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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2022

Gutes Thriller-Debüt

Der Herzgräber
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Er reißt ihnen das Herz heraus. Er vergräbt es im Wald. Dann pflanzt er Blumen.
Eine junge Frau findet nach dem Suizid ihrer Mutter in deren Nachlass unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers. ...

Er reißt ihnen das Herz heraus. Er vergräbt es im Wald. Dann pflanzt er Blumen.
Eine junge Frau findet nach dem Suizid ihrer Mutter in deren Nachlass unzählige Briefe eines verurteilten Serienkillers. Der erste Thriller der preisgekrönten englischen Autorin Jen Williams, die zuvor im Fantasy-Bereich unterwegs war. Und diese Schreibweise findet man auch unter anderem in diesem Thriller, der manchmal etwas mystisch wirkte.

Heather Evans Mutter ist gestorben und als sie den Nachlass durch sieht, macht sie eine erstaunliche Entdeckung: Jede Menge Briefe in einer Dose. Ein Briefwechsel zwischen ihrer Mutter und eines verurteilten Serienkillers, der behauptet unschuldig zu sein. Seit 20 Jahren verbüßt er nun schon seine Strafe in einem Hochsicherheitsgefängnis, denn er soll zahlreiche junge Frauen auf bestialische Weise getötet haben. Plötzlich taucht die Leiche einer jungen Frau auf, drapiert wie die Opfer von Michael Reave. Sitzt er wohl tatsächlich unschuldig hinter Gitter? Heather und Detective Ben Parker entschließen sich zu einem gefährlichen Schritt. Heather soll mit Michael Reave persönlich sprechen, ihm die Fragen stellen, die nur er beantworten kann. Doch die Wahrheit wird für Heather zu einem Wettlauf um ihr Leben…..

Die Spannung ist direkt mit dem Einstieg in den Plot vorhanden. Auf zwei Zeitebenen wird die Story rund um Michael Reave erzählt, die der Leser sowohl aus Vorkommnissen aus der Vergangenheit und den jetzigen Ermittlungen um den aktuellen Leichenfund erhält. Man rätselt mit Heather mit, was es sich mit den Briefen an einen Mörder auf sich hat und warum ihre Mutter Selbstmord begangen hatte.
Die Erzählweise ist flüssig, leicht lesbar und wirkt sehr düster und beklemmend. Die Protagonisten sind authentisch und nahbar dargestellt, so dass ich Heathers Bedrohung förmlich spüren konnte.
Zu Ermittler Ben Parker konnte ich allerdings keine Sympathie entwickeln, ich mochte seine Ermittlungsmethode nicht seine Offenheit über die Schweigepflicht nahm er wohl auch nicht so ernst.

Die Autorin ließ die beiden Handlungsstränge nach und nach zusammenführen und so wurde man am Ende mit einer unvorhersehbaren Wendung überrascht.

Mein Fazit: Ein tolles Thriller-Debut der Autorin, von der ich sicherlich noch Einiges lesen werde. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 02.02.2022

Sorgt für ein Gedankenkarussell

Perfect Day
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Mein erstes Buch der Autorin, auf das ich sehr gespannt war, denn die Meinungen zu Ihrem Schreibstil gehen doch in sehr unterschiedliche Richtungen. Das Cover mit dem Titel und des verwischten Kreideherzens ...

Mein erstes Buch der Autorin, auf das ich sehr gespannt war, denn die Meinungen zu Ihrem Schreibstil gehen doch in sehr unterschiedliche Richtungen. Das Cover mit dem Titel und des verwischten Kreideherzens sprachen mich allerdings sehr an. In dieser Geschichte geht es um Ann, die beweisen will, dass ihr Vater zu Unrecht als Serienmörder im Gefängnis sitzt. Walter Lesniak ist ein international renommierter Philosophieprofessor und Wissenschaftler der menschlichen Entwicklung und soll seit vierzehn Jahren Mädchen im Alter zwischen sechs und zehn Jahren entführt und ermordet haben. Der Fall geht durch die Presse, doch Ann glaubt, dass ihr geliebter und fürsorglicher Vater zu Unrecht der Taten beschuldigt wird. Sie glaubt an seine Unschuld und begibt sich auf die Suche nach Beweisen auch wenn für Ann somit eine Reise in die dunkelsten Räume der menschlichen Seele beginnt….
Der Thriller beginnt vielversprechend mit der überraschenden Festnahme von Ann’s Vater. Voller Emotionen teilt der Leser die Gefühle und Verzweiflung der Tochter und den vielen Fragezeichen um ihren Vater. Der Presseartikel um die Verhaftung des mutmaßlichen Serienkillers informiert anschließend den Leser und so ist man direkt im Plot und kann zusammen mit Ann sich auf die Beweissuche begeben.
Ann ist hier die Hauptprotagonistin und aus der Ich-Perspektive erleben wir mit ihr das Auf- und Ab bei ihrer Wahrheitssuche und den vielen Fragezeichen um ihren Vater. Sie wird sehr charakterstark dargestellt und manchmal fand ich sie auch etwas anstrengend in ihrem Denken und Handeln. Man erfährt viel über ihre Kindheit und ihre Gefühle, dennoch blieben so immer kleine Zweifel in mir, wer diese junge Frau wirklich ist. So zogen sich die Verwirrungen um die Person sowie der Story geschickt durch das ganze Buch, denn die Kapitel „Wir“ aus der Sicht des Mörders sowie die Gesprächsprotokolle mit dem Täter, die auch zu weiteren Fragezeichen führten, trugen hierzu bei.
Den Mittelteil empfand ich etwas langatmig und ich hatte die Befürchtung den Faden verloren zu haben. Allerdings wurde ich dann mit der Aufklärung im letzten Drittel nochmals in den Bann gezogen und so freut ich mich über die Auflösung und dem nachvollziehbaren Ende.
Romy Hausmann’s Schreibstil ist flüssig, bildlich und sehr abwechslungsreich. Unterschiedliche Kapitel der Erzählperspektiven, Verhörprotokolle oder auch Tagebucheinträge lockern den Lesefluss und sorgen für so manches Gedankenkarussell.
Mein Fazit:
„Perfect Day“ ist ein spannender Thriller, der in den Leser auf eine Reise in die verstörende Welt menschlicher Gefühle mitnimmt. Von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.01.2022

