Profilbild von Legendarylibrary

Legendarylibrary

aktives Lesejury-Mitglied
offline

Legendarylibrary ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Legendarylibrary über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.10.2024

Wichtiger Roman trotz ein paar Längen

Die Mitford Schwestern
0

Marie Benedict’s Bücher haben mir bisher sehr zugesagt. Auch in ihrem neusten Roman hat mich ihr zeitgenössischer und authentischer Schreibstil sowie das Thema gefesselt.

Die Zeit des aufsteigenden Nationalsozialismus ...

Marie Benedict’s Bücher haben mir bisher sehr zugesagt. Auch in ihrem neusten Roman hat mich ihr zeitgenössischer und authentischer Schreibstil sowie das Thema gefesselt.

Die Zeit des aufsteigenden Nationalsozialismus und die verschiedenen Ansichten auf den Faschismus hat die Autorin in ihrem Roman für mich vielseitig dargestellt. Ich saß zum Teil schockiert mit dem Buch in der Hand auf meinem Sofa und konnte die Gedankengänge der Schwestern schwer nachvollziehen. Mir haben die verschiedenen Sichtweisen durchaus gefallen, zwar schafft die Erzählweise Distanz, in meinen Augen passt das aber zur Geschichte und verschafft den Lesern diverse Einblicke.

Die Familie Mitford ist definitiv besonders, voller Tragödie und genauso verworren. Die Schwesternbeziehungen stehen im Roman stark im Fokus und schaffen einen ausgleichenden Nebenstrang zu den fortschreitenden Ereignissen der Weltgeschichte. Meine liebste Schwester ist Nancy. Ihr Hang zur Literatur und ihre mutigen Bestreben mochte ich.

Die vielen Spitznamen und Familienmitglieder haben mich oft verwirrt und mir hätte ein kleines Glossar gut gefallen. Dagegen mochte ich die kurzen Kapitel sehr. Besonders den Anfang und das fesselnde Ende habe ich in kürzester Zeit gelesen.
Bemängeln muss ich leider, dass das Buch im Mittelteil für mich an einige Stellen Längen aufweist. Dadurch ist das Lesevergnügen ein wenig ins Stocken geraten und ich musste erst wieder einen Zugang in die Geschichte finde. Das Thema und die wechselnden Kulissen in Deutschland und England erzeugen dann aber wieder nach und nach mehr Spannung.

Die Geschichte ist in meinen Augen ein wichtiges Zeitzeugnis und meistens spannend zu lesen. Sie hat mich angeregt, mich mehr mit dem dritten Reich zu beschäftigen und viele Taten stärker zu hinterfragen. Trotzdem ist „Die Mitford Schwester“ meiner Ansicht nach Benedict’s schwächster Roman und konnte mich nicht vollends überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2024

Ein emotionales Spiel um Leben und Tod!

Immortal Longings
0

„Immortal Longings“ ist düster, brutal und actionreich. Wer nicht gut mit blutigen Kampfszenen klarkommt, sollte das Buch nicht lesen. Ich selber war überrascht, wie brutal die Geschichte ist. Als visualisierte ...

„Immortal Longings“ ist düster, brutal und actionreich. Wer nicht gut mit blutigen Kampfszenen klarkommt, sollte das Buch nicht lesen. Ich selber war überrascht, wie brutal die Geschichte ist. Als visualisierte Serie hätte ich die Geschichte nicht gucken können. Als ein guter Brutalitätsvergleich fällt mir Nevernight von Jay Kristoff ein. Insgesamt hat die Gewalt aber einfach zu der dystopischen High Fantasy Welt gepasst.

Chloe Gong hat eine einzigartige Welt geschaffen, die alles widerspiegelt, was in einer Gesellschaft schief laufen kann. Hunger, Krankheiten und Verzweiflung sind die vorrangigen Emotionen der Bürger. Die brutalen Spiele, bei denen sich Bürger für unendlichen Reichtum gegenseitig umbringen müssen, unterstreicht die Moral der Stadt ziemlich gut. Gongs bildlicher Schreibstil sorgt dafür, dass man sich die Welt mit all ihren Schrecken gut vorstellen kann.

