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Veröffentlicht am 27.07.2024

Heilung für das innere Kind durch hilfreiche Übungen

Wenn das Kind in dir noch immer weint
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Spätestens seit Stefanie Stahls "Das Kind in dir muss Heimat finden", ist die Arbeit am inneren Kind in aller Munde. Doch wie kann man dem inneren Kind zur Heilung verhelfen? Dafür gibt es verschiedenste ...

Spätestens seit Stefanie Stahls "Das Kind in dir muss Heimat finden", ist die Arbeit am inneren Kind in aller Munde. Doch wie kann man dem inneren Kind zur Heilung verhelfen? Dafür gibt es verschiedenste Ansätze und hier habe ich noch ein paar hilfreiche Ideen und Übungen gefunden, die mir sehr geholfen haben.

Für das Hörbuch, hat Melanie Pignitter selbst den Text eingesprochen. Da ich sehr viele Hörbücher höre, ist mir das gleich aufgefallen. Allerdings ist es hier wirklich nicht zum Nachteil des Buches, dass die Autorin selbst den Text liest. Ehrlich gesagt ist das für den Text vielleicht sogar von Vorteil. Und bei einem Sachbuch sind meines Erachtens auch einige Spezialisierungen professioneller Sprecher*innen nicht ausschlaggebend. Für mich war die Stimme angenehm zu hören und auch motivierend.

Da es sich um ein Arbeitsbuch handelt, ist es von Vorteil, wenn man sich bereits mit der Arbeit am inneren Kind vertraut gemacht hat und einem die Konzepte hinter dieser Theorie vertraut sind. Die Autorin reißt den theoretischen Hintergrund nämlich eher an und geht nicht (bzw. kann in diesem Buch auch nicht) so in die Tiefe gehen, da der Fokus auf der Umsetzung und dem Arbeiten liegt. Einige der von ihr vorgestellten Übungen waren für mich jedenfalls sehr hilfreich und konnten mein Repertoire an dieser Stelle wirklich gut ergänzen. Allerdings wäre es an manchen Stellen vermutlich hilfreicher, das Printmedium vor sich zu haben, um die Übungen gut umsetzen zu können.

Ein gelungenes Arbeitsbuch, das für mich einige hilfreiche Übungen enthält, um die Arbeit an meinem inneren Kind weiter voranbringen zu können, um so mein "Erwachsenen-Ich" erwachsener reagieren lassen zu können. Das Hörbuch war für mich sehr motivierend, an manchen Stellen wäre es jedoch wohl etwas einfacher in der Umsetzung gewesen, wenn ich das Printmedium vor mir gehabt hätte.

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Veröffentlicht am 17.07.2024

Widerstand in den Niederlanden

Wir waren nur Mädchen
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Der zweite Weltkrieg tobte in vielen Ländern Europas sehr heftig. Aber was genau in den Niederlanden passiert ist, und wie vor allem der Widerstand dort agierte, war mir bisher unbekannt.

Buzzy Jackson ...

Der zweite Weltkrieg tobte in vielen Ländern Europas sehr heftig. Aber was genau in den Niederlanden passiert ist, und wie vor allem der Widerstand dort agierte, war mir bisher unbekannt.

Buzzy Jackson konnte mir diese Wissenslücke zum Glück schließen und auf sehr fesselnde Weise das Leben und Wirken von Johanna Schaft, genannt Hannie, näher bringen. Hannie ist zu Beginn des Romans als eher schüchterne Jura-Studentin gefühlt meilenweit vom Widerstand entfernt, beginnt aber durch die Willkür und Ungerechtigkeiten der Nazis rasch umzudenken. Als dann ihre beiden jüdischen Freundinnen Philine und Sonja in Gefahr sind, wird Hannie als Retterin in der Not recht schnell Teil des Widerstands, in dem sie immer gefährlichere Missionen unterstützt.

Als Ich-Erzählerin ist man sehr nah an Hannie dran, bekommt ihre Gefühle und Gedanken hautnah mit, was sicherlich dazu beiträgt, dass man sich so gut in die Situation einfühlen kann.

Aus heutiger Sicht fragt man sich bei der Lektüre des Öfteren, wie man sich wohl selbst verhalten hätte in einer ähnlichen damaligen Situation. Vor allem auch deshalb, weil der Widerstand auch viel Selbstjustiz betreibt und man sicher vieles aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann.

Das Hörbuch war für meinen Geschmack außergewöhnlich gut gelesen. Die Sprecherin Ann-Kathrin Hinz macht die verschiedenen Figuren bspw äußerst gut unterscheidbar und liest mir der passenden Ernsthaftigkeit (bzw am den passenden Stellen mit entsprechender Leichtigkeit), dass es wirklich gut passt.

Ein geschichtlich äußerst empfehlenswertes (Hör-) Buch, das ich jedem geschichtsinteressierten Bücherwurm nur empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 24.06.2024

Erfrischend kühle(nde) Leckerein

Hitzefrei
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Hitzefrei ist ein Wort, das man als Schüler:in nur allzu gern gehört und verwendet hat, sobald es so richtig mit dem heißen Sommer losging. Ohne (allzu) große Hitze in der Küche ist für schwülwarme Sommertage ...

Hitzefrei ist ein Wort, das man als Schüler:in nur allzu gern gehört und verwendet hat, sobald es so richtig mit dem heißen Sommer losging. Ohne (allzu) große Hitze in der Küche ist für schwülwarme Sommertage für mich sehr erstrebenswert: die Küche wird nicht unnötig heiß, was sich sonst in der gesamten Wohnung bemerkbar macht und die entstandenen Leckereien heizen nicht noch zusätzlich den Körper von innen auf.

