.Die Mutter versinkt in einem Nebel aus Medikamenten,nur die ältere Tochter versucht ,ihr Leben wieder einigermaßen auf die Reihe zu bekommen.

Als Leser/Leserin begleitet man fortan Ella und lernt die unterschiedlichsten Menschen kennen. Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit, um die einzelnen Schicksale vor ihren Lesern auszubreiten, manchmal zog sich die Geschichte dadurch etwas in die Länge.Es wurden geschickt falsche Fährten gelegt und es gab reichlich Gelegenheit zum Miträtseln. Zum Schluss erfolgte eine Auflösung, die mich in dieser Form völlig umgehauen hat. Man kann es kaum begreifen, wozu Menschen in der Lage sind und danach ihr Leben einfach weiterleben.

Ein Buch, was mehrere Genres, wie Krimi, Schicksalsroman und einige mystische Momente auf gute Weise miteinander verknüpft. Von mir gibt es vier Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 20.11.2022

Immer wieder Freitags

Freitags bei Paolo
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Inhalt übernommen:

Marie und Clemens haben sich in der Millenniumsnacht 2000 kennen- und lieben gelernt. Seither pflegen sie ein Ritual: Freitags treffen sie sich immer bei ihrem Lieblingsitaliener – ...

Inhalt übernommen:

Marie und Clemens haben sich in der Millenniumsnacht 2000 kennen- und lieben gelernt. Seither pflegen sie ein Ritual: Freitags treffen sie sich immer bei ihrem Lieblingsitaliener – bei Paolo. Und sie schwören sich: Wenn es irgendwann in ihrer Beziehung nicht mehr knistert, wollen sie es beenden. Nach zwanzig Jahren ist es dann so weit: Sie beschließen, getrennte Leben zu leben, müssen aber bald erkennen, was für ein Wagnis sie eingegangen sind. Denn bei aller gefühlten Freiheit bleibt die Frage: Wie sieht ein erfülltes Leben voller Liebe und Zufriedenheit denn wirklich aus?

Meine Meinung:

Obwohl ich persönlich nicht so viel Wert auf das Cover eines Buches lege,fand ich dieses sehr gelungen. Die Aufteilung ,nicht nach Kapiteln ,sondern nach der Anzahl der Freitage,ist originell.

Auch die Herangehensweise des Autors an diese Liebesgeschichte, ist etwas anders.Er kommt ohne jeglichen Kitsch aus,dafür schildert er das Leben seiner Protagonisten mit viel Empathie ,wobei der Humor und die Situationskomik eine größere Rolle spielen. Die unterschiedlichen Personen ihres Freundeskreises werden auch gut in die Geschichte integriert. Dass diese tolle Liebesgeschichte, um welche die Protagonisten sicher von vielen beneidet werden, so plötzlich endet, vermag man sich gar nicht vorzustellen.

Aber auch das Leben nach vielen „glücklichen Freitagen“,mit einigen Zweifeln und mehreren Versuchen zu einem erfüllten Leben danach, wurde gut präsentiert.

Mich hat das Buch sehr gut unterhalten und ich empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 18.11.2022

Schwer durchschaubar

EAST. Welt ohne Seele
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Der CIA Agent Jan Jordi Kazanski hat seine Familie verloren und fällt in ein schwarzes Loch. Er beginnt zu trinken, was seine Probleme natürlich nicht löst,außerdem ist er beruflich kaltgestellt worden. ...

Der CIA Agent Jan Jordi Kazanski hat seine Familie verloren und fällt in ein schwarzes Loch. Er beginnt zu trinken, was seine Probleme natürlich nicht löst,außerdem ist er beruflich kaltgestellt worden.
Doch plötzlich wird ihm eine neue Chance gegeben, er soll nach Krakau reisen und dort „Die Witwe“ aufstöbern, die eine große Verbrecher-Organisation leitet und unerkannt agiert. Die Bedingung ist, dem Alkohol zu entsagen. Gleich zu Beginn entgeht er nur knapp einem Attentat.
Auf seiner Suche gerät er immer tiefer in einen Sumpf aus Korruption und Betrug, ohne dass er der Erfüllung seines Auftrags näher kommt.

Meine Meinung:

Nach der hochgelobten „Oxen Reihe“war ich sehr gespannt auf dieses Buch ,leider hat es meine Erwartungen nicht erfüllt. Die Handlung wechselte an ständig verschiedene Standorte,unter anderem Ukraine und Spanien und es gab immer wieder wechselnde Geschichten. Dadurch und durch eine große Anzahl an beteiligten Personen, fiel es mir sehr schwer einigermaßen den Überblick zu behalten. Ich habe mich wirklich bemüht Zugang zu diesem Buch zu finden, was mir leider nicht gelungen ist, insofern war es eine mühevolle Lektüre. Auf die weiteren Bände dieser Reihe werde ich verzichten.

