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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2022

Eine Ehe auf dem Prüfstand

Ein unvollkommener Ehemann
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Roxy und ihr Ehemann Dave kennen sich schon seit frühester Jugend, sind seit 20 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder. Sie leben in einem kleinen Haus und vermitteln nach außen hin das Bild einer glücklichen ...

Roxy und ihr Ehemann Dave kennen sich schon seit frühester Jugend, sind seit 20 Jahren verheiratet und haben zwei Kinder. Sie leben in einem kleinen Haus und vermitteln nach außen hin das Bild einer glücklichen Familie. Als jedoch Roxy ihren Mann im Bett mit der Nachbarin erwischt, ist alles erst einmal infrage gestellt. Sie verlässt mit ihren Kindern das Haus und zieht vorübergehend bei ihrer Mutter ein, die gerade ihren Ehemann verloren hat. Zuerst nur um sich abzulenken, übernimmt Roxy den Chauffeurdienst ihres Vaters, stellt allerdings sehr schnell fest, dass ihr der Job großen Spaß macht. Sie lernt interessante Menschen kennen, verdient ihr eigenes Geld und ihrem Selbstwertgefühl gibt die Tätigkeit großen Aufschwung.
Ihr Mann entschuldigt sich mehrfach bei ihr und beteuert, dass Ganze wäre nur ein einmaliger Ausrutscher gewesen. Er möchte, dass sie wieder zu ihm zurückkommt und das alte Leben wie gewohnt weitergeht. Sie erbittet sich Bedenkzeit, bevor sie seinem Drängen nachgibt.
Nach ihrer Rückkehr stellt Dave fest, dass sich seine Frau nicht mehr in die alte Rolle als Hausfrau und Mutter zurückdrängen lässt, was ihm überhaupt nicht behagt.
Spätestens hier wurde er mir zusehends unsympathischer. Seine Ansichten waren dermaßen rückständig, dass ich mehr als einmal mit dem Kopf schütteln musste.

Das Thema, eine Ehe in der Krise, hat die Autorin nur unzureichend dargestellt. Die Geschichte plätscherte über weite Strecken ziemlich belanglos dahin, bevor sich zum Schluss dann die Ereignisse völlig überschlugen und teilweise sehr unglaubwürdig wirkten.
Ich fand es schade, dass das Potenzial in diesem Fall nicht ausgeschöpft wurde und somit kann ich die Geschichte leider nur mit drei Sternen bewerten.

Veröffentlicht am 08.06.2022

Mord im Saarland

Saarbotage
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Inhalt übernommen:

Ein Anschlag bei einem Saarbrücker Volksfest ruft die Kommissare Antonia Kuppertz und Wolfgang Forsberg auf den Plan. Ein Artist wird von einer Drohne attackiert und stürzt metertief ...

Inhalt übernommen:

Ein Anschlag bei einem Saarbrücker Volksfest ruft die Kommissare Antonia Kuppertz und Wolfgang Forsberg auf den Plan. Ein Artist wird von einer Drohne attackiert und stürzt metertief in die Isar. Nur mit viel Glück überlebt er. Weitere Attentate machen mehr als deutlich: der Verbrecher kennt keinerlei Skrupel. Als der Saboteur sogar Kommissar Forsberg ausschaltet, muss seine Kollegin Antonia ungewöhnliche Wege gehen. Auf der Jagd nach dem Täter besucht sie mit dem eigensinnigen Dackel Günther die Polizei Hundestaffel und kommt dem Attentäter gefährlich nah.Zu nah.

Meine Meinung:

Ich kenne die Protagonisten aus den vorhergehenden Büchern und habe mich auf das Wiedersehen sehr gefreut.Es wird in kurzen Kapiteln jeweils aus der Sicht einer der beteiligten Personen berichtet, auch der Täter kommt dabei zu Wort. Wer er ist, da hatte ich längere Zeit überhaupt keinen Plan, ein sehr geschickter Schachzug der Autorin.

Eine wichtige Rolle spielt wieder der Dackel Günther, der zum Polizeihund ausgebildet werden soll, wozu er jedoch wenig Lust verspürt.Seine Ansichten und Kommentare brachten mich oft zum Schmunzeln und manchmal zum lauten Lachen.Auch seine Bemühungen um das andere Hundegeschlecht waren sehr gelungen.

Trotzdem er sich beim Hundetraining nicht gerade profiliert, mangelt es ihm nicht am nötigen Spürsinn.und so hat er einen einigermaßen großen Anteil an der Auflösung des Falls.

Die Protagonisten (inklusive Günther) sind mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen und so warte ich schon auf ihre neuen Fälle, die immer ein Garant für Spannung und viel Humor sind.

Veröffentlicht am 06.06.2022

Liebe und Intrigen unter der Sonne Italiens

Villa Amalfi
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Ida lebt mit ihren Eltern in einem kleinen italienischen Dorf. Bei ihrem gewaltbereiten Vater hat sie kein leichtes Leben und als er sie mit einem sehr viel älteren Mann verheiraten will, ergreift sie ...

