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Langeweile

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.09.2020

Neustart für Tine

Sommergolf
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Inhalt übernommen:

Die erfolgreiche Strafverteidigerin Tine lebt nur für ihren Beruf. Nach ihrem fünfzigsten Geburtstag erhält sie von ihrer Ärztin einen Warnschuss. Sportliche Betätigung ist angesagt. ...

Inhalt übernommen:

Die erfolgreiche Strafverteidigerin Tine lebt nur für ihren Beruf. Nach ihrem fünfzigsten Geburtstag erhält sie von ihrer Ärztin einen Warnschuss. Sportliche Betätigung ist angesagt. Tine entscheidet sich für das Golfspiel. Gleichzeitig übernimmt sie die Verteidigung einer jungen Frau, die ihren Ehemann erschossen hat. Zwei Dinge, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, wäre nicht der ermittelnde Staatsanwalt auch ein leidenschaftlicher Golfspieler

Kann Tine ihre Vorurteile über Bord werfen und einen neuen Weg beschreiten?

Ein lebensbejahender und spannender Frauenroman, der Mut zur Veränderung macht.

Meine Meinung:

Die Protagonistin Tine war mir auf Anhieb sympathisch,der männliche Gegenspieler wirkte dagegen ziemlich arrogant. Jedoch gab es von Beginn an einige Hinweise, die auf eine Veränderung hindeuteten.
Gut gefallen haben mir auch die beiden Frauen, welche Tine in der Anwaltskanzlei unterstützt haben. Ebenso wie ihre Freundinnen, die sich auf die Fahne geschrieben haben, ihr das Leben außerhalb von Büro und Gerichtssaal schmackhaft zu machen.
Wie gewohnt, ist der Schreibstil der Autorin locker und flüssig, die Seiten fliegen nur so dahin. Auch wenn einiges vorhersehbar war, tat das der Freude an diesem Buch keinen Abbruch. Als einzigen Kritikpunkt möchte ich anmerken, dass es für meinen Geschmack,zu viele golfspezifische Details gab. Für jemand, der mit diesem Sport vertraut ist, sicherlich sehr interessant, für mich als Laie eher nicht.

Fazit:

Ein leichter, lockerer Roman, den ich gerne gelesen habe.

Veröffentlicht am 30.08.2020

Der Rachefeldzug geht weiter

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Inhalt übernommen:

Faye hat alles erreicht, was sie sich erträumt hat: Ihr verhasster Exmann Jack sitzt im Gefängnis und kann ihr nichts mehr anhaben. Mit ihrem Unternehmen Revenge ist sie sehr erfolgreich, ...

Inhalt übernommen:

Faye hat alles erreicht, was sie sich erträumt hat: Ihr verhasster Exmann Jack sitzt im Gefängnis und kann ihr nichts mehr anhaben. Mit ihrem Unternehmen Revenge ist sie sehr erfolgreich, und sie selbst hat sich ein neues Leben in Italien aufgebaut, fernab von ihrer Vergangenheit.
Doch plötzlich droht alles zusammenzubrechen: Ihrem Exmann ist die Flucht gelungen, und Faye weiß: Wenn er sie findet, ist nicht nur ihr Leben in Gefahr. Faye muss sich zur Wehr setzen. Mit der Hilfe ihrer engsten Vertrauten riskiert sie alles, um die zu beschützen, die sie liebt. Und dafür ist Faye bereit, jede Grenze zu überschreiten.

Meine Meinung:

Obwohl mir das erste Buch nicht wirklich gut gefallen hat (ich habe es mit drei Sternen bewertet), habe ich dem zweiten Band eine neue Chance gegeben. Ich muss sagen, dass ich von diesem Buch wirklich total enttäuscht bin.
Faye wurde mir von Seite zu Seite unsympathischer, ihre Art widerte mich immer mehr an. Die Rückblicke in ihre Vergangenheit zeigten, dass sie schon in frühester Jugend kein leichtes Los hatte.Trotzdem kann ich es nicht gutheißen, wie sie die Vorfälle kompensiert Was Männer betraf,ist sie immer an die falschen Typen geraten und hat diese dann gnadenlos eliminiert. Ihre Rolle als treusorgende Mutter konnte ich ihr ebenfalls nicht abnehmen.
Manchmal hatte ich während des Lesens den Eindruck, dass es sich um eine Werbeveranstaltung handelte,bei keinem Kleidungsstück blieb der Markenname unerwähnt, das habe ich noch in keinem Buch bisher so erlebt. Außerdem gab es deutlich zu viele detailliert beschriebene Sexszenen und der Alkohol floss den ganzen Tag über reichlich.
Ich kenne die Krimiserie der Autorin, welche in Fjällbacka spielt, die mich sehr begeistert hat und hoffe,sie wird wieder dazu zurückkehren. Ein weiteres Buch aus dieser Reihe werde ich definitiv nicht lesen, da es in meinen Augen vergeudete Lesezeit ist.