Guter Plot

NATRIUM CHLORID
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Bei diesem Band handelt es sich mittlerweile um den neunten Fall für Carl Morck und sein Sonderdezernat Q und sie haben es wieder mal nicht mit einer leichten Ermittlung zu tung.

Ich kenne keines der ...

Bei diesem Band handelt es sich mittlerweile um den neunten Fall für Carl Morck und sein Sonderdezernat Q und sie haben es wieder mal nicht mit einer leichten Ermittlung zu tung.

Ich kenne keines der Vorgängerbücher konnte mich aber trotzdem gut in die Story einlesen. Hin und wieder hatte ich aber das Gefühl, dass mir Vorgängerwissen fehlte, insbesondere im Bezug von Assad und der früheren Fälle. Carl Morck und sein Team müssen einem Serienmörder auf die Spur kommen, der offenbar schon über drei Jahrzenten tötet und dem zahlreiche bisher ungelöste Fälle zugeordnet werden können. Er wählt die Opfer und den Todeszeitpunkt mit Bedacht und unglaublicher Präzision. Hinrichtungen werden als Unfälle oder Suizide getarnt. Doch die Ermittler entdecken plötzlich Übereinstimmungen an den Tatorten… Salz! Es werden kleine Häufchen Salz gefunden…. aber was macht das für Sinn? Und während die Corona-Maßnahmen die Ermittlungsarbeiten des Sonderdezernats Q zusätzlich erschweren, bewegt sich ein alter Fall wie eine Giftschlange auf Carl zu….. und er rückt plötzlich selbst ins Visier der Ermittlungen….

Der Autor hat einen in seinem Thriller sehr viel Vorkommnisse, Ereignisse und Fakten eingebracht, so benötigte ich höchste Konzentration das Komplexe alles miteinander verstehen zu können. Trotz alledem fesselte mich die Story und verfolgte gespannt das Geheimnis um die Salzhügel bei jedem Tatort.
Auch das aktuelle Pandemiegeschehen kommt in diesem Fall nicht zu kurz und so wird auch auf das Ausfallen von Kollegen aufgrund der Homeoffice-Vorschriften oder Quarantänesituationen sowie das Tragen der Masken eingegangen. Warum sollte es verheimlicht werden, wenn es das Thema ist, was uns aktuell beschäftigt und bei Ermittlungen sicher noch erschwert. Es machte den Plot noch realistischer. Auch wenn ich die Protagonisten bisher noch nicht kennenlernen durfte, fand ich die Ausarbeitung wirklich sehr gut und zu jedem Charakter konnte ich Sympathie aufbringen.
Da das Buch mit einem fiesen Cliffhanger endet, scheint wohl der Folgeband schon in den Startlöchern zu stehen und lässt die Frage offen, wie es um Carl Morck wohl weitergehen wird.

Mein Fazit: Ein Psychothriller, der die aktuelle Pandemie mit einbindet und mit Spannung und auch etwas Humor unterhaltsame Lesestunden garantiert. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.12.2021

Die Lawine des Grauens

Das Chalet
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Der Handlungsort dieses Thrillers ist ein Luxus-Chalet in den französischen Alpen. Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Social-Media-Start-ups haben sich hier eingemietet, um über das Übernahmeangebot eines ...

Der Handlungsort dieses Thrillers ist ein Luxus-Chalet in den französischen Alpen. Die Mitarbeiter eines erfolgreichen Social-Media-Start-ups haben sich hier eingemietet, um über das Übernahmeangebot eines großen Unternehmens zu diskutieren und man merkt gleich zu Beginn die deutlich angespannte Stimmung, denn einige der Teammitglieder haben viel zu verlieren, andere viel zu gewinnen. Doch als ein Lawinenabgang die Chaletgäste überrascht beginnt das Grauen, denn ein Mitglied nach dem anderen verschwindet etwa mysteriös oder wird ermordet aufgefunden. Doch sofort wird klar, dass der Mörder unter den Gästen sein muss, denn das Luxus-Chalet ist nach der Lawine von der Außenwelt abgeschnitten…..