Ida lebt mit ihren Eltern in einem kleinen italienischen Dorf. Bei ihrem gewaltbereiten Vater hat sie kein leichtes Leben und als er sie mit einem sehr viel älteren Mann verheiraten will, ergreift sie mit der Hilfe ihrer Mutter die Flucht. Sie findet eine Anstellung im Hotel Amalfi, wo sie durch viel Fleiß und ihre freundliche zupackende Art das Wohlwollen der Besitzer erwirbt. Auch bei den Gästen ist Ida sehr beliebt und die junge Margherita, die jedes Jahr mit ihrem Sohn Piero dort Urlaub macht, wird zu ihrer Freundin.Lediglich Guendalina,die Tochter der Eigentümer,macht ihr das Leben schwer. Als sich beide in Ranieri ,einen jungen Reiseleiter verlieben,eskaliert die Situation.

Durch den angenehmen und flüssigen Schreibstil ließ sich die Geschichte sehr gut lesen. Es gab überwiegend sympathische Protagonisten und das italienische Flair wurde sehr gut eingefangen. Dann jedoch entwickelte sich die Geschichte in eine Richtung, die ich nicht mehr wirklich nachvollziehen konnte. Das Verhalten der Protagonistin wurde mir immer unverständlicher,was durch einen großen Zeitsprung noch verstärkt wurde und mein Lesevergnügen deutlich schmälerte.
Ich werde dennoch dem zweiten Teil eine Chance geben, in der Hoffnung, dass sich die Fragezeichen in meinem Kopf auflösen werden.

  • Einzelne Kategorien
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  • Charaktere
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Veröffentlicht am 05.06.2022

Die Tote im Fließ

Verlassen
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Eine Touristin aus Dortmund, die in einem Hotel in Lübbenau zusammen mit ihren Kindern wohnte,wird als vermisst gemeldet. Bevor sie als Leiche wieder auftaucht, ergeben die Ermittlungen, dass sie früher ...

Eine Touristin aus Dortmund, die in einem Hotel in Lübbenau zusammen mit ihren Kindern wohnte,wird als vermisst gemeldet. Bevor sie als Leiche wieder auftaucht, ergeben die Ermittlungen, dass sie früher hier gewohnt hat und sich in den Westen abgesetzt hat,wobei sie ihre kleinen Kinder zurückließ.

Die Geschichte wechselt nun ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart, wobei der Teil in der Vergangenheit mich emotional sehr gefordert hat. Unvorstellbar, welches Leid eine Mutter ihren Kindern antun kann und welche Folgen das für deren gesamtes Leben hat.Ich habe mit den Kindern gelitten und war auch nicht wirklich traurig, als die Mutter tot war, sondern habe es als ihre gerechte Strafe angesehen.

Für das Team der Polizei gibt es einiges zu tun, da es mehrere Verdächtige und mehrere Geständnisse gibt.

Wie auch in den vorherigen Büchern wird dem Privatleben der beteiligten Personen ein größerer Raum gegeben, wodurch sie einem richtig nahe kommen und authentisch wirken. Auch Dickie,der Kater von Klaudia, trägt in entscheidender Weise dazu bei, dass die Kommissarin über ihren Schatten springt und lange anhaltenden Hass besiegt.

Mir hat auch der weitere Band dieser Reihe gut gefallen, ich freue mich schon auf eine Fortsetzung.

Veröffentlicht am 04.06.2022

Mord vor traumhafter Kulisse

Bitterwasser
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Die Literaturwissenschaftlerin Caroline Halbach möchte sich aus beruflichen und privaten Gründen verändern,daher greift sie sofort zu,als ihr der Posten der Bibliotheksleiterin im neuen Kulturzentrum in ...

Die Literaturwissenschaftlerin Caroline Halbach möchte sich aus beruflichen und privaten Gründen verändern,daher greift sie sofort zu,als ihr der Posten der Bibliotheksleiterin im neuen Kulturzentrum in Bad Gastein angeboten wird.Die engagierte Bürgermeisterin möchte der Kultur eine neue Plattform bieten und unterstützt das Großprojekt nach Kräften.Als bei der Eröffnungsfeier der Chef der örtlichen Klinik ums Leben kommt und sich schnell herausstellt,dass er vergiftet wurde,sind alle geschockt. Wer trachtete dem beliebten Arzt nach dem Leben? Oder war er gar nicht so beliebt?

Nachdem es außerdem kleine und größere Sabotageakte gibt, liegt auf der Hand, dass nicht alle dem Projekt wohlwollend gegenüberstehen.Neben der Polizei stellt auch Caro eigene Ermittlungen an ,was ihr den Spitznamen „Miss Marple“einbringt und sie außerdem in gefährliche Situationen bringt.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen,von Anfang an Spannung aufzubauen und diese durchgehend zu halten. Durch die Beschreibung der wunderschönen Landschaft und dem besonderen Charme des eingestreuten Dialekts wird das alpenländische Flair hochgehalten,das ein oder andere kulinarische Schmankerl rundet die Geschichte ab.Hierbei gerät der kriminalistische Aspekt jedoch nie aus dem Fokus.

Zum Schluss gibt es eine Auflösung,bei der keine Fragen offenbleiben.Ich würde mich über weitere Bände mit der engagierten Hobby Detektivin sehr freuen.