Profilbild von Lavendelknowsbest

Lavendelknowsbest

Lesejury Star
offline

Lavendelknowsbest ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Lavendelknowsbest über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2020

Abgebrochen...

Die stummen Wächter von Lockwood Manor
0

Hetty arbeitet im Museum und betreut dort die Sammlung der Säugetiere. Allerdings tut sie dies in einer sehr unsicheren Zeit, denn der 2. Weltkrieg steht vor der Tür. Daher nimmt sie ein unverhofftes Hilfsangebot ...

Hetty arbeitet im Museum und betreut dort die Sammlung der Säugetiere. Allerdings tut sie dies in einer sehr unsicheren Zeit, denn der 2. Weltkrieg steht vor der Tür. Daher nimmt sie ein unverhofftes Hilfsangebot an und zieht mit ihrer Sammlung in das Herrenhaus Lockwood Manor. Dieses hat seine besten Tage hinter sich und irgendwie scheinen die präparierten Tiere übernacht lebendig zu werden...

Ich liebe ein bisschen Spuk und Mystery in alten Herrenhäusern und freute mich daher sehr darauf in Lockwood Manor zu verschwinden. Das Cover ist dazu auch traumhaft schön und passt auch zur Geschichte.

Da ich schon mal in einem Museum arbeitete und auch die Säugetiersammlung des Naturhistorischen Museums in Berlin großartig finde, hätte das Buch perfekt für mich sein müssen.

In den ersten Kapiteln war ich auch noch euphorisch bei der Sache, doch dann begann die Geschichte einfach wirr zu werden. Mein größtes Problem hatte ich leider mit dem Schreibstil gehabt. Die Autorin rasselt eine Fülle an Beschreibungen und Begebenheiten in wenigen Sätzen herunter, dass es mir unmöglich war mitzuhalten.
Dabei erzählte sie in einem Atemzug Belangloses und Dinge, die für die Handlung sicher noch relevant geworden wären. Allerdings schaltete ich immer viel zu schnell ab. Ich erwischte mich abends sogar dabei, wie ich über dem Buch einschlief und das ist nun wirklich kein gutes Zeichen. So ermüdend empfand ich den Erzählstil der Autorin.

Ich habe über 70 Seiten gelesen, als ich beschloss abzubrechen. Bis dahin ist einfach auch nichts passiert. Ich habe dann erst wirklich herausgefunden, dass die Protagonistin Hetty heißt. Keine Ahnung, wann mir das schon einmal bei einem Buch passiert ist!

Das ist einfach so schade, denn die Geschichte hatte so viel Potenzial. Das Setting ist toll, die mysteriöse Thematik hätte perfekte Unterhaltung werden können. Und ich finde es mutig von der Autorin, dass die Protagonistin im Laufe des Buches möglicherweise mit der Tochter des Hauses Lockwood Manor anbandeln wird. Nur werde ich niemals zu diesem Punkt gelangen. Das hat mir der ermüdende Schreibstil leider tüchtig verhagelt.

Jane Healeys "Die stummen Wächter von Lockwood Manor" hatte das Potenzial ein tolles Buch zu werden. Nur leider wollte das mit uns einfach nicht klappen. Schade um die wunderbare Idee und das tolle Cover. :(

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.03.2020

Diese Geschichte berührt!

Loveless - Eine Liebesgeschichte
0

Brynn hat vor zwei Jahren ihren Verlobten und auch die Freude am Leben verloren. Als sie sich endlich beschließt mit allem Abzuschließen, unternimmt sie eine Wanderung auf den Lieblingsgipfel ihres verstorbenen ...

Brynn hat vor zwei Jahren ihren Verlobten und auch die Freude am Leben verloren. Als sie sich endlich beschließt mit allem Abzuschließen, unternimmt sie eine Wanderung auf den Lieblingsgipfel ihres verstorbenen Verlobten. Dort passiert ihr allerdings etwas Traumatisches und so gerät sie an Cassidy, der allein in einer einsamen Hütte haust und sich schwor, niemals zu lieben. Dafür hat er auch einen guten Grund...

Zu erst muss ich loswerden, dass ich nur aufgrund des Klappentextes und der Leseprobe auf die Geschichte aufmerksam wurde. Ein Coverkauf wäre das wohl niemals geworden, denn der deprimiert dreinblickende Hipster ist ja wirklich sowas von 0815! Ich hätte mir gewünscht, dass man das originale Cover übernommen hätte, denn auf diesem sind Blutspritzer an einer Wand zu sehen, die ein Herz formen. Das klingt zwar ganz schön makaber, passt aber auf mehreren Ebenen perfekt zur Handlung!

Die Geschichte beginnt sehr emotional, denn wir erleben Brynns Alltag und erfahren, was mit ihrem Verlobten passierte. Sie tat mir unglaublich leid und gleichzeitig wünschte ich ihr, dass sie sich aus allem Befreien kann. Das tut sie schließlich auch und unternimmt einen Ausflug zu dem Berg, den ihr Verlobter in und auswendig kannte. Dort passiert ihr etwas Unaussprechliches. (Nein, hier wird zum Glück niemand vergewaltigt!)

So gerät Brynn an Cassidy, der einsam in einer Hütte haust und Berührungspunkte mit der Zivilisation weitestgehend vermeiden will, denn Cassidy ist der Sohn eines verurteilten Serienmörders und lebt in der Angst dieses Gen auch in sich zu tragen! Diesen Aspekt fand ich sehr interessant, denn die Autorin geht auch etwas näher auf diese Thematik ein.
Gleichzeitig lernen wir Cassidy als einen herzensguten jungen Mann kennen, der fast eine kindliche Unschuld in sie trägt. Dadurch, dass er seit seiner Kindheit dort lebt, kennt er viele alltägliche Dinge, wie das Internet und Fernsehsendungen oder Smartphones.

Dass er so ein unbeschriebenes Blatt war, machte ihn auch in den Interaktionen mit Brynn so spannend. Ich hatte jedes Mal ein Prickeln auf der Haut, wenn beide aufeinandertrafen und das war einfach toll und einzigartig zu erleben. Die Geschichte ist sehr romantisch und in dieser Hinsicht auch ein wenig drüber. Doch das passte und war unglaublich unterhaltsam.

Gleichzeitig hat das Buch sehr viele düstere Szenen, mit denen ich so erstmal nicht gerechnet hatte, denn auch diese jagten mir einen Schauer über die Haut. Die Handlung ging am Ende sehr glatt, aber nicht vorhersehbar aus und auch das war ein großer Pluspunkt.

Ein paar Worte möchte ich noch zur "Qualität" des Ebooks verlieren, bzw. zu meiner Ausgabe, diese können ja immer wieder vom Verlag korrigiert werden. Jedenfalls traten wahnsinnig viele Rechtschreibfehler auf und ich fand es total irritierend, dass gerade zum Beginn ganze Sätze am Ende einer Seite wegbrachen oder sich zum Beginn der nächsten Seite wiederholten. Das störte den Lesefluss extrem.

"Loveless" von Katy Regnery ist eine ganz andere Liebesgeschichte, in der zwei sehr tragische Figuren aufeinandertreffen und lernen wie es ist zu lieben. Das war sehr schön erzählt und kam mit einigen Wendungen daher, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Daher kann ich es nur wärmstens weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2020

Ein schwieriges Thema leichtfüßig erzählt

Wörter an den Wänden
0

Adam ist schizophren und ist für einen Teenager nicht ganz so einfach zu verkraften, beziehungsweise tun sich einige Probleme auf, wenn man Menschen sieht, die eigentlich gar nicht da sind und sich mit ...

Adam ist schizophren und ist für einen Teenager nicht ganz so einfach zu verkraften, beziehungsweise tun sich einige Probleme auf, wenn man Menschen sieht, die eigentlich gar nicht da sind und sich mit ihnen unterhält. So kommt es auch, dass Adam die Schule wechseln muss und an eine erzkatholische Highschool kommt. Dort lernt er Maya kennen und die beiden werden ein ganz normales Paar. Doch das klappt nur, weil Adam gerade an einer Medikamentenstudie für seine Krankheit teilnimmt. Als die Wirkung des neuen Wundermittels nachlässt, versucht er sein Geheimnis vor Maya zu verbergen.

Ich mag die Aufmachung des Buches sehr, da sie Bezug zur Handlung nimmt und einfach originell ist. Denn der Einband zeigt die Wand eines Highschool Toilettenraums.

Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, in dem die Hauptfigur schizophren ist, daher fand ich diese Thematik neuartig und interessant ausgearbeitet.
Dabei erscheint Adam zu keiner Zeit verrückt, sondern er ist ein ganz normaler Teenager, der eben mehr Leute in seinem Umfeld sieht als andere Menschen. Dabei kommen viele kuriose Charaktere zustande, die in den unterschiedlichsten Situationen auftauchen, wie einen Mafiaboss oder ein splitterfasernackter Mann. Ich mochte an Adam besonders seine witzige Ader und dass er ein Potterhead ist und ständig Referenzen zur Buchreihe zieht.

Mit Maya trifft er auf ein besonderes und unnahbares Mädchen, dass ihn so nimmt, wie er ist. So entspinnt sich zwischen beiden die erste Liebe und wir sind hautnah dabei.

Die Handlung wird anhand eines Therapietagebuches erzählt, das Adam im Rahmen der Medikamentenstudie schreibt. Wir erfahren also alles aus seiner Sicht der Dinge. Diese Erzählform fand ich sehr unterhaltsam. Überhaupt hatte Julia Walton einen sehr angenehmen Schreibstil.

Einen einzigen Kritikpunkte habe ich aber leider doch finden müssen. Die Handlung um Adams Liebe zu Maya in Bezug zu seiner Schizophrenie fand ich zu spät und nur sehr kurz abgehandelt. Das Buch wurde an einem Problem aufgehangen, dass eigentlich gar nicht da war und das fand ich ein wenig schwach.

"Wörter an den Wänden" von Julia Walton ist ein besonderes Jugendbuch, in dem die Autorin es schafft, die Schizophrenie-Erkrankung des Protagonisten leichtfüßig aber tiefsinnig zu erzählen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2020

Genial bis zum letzten Satz

Das Gerücht
0

Joanna wagt mit ihrem Sohn in ihrer alten Heimatstadt den Neuanfang. Doch in der englischen Kleinstadtgemeinde ist es nicht so einfach Anschluss zu finden und so beteiligt sich Joanna an den Klatsch der ...

Joanna wagt mit ihrem Sohn in ihrer alten Heimatstadt den Neuanfang. Doch in der englischen Kleinstadtgemeinde ist es nicht so einfach Anschluss zu finden und so beteiligt sich Joanna an den Klatsch der Mütter auf dem Schulhof und erzählt von dem Gerücht, das sie aufschnappte.
Die berüchtigte Sally McGowan, die als 10-Jährige ein anderes Kind umbrachte, soll in ihrer Stadt leben. Die Mörderin bekam vom Zeugenschutzprogramm eine neue Identität, aber welche der Bewohnerinnen der Kleinstadt könnte es sein? Eine moderne Hexenjagd beginnt.

Das Cover ist wirklich unheimlich und transportiert das unheilschwangere Gefühl das Buches perfekt. Die Geschichte beginnt sehr atmosphärisch und wir stecken direkt in der kleinen englischen Stadt. Die Autorin führte mich dabei durch die Straßen und stellte mir die Bewohner authentisch vor. Das gefiel mir richtig gut und ich wurde immer mehr in den Sog der Erzählung hineingezogen. Dabei schaffte sie es auch, mit bestimmten Szenen ein Unbehagen auszulösen. An jeder Ecke erwartete man immer ein großes Unheil. Besonders gut gefielen mir da die kurzen Passagen aus der Sicht der unbekannten Mörderin.

Joanna war eine sehr lebensechte und sympathische Protagonistin. Sie erzählt das Gerücht nicht aus Boshaftigkeit oder Sensationsgier weiter, sondern weil sie für ihren Sohn, der an seiner vorherigen Schule gemobbt wurde, einen Anschluss finden möchte. Dabei ahnt sie nicht, was sie damit lostreten würde.

Im Buch sind viele euphorische Meinungen abgedruckt, die von einer Wendung sprachen, die man nie erwartet hätte. Ich bin da ja meist sehr skeptisch, da ich sehr früh weiß, wie der Hase läuft. So bezog ich das definitiv auf die neue Identität von Sally McGowan und war ein wenig enttäuscht, als sich meine sehr frühe Vermutung auch bestätigte. Es konnte einfach keine andere für mich sein! Dennoch hat die Autorin es mit ihrem allerletzten Satz geschafft, dass das Buch für mich doch ein Highlight wurde! Der war einfach schockierend und rückt die Geschichte wieder in ihr geniales Licht zurück. Ich fand es wirklich grandios!

"Das Gerücht" von Lesley Kara ist ein Roman der von seiner unheimlichen Atmosphäre und den authentischen Charakteren lebt. Die Geschichte entfaltet ihren Sog und gipfelt in einem letzten Satz, der alles perfekt abrundet. Das Buch werde ich so schnell nicht vergessen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.03.2020

Freischwimmer bestanden

Freischwimmen
0

Cymbeline kann nicht schwimmen. Seine Mutter hat es ihm einfach nie beigebracht. War also klar, dass in der ersten Schulschwimmstunde eine kleine Katastrophe passieren musste, die seine Welt und die seiner ...

Cymbeline kann nicht schwimmen. Seine Mutter hat es ihm einfach nie beigebracht. War also klar, dass in der ersten Schulschwimmstunde eine kleine Katastrophe passieren musste, die seine Welt und die seiner alleinerziehenden Mutter total aus den Angeln reißt.

Mir gefällt die Aufmachung des Buches richtig gut. Es schimmert wunderbar metallisch und auch die gelbe Kontrastfarbe ist ein richtig Hingucker. Im Inneren des Buches findet man auch ein paar schwarz-weiß Illustrationen.

Was direkt positiv auffällt, ist der tolle Erzählstil des Autors. Er ist witzig und pointiert. Das Buch ist somit gleichermaßen für Kinder aber auch für Erwachsene geschrieben. Wobei ich es erst ab 11 oder 12 Jahren empfehlen würde, denn die Geschichte steckt voller ernster und wichtiger Themen, die aus Cyms Sicht geschildert werden. Das mildert sie zwar ein wenig ab, dennoch war ich überrascht von der Ernsthaftigkeit des Buches.

Cym ist ein cleveres Kerlchen. Er hat zwar nicht so viele Freunde und eckt manchmal an, dennoch lässt er sich niemals unterkriegen und das mochte ich an ihm. Seine Beobachtungsgabe ist speziell und das macht das Buch interessant.

Die Geschichte ist mit 220 Seiten recht kurz und ich dachte eigentlich, ich wüsste von Anfang an, was passieren wird. Doch der Autor konnte mich am Ende unerwarteterweise überraschen. Das fand ich super. Leider hatte mich die Geschichte aber nicht 100%ig packen können. Ohne dass ich dieses Gefühl an einem bestimmten Punkt festmachen könnte. Manchmal ist das einfach so.

"Freischwimmen" von Adam Baron erzählt die Geschichte von Cymbeline, der ein außergewöhnliches und aufgewecktes Kerlchen ist. Dabei ist das Buch kein reines Kinderbuch, sondern glänzt mit einem pointierten und cleveren Schreibstil, der gut zu unterhalten weiß.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere