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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2019

Schwieriges Thema gut umgesetzt, mit einigen Schwachstellen.

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
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Dieses Buch wird ja unglaublich empor gehoben und als ein so wichtiges Buch dargestellt, was es auch daraus ist. Aber viele tun grade so, als würde dieses Buch das erste seiner Art sein. Dabei wird wohl ...

Dieses Buch wird ja unglaublich empor gehoben und als ein so wichtiges Buch dargestellt, was es auch daraus ist. Aber viele tun grade so, als würde dieses Buch das erste seiner Art sein. Dabei wird wohl vergessen, dass schon früher viele Bücher geschrieben wurden, die solche Probleme, wärend der Adolszenz, beschreiben. Ganz groß geschrieben werden da die Bücher von Brogotte Blobel, die sich mit Themen wie Magersucht, Ritzen etc beschäftigt hat. Das hier ist keine Kritik am Buch, sonder an die Leserschaft.
Das ist auch bisschen ein Grund weshalb es eine Weile dauerte, bis ich mich entschieden habe, dieses Buch zu lesen. Zum einen hat mich der ganze Hype um dieses Buch etwas abgeschreckt und zum anderen bin ich kein so großer Fan von Ava Reed.

Doch muss ich sagen, dass ich "Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" doch sehr gut finde!

Das Buch beginnt einige Wochen vor dem "Wimpernschlag" der alles verändern soll. Dadurch lernt man Leni vor ihrem Zusammenbruch kennen und kann die Veränderung die sie durchläuft besser sehen und nach spüren.
Allerdings habe ich nie das "normale und glückliche" Mädchen aus der Inhaltsangabe erkennen können, da sie direkt von Zweifeln und unerklärbaren Ängsten geplagt wird. Hier wäre der Kontrast sehr schön gewesen, hätte man diese Seite doch auch noch kennen lernen dürfen.
Dafür beginnt das Buch mit einer sehr eindrücklichen Szene, die sofort die Neugierde des Lesers weckt und zum weiter lesen animiert. Leni steht kurz vor der Kippe, ihre Gedanken drehen sich, sie spürt eine unerklärliche Panik und schafft es oft nicht sich selbst zu überwinden. Aber anstatt das ihr Lage sich verbessert, wird es für sie immer schlimmer. Da die Geschichte einige Wochen und Monate vor dem eigentlichen Ereignis beginnt, hatte ich schon sorge, dass es sich evtl ziehen und langatmig werden könnte, aber die Autorin hat hier eine gute Lösung geschaffen: Sie überspringt immer wieder einige Wochen oder fühlt diese sogar mit selbst geschriebenen und illustrierten Tagebucheinträgen. Dadurch verliert man nicht das Zeitgefühl und wird rasch auf den Wendepunkt hin geführt.
Ich finde, dass Lenis Gefühle, ihre aussichtslose Lage und die verwirrenden Eindrücke sehr gut heraus gearbeitet sind und man die Katastrophe auf die unsere Prota mit Vollgas hinsteuert nachempfinden kann. Das ist wirklich sehr gut umgesetzt.
Jetzt kommt allerdings ein sehr großes ABER:
Mit dem Schreibstil auf den ersten hmm.. 70 Seiten hatte ich unglaublich zu kämpfen!
Die Sätze sind kurz, abgehackt und passen nicht zusammen. Auch die Wortwahl und ihre Satzkonstelationen finde ich nicht gut, sonder holprig. Dadurch entstand kein leichtes und flüssiges Leseerlebnis, im Gegenteil: es wird gestört.
Das hat mich fast wahnsinnig gemacht, weil doch die Story so interessant ist und ich wissen wollte, wie es mit Leni weiter geht. Also habe ich die Zähnchen zusammen gebissen und mich durch gewurschelt. Zum Glück wird der Schreibstil besser, wenn auch nicht wunderbar fließend und fantastisch zu lesen. Aber doch so, dass es mir mehr Spaß gemacht hat, das buch zu lesen.


