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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2021

Ein duftender Hörgenuss

Das Haus der Düfte
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Als Mensch, der sehr empfindsam auf Gerüche reagiert, hat mich der Titel gleich angesprochen. Als ich dann gelesen habe, dass das Buch in Grasse spielt, wollte ich es sehr gerne hören, denn in meiner Jugend ...

Als Mensch, der sehr empfindsam auf Gerüche reagiert, hat mich der Titel gleich angesprochen. Als ich dann gelesen habe, dass das Buch in Grasse spielt, wollte ich es sehr gerne hören, denn in meiner Jugend haben wir uns während eines Schüleraustauschs Grasse angesehen und eine Parfümerie besucht. So ganz konnte ich das damals noch gar nicht begreifen, wie anspruchsvoll der Beruf Nase tatsächlich ist. Da ich aber selbst eine sehr empfindsame Nase habe, hätte mir dieser Beruf sicher auch viel Spaß gemacht.

Daher konnte ich mich auch gut in die Protagonistin Anouk einfühlen und wie es ihr mit Gerüchen ging, welche Gedanken und Emotionen sie mitunter bei ihr ausgelöst haben. Die Geschichte, die sich dann rund um Anouk bildet, ist gut erzählt. Ihre Geschichte wird gut und interessant erzählt. Außerdem erfährt man mehr über die Familie Girard, die über viele Jahre hinweg ein Parfümimperium aufgebaut hat.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Besser als jedes Biologiebuch

Mein verrückter Körper – Warum du Popel gefahrlos essen kannst
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Durch mein Studium weiß ich eigentlich recht viel über unseren Körper und wie er funktioniert. Dachte ich zumindest. In diesem urkomischen Buch gibt es jedoch so viele neue Dinge zu lernen, die einem an ...

Durch mein Studium weiß ich eigentlich recht viel über unseren Körper und wie er funktioniert. Dachte ich zumindest. In diesem urkomischen Buch gibt es jedoch so viele neue Dinge zu lernen, die einem an der Uni einfach niemand beibringt (oder beibringen mag?!). Dazu wird alles auf eine wirklich humorvolle und prägnante Art vermittelt, dass man am liebsten das ganze Buch in einem Rutsch lesen würde.
Viele der Themen hat man sich vielleicht schon einmal gefragt: z.B. darf man Popel essen oder wozu sind eigentlich all diese Haare gut? In diesem Buch findet man die Antwort auf genau diese Fragen.
Für mich als Biologielehrerin ist das ein wirklicher Schatz. Denn gerade diese kleinen Fragen und die Antworten dazu sind es meist, die bei den Schüler:innen am besten im Gedächtnis bleiben. Daher freue ich mich sehr, nun auch über diverse "Randthemen" des Körpers besser bescheid zu wissen und auch einen prima Buchtipp für Schüler:innen zu kennen, die gerade ihren Körper besser kennenlernen wollen.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Wenn die Kinder aus dem Haus sind, wird Weihnachten ganz anders. Oder doch nicht?

Das Geschenk
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Mein erster Roman von Alina Bronsky. Eigentlich hatte ich ein dickeres Buch erwartet. Aber so ist es ein Roman, der sich z.B. an den Weihnachtsfeiertagen wenn etwas Zeit ist, locker in einem Rusch lesen ...

Mein erster Roman von Alina Bronsky. Eigentlich hatte ich ein dickeres Buch erwartet. Aber so ist es ein Roman, der sich z.B. an den Weihnachtsfeiertagen wenn etwas Zeit ist, locker in einem Rusch lesen lässt.

Der Roman ist aus der Sicht von Peter geschrieben, der gemeinsam mit seiner Frau Kathrin eher unfreiwillig einen alten Freund besuchen geht. Eigentlich wollten sie gemütlich wegfahren, da sie nun ohne Kinder Weihnachten verbringen können, aber Kathrin hat aus Mitleid zugesagt, das Fest mit Klaus zu verbringen. Allerdings ist Klaus nach dem Tod seiner Frau offensichtlich gar nicht so unglücklich, wie gedacht, da er bereits eine neue Freundin gefunden hat. Nach und nach erfährt der Leser allerhand unvorhergesehenes zu den einzelnen Figuren, was teilweise befremdet, oft aber auch durch die sprachlichen Fertigkeiten von Bronsky mit viel schwarzem Humor für gute Unterhaltung sorgen.

Eine wirkliche Weihnachtsgeschichte ist der Roman zwar nicht, da sich alles auch gut zu einer anderen Jahreszeit abspielen könnte. Trotzdem zeigt Bronsky durch den Roman einerseits amüsierend, andererseits nachdenklich stimmend, verschiedene Klischees auf oder lässt uns über eigene Beziehungen und Freundschaften nachdenken. Ein gelungener, kurzer Roman, der sich auch gut als Geschenk - nicht nur aufgrund des Titels - eignet.