Veröffentlicht am 17.11.2022

Das Lebensbuch

Café Leben
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In diesem Buch treffen zwei völlig unterschiedliche Protagonistinnen,an einem besonderen Ort, aufeinander. Henrietta, eine sehr introvertierte Frau arbeitet im „Cafe Leben"einem Ort ,an dem Menschen ,die ...

In diesem Buch treffen zwei völlig unterschiedliche Protagonistinnen,an einem besonderen Ort, aufeinander. Henrietta, eine sehr introvertierte Frau arbeitet im „Cafe Leben"einem Ort ,an dem Menschen ,die an der Schwelle zum Tod stehen,ihre Lebensgeschichte erzählen.Hier trifft sie auf Annie,die ihr aus ihren Erinnerungen erzählen möchte.Es dauert eine ganze Weile, bis die beiden ungleichen Frauen sich annähern und sich zunehmend mögen. Angeregt durch die Erzählungen von Annie ,schafft es Henrietta ihr ein Geheimnis zu offenbaren,dass sie seit frühster Kindheit belastet und worüber sie bisher mit keinem Menschen gesprochen hat. Eine zentrale Rolle in Annies Leben spielt das Verschwinden ihrer damals 18-jährigen Schwester. Henrietta beginnt zu ermitteln und etwas über deren Schicksal herauszufinden.

Die Autorin nimmt sich viel Zeit um die Gespräche zwischen den beiden Frauen, sowie ihr bisheriges Leben, vor den Lesern auszubreiten. Der Schreibstil war sehr emotional und hat mich ziemlich schnell in die Geschichte eintauchen lassen. Es gab viel Gelegenheit für eigene Gedanken, was das Schicksal der beiden unterschiedlichen Frauen betraf, was ich auch in vollem Maße ausgeschöpft habe. Zum Schluss präsentierte die Autorin eine Auflösung, mit der ich in diesem Ausmaß niemals gerechnet hätte.

Ich lege das Buch mit einem zufriedenen Gefühl zur Seite, es wird in meinen Gedanken sicherlich noch etwas nachhallen. Für den vielversprechenden Debütroman spreche ich der Autorin mein Lob aus und vergebe vier Sterne. Ich hoffe, dass ich noch weiteres aus ihrer Feder lesen darf.

Veröffentlicht am 15.11.2022

Die Geschichte des Bergbaus im Erzgebirge

Die Sehnsucht nach Licht
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Im Mittelpunkt der Geschichte, die in verschiedenen Zeitsträngen in Vergangenheit und Gegenwart erzählt wird, steht die fiktive Familie Steiner. Alle Mitglieder sind auf die ein oder andere Weise fest ...

Im Mittelpunkt der Geschichte, die in verschiedenen Zeitsträngen in Vergangenheit und Gegenwart erzählt wird, steht die fiktive Familie Steiner. Alle Mitglieder sind auf die ein oder andere Weise fest mit dem Bergbau verknüpft.

Das jüngste Familienmitglied ist Luisa, die am Wochenende ehrenamtlich Besuchergruppen durch ein Schaubergwerk in im Schlematal führt und ihnen dabei die Geschichte des Bergwerks näherbringt. Ihr Wissen hierüber bezieht sie größtenteils aus den Aufzeichnungen ihres Urgroßvaters, welche die verschiedensten Ereignisse in einem umfangreichen Buch festgehalten hat.

Inspiriert durch die Geschichte ihrer Großtante,die jahrelang über das Schicksal ihres Bruders im Unklaren blieb,der eines Tages spurlos verschwand,begibt sie sich auf Spurensuche.

In ständig wechselnden Zeitsträngen,die sich immer mehr annähern,erfährt man immer mehr über das harte Leben der Bergleute,die unter schweren und teilweise sehr gefährlichen Bedingungen ein karges Dasein fristeten und trotzdem mit ihrem Leben waren.Der Satz „Ein Bergmann jammert nicht“ zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte. Besonders beeindruckend war der Familienzusammenhalt,in dem jeder für jeden da war.

Neben der fiktiven Geschichte gibt es sehr viel über die realen Ereignisse in dieser Region zu erfahren,wovon mir einiges völlig unbekannt war.Hier ist die überaus präzise Recherchearbeit der Autorin besonders zu loben.

Ich habe die Geschichte mit großer Begeisterung gelesen und einiges an neuem Wissen aufgesaugt und abgespeichert.

Für Leser/Leserinnen mit Interesse an deutsch/deutscher Geschichte sehr zu empfehlen.