Veröffentlicht am 30.08.2020

Die Fragen des Lebens

Pax
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Inhalt übernommen:

Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den großen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich ...

Inhalt übernommen:

Pax wächst in einer Kleinstadt auf. An seine Eltern und den großen Bruder hat er keine Erinnerungen, sie sind von einer Afrikareise nicht zurückgekehrt. Tante Beatrix, seltsam altjüngferlich und einigermaßen verklemmt, arbeitet als Verkäuferin im örtlichen Kaufmarkt und zieht Pax groß, so gut sie eben kann.
Dessen Kindheit und Jugend verlaufen zunächst ganz gewöhnlich provinziell. Sie ernährt und erzieht ihn, er sorgt dafür, dass er ihr keine Sorgen macht, und deckt sie zu, wenn sie vor dem Fernseher einschläft. Manchmal träumt er von einer echten Familie, er hat einen Kanarienvogel, eine beste Freundin Leni und außerdem, das wird ihm allmählich klar, etwas, wovon die anderen lieber nichts wissen sollten.
Pax lernt früh, sich zu schämen, für alles und nichts, sich zu verstellen, um es anderen recht zu machen. Er will weg, kann aber Tante Beatrix nicht alleinlassen.
Eva Roman erzählt sensibel und in fast greifbaren Bildern mit sehr genauem Blick fürs Detail. Ihr Roman handelt in vielen Facetten von Sorge und Fürsorge, von Generationenverantwortung und sozialer Normierung.

Meine Meinung:

Die Frage nach dem Verbleib seiner Eltern und seines Bruders beschäftigt Pax immerzu ,von seiner Tante erhält er darauf nur unzureichende Antworten. Sie bemüht sich sehr um ihn ,gibt ihm ein behütetes Zuhause.
Über die vielen Themen die ihn beschäftigen, kann er jedoch mit ihr nicht sprechen. Er findet auch kaum Freunde und wird in der Gruppe ausgegrenzt. Lediglich seine Freundin Leni hält zu ihm und hat ein offenes Ohr für all seine Probleme.
Obwohl ich die Protagonisten mochte und mich die Themen, welche angeschnitten wurden (Mobbing, Homosexualität, Identitätsfindung) sehr interessierten, fand ich keinen wirklichen Zugang zu der Geschichte. Ich denke, es lag an dem etwas distanzierten Schreibstil,der es mir nicht ermöglichte ,in die Geschichte einzutauchen.

Veröffentlicht am 29.08.2020

Die neue Zukunft

Träume aus Samt
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Inhalt übernommen:

August, 1940. Amerika soll für Ruth Meyer und ihre Familie das Land der Freiheit werden. Endlich haben sie es geschafft, aus Europa zu fliehen. Doch wird man sie als deutsche Juden ...

Inhalt übernommen:

August, 1940. Amerika soll für Ruth Meyer und ihre Familie das Land der Freiheit werden. Endlich haben sie es geschafft, aus Europa zu fliehen. Doch wird man sie als deutsche Juden in der Fremde willkommen heißen? Die Zeichen stehen zunächst nicht zum Besten. Kaum am Hafen angekommen fällt Ruths Vater auf Betrüger herein. In Chicago, der vorerst letzten Station ihrer Odyssee, versucht Ruth sich einzurichten und Arbeit zu finden. Immer sind ihre Gedanken bei ihren Verwandten, die in Deutschland zurückbleiben mussten. Bald aber hat sie noch andere Sorgen. Ein junger Mann wirbt um sie – leider ist er Soldat und muss in die Hölle des Krieges, der sie gerade entkommen ist.

Meine Meinung:

Endlich ist die Familie Mayer, die ich über einen längeren Zeitraum begleiten durfte, in Amerika angekommen. Sie ist dem Krieg, der Verfolgung und den vielen Schikanen der Nazis entkommen, stellt jedoch bald fest, dass auch in Amerika nicht alles Sonnenschein ist.
Bereits bei der Ankunft fällt Karl Betrügern in die Hände,die ihn auf geschickte Art um einiges Geld erleichtern.
Ihre Freunde, die schon über ein Jahr in Amerika sind, haben ihnen eine kleine Wohnung besorgt und stehen Ihnen bei den ersten Eingewöhnungsschwierigkeiten tatkräftig zur Seite.
Karl und Ruth finden recht schnell eine Arbeit, auch wenn es nicht das ist, was sie sich erhofften. Sie lassen sich jedoch nicht unterkriegen und versuchen, mit den Gegebenheiten klar zu kommen. Die Sorge um die restliche Familie und die Freunde in Deutschland ist allgegenwärtig. Es gibt keine Nachrichten aus der Heimat und keine Informationen darüber,was aus ihnen geworden ist.
Wie auch im vorhergehenden Band steht Ruth im Mittelpunkt der Geschichte. Wieder muss sie zurückstehen und einige ihrer Träume begraben. Als sie sich in einen jungen Mann verliebt, der auch bald in den Krieg ziehen muss, setzt sie sich jedoch gegen den Widerstand ihrer Eltern durch.
Durch den einfühlsamen Schreibstil der Autorin ist es gelungen,die privaten Gegebenheiten der Familie ,mit dem Weltgeschehen zu verknüpfen, ohne bei letzterem allzusehr ins Detail zu gehen.
Dass die Geschichte einen realen Hintergrund hat, macht sie zusätzlich zu etwas Besonderem.
Ich habe die Familie Mayer sehr gerne begleitet und nehme mit einem lachenden und eigenem weinenden Auge Abschied.

Fazit:

Ein Buch, was noch lange nachhallen wird. Von mir eine Leseempfehlung und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 25.08.2020

Gelungenes Debüt

Jahresringe
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Inhalt übernommen:

Von der Suche nach Heimat und uns selbst:
eine große deutsche Familien-Geschichte am Rand des Hambacher Forstes

Heimat, das ist für Leonore Klimkeit vor allem der Wald nahe des ...

Inhalt übernommen:

Von der Suche nach Heimat und uns selbst:
eine große deutsche Familien-Geschichte am Rand des Hambacher Forstes

Heimat, das ist für Leonore Klimkeit vor allem der Wald nahe des kleinen Dorfes, in dem die aus Ostpreußen Vertriebene Zuflucht gefunden hat. Zwischen den hohen Bäumen findet sie Trost und neuen Lebensmut.
Doch als Leonores Sohn Paul zwölf Jahre alt ist, muss der Wald dem Braunkohle-Tagebau weichen, das Dorf wird umgesiedelt. In einer Neubausiedlung am Rand der Kreisstadt versucht Leonore, für Paul und später die Enkel Jan und Sarah eine neue Heimat zu schaffen. Die immer weiter fortschreitende Rodung des Waldes treibt jedoch einen tiefen Keil in die Familie – bis sich die Geschwister schließlich als Gegner gegenüberstehen: Denn während Jan einen der gigantischen Schaufelradbagger des Braunkohle-Konzerns steuert, schließt sich seine Schwester Sarah den Wald-Besetzern im Hambacher Forst an.

Unaufgeregt und einfühlsam erzählt Andreas Wagner eine berührende Familien-Geschichte, die immer wieder die Frage stellt, was Heimat bedeutet. Gleichzeitig porträtiert sein Roman auf anschauliche Weise die Nachkriegs- und Wirtschaftswunder-Zeit in Deutschland, die Folgen des Braunkohle-Abbaus nicht nur für die Landschaft und die Ereignisse rund um den Hambacher Forst.

Meine Meinung:

Das Erstlingswerk des Autors halte ich,mit wenigen Einschränkungen ,für sehr gelungen. Er beschreibt neben einem bewegenden Familienroman,der sich über einen Zeitraum von 72 Jahren erstreckt, das Zeitgeschehen von der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg bis in die Gegenwart. Er zeichnet dabei ein schnörkelloses und gleichzeitig sehr genaues Bild seiner Protagonisten. Ebenso kann man sich mühelos in die jeweilige Atmosphäre und die verschiedenen Orte versetzen.
Ich habe den Roman sehr gerne gelesen, er hat mich durchgehend gefesselt.
Lediglich die mystischen Beschreibungen, welche zur Schwangerschaft von Leonore führten, trafen nicht meinen Geschmack. Aber da hat ja jeder seine eigene Einstellung zu. Außerdem fand ich das Ende etwas zu kurz geraten.

Fazit:

Ich spreche eine Leseempfehlung aus und vergebe vier Sterne.