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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2021

Familienproblematik

Der Brand
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Peter und Rahel sind seit 30 Jahren verheiratet,haben zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Ihre Ehe ist in die Jahre gekommen und versinkt immer mehr in Gleichgültigkeit. Ein gemeinsamer Urlaub, soll die ...

Peter und Rahel sind seit 30 Jahren verheiratet,haben zwei Kinder und zwei Enkelkinder. Ihre Ehe ist in die Jahre gekommen und versinkt immer mehr in Gleichgültigkeit. Ein gemeinsamer Urlaub, soll die Frage klären, ob es für Sie eine Zukunft gibt.
Das gebuchte Ferienhaus ist kurz vor Reisestart abgebrannt und so kommt die Frage ihrer Tante, ob sie sich für drei Wochen um ihren Gutshof in der Uckermark kümmern würden,damit sie ihren Mann zu einer Rehakur begleiten kann,gerade zur rechten Zeit.
Soweit, kurz zusammen gefasst die Ausgangssituation.
Die Autorin bereitet nun auf 270 Seiten eine Zusammenreihung von banalen Alltagssituationen vor den Lesern aus, gespickt mit einer Menge von Problemen, die aber alle nur angerissen werden, ohne sie zu vertiefen.
Rahels Fremdgehen in der Vergangenheit,die Eheprobleme ihrer Tochter ,deren unerzogene Kinder,die Frage nach ihrem unbekannten Vater,die Krebserkrankung der Mutter und deren Tod,die Bombennächte von Dresden und vieles andere wird erwähnt.
Mehrmals wurde eingeflochten,dass die Protagonistin versucht ein Buch zu lesen, was ihre Buchhändlerin ihr empfohlen hatte, sie fand aber keinen Zugang zu dem Buch,genauso ging es mir leider auch mit diesem Buch.
Es ist sehr schade, denn nach der Kurzbeschreibung hatte ich mir eine völlig andere Herangehensweise an dieses Thema vorgestellt, leider hat sich meine Erwartung diesbezüglich nicht erfüllt. Daher lege ich das Buch einigermaßen unzufrieden zur Seite und kann keine Leseempfehlung dafür aussprechen.

Veröffentlicht am 05.07.2021

Eine neue Chance für die Liebe

Die Frau im Park
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Die Geschichte der Protagonisten Eva und Johannes steht stellvertretend für viele Familien.Jahrelang standen das Kind/ die Kinder im Mittelpunkt,wodurch das Eheleben manchmal auf der Strecke blieb.Wenn ...

Die Geschichte der Protagonisten Eva und Johannes steht stellvertretend für viele Familien.Jahrelang standen das Kind/ die Kinder im Mittelpunkt,wodurch das Eheleben manchmal auf der Strecke blieb.Wenn dann das Kind flügge wird und eigene Wege geht ,bleibt eine Leere, die neu gefüllt werden muss.In diesem Fall kam erschwerend dazu,dass Alisa,die Tochter der Protagonisten im Rollstuhl sitzt und besonders viel Zuwendung und Hilfe benötigt. Eva hat ihre beruflichen Wünsche und Träume auf Eis gelegt und sich ausschließlich um ihre Tochter gekümmert, dabei ist ihr Mann etwas aus dem Fokus geraten. Als Alisa nun plötzlich zum Studium nach Berlin zieht, fällt Eva in ein tiefes Loch. Wie soll sie ihre Tage in Zukunft füllen und gibt es für Sie noch mal die Chance in ihrem Beruf als Schauspielerin zu arbeiten? Bei langen Spaziergängen im Park lernt sie den attraktiven Sportlehrer Ben kennen. Von ihm fühlt sie sich als Frau wahrgenommen, er hört ihr zu und bestärkt sie in ihren Plänen für einen Neuanfang. Nach und nach entwickelt sich aus dieser Freundschaft mehr und ein Spiel mit dem Feuer beginnt…
Der sehr emotionale Schreibstil der Autorin, machte es mir leicht, der Geschichte zu folgen. Sie hat mich sofort in ihren Bann gezogen, so dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Die sehr gut gezeichneten Protagonisten habe ich sehr gerne auf ihrem Weg begleitet,mit ihnen gelitten ,mich gefreut und manchmal auch gelacht.
Eine Geschichte, aus dem Leben gegriffen, die ich sehr gerne weiter empfehlen möchte. Besonders erwähnen möchte ich noch das Layout des Buches und das sehr schöne Cover.

Veröffentlicht am 05.07.2021

Beeindruckende Zeitgeschichte

Bündnis der Hoffnung
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Inhalt übernommen:

Was bringt einen jungen Deutschen dazu ins Feindesland zu reisen, zu einem Volk, das ihn hasst?«

Ein kleines Dorf in Süddeutschland 1951. Der Krieg ist vorbei, aber in den Herzen der ...

Inhalt übernommen:

Was bringt einen jungen Deutschen dazu ins Feindesland zu reisen, zu einem Volk, das ihn hasst?«

Ein kleines Dorf in Süddeutschland 1951. Der Krieg ist vorbei, aber in den Herzen der Menschen ist der Frieden noch lange nicht angekommen. Während eine Gruppe treuer Nazi-Anhänger nach wie vor an der alten Gesinnung festhält und im Hinterzimmer der Dorfkneipe Pläne schmiedet, wartet die schöne Helene auf die Kriegsheimkehr ihres Mannes.

Helenes Tochter Klara sorgt für den Unterhalt der Familie, der Schwiegersohn hat sich in den Alkohol geflüchtet. Für ihre jüngere Schwester Gertrude gibt es nur einen, der sie retten kann: Gilbert, den französischen Zwangsarbeiter, der sie während des Krieges aus Liebe zu Klara beschützte. Kurz entschlossen macht Gertrude sich auf nach Paris. Sie wird ihn finden. Und dann kann vielleicht noch alles gut werden.

Meine Meinung:

Obwohl ich den ersten Band nicht kenne, fand ich mich mühelos in der Geschichte zurecht.Helene,Klara und Gertrude sind mir sehr sympathisch.Sie halten zusammen gegen die Anfeindungen aus der Bevölkerung und sind dabei auf sich alleine gestellt.In dieser Situation fast die 16-jährige Gertrude einen mutigen Plan. Sie will nach Frankreich fahren, um Gilbert, den ehemaligen Zwangsarbeiter und Klaras große Liebe, um Hilfe zu bitten.Ohne Ausweispapiere und mit wenig Geld macht sie sich heimlich auf den Weg.Eine sehr abenteuerliche und gewagte Reise, bei der ihr immer wieder der Hass der Franzosen auf die ungeliebten Deutschen entgegenschlägt, sie aber auch auf Menschen trifft, die ihr helfen.Ihrer Familie teilt sie per Postkarte mit, wo sie sich befindet und dass es ihr gut geht. Die Geschichte wechselt dann zwischen Gertrudes Leben und dem Alltag ihrer Familie hin und her.Während Klara sich um ihre Mutter sorgt, die schwer erkrankt ist, wird Gertrude regelmäßig von den Dämonen der Vergangenheit in ihren Träumen heimgesucht.Auch als sie selber gefunden hat, läuft es nicht so rund, wie sie es sich erhofft hat. Sie tritt die Rückreise an und dann nimmt die Geschichte noch mal eine unerhoffte Wendung.

Die Autorin hat ein Stück Zeitgeschichte sehr emotional und ziemlich ungeschönt dargestellt und mich dabei tief berührt.Ich spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe fünf Sterne.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Verschwörungen in Glückstadt

Feuer in der Hafenstadt
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Inhalt übernommen:

Glückstadt, 1894. Kapitän Hauke Sötje hat alles verloren: sein Schiff, seine Mannschaft, seinen Ruf. Ein ehrenvoller Freitod scheint ihm der einzige Ausweg aus einer gescheiterten Existenz ...

Inhalt übernommen:

Glückstadt, 1894. Kapitän Hauke Sötje hat alles verloren: sein Schiff, seine Mannschaft, seinen Ruf. Ein ehrenvoller Freitod scheint ihm der einzige Ausweg aus einer gescheiterten Existenz – aber nicht ohne zuvor die Verantwortlichen seiner persönlichen Katastrophe zur Rechenschaft zu ziehen. Doch dann wird er in einen brisanten Mordfall verwickelt, der die Existenz der neu gegründeten Heringsfischerei AG bedroht, und gerät schließlich selbst unter Verdacht. Mit Hilfe der jungen Fabrikantentochter Sophie versucht Hauke die Fäden zu entwirren und kommt einer Verschwörung ungeahnten Ausmaßes auf die Spur.