„Fehler zu machen ist normal und nur tragisch, wenn wir nichts aus ihnen lernen können.“ (Seite 203)

Leni als Prota ist sehr gut. Sie lässt uns wunderbar an ihren Gedanken teil haben, auch wenn diese oft verwirrend sind und nicht immer nachvollziehbar (aber das ist ja nur Logisch!). Manchmal hat mir mein Herz weh getan, wenn Leni sich so in sich selbst verkrochen hat und die Welt und sich nicht mehr verstanden hat. Da kann ich nur wiederholen, dass Ava Reed ihr Gefühlschaos wirklich ganz toll herausgearbeitet hat. Außerdem hat die Autorin den Krankheitsverlauf gut recherchiert und rübergebracht. Jede Form verläuft anders, aber doch gibt es Symptome die fast jede/r hat und dadurch wirkt das Buch sehr echt und überzeugt. Es war mir eigentlich schon durch den U4 Text klar, unter Welcher Krankheit Leni leidet und konnte mich so super auf die Entwicklung und die Symptome konzentrieren.
Ihre innere Zerrissenheit und Dunkelheit, die Antriebslosigkeit, die schiere Verzweiflung und Hilflosigkeit die die Menschen in diesem Buch fühlen, obwohl sie lächeln ist wirklich greifbar beschrieben. Dadurch konnte man sich gut in die einzelnen Menschen in diesem Buch einfühlen.
Ihren Aufenthalt in der Klinik finde ich gar nicht so schlecht schlecht beschrieben, aber als jemand der nicht ganz unwissend ist, doch etwas schwach und nicht ganz richtig. Aber wir haben hier ja auch keine medizinische Abhandlung vor uns. ;)

Genau so gut, war der beinahe hoffnungslose Weg der Arztbesuche die Leni und ihre Mutter hinter sich bringen mussten. Von Pubertät bis zu Überanstrengung und Stress wurden Leni als Diagnose hingeworfen, daran verzweifelt nicht nur unsere Prota sondern auch ihre Mutter.
Die mir allerdings nicht ganz so Sympathisch war. Ich kann ihre Sorge um die eigene Tochter zwar verstehen, aber ihre Ausrastet sind für mich viel zu übertrieben. Die kommen ohne Vorwarnung und sind etwas zu heftig.
Sehr gut finde ich die anderen Charakter wie ihren Das und ihre beste Freundin. Die eine verrückte, wilde Nudel und mir total ans Herz gewachsen ist.
Sie wiederum kann ich sehr gut verstehen, weshalb sie sauer und enttäuscht ist.

"Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen" ist aber nicht nur aus Lenis Sicht geschrieben, sondern auch aus der von Matti. Über den ich nicht viel erzählen möchte, da sein Krankheitsbild wirklich selten und überraschend war, dass ich euch da die Spannung nicht vorweg nehmen möchte.
Er ist ein sehr, sehr sympathischer Typ und ich mochte ihn von Anfang an gerne. Vor allem auch, dass er hier nicht die Heldenrolle einnimmt oder als DER perfekte Lover dargestellt wird, habe ich als sehr erfrischend empfunden.

Das Ende fand ich wie den Anfang eher schwach, die "Lösung" wurde relativ schnell serviert und wirkte etwas lieblos. Das heißt einfach, dass es mir zu schnell ging. Hier hätte ich mir mehr Zeit und Aufwendung gewünscht.



Da meine Lieblingsfarbe Grün ist, bin ich vom Cover sowie so schon begeistert, außerdem ist die Gestaltung ist sagenhaft schön, läd grade zu zum in die Hand und dann auch Kaufen nehmen ein. Das hat Alex Kopainski mal wieder ganz toll hinbekommen. Er ist einfach ein Gott. ;)
Lenis Tagebucheinträge gefallen mir auch sehr gut, sie geben dem Buch das gewisse Etwas.

Alles in allem bin ich froh, dass ich Ava Reeds neues Buch doch gelesen habe und werde es auch weiterempfehlen, ich glaube auch, dass es vielen Leuten helfen kann zu erkennen oder zu verstehen, oder auch einfach mitzufühlen, egal ob man selbst betroffen ist oder jemand aus dem Bekanntenkreis. Denn Ava Reed gibt einen unglaublich echten und intensiven Einblick in die Seele einer jungen Frau.

Ich gebe dem Buch 3 1/2 Sterne von 5, da ich leider mit dem Schreibstil und dem Ende so meine Differenzen hatte.
Der Geschichte selbst und der Herausarbeitung von Lenis Innerem aber gebe ich 4 1/2 Sterne von 5.
Und ich hoffe, dass viele dieses Buch lesen. Ich bin der festen Überzeugung, dass es hilft zu verstehen oder zu mindestens die Türe dort hin öffnet.

XOXO eure Leini

Veröffentlicht am 28.03.2019

Überraschend gut und sehr spannend!

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
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Der Einstieg in dieses Buch gelingt einen auserordentlich gut, da wir direkt in eine spannende Szene einsteigen, die den Leser sofort mit auf die Reise in Ophelias England nimmt. Dieses England hat sich ...

Der Einstieg in dieses Buch gelingt einen auserordentlich gut, da wir direkt in eine spannende Szene einsteigen, die den Leser sofort mit auf die Reise in Ophelias England nimmt. Dieses England hat sich stark verändert und nicht nur die Insel, sondern ganz Europa, ja im prinzip die ganze Welt. Ein einziger Mann hat sich zum König empor geschwungen und beinahe jegliche Technologie verbannt und die "Abkehr" trat in aller Leben.
Ophelias Familie, einzt hochangesehene Technologen, wurde durch die "Abkehr" entzweit und seit dem Lebt Ophelia bei ihren Vater und dessen neuer Frau. Als Kind war unsere Protagonistin eine begabte Technologin und hat sich in der Zukunft auch in diesem Bereich gesehen. Sie konnte sich nicht vorstellen ohne Inks zu leben, vor allem da sie an den Folgen der Genmanipulation ihrer Eltern leidet, daher ist es auch nicht wunderlich, dass sie eine große Wut auf den Erschaffer der "Abkehr" hat und ihn Tod sehen will.
Ihre Gefühlslage wird wunderbar beschrieben und ist durch viele Einblicke in die Vergangenheit und durch Gedankengänge sehr nachvollziehbar. Hinzu kommt, dass Ophelia ihre große Liebe an die "Abkehr" verloren hat. Sie ist teil einer Rebellengruppe die sich ReVers nennt und es sich zur Aufgabe gemacht hat, den König und sein System zu stürtzen. Etwas das man als Leser gut nachvollziehen kann. Denn wenn meine Rechte und meine Freiheiten urplötzlich beschnitten werden würden... Ich möchte mir das lieber nicht so genau vorstellen! Oder wenn man mir meinen Partner nehmen würde, wäre es als würde eine Welt zusammenbrechen.
Die Gefühle zwischen Ophelia und ihrem Nox sind wirklich greifbar herausgearbeitet und so gefühlvoll beschrieben, dass es mir fast das Herz gebrochen hat. Denn kurz vor Ophelias Aufbruch nach London, wo sie an der Auswahl teilnehmen wird, kommt es zu einer entscheidenden Begegnug, die mich hat stützen lassen und viele Fragen aufgewirbelt hat. Doch mehr verrate ich nicht. Ich will euch den "OMG" und "Was geht ab" Moment nicht stehelen. Aber glaubt mir, ich habe das so gar nicht erwartet! Solche Momente gibt es immer wieder im Buch, Überraschungen, unerwartete Momente. Das macht "Ophelia Scale" so spannend.
Das Ophelia für den Wettbewerb ausgewählt wird, wusste ich bereits durch den U4 Text und der Weg dort hin, war nicht sehr überraschend. Die Auswahl verläuft in etwa so wie in den meisten Bücher, die Kompetenzen und Talente der Teilnehmer werden getestet und geprüft.
Ophelia schafft es durch ihre herausragende Inteligenz und ihr überdurchschnittliches Aufnahmevermögen selbt die kniffligsten Hindernisse zu überlisten. Sehr gut finde ich, dass die Art wie Ophelia es schafft eine unüberwindbare Technologie auszutricksen, schon recht früh im Buch angesprochen wird und nicht erst dann, wenn eine Lösung für ein Problem gefragt ist.
Was ich allerdings etwas störend fand war, dass die eigentliche Prüfung mehr oder weniger übersprungen wurde. Es werden ab und zu Zeitsprünge von mehreren Wochen oder Stunden gemacht, über die dann rückblickend kurz Berichtet wird. Da hätte ich mir mehr Einblick in den Ablauf der Schriftlichen- oder der teoretischen Prüfung gewünscht. Allerdings wird so ein zügiges Tempo geschaffen, durch das man als Leser das Gefühl bekommt, sehr schnell weiter zu kommen.
Außerdem bleibt das Buch durchgehend spannend und hält den Leser in Atem, wir erfahren immer wieder neues, werden überrascht, unerwartete Wendungen werden eingeschlagen und die Geschichte verdichtet sich immer mehr, bis man gar nicht mehr so richtig weiß, auf welcher Seite man selbst nocht steht. Bin ich gegen die "Abkehr" oder bin ich doch ein sympatisant von König Leopold? Viele neue Sichtweisen eröffnen sich, die die klare Meinung, welche man am Anfang des Buches vielleicht noch hatte, über den Haufen wirft.
Ich bin durch die Seiten gerast und konnte einfach nicht mehr aufhören zu lesen, so aufregend und interessant hat Lena Kiefer diese Welt erschaffenund ihren Charaktern Leben eingehaucht.
Besonders überrascht hat mich ihr sehr guter Schreibstil. Sie schreibt ganz klar und übersichtlich, keine Schachtel- oder Bandwurmsätze, sehr flüssige Satzbildung und die Übergänge sowohl zwischen den einzelnen Handlungen, als auch zwischen den Sätzen waren sehr gut gestaltet.


Zwei weitere Sachen haben mir nicht ganz so gut gefallen.
Das eine ist die Art wie sich Ophelia und ihre Freunde in Maraisville verhalten und zum anderen Ophelias beginnende Beziehung zu Lucien.
Die Anwerter für den Geheimdienst sind alle noch recht jung, aber dennoch wurden sie ausgewählt um eine sehr anspruchvolle Postion zu übernehmen. Sie sollen den König beschützen! Dafür sollte man Diszipliniert sein und die Situation ernst nehmen. Die Kandidaten verhalten sich mir zu oft kindisch und benehmen sich eben nicht so, als würden sie die Situation ernst nehmen.
Die Schlagabtausche und Kabbelein untereinander sind wirklich sehr witzig und unterhaltsamm, passen aber nicht wirklich rein.
Und dann ist da noch Lucien. Ich finde ihn umwerfend, heiß, sympatisch und habe mich ziemlich schnell in ihn verguckt. Er hat einige sehr anziehen Eigenschaften mit denen er auch Ophelia umgarnt. Seine freche Art und die geheimnissvole Aura die ihn umgibt, machen ihn zu einem Objekt der Begierde und man kann gut verstehen weshalb Ophelia sich zu ihm hingezogen fühlt.
Doch dachte ich, dass sie unwiderruflich Nox liebt, zumindestens kam es mir beim lesen so vor. Die Bindung zwischen ihr und Nox erscheint einem sehr stark und besonders, weshalb es mich doch sehr gewundert hat, dass sie direkt mit Lucien ins Bett hüpft und dabei kaum einen gedanken an Nox verschwendet.
Mir ist absolut klar, dass die wenigsten "Highschool" Paar ihr Leben lang zusammenbleiben und man sich auch neu verlieben kann, aber die Art wie es hier vonstatten geht, war mir sehr fremd.

Doch das Buch konnte wegen seiner Spannung, dem tollen Inhalt und der total interessanten Idee absolut überzeugen. Die Umsetzung der Idee ist auf jeden Fall sehr gut gelungen.
Ein ganz ganz tolles Buch, welches sehr gut geschrieben ist. Lena Kiefer hat wirklich einen sehr angenehmen Schreibstil, der den Leser in die Geschichte mit einbindet und hinein zieht.

"Ophelia Scale" ist eine wirklich unterhaltsamme Dystopie mit Suchtfaktor.
Ich gebe dem Buch 5/5 Sternen.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Flop des Monats

Das kalte Reich des Silbers
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Dieses Buch ist für mich eine einzige Enttäuschung!
Ich habe "Das Kalte Reich des Silbers" heiß ersehnt und mich unglaublich darauf gefreut. Vor allem auch weil mir "Das Dunkle Herz des Waldes" ausgesprochen ...

Dieses Buch ist für mich eine einzige Enttäuschung!
Ich habe "Das Kalte Reich des Silbers" heiß ersehnt und mich unglaublich darauf gefreut. Vor allem auch weil mir "Das Dunkle Herz des Waldes" ausgesprochen gut gefallen hat.

