Profilbild von Laudibooks_

Laudibooks_

Lesejury Star
offline

Laudibooks_ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Laudibooks_ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.10.2023

Henriette

Henriette lächelt
0

Darum geht es:

Henriette verlässt nur noch ungern ihre Wohnung. Sie lebt ihr Leben in ihren vier Wänden. Die 50-jährige, von der Außenwelt zurückgezogene Frau leidet unter einer starken Essstörung. Henriette ...

Darum geht es:

Henriette verlässt nur noch ungern ihre Wohnung. Sie lebt ihr Leben in ihren vier Wänden. Die 50-jährige, von der Außenwelt zurückgezogene Frau leidet unter einer starken Essstörung. Henriette wiegt mittlerweile 190 kg. Ihre Mutter wohnt in der Wohnung über ihr. Diese ist genau das Gegenteil ihrer Tochter – schlank, unternehmungslustig, sportlich und noch sexuell aktiv. Allerdings hat Henriette es nicht leicht mit ihrer Mutter. Sie kontrolliert und kritisiert so ziemlich das komplette Leben von Henriette.

Mein Leseeindruck:

Der Klappentext hat mich unheimlich neugierig gemacht. Das Cover hat mein Leserherz verzaubert. Ein Hingucker für das Bücherregal. Die Autorin Andrea Heinisch thematisiert in ihrem Roman „Adipositas“, ein sehr brisanter, aktueller, dringender und wichtiger Themenbereich. Ich bin ehrlich, ich habe mich sehr auf die Geschichte gefreut und bin nach Beenden des Buches sehr enttäuscht gewesen. Die ersten Seiten fand ich gut und das Gelesene hat mich gefesselt. Da habe ich noch diese Leere und Einsamkeit von Henriette gespürt, doch irgendwann hat sie mich als Hauptprotagonisten kaltgelassen. Der Schreibstil der Autorin wirkt oftmals sehr nüchtern und sachlich. Emotionen haben mich nicht erreicht. Die Kapitel sind kurz und auch die Sätze knappgehalten. Ich hätte mir eine stärkere Entwicklung für Henriette gewünscht.

Fazit:

2,5/3 Sterne - Obwohl der Roman nur 207 Seiten hat, habe ich mich stellenweise sehr gequält.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.10.2023

Emotionales Kopfkino!

Die Lavendeljahre
0

Darum geht es:
Die 77-jährige schwerkranke Isabelle Steinmann hat nur noch einen großen, letzten Herzenswunsch. Die alte Dame möchte eine letzte Reise antreten. Sie möchte ihre prunkvolle und sehr einsame ...

Darum geht es:
Die 77-jährige schwerkranke Isabelle Steinmann hat nur noch einen großen, letzten Herzenswunsch. Die alte Dame möchte eine letzte Reise antreten. Sie möchte ihre prunkvolle und sehr einsame Villa in Frankfurt hinter sich lassen und nach Frankreich reisen. Dort hat sie ihre Kindheit während des 2. Weltkrieges verbracht und dort hat sie ihre große Liebe des Lebens verloren. Aufgrund ihrer Krankheit benötigt sie jemanden, der sie begleitet. Sie engagiert den Ex-Häftling Ben Bäcker als Pflege- und Begleitperson. Das Ganze missfällt Isabelles vernunftbegabten Tochter Carole sehr. Obwohl Carole ihrer Mutter nie wirklich nahestand und das Verhältnis zeitlebens nicht das Beste war, schließt sie sich der Reise an.

Mein Leseeindruck:
Ich habe die Geschichte und die Reise in die Vergangenheit von Isabelle so sehr geliebt. Nie hätte ich hinter diesem wunderhübschen Buchdeckel eine so emotionale und tiefgründige Geschichte erwartet. Der Roman wird in zwei Zeitebenen erzählt. In der Vergangenheit lernt der Leser Isabelle in den 40er, 50er und 60er Jahren kennen, wo sie in Frankreich aufwächst. In der Gegenwart habe ich die kranke, alte Frau auf ihrer letzten Reise, ihrem großen Herzenswunsch begleitet. Isabelle, Ben und Carole agieren lebendig und authentisch. Sie bringen einen unverwechselbaren Charme in die Story. Ich habe es genossen, sämtliche Gefühle beim Lesen zuzulassen. Gefesselt und mit großer Neugier habe ich die sehr tragische Entwicklung über Generationen hinweg verfolgt. Die Autorin Sonja Roos hat mit ihren Protagonisten so komplexe Figuren erschaffen, die mir unheimlich nahegekommen sind, dass ich sie nicht mehr gehen lassen wollte. Ganz großes Kopfkino!
Fazit:
5/5 Ein Lesehighlight einer warmherzigen und sehr intensiven, emotionalen Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2023

Wundervolle, intensive Geschichte!

Töchter des Nordmeeres – Livs Weg
0

Darum geht es:
Norwegen, Ende des 19. Jahrhunderts: Liv und Lucia wachsen auf Veilholmen, im Norden der Inselgruppe Smola, zu zwei sehr unterschiedlichen jungen Frauen heran.
Obwohl sie sich vom Wesen ...

Darum geht es:
Norwegen, Ende des 19. Jahrhunderts: Liv und Lucia wachsen auf Veilholmen, im Norden der Inselgruppe Smola, zu zwei sehr unterschiedlichen jungen Frauen heran.
Obwohl sie sich vom Wesen so stark unterscheiden, sind sie trotzdem eng miteinander verbunden. In einer Winternacht im Dezember 1876 wurde Liv als Säugling am Gasthaus und Lucia auf der Kirchenschwelle ohne Hinweis oder Nachricht ausgesetzt. Niemand weiß, woher sie kommen und ob sie wirklich Schwestern sind.
Beide Mädchen streben darum, ihren Platz im Leben zu finden. Liv ist unfassbar wissbegierig und sehr naturverbunden. Sie liebt das wilde, weite Meer und ihre kräftigen, schwarzen Raben. Sie träumt davon, zu studieren zu können. Lucia dagegen sehnt sich nach Häuslichkeit, nach einem Mann und Kindern. Als ein junger, fremder Mann, ein Wissenschaftler, auf die Insel kommt, sind Liv und Lucia hin und weg. Ihre zwiespältige Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt.

Mein Leseeindruck:
Der Historische Roman „Töchter des Nordmeeres - Livs weg" ist eine sehr gelungene, sehr besondere Geschichte. Sie hat eine enorme Intensivität. Mit großem, wundervollem Sprachgefühl trifft die Autorin Ines Thorn den norwegischen Ton der damaligen Zeit. Mein Leserherz hat wie ein buntes Feuerwerk von der ersten Seite bis zur letzten Seite gestrahlt. Das Zeitgeschehen und der Zeitgeist in Norwegen sind hervorragend integriert. Ich konnte mir alles wunderbar vorstellen.
Die Autorin hat die eindrückliche, raue Landschaft bildgewaltig skizziert. Sie hat mich beim Lesen in eine Zeit versetzt, die ich mir heute im realen Leben nicht mehr vorstellen kann. Gerade die weiblichen Protagonisten sind von Rechtlosigkeit geprägt. Liv ist mir sehr ans Herz gewachsen. Sie bricht alle Konventionen und geht ihren Weg. Einen Weg, den sie sich mit Zielstrebigkeit und Mut hart erkämpft. Ich habe sie so unheimlich gerne begleitet. Die Handlung birgt Spannung und ich konnte herrlich mitfiebern.

Fazit:
5/5 ⭐️ Der Roman ist mitreißend und bewegend und man kann ihm nicht entkommen, wenn man einmal begonnen hat zu lesen. Große Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.07.2023

Tolle Lokalkolorit mit einem spannenden Kriminalfall

Akte Nordsee - Der Teufelshof
0

Darum geht es.
Auf der Halbinsel Eiderstedt wird eine große Hochzeit gefeiert. Auch Rechtsanwältin Agentur Jacobsen ist bei ihrem Freund aus Kindertagen eingeladen. Am nächsten Tag kommt es zu einem brutalen ...

Darum geht es.
Auf der Halbinsel Eiderstedt wird eine große Hochzeit gefeiert. Auch Rechtsanwältin Agentur Jacobsen ist bei ihrem Freund aus Kindertagen eingeladen. Am nächsten Tag kommt es zu einem brutalen Fund. Die Eltern des Bräutigams werden tot aufgefunden. Der Bräutigam ist schwer verletzt. Nur die Braut konnte sich retten und steht völlig unter Schock. Was ist in der Nacht passiert? Wer steckt hinter dieser schrecklichen Tat?

Mein Leseeindruck:
Die Autorin Eva Altstädt schreibt in gewohnter Form - leicht, flüssig und mit sehr gekonnter Lokalkolorit. Die Frage, wer hinter der grausamen Tat steckt, ließ mich durch den kompletten Kriminalroman mitfiebern. Das Eingangsszenario hat die Spannung gleich hochgeschraubt. Jede Seite hat mich immer mehr und tiefer in die Handlung gezogen. Über das Wiedersehen mit der Anwältin Fentje Jacobsen und dem Journalisten Niklas John habe ich mich sehr gefreut. Der Kontrast zwischen den beiden ist herrlich. Beide haben so eine köstlich verschrobene Art. Ich finde sie sehr sympathisch. Übrigens sind die Fälle der Autorin alle in sich abgeschlossen. Nur das private Drumherum entwickelt sich weiter. Bis zum Schluss ist der Täter unbekannt gewesen und ich hatte wilde Vermutungen in alle Richtungen.

Fazit:
5/5 ⭐️ Großartige Lokalkolorit mit einem spannenden Kriminalfall!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.07.2023

Generationsübergreifende Truppe unterwegs

Morgen mach ich bessere Fehler
0

Darum geht es:
Die Alleinerziehende Elli ist mit ihrer sechsjährigen Tochter Paula auf dem Weg zu einer Familienfeier ins Allgäu. Alles ist geplant und gut durchdacht. Doch dann kommt alles anders. Die ...

Darum geht es:
Die Alleinerziehende Elli ist mit ihrer sechsjährigen Tochter Paula auf dem Weg zu einer Familienfeier ins Allgäu. Alles ist geplant und gut durchdacht. Doch dann kommt alles anders. Die Züge fahren nicht und sie muss mit dem Auto fahren. Und nun soll sie auch noch ihren dauerhaften, griesgrämigen, misslaunigen Großonkel Heinz mitnehmen. Auf einem Rastplatz nimmt Elli notgedrungen den Rechtsanwalt Cano mit, der dringend nach München muss. Nun hat sie quer durch Deutschland nicht nur ihren schlecht gelaunten Großonkel, sondern auch den arroganten Paragrafenreiter Caro an der Backe. Die Fahrt wird zur echten Herausforderung für das ungleiche Quartett.

Mein Leseeindruck:
Der Schreibstil von Petra Hülsmann ist leicht und sehr angenehm zu lesen. „Morgen mach ich bessere Fehler" wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Elli erzählt.
Diese klare Linie hat mir gefallen. Die generationsübergreifende Truppe mit ihren sehr unterschiedlichen Eigenheiten fand ich großartig dargestellt. Allerdings muss ich zugeben, dass mir die Geschehnisse während der Fahrt nach Bayern entschieden zu viel waren. Die Geschichte war mit etlichen Absurditäten überfrachtet. Sorry, aber darüber konnte ich weder lachen noch schmunzeln. Ich habe alle Romane der Autorin bisher regelrecht verschlungen. Vielleicht hat sich mein Humor verändert. Mit dem Ende war ich versöhnlich, musste sogar ein Tränchen wegwischen. Die Botschaften der Autorin haben mir sehr gefallen.

Fazit:
3/5 ⭐️ Großartige einzigartige Protagonisten mit nicht so greifbaren Geschehnissen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere