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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.04.2023

Highlight!

Die Sehnsucht nach Licht
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Darum geht es:
Familie Steiner war schon immer sehr eng mit dem Bergbau im Schlematal im Erzgebirge verbunden. Seit Generationen sind sie tief mit dem sächsischen Bergbau verwurzelt. Die junge Luisa Steiner ...

Darum geht es:
Familie Steiner war schon immer sehr eng mit dem Bergbau im Schlematal im Erzgebirge verbunden. Seit Generationen sind sie tief mit dem sächsischen Bergbau verwurzelt. Die junge Luisa Steiner arbeitet ehrenamtlich gegenwärtig, als Besucherführerin im stilgelegten Bergwerk. Ihr Großonkel Rudolph verschwand 1951 spurlos, von einem Tag auf den anderen Tag war er einfach verschwunden. Das damalige Verschwinden lässt Luisa nicht mehr los. Sie fängt an Nachforschungen, über ihren vor Jahrzehnten verschollenen Großonkel, anzustellen. Dabei kommt so manches zutage, was tief geschlummert hat.

Mein Leseeindruck:
Was für eine grandiose Geschichte. Mir hat an diesem großartigen Roman alles gefallen. Die Autorin Kati Naumann erzählt in einer flüssigen und spannenden Sprache eine ganz wunderbare, besondere Familiengeschichte über mehrere Generationen und sämtlichen Epochen der „Deutschen Geschichte". Abwechselt war ich in der Gegenwart mit Luisa unterwegs und habe ihre Recherche verfolgt. In der Vergangenheit lernen wir Wilhelm Steiner, Luisas Urgroßvater im Jahr 1908 kennen.
Ich durfte Wilhelm Steiner in seiner Kindheit, seiner Jugend, seiner Ehe und bis zu seinem Tod begleiten. Kati Naumann haucht ihren Protagonisten echtes Leben ein.
Sie wurden mir, von Seite zu Seite, immer vertrauter und konnten mich restlos erreichen. Hervorragend schildert die Autorin die damalige politische Situation und die Machtansprüche der Sowjetunion in der Besatzerzone. Sie greift interessante Themen auf und verwebt diese gekonnt in ihre Geschichte. Das Gelesene der Bergleute hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Man bekommt einen wunderbaren Einblick, in die Bräuche und Traditionen der Bergmannsfamilien. Die Geschichte hat mich bis zur letzten Seite gefesselt.
Fazit:
5/5+ ⭐️ Highlight! Absolute Leseempfehlung meinerseits. Spannend, authentisch, emotional und informativ!

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Veröffentlicht am 17.04.2023

Grandioser Auftakt!

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
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Darum geht es:
An der Berliner Siegessäule wirbeln dicke Schneeflocken umher. Im morgendlichen Schneegestöber steht dort ein verlassener Kleinlaster. Die Polizei macht einen grausamen Fund. Auf der Ladefläche ...

Darum geht es:
An der Berliner Siegessäule wirbeln dicke Schneeflocken umher. Im morgendlichen Schneegestöber steht dort ein verlassener Kleinlaster. Die Polizei macht einen grausamen Fund. Auf der Ladefläche liegt eine tote Frau, nackt und blutleer. Quer über ihren Körper ist mit Blut eine Adresse geschrieben. Es ist nicht irgendeine Adresse, sondern die Privatadresse des Bundeskanzlers. Die unerfahrene, aber ehrgeizige Kommissar-Anwärterin Nele Tschaikowski trifft am Tatort ausgerechnet auf den berüchtigten Ermittler Artur Mayer. Tatsächlich ist dies kein Zufall, was die beiden Ermittler noch nicht wissen.

Mein Leseeindruck:
Ich habe angefangen zu lesen und konnte es dann nur noch schwer aus der Hand legen. Der Autor Marc Raabe baut gekonnt zwei Handlungsstränge, die im Wechsel gekonnt durch den kompletten Thriller führen, auf. Ich fand sowohl den Strang in der Vergangenheit als auch die Abschnitte in der Gegenwart großartig. Ständig war ich damit beschäftigt, meine eigenen Theorien aufzustellen. Die Nachforschungen vom Ermittlerpaar Artur Mayer und Nele Tschaikowski ziehen und reichen bis in die höchsten Kreise der Politik. Die Spannung war durchgängig da und ich war neugierig, wie es sich entwickelt. Das sympathische Ermittler-Duo hat Ecken und Kanten, genauso wie ich es mag. Ein packender Schreibstil, mit einer rasanten und wendungsreichen Handlung. Die Vergangenheit ergibt am Ende den Hinweis auf das Gesamtbild. Der Thriller konnte mich auf ganzer Linie überzeugen. Ich freue mich auf ein Wiedersehen!

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Veröffentlicht am 11.04.2023

Düster, konnte mich aber nicht komplett überzeugen

Wolfskinder
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Darum geht es:
Vor 10 Jahren ist Smillas beste Freundin beim Wildcampen am Faunfelsen spurlos verschwunden. Seither gibt es keine Hinweise darauf, was damals geschehen ist.
Smilla leidet noch immer sehr ...

Darum geht es:
Vor 10 Jahren ist Smillas beste Freundin beim Wildcampen am Faunfelsen spurlos verschwunden. Seither gibt es keine Hinweise darauf, was damals geschehen ist.
Smilla leidet noch immer sehr unter dem Verlust. Die junge Frau ist angehende Journalistin und entdeckt auffallende Parallelen, bei Frauen, die ebenfalls verschwunden sind
Hoch oben, ganz versteckt in den Bergen, befindet sich eine kleine Siedlung einer alten Täufergemeinschaft. Hier gibt es weder Strom noch Annehmlichkeiten aus der Zivilisation. Die Kinder aus der Jakobsleiter Siedlung lernen von Anfang an, dass alles „Böse" unten in der Stadt lebt. Alle aus der Siedlung lieben die Abgeschiedenheit und Stille. Nur die 16-jährige Rebekka fühlt sich nicht mehr wohl und ist neugierig auf das Leben in der Stadt. Und ganz plötzlich verschwindet das Mädchen spurlos.

Mein Leseeindruck:
Das geisterhafte Cover von „Wolfskinder" hat mich sehr angesprochen und auch der Klappentext hat einen spannenden Thriller versprochen. Der Beginn ist düster und hat eine großartige Gänsehaut-Atmosphäre. Das hat mir richtig gut gefallen und zieht sich auch komplett durch die gesamte Story. Vera Buck erzählt ihre Geschichte abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven. Obwohl dies meine liebste Erzählweise ist, denn hier kann ich die Gedankengänge, Beweggründe und Gefühle der Charaktere am besten nachvollziehen, blieben mir die Akteure fremd und unnahbar. Das Setting ist wunderbar gewählt. Durch die bildhaften Beschreibungen der Bergregionen und insbesondere auch Jakobsleiter, konnte ich mir alles genau vorstellen. Obwohl der Thriller allgegenwärtig diese düstere Stimmung hat, gab es für mich kaum Spannung. Dadurch habe ich das Buch als etwas zu langatmig und schleppend empfunden. Der Einstieg war interessant und die Auflösung am Ende hat mir gefallen. Das Dazwischen war mir einfach zu langweilig.
Fazit: 3/5 ⭐️ Insgesamt eine durchwachsende Geschichte.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Vergangenheitsaufarbeitung

Im See der Himmel
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Darum geht es:

Mühlbach, 1944: Mit 18 Jahren verliebt die rebellische Maria sich in Michael. Für beide ist es die große Liebe. In Deutschland tobt der Krieg, viel zu schnell muss Michael zurück an die ...

Darum geht es:

Mühlbach, 1944: Mit 18 Jahren verliebt die rebellische Maria sich in Michael. Für beide ist es die große Liebe. In Deutschland tobt der Krieg, viel zu schnell muss Michael zurück an die Front. Maria ist in einer streng katholischen Familie aufgewachsen. Als die junge Frau entdeckt, dass sie schwanger ist, muss sie erleben, wie ihre Familie zerreißt und das ganze Dorf sich spaltet. Das Kind unter ihrem Herzen muss ein Gottes Geschenk sein. Wenn doch nur Marias Michael wieder an ihrer Seite wäre…

Mühlbach, 2002: Mit 76 Jahren kehrt Maria aus den USA zurück in Ihr Heimatdorf. Dort wird sie mit ihren Erinnerungen, aus den Jahren im Zweiten Weltkrieg konfrontiert.

Mein Leseeindruck:

„Im See der Himmel“ ist eine spannende und berührende Lebens- und Liebesgeschichte mitten im Zweiten Weltkrieg. Die Autorin Helen M. Sand erzählt in liebevoller und einfühlsamer Sprache, abwechselnd auf zwei Zeitebenen eine intensive und fesselnde Geschichte. In der Vergangenheit in den 1940er Jahren und in der Gegenwart im Jahr 2002. Die Verknüpfung der beiden Zeiten ist der Autorin hervorragend gelungen. In dem Roman bekommt man viele Einblicke in die damalige bewegende Zeit, die geprägt ist, von vielen Verlusten und der Trostlosigkeit des Krieges. Besonders gut gefallen hat mir, die Schilderung der lebendigen und charakterstarken Hauptprotagonistin Maria. Sowohl als junge Frau, als auch fast 60 Jahre später, fand ich Maria authentisch und habe sie von Anfang an in mein Herz geschlossen. Ich habe mit ihr gefühlt, gelitten und mich gemeinsam mit ihr gefreut. „Im See der Himmel“ hat mich noch einmal daran erinnert und ganz deutlich gemacht, welche furchtbaren und grausamen Spuren der Krieg hinterlassen hat. Spannend und emotional geht es bis zur letzten Seite um die Vergangenheitsaufarbeitung, Vergebung und innerem Frieden. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Fazit:

5/5 Sterne Spannend, emotional und Hoffnungsvoll.

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Veröffentlicht am 23.03.2023

Bewegende Familiengeschichte

Saubere Zeiten
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Darum geht es:
Als Jakob Aubers Vater, nach einem erlittenen Schlaganfall, im Sterben liegt, reist der Journalist nach Trier, in sein Zuhause seiner Kindheit. Jakobs unbeschwerte Kindheit endet damals, ...

Darum geht es:
Als Jakob Aubers Vater, nach einem erlittenen Schlaganfall, im Sterben liegt, reist der Journalist nach Trier, in sein Zuhause seiner Kindheit. Jakobs unbeschwerte Kindheit endet damals, mit dem Tod seiner Mutter. Danach wurde das Verhältnis zu seinem Vater Hans sehr schwierig, lieblos und distanziert. In dem Haus seines Vaters findet er in seinem damaligen Jugendzimmer Tonbandaufnahmen und Tagebücher. Aufgenommen von seinem Vater und geschrieben von seinem Großvater. Jakob versinkt in die Geschichte seiner Familie. Er erfährt vom Aufstieg und Fall des Familienimperiums seines Großvaters Theodor Auber. Im Wirtschaftswunder-Deutschland war sein Opa ein angesehener und reicher Mann. Mit Waschmittel wurde er sehr vermögend und dann verlor er aus unerklärlichen Umständen alles. Jakob fängt an zu recherchieren. Seine Spurensuche führt ihn bis nach Rio de Janeiro.

Mein Leseeindruck:
Mich hat der Einblick in die Familiengeschichte der Aubers gefesselt, teilweise fasziniert, auch erschüttert, aber vor allem tief berührt und traurig gemacht. Abwechselnd zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart bin ich gebannt den drei Generationen Jakob, Hans und Theodor Auber gefolgt. Der besondere und ausdrucksstarke Schreibstil hat mich von Anfang an eingenommen. Nicht ausgesprochene Gefühle stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Die Erlebnisse, die Vater Hans aus seiner Vergangenheit schildert, haben mich bewegt. Sehr gelungen beschreibt der Autor Andreas Wunn die Folgen von fehlender Zuneigung und Schweigen zwischen den Generationen. Herr Wunn verknüpft das Schicksal der jüdischen Geschäftsleute und das dunkle Kapitel während der Zeit des Nationalsozialismus gekonnt in seinem Roman. Den Titel und das Cover von „Saubere Zeiten“ finde ich perfekt und großartig gelungen. Ich empfehle den Roman von Herzen gerne.
Fazit:
4,5/5 Ein wunderbares, fesselndes Stück Zeitgeschichte.

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