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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2020

Emotional und berührend

Wohin der Himmel uns führt
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Inhalt und meine Meinung:
Vor 5 Jahren ist Beth's Ehemann an Krebs gestorben. Ein gemeinsamer Embryo wartet, in einer Kinderwunschklinik, darauf bei ihr eingepflanzt zu werden. Sie möchte endlich ihre ...

Inhalt und meine Meinung:
Vor 5 Jahren ist Beth's Ehemann an Krebs gestorben. Ein gemeinsamer Embryo wartet, in einer Kinderwunschklinik, darauf bei ihr eingepflanzt zu werden. Sie möchte endlich ihre allerletzte Chance nutzen und einen Teil von ihrer großen Liebe Tim weiterleben zu lassen.
Izzy ist eine buchstäbliche Helikoptermutter, dies ist wahrscheinlich auch der Grund, warum ihre Ehe mit Pete zerbrochen ist. Nur ihr 8-jähriger Sohn Noah hält die beiden noch zusammen. Ein unglücklicher schrecklicher Zufall führt Beth und Izzy zusammen... Ein Anruf der ihre jeweiligen Welten ins Wanken bringt.

Frau Atkins lässt Beth und Izzy in der Ich-Form erzählen. Zwei Frauen, die jeweils in ein wirres und furchtbares Gefühlschaos geworfen werden. Als Leser darf man deren Gedanken und Gefühle begleiten. Mein Mama ❤war hin- und hergerissen. Ich konnte unsere zwei Hauptcharaktere so gut verstehen und nachempfinden was sie belastet. Eine Situation die ich niemandem wünsche. "Wohin der Himmel uns führt" hat mich weinen, aber auch lachen lassen. Sehr authentisch beschreibt die Autorin die Situation zweier Familien, die ein und dasselbe Ziel haben. Die Sorgen, die Ängste und der Kummer waren bis zur letzten Seite spürbar. Ein bewegender Roman, der ergreift, aufwühlt und Tränen laufen lässt.
Fazit:
4/5 🌟

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2020

Ein mutiger Schritt

Die vergessene Heimat
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Inhalt und meine Meinung:
Dezember 2013: Ernst ist fast achtzig Jahre alt und leidet an beginnender Demenz. Es dauert lange bis seine Frau Leni und dessen Kinder sich klar darüber werden und endlich eingestehen, ...

Inhalt und meine Meinung:
Dezember 2013: Ernst ist fast achtzig Jahre alt und leidet an beginnender Demenz. Es dauert lange bis seine Frau Leni und dessen Kinder sich klar darüber werden und endlich eingestehen, dass Ernst sehr krank ist. Ernst und Leni sind 1961 aus der DDR geflohen. In all den Jahren wurde nie im Detail über die nervenaufreibende Flucht, aus Angst und Sorge vor der Stasi, gesprochen. Für Britta und ihre Geschwister, in der BRD aufgewachsen, gab es nie einen Grund, sich mit der Vergangenheit ihrer Eltern zu beschäftigen. Mit zunehmender Demenz, fängt Ernst verwirrt und unbeabsichtigt von damals zu erzählen. Plötzlich kommt die dramatische Wahrheit ans Licht...
Der Schreibstil von der lieben Deana Zinssmeisters konnte mich sofort überzeugen und fesseln. Die vergessene Heimat wird abwechselnd in der Gegenwart von Britta in der Ich-Form erzählt und in der Vergangenheit im Jahr 1961 aus Sicht von Ernst und Leni. Wirklich großartig gut, schildert die Autorin den Verlauf und das Fortschreiten der Krankheit. Es wird viel von den Schwierigkeiten und Herausforderungen im Alltag eines Demenzkranken geschrieben. Ich habe beim Lesen sehr mitgefühlt und kenne diese Ängste, Hilflosigkeit und Trauer, wenn ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt.
Die Schilderungen von der Fluchtplanung haben mich gepackt und mitfiebern lassen. Immer wieder musste ich mit dem Kopf schütteln, wie die SED ihre Fingern im Spiel hatte und über das Leben der Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik wachten. Der Wunsch nach Freiheit war enorm spürbar.
Eine sehr empfehlenswerte und großartige Zeitgeschichte, die absolut berührt und bewegt.
Fazit:
5/5 🌟 Nochmals tausend Dank liebe @deanazinssmeister ❤

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2020

Ein starkes Mädchen

Trümmermädchen
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Inhalt und meine Meinung:
Köln 1941: Jeden morgen wacht die 11-jährige Anna mit einem herrlichen Duft frisch gebackener Brote und Brötchen auf. Wohlbehütet wächst das Mädchen bei ihrer Tante Marie und ...

