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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2023

Ein Klassiker für kleine Bücherwürmer

Matilda
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Roald Dahl ist für mich der Inbegriff von besonderer, fantasiereicher, englischer Kinderliteratur. Mein erstes Buch von ihm war Charlie und die Schokoladenfabrik und auch in diesem Buch gefiel mir Dahls ...

Roald Dahl ist für mich der Inbegriff von besonderer, fantasiereicher, englischer Kinderliteratur. Mein erstes Buch von ihm war Charlie und die Schokoladenfabrik und auch in diesem Buch gefiel mir Dahls außerordentliche Gabe, die Dinge so zu schildern, wie Kinder sie oft wahrnehmen.

Das trifft meinem Eindruck nach auch sehr auf Matilda zu. Denn Matilda ist ein außergewöhnliches Mädchen, das absolut verrückt nach Büchern ist - ganz zum Unverständnis seiner Mitmenschen. Mit viel Humor weiß Dahl auch Matildas Geschichte zu erzählen. Es gibt Charaktere, deren Namen allein schon für Schmunzeln sorgen (Knüppelkuh) und viele Ideen, wie z.B. Matilda Rachepläne schmiedet, sind wirklich sehr lustig. Dabei ist es vermutlich in mancherlei Hinsicht etwas aus der Zeit gefallen, beinhaltet aber meiner Meinung nach trotzdem viel Realität und beschert daher auch heute noch jede Menge Lesevergnügen - sowohl für die kleinen Zuhörer:innen als auch für die Vorelesenden, denn für beide gibt es Dinge, über die es sich lohnt nachzudenken.

Matilda ist ein Buch, das etwas aus der Zeit gefallen zu sein scheint. Und doch ist es ein Buch, das aktueller nicht sein könnte. Denn es macht Mut. Mut, um für sich selbst und seine Ideale einzustehen.
Und zurecht werden Dahls Bücher immer wieder neu verfilmt oder als Bücher neu aufgelegt, denn sie sind echte Kinderbuchklassiker. Sie sind besonders: besonders erzählt, mit besonderer Botschaft (für Kinder und Erwachsene) und besonders komisch. Eine gelungene Mischung also und immer wieder lesenswert.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Wie Downton Abbey, nur noch realistischer (und in Brandenburg)

Schloss Liebenberg. Hinter dem hellen Schein.
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Hanna Caspians Bücher mag ich immer besonders gerne. Denn sie versteht es sehr gut, geschichtliche Hintergründe mit interessanten Geschichten zu verweben. In ihrer neuesten Reihe geht es vornehmlich um ...

Hanna Caspians Bücher mag ich immer besonders gerne. Denn sie versteht es sehr gut, geschichtliche Hintergründe mit interessanten Geschichten zu verweben. In ihrer neuesten Reihe geht es vornehmlich um die Dienstboten auf Schloss Liebenberg in Brandenburg, deren beschwerliches Leben im Kontrast zur skandalträchtigen Fürstenfamilie zur Kaiserzeit aufgezeigt wird.

Im Zentrum der Handlung steht u.a. das Hausmädchen Adelheid, die Tochter eines Tagelöhners, der Diener Viktor, der Adelheid ausgesprochen gut gefällt und das Hausmädchen Hedda Pietsch. Ähnlich wie bei Donwton Abbey erfährt man, was Dienstboten alles leisten mussten und wie beschwerlich das Leben für sie und ihre Familien war. Gleichzeitig waren sie auch unglaublich abhängig von ihren Dienstherren, ihre Stellung trotz nicht sonderlich guter Bezahlung nicht zu verlieren. Der Gegensatz von Fürsten und Dienstboten wird hier vergleichsweise ungeschönt und realistisch dargestellt und es gibt - anders als bei Downton Abbey - wenig persönlichen Bezug der Fürsten zu den Dienstboten. Das hat mir sehr gut gefallen, denn es zeigt gut die schwierigen Lebensbedingungen der Zeit. Tanja Fornaro als Sprecherin höre ich immer wieder sehr gerne zu. Sie liest die Geschichte lebendig und interessant, so dass gekonnt Spannung aufkommt.

Ein äußerst gelungenes Hörbuch, das glücklicherweise auch mit einer tollen Fortsetzung aufwarten kann. Für Fans von historischen Romanen und Donwton Abbey sicher ein hörenswertes Buch.