Die ersten ca. 10 Seiten waren noch ziemlich gut und ich bin sehr gut in das Buch eingestiegen. Die Thematik mit der armen Familie die am Rande eines Dorfs um das überleben kämpft und der Vater der es nicht schafft Geld zu verdienen, erinnerte mich sehr an den Anfang von "Das Reich der Sieben Höfe-Dornen und Rosen" und da ich das Buch liebe, konnte ich Parallelen ziehen und in die Gefühle die ich damals beim lesen hatte eintauchen. Ich hatte viel Mitleid mit Mirjem, die unter der Gutherzigkeit ihres leidet und hungert. Die Szenen sind sehr gut dargestellt und der Schreibstil hat mir noch gefallen. Man bekommt einen Einblick in das Leben ihrer reichen Verwandten, die Mirjem und ihre Mutter nur all zu gern bei sich aufnehmen würden, doch da sie den Vater nicht im Stich lassen wollen, kehren sie nach den besuchen bei der Familie immer wieder nach Hause zurück.
Was ich voll verstehen kann, denn der Vater ist kein schlechter Mann, er ist schlicht und ergreifend zu lieb um seine Schulden einzutreiben. Allerdings lässt er lieber seine Familie hungern, als über seinen Schatten zu springen... Das finde ich etwas unverständlich! Niemals würde ich meiner Familie Leid zu fügen. Allerdings brauchte man ja einen Grund weshalb Mirjem beschließt, den Job ihres Vaters zu übernehmen.
Sehr schon herausgearbeitet ist die Herzlosigkeit und die Ignoranz der Dorfbewohner, die sich keinen Deut um ihre Schulden und was dieses verhalten für Auswirkungen haben könnte. Sie gehen sogar so weit, dem Vater von Mirjem ins Gesicht zu lügen. Das spiegelt den Geiz und das Ich-Bewusstsein wieder, das es seit jeher in unserer Gesellschaft gibt und der Leser wird Wachgerüttelt und dazu angehalten über dieses verhalten nachzudenken.
Nach einigen Seiten wechselt dann die Sicht und eine andere junge Frau berichtet von ihrem ebenso hartem Leben. Anfangs fiel es mir schwer, eine Verbindung zwischen den einzelnen Geschichten zu ziehen und ich war etwas verwundert über diesen Sichtwechsel. Doch nach ein paar Seiten stößt man auf die Erklärung.
Ich bin mir aber immer noch nicht sicher, ob es diese zweite Sicht wirklich benötigt hätte oder ob sie eher störend und verwirrend ist. Ich tendiere zu letzterem. Einfach weil es immer wieder meinen Lesefluss gestört hat und man die Geschichte von ___ auch anders in das Buch hätte verflechten können.
Schlimmer aber sind die Zeitsprünge die von Anfang an gemacht werden. Mal werden Monate manchmal sogar Jahre übersprungen und ich habe mich irgendwann so in den verschiedenen Szenen verstrickt gefühlt, bis ich nicht mehr so ganz wusste, welches Datum sozusagen heute und wie als unsere Prota nun ist und wie viel Zeit seit dem Anfang des Buches vergangen ist. Das war wirklich schlimm und nervig. Das Buch ist ja recht dickt und ein paar Seiten mehr wären nun auch nicht mehr schlimm gewesen, wenn man dafür die einzelnen Szenen mehr ausgeschmückt und ihnen Leben eingehaucht hätte. Das würde ungemein zur Verständlichkeit beitragen.
Auch sind viele Szenen sehr lieblos und irgendwie farblos gestaltet, so konnte ich die Sinneseindrücke gar nicht richtig aufnehmen und in ein Bild verwandeln. Sehr schade, ich habe beim Lesen gerne ein Bild vor Augen.
Das Buch geht um die Gefühlskälte der Menschen und das spiegelt sich sowohl im Schreibstil als auch in Mirjems Art wieder. Um den Menschen das Geld abzunehmen, das sie ihrer Familie schulden, muss sie eine Gewisse härte an den Tag legen um nicht Mitleidig zu werden. Aber sie hat so gar keine Gefühle, zumindest werden keine beschrieben. Dadurch wirkt die Protagonistin sehr stumpf und langweilig. Ich konnte mich daher gar nicht mit ihr anfreunden. Am Anfang war sie noch recht nett, ihre Art für ihre Familie einzustehen, war sehr stark und überzeugend, doch das änderte sich immer mehr.