Meine Meinung:

Im vorliegenden historischen Kriminalroman hat die Autorin auf geschickte Weise, eine fiktive Geschichte mit historischen Begebenheiten vermischt. Hauke und Sophie, die Protagonisten der Geschichte, waren mir auf Anhieb sehr sympathisch.
Er ist eine Person mit einem ausgeprägtem Gerechtigkeitssinn und trägt schwer daran, dass er angeblich für den Tod seiner gesamten Besatzung verantwortlich sein soll. Er bekämpft tapfer seine Klaustrophobie, was ihm in einer ganz entscheidenden Situation auch äußerst gut gelingt.

Sophie ist eine Frau, die für die damalige Zeit sehr rebellische und fortschrittliche Gepflogenheiten an den Tag legt und unbeirrt der gesellschaftlichen Zwänge,ihren Weg geht.

Die anderen, nach und nach in die Geschichte eingeführten Personen, sind mehr oder weniger verdächtig und es ist beim Lesen ein ständiges Ratespiel,wem man trauen kann, so soll ein Krimi sein.

Jedem Kapitel wurde ein Auszug aus der Glückstädter Fortuna von 1894 vorangestellt. Die einzelnen Abschnitte hatten meistens einen Bezug zum jeweiligen Kapitel, das hat mir sehr gut gefallen.am Schluss wurde fast alles aufgeklärt, einiges wird dann wohl in den folgenden Bänden ausführlicher behandelt werden.

Obwohl es in der Mitte ein wenig langatmig war, was zu Lasten der Spannung ging,hat mich das Buch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 01.07.2021

Ein außergewöhnlicher Deal

Total planlos verliebt
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Hallie ist zufrieden mit Ihrem Leben, sie ist erfolgreich im Beruf, hat die ein oder andere Liebesbeziehung und eine Familie, auf die sie sich verlassen kann. Und da beginnen die Probleme, weil ihre Familie, ...

Hallie ist zufrieden mit Ihrem Leben, sie ist erfolgreich im Beruf, hat die ein oder andere Liebesbeziehung und eine Familie, auf die sie sich verlassen kann. Und da beginnen die Probleme, weil ihre Familie, allen voran ihre Mutter, sich in den Kopf gesetzt haben, Hallie zu verkuppeln. Sie wird nicht müde, immer wieder die - in ihren Augen - geeigneten Heiratskandidaten anzu schleppen. Um diese Bemühungen ein für alle Mal zu unterbinden, beschließt sie, der Familie bei der nächsten großen Feier (60. Geburtstag von Tante Lucy) einen Fake - Freund zu präsentieren,doch dieser muß erstmal gefunden werden. Als der smarte Scheidungsanwalt Ryan Maxwell in ihrer Galerie auftaucht, scheint das Problem gelöst. Die Beiden vereinbaren einen Deal, ein eigentlich unverkäufliches Bild gegen ein Wochenende bei Hallies Familie. Danach sollen sich die Wege wieder trennen, denn eines ist sicher, heiraten kommt für beide nicht in Frage.Doch das Leben hat andere Pläne und so nimmt die Geschichte ihren Lauf.

Wie in allen anderen Büchern von Martina Gercke gilt auch hier das Motto - aufschlagen und sich wohlfühlen -es gibt kaum eine Chance ,das Buch für längere Zeit aus der Hand zu legen.

Alle Personen, nicht nur die Protagonisten, sind liebevoll gezeichnet und wachsen einem im Lauf der Geschichte immer mehr ans Herz. Man durchlebt eine Achterbahn der Gefühle zwischen Romantik, Erotik,Humor,Dramatik und ganz viel skurrilen Situationen. Ich habe mich mehrere Stunden äußerst gut unterhalten, viel gelacht und bin traurig, dass das Buch zu Ende ist. Es bleibt aber die Vorfreude auf ein neues Werk.