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Veröffentlicht am 27.11.2023

Sehr informativ und verständlich, um die Weltpolitik besser zu verstehen

Welt in Aufruhr
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Mein Geschichts- und Politikwissen weist leider die ein oder andere Lücke auf, weshalb ich selbst beim aktuellen politischen und wirtschaftlichen Geschehen auf der Welt nicht immer die Zusammenhänge ganz ...

Mein Geschichts- und Politikwissen weist leider die ein oder andere Lücke auf, weshalb ich selbst beim aktuellen politischen und wirtschaftlichen Geschehen auf der Welt nicht immer die Zusammenhänge ganz verstehe. Daher hat mich auch Herfried Münklers Titel "Welt in Aufruhr - Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert" sehr angesprochen.

Glücklicherweise konnte ich seinem Schreibstil bestens folgen. Natürlich lässt sich ein Fachbuch nicht immer einfach so "weglesen" wie ein Roman, aber mir gefiel Münklers Art zu erklären sehr gut. Es war nicht zu trocken oder abgehoben. Das liegt meines Erachtens hauptsächlich daran, dass es ihm außerordentlich gut gelingt, auch einem Laien wie mir, die Zusammenhänge und geschichtlichen, wie politischen Konzepte näherzubringen, ohne sich in Details oder allzu fachwissenschaftlichen Diskursen zu verlieren, bei denen ich dann nicht hätte folgen könnte.
So gelang es Münkler jedoch, die ein oder andere Wissenslücke bei mir zu schließen und ich verstehe nun bei Weitem besser, welche Konflikte sich momentan auf unserer Welt abspielen und welche (geschichtlichen und politischen) Hintergründe dahinterstecken.

Ein äußerst gelungenes Buch, das mich das aktuelle Weltgeschehen nun viel besser verstehen lässt. Für Geschichts- und Politikinteressierte sicher auch ein tolles Geschenk.

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Spannende Geschichte einer dystopisch-fantastischen Welt

Das Buch der gestohlenen Träume
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Das Cover von "Das Buch der gestohlenen Träume" hat mich gleich neugierig gemacht. Das macht heutzutage ja schon sehr viel aus. Den Klappentext fand ich darüber hinaus ebenfalls sehr interessant und schon ...

Das Cover von "Das Buch der gestohlenen Träume" hat mich gleich neugierig gemacht. Das macht heutzutage ja schon sehr viel aus. Den Klappentext fand ich darüber hinaus ebenfalls sehr interessant und schon hab ich mich gerne ins Hörvergnügen gestürzt.

Sehr ansprechend und spannend gelesen, taucht man sogleich in die etwas seltsame Welt von Krasnia ein: eine Welt, in der Bücher verboten sind. Und auch sonst ist in der diktatorischen Welt, in der Rachel und ihr Bruder Robert leben, alles sehr reglementiert, vor allem für Kinder. Der böse Präsident Charles Malstain hasst nämlich Kinder und stellt allerhand seltsam anmutende Regeln auf. Als die beiden Kinder allerdings auf ein geheimnisvolles Buch, das Buch der gestohlenen Träume, gestoßen werden, ändert sich plötzlich alles und sie versuchen mit aller Macht das Buch zu beschützen, obwohl sie nicht einmal wissen, wozu das Buch eigentlich gut sein soll.

Das Buch beinhaltet viele Überraschungen und ist wirklich spannend geschrieben. Darüber hinaus bietet es viel Potential zum Nachdenken und auch dafür, dass man als junge:r Leser:in zu schätzen weiß, wie frei wir in unserer Welt leben dürfen. Vom Schreibstil finde ich das Buch sehr passend für eine junge Leserschaft. Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass das Thema Tod im Buch immer wieder eine Rolle spielt.

Ein sehr spannendes Buch mit viel Potential zum Nachdenken über Themen wie Freiheit, Freundschaft aber auch die Möglichkeit, Bücher lesen zu dürfen.


Eines Tages bekommen die Geschwister ein geheimes magisches Buch geschenkt, das Buch der gestohlenen Träume. Sie müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, damit das Buch nicht in die falschen Hände fällt. Doch der grausame Charles Malstain ist Rachel und Robert bereits auf der Spur …

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Veröffentlicht am 26.11.2023

Ein Ernährungsratgeber mit guter Einführung, jedoch zum Großteil eher durchschnittlichen Rezepten

Mama, ich will Brokkoli!
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Kindern Gemüse näherzubringen kann mitunter ziemlich viele Nerven kosten. Da sind meine Kinder leider keine Ausnahme, im Gegenteil. Manche Gemüsesorten sind für sie zum Glück ok, vor allem Karotten und ...