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Veröffentlicht am 26.12.2021

Unterhaltsam und schön, aber etwas Potenzial verschenkt

Jane Austen und die Kunst der Worte
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Einen Roman über Jane Austen zu schreiben, ist wahrlich eine große Herausforderung. Fans, die die Werke einer Autorin kennen und lieben, haben bestimmte Erwartungen daran, wie eine Autorin wohl gewesen ...

Einen Roman über Jane Austen zu schreiben, ist wahrlich eine große Herausforderung. Fans, die die Werke einer Autorin kennen und lieben, haben bestimmte Erwartungen daran, wie eine Autorin wohl gewesen sein mag. Da von Austen vieles nur aus Briefen bekannt ist und bspw. leider nur ein kleiner Teil ihrer Korrespondenz mit ihrer Schwester überdauert hat, liegen viele Teile ihres Lebens im Dunkeln. Schreibt man einen Roman über Austen, so gibt es entsprechend größere Spielräume, wie die Lücken gefüllt werden können. Dies nicht zu überstrapazieren, und Austen-Fans zu verprellen, andererseits aber die Lücken genug zu füllen, dass ein schön zu lesender Roman entsteht, ist wahrlich ein schmaler Grat.

Bell gelingt es in meinen Augen an vielen Stellen gut, ein Bild von Austen zu zeichnen, das der Realität nahe kommen kann: Eine junge Frau, die große Freude am Schreiben hat und mit Witz und Klugheit durchs Leben geht - auch wenn es nicht immer leicht war. Und so empfinde ich es auch als klugen Schachzug von Bell, die Entwicklung von Austens Figuren mit den Geschehnissen in Austens Leben in Verbindung zu bringen, indem sie Werke zitiert. Manchmal sind die Passagen aus den Originalwerken jedoch für meinen Geschmack leider etwas zu lang. Und oft verschwinden manche Werke im Roman auch spurlos - das ist etwas schade. Weniger gut gefallen hat mir auch die Erzählweise mit verschiedenen Rückblenden, die meines Erachtens nicht besonders gut zur Spannungssteigerung beitragen, sondern stattdessen leider sehr viel mehr verwirren durch zeitliche Sprünge. Dafür hätte ich mir an einigen Stellen gewünscht, dass mehr künstlerische Freiheit in Anspruch genommen worden wäre. Und zwar an Stellen, wo man (auch durch die lückenhafte Biografie) in der Luft hängt und sich entweder eine erdachte Handlung oder Erklärung wünscht oft zumindest eine nachvollziehbare emotionale Reaktion von Jane.

Nichtsdestotrotz ist es ein angenehm zu lesender Roman, der gut zu unterhalten weiß, wenn man nicht als riesen großer Austen-Fan ganz genaue Erwartungen hat. Mir hat die Hörversion sehr gut gefallen: angenehm gelesen und auch die verschiedenen Rollen wurden schon pointiert und individuell betont.

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Veröffentlicht am 19.12.2021

Schöne Einstimmung auf Weihnachten

Sing mit dem Rentier
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Das kleine Rentier träumt von einem wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum und möchte diesen suchen. Zuerst dachte ich, dass das Buch ein Liederbuch ist, bei dem mit dem Rentier Weihnachtslieder gesungen ...

Das kleine Rentier träumt von einem wunderschön geschmückten Weihnachtsbaum und möchte diesen suchen. Zuerst dachte ich, dass das Buch ein Liederbuch ist, bei dem mit dem Rentier Weihnachtslieder gesungen werden. Aber es ist eher ein Buch zum Mitmachen, was bei meiner Dreijährigen auch sehr gut ankommt.

Liebevoll gestaltete Seiten lassen uns das Rentier auf seiner Suche begleiten. Die Texte dazu sind in Reimform geschrieben, was meiner Meinung nach sehr gut zur Weihnachtsstimmung passt. Für die kleinen Leser:innen gibt es immer wieder etwas zu tun: Mund des Rentiers zuhalten, dass keine Spinne hineinkrabbeln kann, Schnee von Kopf pusten oder das Buch hochheben, damit das Rentiermädchen hüpfen kann. Und auch sonst lassen sich viele Details auf den Seiten entdecken, die auch beim erneuten Lesen Spaß machen.

Und zum Schluss wird natürlich unterm Baum gesungen. Das ist auch ein schöner Abschluss für das Lesen des Buches, finde ich.

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