Ein mutiger Schritt
Die vergessene HeimatInhalt und meine Meinung:
Dezember 2013: Ernst ist fast achtzig Jahre alt und leidet an beginnender Demenz. Es dauert lange bis seine Frau Leni und dessen Kinder sich klar darüber werden und endlich eingestehen, ...
Inhalt und meine Meinung:
Dezember 2013: Ernst ist fast achtzig Jahre alt und leidet an beginnender Demenz. Es dauert lange bis seine Frau Leni und dessen Kinder sich klar darüber werden und endlich eingestehen, dass Ernst sehr krank ist. Ernst und Leni sind 1961 aus der DDR geflohen. In all den Jahren wurde nie im Detail über die nervenaufreibende Flucht, aus Angst und Sorge vor der Stasi, gesprochen. Für Britta und ihre Geschwister, in der BRD aufgewachsen, gab es nie einen Grund, sich mit der Vergangenheit ihrer Eltern zu beschäftigen. Mit zunehmender Demenz, fängt Ernst verwirrt und unbeabsichtigt von damals zu erzählen. Plötzlich kommt die dramatische Wahrheit ans Licht...
Der Schreibstil von der lieben Deana Zinssmeisters konnte mich sofort überzeugen und fesseln. Die vergessene Heimat wird abwechselnd in der Gegenwart von Britta in der Ich-Form erzählt und in der Vergangenheit im Jahr 1961 aus Sicht von Ernst und Leni. Wirklich großartig gut, schildert die Autorin den Verlauf und das Fortschreiten der Krankheit. Es wird viel von den Schwierigkeiten und Herausforderungen im Alltag eines Demenzkranken geschrieben. Ich habe beim Lesen sehr mitgefühlt und kenne diese Ängste, Hilflosigkeit und Trauer, wenn ein geliebter Mensch an Demenz erkrankt.
Die Schilderungen von der Fluchtplanung haben mich gepackt und mitfiebern lassen. Immer wieder musste ich mit dem Kopf schütteln, wie die SED ihre Fingern im Spiel hatte und über das Leben der Menschen in der Deutschen Demokratischen Republik wachten. Der Wunsch nach Freiheit war enorm spürbar.
Eine sehr empfehlenswerte und großartige Zeitgeschichte, die absolut berührt und bewegt.
Fazit:
5/5 🌟 Nochmals tausend Dank liebe @deanazinssmeister ❤