Kindern Gemüse näherzubringen kann mitunter ziemlich viele Nerven kosten. Da sind meine Kinder leider keine Ausnahme, im Gegenteil. Manche Gemüsesorten sind für sie zum Glück ok, vor allem Karotten und Maise gehen fast immer. Bei so ziemlich jeder anderen Gemüsesorte hängt es aber stark vom aktuellen Tag ab oder wie gut das Gemüse versteckt wurde.

Daher habe ich mich auch sehr auf neue Ideen hierzu von Miss Brokkoli gefreut, die mit dem Titel "Mama, ich will Brokkoli" ja durchaus einen hohen Maßstab setzt. So viel vorweg: diesen Satz von meinen Kindern zu hören, wird wohl leider auch in Zukunft eher ein Wunschtraum meinerseits bleiben. Ein paar neue Ideen hat mir das Buch aber glücklicherweise trotzdem mitgeben können.

Das Buch beinhaltet einen ausführlichen Einleitungsteil, der wirklich gut erklärt, worauf es bei einer gesunden Ernährung ankommt. Hier merkt man, dass die Autorin vom Fach ist und das finde ich ausgesprochen positiv. Zudem wird auf die Fallstricke einer vegetarischen oder veganen Ernährung hinreichend eingegangen. Wichtig auch deshalb, da im Buch ausschließlich vegane und vegetarische Rezepte enthalten sind. Ansich finde ich das sehr gut, da ich mich selbst vegetarisch ernähre und bei uns zu Hause ausgesprochen wenig Fleischprodukte gegessen werden. Trotzdem fände ich es gut, wenn dies im Klappentext oder auch zentral auf der Titelseite zu sehen wäre, um eventuelle Enttäuschungen oder Ernüchterung auf dieser Seite zu vermeiden.
Manches in der Einleitung hätte man eventuell auch etwas straffen können, aber das ist sicher auch Geschmackssache und fällt meines Erachtens nicht sonderlich ins Gewicht. Gut fand ich hier auch Erklärungen zu den so genannten Supertastern, also Menschen, die Geschmack intensiver wahrnehmen als ihre Mitmenschen und dadurch von manchen Lebensmitteln regelrecht überfordert sein können. Die Tipps, wie mit entsprechenden Kindern umgegangen werden kann, fand ich sehr gelungen, da mir das selbst als Kind gut getan hätte. Darüber hinaus gibt die Autorin gute Tipps, wie man Kinder zum Kochen animieren kann und wie man insgesamt für eine positive Atmosphäre bei Tisch sorgen kann.

Die Rezepte fand ich zum Teil leider eher ernüchtern. Vieles davon war mir bereits bekannt. Oder es gab das selbe Rezept in verschiedenen Varianten, die aber fast identisch an anderer Stelle erneut zu finden waren. Enttäuscht war ich außerdem darüber, dass nur wenige Rezepte bei uns dazu geführt hatten, dass tatsächlich mehr Gemüse gegessen worden wäre. Meiner Erfahrung nach klappt das bei manchen Gemüsesorten sehr gut, wenn man sie versteckt (wie z.B. pürierten Blumenkohl in Bechamelsoße für z.B. Mac'n'Cheese), oder anders schneidet (geraspelte Zucchini in Käsespätzle), aber da waren leider nicht viel neue Ideen für mich dabei. Die besonders grünen Lebensmittel sind bei uns leider schon seit einiger Zeit verpönt und auch hier war es nicht sonderlich zielführend, einfach das grüne Gemüse zu mixen und es ins Gericht zu integrieren, das dann weiterhin vor grüner Farbe nur so strotzt.

Ein Kochbuch, das sicher Kochanfänger*innen mit kleinen Kindern gute Impulse liefern kann. Auch all diejenigen, die sich über gesunde Ernährung bei Kindern schlau machen möchten, ist das Buch zu empfehlen. Wer jedoch spannende, gesunde neue Rezeptideen sucht, wird hier eher weniger zum Zuge kommen.

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