Hier kommt Calla ins Spiel. Die ehemalige Prinzessin erschien mir zunächst sehr distanziert. Ich konnte nicht direkt eine Verbindung zu ihr aufbauen. Erst im Laufe der Geschichte lernt man sie besser kennen. Auch die anderen Protagonisten wie Anton oder August sind wie Calla morally grey wie es im Buche geschrieben steht. Sie werden von Wut und Rache getrieben, aber auch z. T. dem Verlange ihre Welt zu verbessern. Mir hat besonders die Beziehung zwischen Calla und Anton gefallen. Inmitten der Gewalt ist sie ein Lichtblitz und muss sich gleichzeitig gegen die gewaltvolle Ordnung behaupten. Leicht spicy Enemies to Lovers ist in meinen Augen eine passende Beschreibung.

Magie darf in der Geschichte natürlich auch nicht fehlen. Mir hat das Konzept gefallen, bisher habe ich über Magie in der Form noch nichts gelesen. Sie hat den Plot einiges an Spannung verleiht. Die Plottwists habe ich geliebt. Für mich sind sie unvorhersehbar und schockierend gewesen. Ich habe Chloe Gong alles zugetraut und mich hätte nichts wirklich überrascht. So soll es bei richtig guter Fantasy doch sein. Besonders das Ende hat mich emotional sehr mitgenommen (ein paar winzige Tränen sind geflossen) und ich kann es kaum abwarten, bis Band 2 ins Deutsche übersetzt wird. Callas Kampf für eine bessere Welt ist definitiv noch nicht vorbei.

Insgesamt eine klare Leseempfehlung von mir an alle die blutige, spannende High Fantasy voller Intrigen und mit einer besitzergreifenden Liebesgeschichte mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.10.2024

Magische Frauenpower in einer konfliktreichen Welt

Nightbirds, Band 1 - Der Kuss der Nachtigall
0

„Flieg vorsichtig, Liebes. Flieg wahrhaftig.“(S.245)

Die Autorin hat in meinen Augen eine beeindruckende Welt geschaffen. Mit ihrem Worten fängt sie die Magie ein und beschreiben sie bildhaft. Die Idee, ...

„Flieg vorsichtig, Liebes. Flieg wahrhaftig.“(S.245)

Die Autorin hat in meinen Augen eine beeindruckende Welt geschaffen. Mit ihrem Worten fängt sie die Magie ein und beschreiben sie bildhaft. Die Idee, Magie mit einem Kuss verschenken zu können, hat mich von Anfang an begeistert. Mir hat der komplexe und gleichzeitig dennoch übersichtliche Weltenaufbau gefallen. Besonders die Karte in den Buchklappen sorgt für Orientierung und sieht gleichzeitig wunderbar aus. Es gibt viel zu entdecken in der Welt von Eudea und der Stadt Simta. Dabei findet man nicht nur magische Wunder und tolle Figuren, sondern auch tiefreichende Konflikte.

Ein Augenmerk der Autorin liegt hierbei deutlich auf dem Zusammenhalt und der Gleichstellung von Frauen. Im Buch gibt es einige Parallelen zu historischen Hexenjagden und mich hat die gesellschaftliche Unterdrückung von Frauen aus der heutigen westlichen Perspektive ziemlich erschreckt. Verschiedene politische und religiöse Konflikte führen dazu, dass die Protagonistinnen und ihre Mitstreiter in der Geschichte es nicht leicht haben. Mir haben die Beziehungen unter den Frauen sehr gefallen. Ihr Mut einander zu schützen und zu helfen, ist berührend.