Die Anlehnung zu Rumpelstilsken mochte ich sehr gern, denn das Märchen fand ich immer total witzig. Aber das ist auch schon alles, was ich an dem Buch gut finde.

Es ist langatmig, total eintönig und geschrieben wie ein schlechter Grundschulaufsatz. Der Satzbau ist total stümperhaft, die Wortwahl eintönig. Absolut lieblos geschrieben. Ich kann nicht verstehen was da passiert ist!? Ich hab die Krise bekommen beim lesen, denn der Text ließt sich so schwer, dass es irgendwann nur noch anstrengen war und ich mich wirklich durchkämpfen musste...
Das Ende kann man dann doch noch mal interessant finden, aber das rettet das Buch auch nicht mehr wirklich, nach 500 anstrengenden Seiten ist einfach die Luft raus.
Das Buch ist ein einziger Flop.
Inhalt, Charaktere, Schreibstil... alles ein einziger Flop...

Einzig das Cover kann überzeugen, denn es ist außerordentlich schon, absperrend und passt zur kalten, winterlichen Thematik. Aber das macht das Buch auch nicht besser!

Veröffentlicht am 28.03.2019

Spannede Dystopie. Nach schwachen Anfang nimmt das Buch Fahrt auf

Golden Darkness. Stadt aus Licht & Schatten
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Dieser Roman hat mir sehr gefallen.
Auch wenn mir der Einstig sehr schwer gefallen ist, da der Roman sehr seltsam anfing. Ich habe keinen Bezug zu dem Personen bekommen und erst mal gar nicht verstanden ...

Dieser Roman hat mir sehr gefallen.
Auch wenn mir der Einstig sehr schwer gefallen ist, da der Roman sehr seltsam anfing. Ich habe keinen Bezug zu dem Personen bekommen und erst mal gar nicht verstanden wer eigentlich wer ist und um was es geht. Man wird als Leser mitten in eine Szene geschleudert die gar nicht richtig erklärt wird, auch muss man erst mal damit Leben, dass einem Lucies Leben und ihre Welt nicht weiter erklärt wird, dadurch ist es sehr schwer die Zusammenhänge richtig zu verstehen und auch die vielen neuen Begrifflichkeit werden erst mal nicht erklärt. Zum einen hält das die Spannung oben zum anderen verwirrt es aber auch sehr und wirkt wie ein Stolperstein. Allerdings kommt die Autorin ein paar Kapitel später dann darauf zurück und erklärt uns die Situation und gibt durch Rückblenden auch einige Einblicke in Lucies Vergangenheit.
Es passiert am Anfang, das heißt im zweiten Kapitel, unheimlich viel, man wird beinahe mir zu vielen Eindrücken überhäuft und weiß eigentlich noch gar nicht so recht, was hier passiert und wo man ist.
Auch waren Lucis Gefühle am in der krassen Anfangszeit so gar nicht greifbar und ich habe keinen Einblick auf ihre Gedanken und eben auch keine auf ihre Gefühle bekommen, was es mir schwer gemacht hat, in die Rolle der Protagonistin zu schlüpfen und sie sympathisch zu finden. Generell fand ich sie als Hauptperson recht blass und ich konnte ihre Figur nie s richtig greifen oder bewerten. Wir erfahren recht viel über sie und doch hat es die Autorin nicht geschafft, sie überzeugend zu gestallten. Ich kann immer noch nicht sagen, ob ich sie mag oder nicht, vor allem weil sie sich oft widersprüchlich benimmt und oft sehr passiv reagiert hat. Von einer Prota erwarte ich einfach mehr! Vor allem als die Autorin meinte sie sei starken Charakteren aus Dickens Büchern nach empfunden, das konnte ich leider nicht so sehen. Ich have viel von Dickens gelesen, und liebe seine Geschichten, doch ich konnte keiner seiner Personen in Lucie wiederfinden.
Ethan und Carwyn hingegen mochte ich sehr gerne und konnte viel mit ihnen anfangen, insbesondere mit Darwin (obwohl er einen echt seltsamen Namen hat über den ich beim lesen immer wieder gestolpert bin. Wie spricht man CARWYN. aus? :D ) bin ich warm geworden. Ich mag seine freche, düstere Art gerne und fand ihn sehr aufregend. Auch oder vor allem die Entwicklung die er im Roman durchläuft war einfach toll und seine mysteriöse Art macht ihn sehr aufregende und er ging mir richtig ans Herz.