Ich kenne bisher keines der Bücher von Ruth Ware, die Grundidee aber bereits schon in einigen Werken vorhanden ist. Ruth Ware erzählt jedoch ihre Weise dieses Abschottens von der Außenwelt und den Mörder in den eigenen Reihen zu finden anders mit eher ruhigen Elementen und langsam steigender Spannungskurve.

Ich hatte etwas gebraucht bis ich in die Story kam und verfolgte zu Beginn gespannt die Erzählungen aus den abwechselnden Perspektiven von Liz und Erin. Liz gehört zu den Teammitgliedern des Startups und Erin ist die „Direktorin“ des Chalets und kümmert sich um das Wohlbefinden der Gäste. Schauort und Charakteren sind ausführlich beschrieben und bildlich gut dargestellt, auch die Charakterbeschreibungen der einzelnen Protagonisten sind ausreichend beschrieben, sodass man zum Jeweiligen mehr oder weniger Sympathien aufbauen kann.

Ab der Hälfte des Buches nimmt die Story deutlich an Fahrt auf und die fesselnde Momente nehmen deutlich zu. Bereits recht früh erhält man Klarheit über den Täter, doch die Autorin schafft es die Spannung bis zum Ende recht hoch zu halten.



Mein Fazit:

Ein langsam beginnender Thriller mit deutlicher Spannungssteigerung, der mich rückblickend doch ganz gut unterhalten hat. Die Idee dahinter nichts Neues, allerdings anders umgesetzt und das recht gut… von mir deshalb 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.12.2021

Warmherzige Geschichte

Ziemlich sicher Liebe
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Ein liebevoll gestaltetes Cover mit einem gedeckten Tisch eines Cafe's lässt auf einen warmherzigen Roman schließen. Der Titel und auch die kleinen Details wie die Anker und das Kaffeegedeck auf dem Tisch ...

Ein liebevoll gestaltetes Cover mit einem gedeckten Tisch eines Cafe's lässt auf einen warmherzigen Roman schließen. Der Titel und auch die kleinen Details wie die Anker und das Kaffeegedeck auf dem Tisch sind sehr stimmig auf die Geschichte abgestimmt und nach dem Beenden des Buches, kann man den Titel erst richtig deuten.



Es geht um die Konditorin Mila, die in München durch einen Brand ihre Existenz verloren hat und nach Hamburg in eine Villa zieht, die ihrem Vater gehört. Das Haus ist ziemlich heruntergekommen und muss dringend renoviert werden. Er hat diese eigentlich bereits verkauft, doch er könnte vom Vertrag zurücktreten und bietet Mila an, es ihr zu überschreiben, wenn sie die verfallene Gründerzeitvilla innerhalb von 28 Tagen renoviert. Der griesgrämige Mieter Henning ist dabei keine echte Hilfe, wirbelt aber Milas Gefühlswelt ordentlich durcheinander. Auch er scheint seine eigenen Gründe zu haben, in diesem Haus bleiben zu wollen, weshalb er ihr einen verrückten Deal vorschlägt. Was verbirgt er vor ihr? Und kann Mila vielleicht doch glücklich werden in dieser fremden Stadt, die ihr Herz im Sturm erobert?



Die Autorin hat mit den Hauptfiguren Mila und Henning zwei unterschiedliche Charaktere erschaffen, die man sehr schnell ins Herz geschlossen hat. Dies liegt wohl an der Schreibweise, denn die Story wird aus den wechselnden Perspektiven der Beiden erzählt. Doch nicht nur diese Beiden, auch mit den Nebencharakteren wie Hennings Bruder Tix sowie Milas Kollegin Luna hat Katie Jay Adams sympathische Figuren in den Plot auch mit ihrer eigenen "kleinen" Geschichte schlüssig einfließen lassen.

Mila hat Einiges hinter sich und muss ihren Neustart innerhalb 28 Tagen bewerkstelligen, dies gelingt ihr mit Hilfe von Henning, der ihr nach anfänglicher Abneigung doch ziemlich intensiv ins Herz schleicht. Doch jemand möchte den Neuanfang verhindern und auch Geheimnisse von Henning bringen Milas Gefühlswelt durcheinander.



Dieser Roman mit seinen 368 Seiten und seinem lockeren Schreibstil ist authentisch und lebensgetreu, warmherzig und unglaublich abwechslungsreich. Die unterschiedlichen Charaktere, der Handlungsort und der fesselnde Plot sorgen für ein stimmiges Lesevergnügen.



Mein Fazit:

Eine Story die unterhaltend und liebenswert ist und den Leser mit einem warmherzigen und wohlwollenden Gefühl zurücklässt. 4 Sterne.

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