Inhalt und meine Meinung:
Köln 1941: Jeden morgen wacht die 11-jährige Anna mit einem herrlichen Duft frisch gebackener Brote und Brötchen auf. Wohlbehütet wächst das Mädchen bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias in Köln auf. Sie besitzen eine Bäckerei am Buttermarkt, die sie mit viel Herzblut und voller Liebe und Hingabe führen. Trotz furchtbarem Krieg, leben die drei ein zufriedenes Leben. Doch alles wird anders, als Matthias eingezogen wird und an die Front nach Russland muss. Mit einem Schlag ist Annas Kindheit vorbei. Der Krieg wütet, schreckliche Bombennächte folgen und das Haus mit der Bäckerei wird zerstört. Wie geht es mit Marie und Anna weiter? Beide haben einen riesen Traum und an diesem Traum halten sie fest, die Bäckerei wiederaufzubauen.

Die Geschichte spielt zwischen den Jahren 1941 und 1948. Sprachlich toll geschrieben und äußerst bildgewaltig begleiten wir Marie und Anna durch die Kriegsjahre und Jahre danach. Abwechselnd erfahren wir aus den Perspektiven von Marie und Anna. Eine tolle Idee die Sichtweise von einem Erwachsenen und von einem Kind zu erzählen. Die Charaktere sind einprägsam und authentisch geschildert. Lilly Bernstein bringt das Elend, die schreckliche Hungersnot und die anhaltenden Ängste sehr gekonnt zum Ausdruck. Erschüttert hat mich die Korruptheit und Machtgier, mancher Menschen in dieser hilflosen Zeit. Das Schicksal und das Leid von Marie's Familie hat mich tief getroffen, aber auch der Wille und der Mut für seinen Traum zu kämpfen und zu hoffen, haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Mit Tränen, aber zufrieden habe ich diese wunderbare Geschichte beendet.
Fazit:
5/5 🌟

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.11.2020

Zauberschöne Geschichte

Hier und jetzt für immer
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Stella und Max verlieben sich unsterblich als Teenager ineinander. Die erste und ganz große Liebe. Beide genießen eine unbeschwerte, verliebte und abenteuerliche Zeit. Am ersten Schultag nach den langen ...


Stella und Max verlieben sich unsterblich als Teenager ineinander. Die erste und ganz große Liebe. Beide genießen eine unbeschwerte, verliebte und abenteuerliche Zeit. Am ersten Schultag nach den langen Sommerferien, kommt es dann zu einer Katastrophe. Etwas sehr unschönes passiert. Stella fühlt sich von Max verraten. Der Schmerz sitzt tief und sie kann ihm nicht verzeihen, möchte keine Erklärung und keine Entschuldigung. Das junge Mädchen stößt Max aus ihrem Leben.

15 Jahre später ist Stella frisch geschieden und arbeitet als Ärztin in einer Hamburger Klinik, in der ihr Vater Chefarzt ist. Max arbeitet als Fotograf und fotografiert sich durch die Welt.

Auf einem Schultreffen für ehemaliger Schüler, trifft Stella nach vielen Jahren auf Max wieder. Irgendwie scheinen die beiden sich nie richtig vergessen zu haben. Plötzlich kommen alte Gefühle hoch. Gibt es die erste große Liebe, die Liebe die man nie vergisst? Nimmt das Glück manchmal Umwege? Kann Liebe alles überwinden?


Der Klappentext hat mich sehr angesprochen und unheimlich neugierig gemacht.