Zu beginn habe ich ein Fantasybuch mit Lovestory erwartet, wurde aber ziemlich schnell überrascht, denn "Golden Darkness" hält viel mehr für den Leser bereit.
Das Buch hat sowohl düstere als auch helle Fragmente, die die unterschiedlichen Städte und ihre Magie perfekt Wiederspiegeln und unterstrichen. Hell kann nicht ohne dunkel und auch nicht anders herum. So ist es mit den beiden Stadtteilen auch. Sie können nicht mit Raucher auch nicht ohne die jeweilige Magie der anderen.
Politische Machkämpfe, Unterdrückung, versteckte Revolutionen die die Elite in ihre Schranken weisen wird machen den Roman so vielfältig und unglaublich Facettenreich.
Die Geschichte ist nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr interessant geworden und nimmt dann zum Glück richtig an Fahrt auf und wird sogar richtig spannend.
Überzeugen konnte das Buch auch durch seinen Schlüssigkeit, dadurch kommt man als Leser nicht durcheinander und ist auch nicht zu verwirrt, obwohl ein paar Fragen noch offen geblieben sind. Allerdings hätte ich mir mehr Informationen zur Lichtmagie gewünscht, einfach weil ich diese so aufregend finde und sehr neugierig war, was genau dahinter steckt.
Der Schreibstil ist sehr packend und anschlicht gestaltet, weshalb ich mich gut in die Welt von Lucies New York hineinversetzten konnte. Sarah Rees Brennan schreibt sehr locker und angenehm, ohne verwirrende Schachtelsätze. Sie malt ihr Setting so geschickt und Wortgewand aus, das man als Leser grade zu in das Buch hinein gesogen wird und man "Golden Darkness" gar nicht mehr aus den Händen legen will.

Das Ende ist unglaublich Emotional und lässt auf mehr hoffen, obwohl das Buch so auch abgeschlossen sein könnte.

Veröffentlicht am 10.03.2019

Es ist wie Heim zu kommen

Die Gabel, die Hexe und der Wurm. Geschichten aus Alagaësia. Band 1: Eragon
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Dieses Buch ist keine klassische Weiterführung der Eragon-Reihe und lässt sich zeitlich nach der ganzen Geschichte um Eragon und seinen Drachen einordnen. Es ist schon lange her, dass ich die Reihe gelesen ...

Dieses Buch ist keine klassische Weiterführung der Eragon-Reihe und lässt sich zeitlich nach der ganzen Geschichte um Eragon und seinen Drachen einordnen. Es ist schon lange her, dass ich die Reihe gelesen habe, dadurch habe ich nicht mehr alle Ereignisse des Buches im Kopf parat und deshalb habe ich mich so unglaublich auf eine Fortsetzung gefreut. Ich war damals ein großer Fan der Geschichte, vor allem weil es auch eine der ersten Fantasy Reihen war die ich gelesen habe und auch den Film fand ich gar nicht so schlecht, wie allgemein behauptet wird.
Dann habe ich "Die Gabel, die Hexe und der Wurm" endlich erhalten, ausgepackt und natürlich angefangen zu lesen. hey, immerhin war das mal eine meiner Lieblingsreihen.

Ich fange mal mit der Aufmachung an:
Das Cover, naja nicht so schön.
Die Schriftgröße, gigantisch groß.
Das Papier, sehr dick.
Die Seitenränder sind unglaublich breit.
Insgesamt habe ich das Gefühl, dass hier mit allerlei Trick versucht wurde, den Umfang des Buchs zu vergrößern. Soll mich nicht stören, dadurch hat man ja das Gefühl, schnell voran zu kommen im Buch.