Für solche Fälle ist das Kochbuch von Agnes Prus absolut empfehlenswert. Allein schon beim Durchblättern macht es einfach nur Spaß, die Bilder anzusehen und sich von den vielen ansprechenden Rezepten inspirieren zu lassen. Es gibt dabei Rezepte, bei denen die Küche ganz kalt bleiben darf. Dazu zählen vor allem jede Menge bunte und absolut leckere Salate, die auch mit ganz neuen Zutatenkombinationen überraschen. Absolut gelungen ist auch die Leichtigkeit, die die Rezepte schon beim bloßen Ansehen vermuten lassen. In der Realität sind die meisten dann aber sogar noch leckerer geworden als wir das gedacht hatten. Angenehm ist auch, dass die zahlreichen vegetarischen (und zum Teil veganen) Gerichte wirklich angenehm sättigen ohne einem schwer im Magen zu liegen oder einen völlig zu erhitzen. Natürlich dürfen auch Gerichte vom Grill dürfen nicht fehlen. Hier wird zwar mit viel Hitze gearbeitet, aber gemeinsam zu grillen macht immer Spaß und die Hitze bleibt wenigstens draußen.

Ein tolles Sommerbuch für die Küche und zum Schmökern. Sicherlich eignet es sich auch bestens als Gastgeschenk zu einer Sommerparty oder einem Geburtstag

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Veröffentlicht am 21.06.2024

Geniale innovative Idee, Kindern Geschichte näherzubringen

Kidstory
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Da ich selbst in meiner Schulzeit keine Leuchte in Geschichte war, und mich oft sehr schwer getan habe, mich in andere Zeiten hineinzuversetzen, fand ich das Konzept von "Kidstory" gleich sehr interessant ...

Da ich selbst in meiner Schulzeit keine Leuchte in Geschichte war, und mich oft sehr schwer getan habe, mich in andere Zeiten hineinzuversetzen, fand ich das Konzept von "Kidstory" gleich sehr interessant und ansprechend.

Meiner Tochter hat es auch gleich sehr zugesagt, auch wenn sie es immer noch kaum glauben kann, dass die erste Geschichte von einem Kind ohne Namen handelt. Ich muss zugeben, dass das auch für mich als Erwachsene ein ungewöhnlicher Gedanke ist, aber für die dargestellte Zeit sehr zutreffend. Alles was in den Geschichten erzählt wird, finde ich sehr eindrücklich und von wissenschaftlichen Gesichtspunkten (sofern ich mich damit auskenne), sehr treffend und passend. Darüber hinaus sind die Porträts sehr punktuell und dadurch gut für zwischendurch als Lektüre geeignet. Man bekommt viele Denkanstöße bzw kann auch an den unterschiedlichsten Punkten ins Gespräch mit dem Kind kommen, was ich hier sehr schön finde. Dazu ist die Kindersicht in den Kapiteln sehr gut nachvollziehbar für die Kinder und hilft sehr beim Einfühlen in die jeweiligen Zeiten

Ein absolut empfehlenswertes, kindgerechtes Buch, das man wirklich jedem sehr ans Herz legen möchte.

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Veröffentlicht am 27.05.2024

Ein Buch wie kein anderes

Yellowface
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Schon seit der Erscheinung sorgt "Yellowface" für viel Aufmerksamkeit. Das ist sicherlich auch dem auffälligen Cover zu verdanken, das unbedingt neugierig macht. "Babel", womit die Autorin bekannt wurde, ...

Schon seit der Erscheinung sorgt "Yellowface" für viel Aufmerksamkeit. Das ist sicherlich auch dem auffälligen Cover zu verdanken, das unbedingt neugierig macht. "Babel", womit die Autorin bekannt wurde, habe ich bisher nicht gelesen, werde das aber bestimmt noch nachholen, denn Kuang hat mich mit ihrem Buch wirklich gekriegt.

June Hayward ist eine erfolglose Autorin, die ihrer erfolgreichen Freundin Athena jeden Bucherfolg zutiefst neidet. Als sich beide wieder einmal treffen, geschieht das Undenkbare: Athena erstickt an einem Pfannkuchen. Und June verlässt die Szene etwas schockiert, aber um das neueste Manuskript Athenas reicher. Im folgenden schreibt sie das Manuskript um und veröffentlicht es als ihr eigenes. Und dieses mal landet auch sie einen Bestseller. Allerdings nun unter ihren beiden Vornamen: Juniper Song.

Gekonnt und treffsicher kritisiert Kuang so ziemlich alles, was mit der Buchbranche in Verbringung steht: das Verlagswesen, Social Media, Buchbegeisterte... Und sie stellt die Frage: wer darf was veröffentlichen? Darf eine weiße Autorin über die chinesische Beteiligung am ersten Weltkrieg schreiben? Wem gehören Idee und Worte?
Interessant finde ich dabei auch, dass June dabei keine sympathische Protagonistin ist, auch wenn man viel über sie erfährt, da sie als Ich-Erzählerin agiert. Da ihre Taten und Gedanken jedoch ziemlich fragwürdig und wenig sympathisch daherkommen, findet man keinen ganz so guten Draht zu ihr. Spannend ist, dass es Kuang trotzdem sehr gut schafft, einen während der Lektüre bei Laune zu halten und man immer weiter lesen möchte.

Ein zurecht gefeierter Roman, der absolut zu meinen bisherigen Lesehighlights zählt! Wer das Schreiben, Bücher, die Verlagswelt, Social Media und ethnische Zugehörigkeit als Themen interessant findet und gerne kritisch darüber nachdenkt, für den ist "Yellowface" genau das richtige Buch.

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