In flüssiger und wundervoller bildlichen Sprache erzählt Hanna Miller eine authentische, ehrliche und realistische Geschichte zweier Gefühlswelten. Als Kind bekommt Stella von ihrer Mutter eine "Schöne Tage" Box mit 365 Karten geschenkt. Seitdem trägt das Mädchen alle schönen Momente auf die Kärtchen. Die Kapitel beginnen jeweils mit einem Karteneintrag von damals. Durch die Zeitsprünge in die Vergangenheit, baut die Autorin eine riesen Spannung auf. Wir lernen die zwei, durch die Rückblenden richtig gut kennen. Mich hat die Geschichte nicht mehr losgelassen. Romantisch, unterhaltsam, spannend und mit Tiefgang war ich gefesselt. An vielen Stellen musste ich schmunzeln und an meine Jugend denken.

Ausnahmslos alle Charaktere haben mich überzeugt. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.


Der Leser bekommt nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern wir erfahren auch über ganz alltägliche Probleme, welche gekonnt in die Story integriert sind. Das Ende hat mich sehr berührt und ich habe glasige Augen bekommen.

Fazit: Verdiente 5/5🌟 Eine zauberschöne Geschichte über das Leben und die Liebe. Die Aufarbeitung der Vergangenheit, Verzeihen und Hoffnung ❤️

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Veröffentlicht am 25.11.2020

Warmherzige Protagonistin

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Inhalt und meine Meinung:
Berlin im Jahr 1923 die Hyperinflation macht den Menschen das Leben schwer. Der Engel vom Winterfeldtplatz, wie Hebamme Hulda liebevoll von Bert, dem Zeitungskiosksbesitzer genannt ...

Inhalt und meine Meinung:
Berlin im Jahr 1923 die Hyperinflation macht den Menschen das Leben schwer. Der Engel vom Winterfeldtplatz, wie Hebamme Hulda liebevoll von Bert, dem Zeitungskiosksbesitzer genannt wird, wird zu einer Schwangeren ins Armenviertel der Juden, ins Scheunenviertel gerufen. Tamar, die werdende Mutter lebt mit ihrem jüdischen Mann und ihren Schwiegereltern mit strengen und eigenen Regeln zusammen. Das Verhalten der Schwiegermutter gegenüber ihrer Schwiegertochter ist kalt und lieblos. Tamar ist Armenierin und wird von der Herrin des Hauses nicht anerkannt, fast schon gehasst. Und dann verschwindet der Säugling, nur wenige Tage nach der Geburt, spurlos von der Bildfläche. Wie kann ein Baby einfach so verschwinden, ohne dass jemand etwas mitbekommen hat? Hulda ist misstrauisch und wird in einen rätselhaften Fall verstrickt. Sie kommt einem furchtbaren Verbrechen auf die Spur.

Der Schreibstil von Anne Stern ist wie auch schon im ersten Teil flüssig, spannend und bildhaft. Sehr detailliert beschreibt sie die ärmlichen Viertel Berlins und man fühlt sich mitten im Geschehen. Fräulein Gold fasziniert mich nach wie vor. Eine starke, taffe Frau, welche sich für Unrecht und Wehrlose einsetzt. Schön war es, dass man auf viele alte Bekannte Figuren trifft. Mittlerweile sind Kommissar Karl North und Hulda befreundet. Die Weiterentwicklung der Charaktere und weiteres Wissen hat mir unheimlich gut gefallen. Auch Hulda muss sich als Halbjüdin mit ihrer Herkunft auseinandersetzen. Anna Stern beschreibt den Beginn der Nazizeit und den Hass auf Juden sehr emotional und gut fühlbar.
Seite 176 "Es wird Zeit, dass wir akzeptieren, dass es viele verschiedene Menschen gibt, Kranke, Gesunde, Weiße, Schwarze, Juden, Christen, und dass sie doch alle gleich viel wert sind."
Ein Lesegenuss ist, dass die Geschichte an vielen Stellen mit Dialekt unterlegt ist. Seite 360 "Frollein, ick hab jesacht, stilljestanden!"

Eine tolle Kombination aus Krimi, Liebe und bewegender Zeitgeschichte, die gekonnt und spannend miteinander verwoben ist. Fazit: 5/5 🌟 Absolute Leseempfehlung ❤️


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