Als ich dann mit dem ersten Kapitel anfing, war ich relativ schnell ziemlich gelangweilt.
Es beginnt damit, dass Eragon in seinem "Büro" über Unmengen von Dokumenten, Bergen von Schriftrollen und Pergamenten sitz und eigentlich keine Zeit für sein Leben als Drachenreiter hat, denn er hat alle Hände voll damit zutun, den neuen Drachenhorst aufzubauen. Er sitz also auf seinem Stuhl, jammert in einem Fort wie anstrengend doch alles ist, er keine Zeit für Safari hat und trinkt dabei Unmengen an Brombeermet bis er beschwipst ist. So kenne und liebe ich Dragon nicht...
Der Einstieg in das Buch viel mir also recht schwer. Vor allem weil mir zu Beginn nicht ganz klar war, worum es eigentlich geht.
Das wird nach und nach besser.
Die Kapitel von und über die Kräuterhexe Angela fand ich mit die besten, denn sie mochte ich schon in der Hauptreihe besonders gerne. Auch wie die Kapitel geschrieben sind, war ganz toll. Angela Paolini kann wirklich toll schreiben.
Aber auch Christopher Paolini überzeugt wieder mit seinem atmosphärischen Schreibstil, der einen grade zu in die Geschichte zieht und dafür verantwortlich ist, dass ich weiter gelesen habe, nach dem der Anfang doch recht enttäuschend war. Schreiben kann der Mann nach wie vor und ich würde sooo gerne mehr von ihm lesen.

Die einzelnen Kapitel:

"Die Gabel"

Wie schon erwähnt, fiel mir hier der Einstieg schwer und ich wusste erst nicht um wen oder was es geht. Aber das wird im Laufe der Seiten besser, aber ich verrate hier natürlich nicht mehr. ;)
(Bleibt einfach dran, sollte es euch mit dem Anfang wie mir gehen.)

"Die Hexe"

Mein persönlicher Lieblingsteil des Buchs. Einfach Angela, wie sie Leibt und Lebt und wie wir sie kennen. Von mir aus hätte sie noch mehr Platz in diesem Band haben dürfen, da wird spannende Einblicke in ihr Leben und Tun bekommen. Einfach faszinierend. Von Angela Paolini würde ich sofort ein eigenes Buch lesen.

"Der Wurm"

Diese Kapitel waren interessant, aber viel zu lang gezogen. Hier bekommen wir Einsicht auf ein ganz besonderes Volk. Einen Einblick den ich eigentlich toll fand, da diese Wesen bisher immer recht negativ rüber kamen und doch war dieser Teil zu lang. Schade, dass hier so viel Aufmerksamkeit drauf gelegt wurde wo doch andere Punkte zu wenig bekommen haben.

Oben habe ich ja schon anklingen lassen, dass mir das Cover nicht gefällt. Leider muss ich gestehen, dass ich das Cover unterirdisch finde. Die Goldprägung finde ich sehr schön, aber die Farben, das Bild... Einfach nicht meins. Und im Laden ist dieses Buch auch kein Hingucker.
Ich habe ja schon gesagt, dass die Seiten sehr groß Bedruckt und die Seitenränder enorm sind. Ich finde den Preis von 18€ sehr stattlich...

Die Rückkehr nach Alagaësia war ein tolles Gefühl und ich wurde zum Teil wirklich nostalgisch (vermutlich werde ich die Hauptreihe bald rereaden) aber wirklich überzeugt hat mich "Die Gabel, die Hexe und der Wurm" leider nicht.
Damit will ich nicht sagen, dass mir das Buch nicht gefallen hat, aber im Vergleich und zu dem was ich erwartet habe, war es doch ein wenig enttäuschend. Die Reihe war einfach so ergreifend und berührend. Ich weiß noch wie Eragon von Oromis in die heilige Kunst des Drachenreitens und der zusammengehörigen Kräfte trainiert wurde... Hach war das schön. Oder als Eragon sein Schwert geschmieden hat. Das waren Zeiten.
Okay Okay, ich schwelge in Nostalgie :D Sooorry ;)

Nichts des to trotz werde ich den Folgeband lesen (es klingt ganz so, als würde da noch mehr Drachenmagie auf uns warten) ;)

"Die Gabel, die Hexe und der Wurm" bekommt von mir 3 1/2 von 5 Sternen. Und ich würde sagen, als Fan sollte man das Buch lesen. :)