Die drei Frauen im Vordergrund sind Matilde, Sayer und Æsa. Sie sind alle extrem verschieden und bauen erst im Laufe der Geschichte eine Beziehung zueinander auf. Es fällt durch den Schreibstil leicht, sich in sie hineinzuversetzen. Ich mag alle auf ihre Art, wobei mir Sayer ganz besonders ans Herz gewachsen ist. Aus den Sichten der drei wird das Buch abwechselnd aus der dritten Perspektive erzählt. Dadurch erzeugt die Autorin Spannung und es wird nie langweilig beim Lesen. Insbesondere wenn man bedenkt, dass kurze Kapitel von verschiedenen anderen Figuren immer wieder mit eingestreut werden.

Die Spannungskurve spitzt sich in meinen Augen schnell zu und flacht bis zum Ende des Buches nicht mehr wirklich ab. Wer Action und Plottwists sucht, ist hier sicherlich nicht falsch. Ich habe einige Wende erahnen können, nichtsdestotrotz hat das mein Lesevergnügen nicht stark beeinflusst.
Auch kleine Liebesgeschichte gibt es am Rande (für mich 90% Fantasy 10% Romance). „Süß“ beschreibt sie am besten. Man spürt die Chemie durch die Seiten und freut sich auf die kurzen Passagen. Das Ende hat es in sich und verschafft einem nicht wirklich eine Verschnaufpause.

Abschließend mochte ich das Buch sehr, mir hat dennoch noch das gewisse etwas für die 5-Sterne gefehlt, aber das kann bei der Fortsetzung noch kommen. Ich werde die Reihe definitiv weiter lesen. Mich wundert nur, dass „Nighbirds“ bisher nicht höhere Wellen schlägt. Frauenrechte sind immerhin in der Welt immer noch brandaktuell und das Thema ist in dem Roman in einen wirklich schönen Rahmen gefasst worden, der einiges an Lesevergnügen bringt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.03.2024

Süchtig machend

Trial of the Sun Queen
0

Zunächst einmal hat mir die Gestaltung vom „Trial of the sun queen“ sehr gefallen. Die Karte war hilfreich und das Buch mit dem Farbschnitt und Cover einfach wunderschön.

Mich hat die Geschichte absolut ...

Zunächst einmal hat mir die Gestaltung vom „Trial of the sun queen“ sehr gefallen. Die Karte war hilfreich und das Buch mit dem Farbschnitt und Cover einfach wunderschön.

Mich hat die Geschichte absolut mitgerissen. Ich bin ein bisschen süchtig geworden… Die Story hat mich vom Gefühl manchmal ein wenig an Selection erinnert, nur an eine sehr viel brutaler Version. Der Plot ist zum Teil ein bisschen vorhersehbar gewesen, trotzdem habe ich die ganze Zeit mitgefiebert. An Spannung hat es für mich nicht gefehlt! Es gibt einige Parallelen zu anderen Reihen, aber das hat mich gar nicht gestört. Der Wettbewerb und alles drumherum waren in meinen Augen super umgesetzt. Besonders gefallen hat mir auch die kreative und innovative Welt. Ich hätte gerne noch mehr darüber gelernt und die anderen Reiche gesehen, aber es gibt ja noch drei weitere Bände in der Reihe. Hier hoffe ich auch, dass es noch magischer wird. Die Tropes sind für mich schon mal on point!

Die Nebencharaktere waren mir zum Teil sehr sympathisch. Mit am besten hat mir aber die Protagonisten Lor gefallen. Ihre Geschichte hat mich gefesselt und mitfühlen lassen. Sie ist trotz ihrer Vergangenheit eine unglaubliche Heldin. Lor versucht, in jedem das Beste zu sehen und ist dabei trotzdem nicht naiv. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Ich bin sehr sehr sehr gespannt auf ihre Entwicklung in den nächsten Bänden! Sie ist jetzt schon badass und ich kann es kaum erwarten zu erleben, wie sie sich weiter in der grausame Faewelt durchsetzt. Das Buch gehört auch definitiv in den NA-Bereich. Ich glaube, die Lovestory wird mich in den nächsten Bänden in Flammen stehen lassen. Ich habe einen klaren Favoriten!

„Trail of the sun queen“ hat alle meine Erwartungen erfüllt und ist für mich ein klares 5-Sterne-Buch! Der erste Band hat sich wie ein Anfang für eine ganz große Geschichte angefüllt. Ich glaube, uns erwarten noch einige Plottwists und epische Momente! Ich möchte am liebsten jetzt sofort weiterlesen. Eine Empfehlung an alle Fantasy-Fans, die gerne über skrupellose Fae und badass Heldinnen lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.08.2023

Toxische Beziehung á la Gossip Girl

Magnolia Parks
0

Ich denke, Magnolia Parks wird nicht jedem gefallen. Es ist speziell, toxisch und wimmelt von Charakteren, die voller Fehler sind.

Ich habe die Geschichte mit dem Gedanken an eine süße, etwas toxische ...

Ich denke, Magnolia Parks wird nicht jedem gefallen. Es ist speziell, toxisch und wimmelt von Charakteren, die voller Fehler sind.

Ich habe die Geschichte mit dem Gedanken an eine süße, etwas toxische Lovestory angefangen, die genauso gut in der Serie Gossip Girl hätte spielen können. Mit den Gossip Girl Vibes hatte ich auf jeden Fall recht, das süß würde ich aber zurücknehmen.

Die Geschichte wird aus BJs und Magnolias Perspektiven erzählt. Mir hat diese Aufteilung gut gefallen, denn man konnte so noch tiefer in die Gedanken und Charakterzüge der beiden eintauchen. Magnolien und BJ sind mir in vielen Szenen nicht unbedingt sympathisch gewesen, aber im Nachhinein würde ich sagen, dass das gar nicht nötig gewesen ist. Mir hat vielmehr der Einblick in die Persönlichkeiten und Psychen der beiden interessiert.
Zum Ausgleich zu diesen doch sehr schwierigen Persönlichkeiten sind meine absoluten Lieblingsfiguren die Großmutter von Magnolia Babuschka und ihre Schwester Bridget. Die zwei Charaktere haben jede Szene aufgelockert und waren einfach nur hinreißend komisch und sympathisch.

Die Lovestory würde ich am ehesten als tragisch und voller Gefühle beschreiben. Wie gebrochen und toxisch die Beziehung der Protagonisten wirklich ist, habe ich am Anfang noch gar nicht erahnen können. Erst nach und nach lernt man als Leser mehr über die Hintergründe und diese eingestreuten Rückblenden mochte ich sehr. Die Autorin hat dadurch Spannung aufgebaut und den ganzen Umfang des Dramas erst nach und nach ans Licht gebracht. Die Beziehung der beiden ist anders, komisch und auch toxisch. Eigentlich bin ich kein Fan von toxischen Beziehungen in Büchern, weil sie immer verharmlost werden. In Magnolia Parks zeigt die Autorin aber ganz deutlich die Probleme von toxischem Verhalten auf und verharmlost sie in keinem Fall. Die Triggerwahrnungen für das Buch halte ich auch für wichtig.
Ich habe die Chemie/Verbindung von Magnolia und BJ dennoch gespürt, obwohl ich sagen muss, dass sie zum Ende hin für mich immer weniger präsent wurde. Ich mag aber, dass der Fokus der Beziehung sehr stark auf der emotionalen Ebene liegt. Die Geschichte ist allgemein wenig spicy.

Dafür gibt es wirklich viel Drama. Ab und an hat mir der Sogeffekt etwas gefehlt. Viele Konversationen drehen sich wiederholt im Kreis und einige Dramen kamen mir unnötig vor. Dadurch entstehen im Buch leider einigen Längen. Nichtsdestotrotz hat mir der teils poetische und malerische Schreibstil der Autorin gefallen und das Lesen trotz Längen einfach und flüssig gemacht.

Fazit: Magnolia Parks hat mir trotz einiger Schwächen gefallen. Besonders die Tiefen Einblicke in die speziellen Charaktere mochte ich. Kein Buch für alle, aber wer ein nicht typisches NA-Buch über eine tiefgreifende und toxische Liebesgeschichte sucht, sollte sich die Geschichte mal anschauen! [3,5/5 Sterne]

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere