Berührend und unvorhersehbar !!
Die tausend Teile meines HerzensColleen Hoover ist eine der wenigen Autoren von der ich wirklich alle Werke, die sie bisher im Deutschen veröffentlicht hat, kenne. Daher verfolge ich auch immer ihre Aktivitäten. Nachdem ich wusste, dass ...
Colleen Hoover ist eine der wenigen Autoren von der ich wirklich alle Werke, die sie bisher im Deutschen veröffentlicht hat, kenne. Daher verfolge ich auch immer ihre Aktivitäten. Nachdem ich wusste, dass „Die tausend Teile meines Herzens“ erscheint, war sofort sicher, dass ich es lesen wollen würde. Das Besondere an den Werken der Autorin ist ihre Fähigkeit auf die Gefühle der Menschen einzugehen und genau darauf auch den Schwerpunkt ihrer Geschichten zu legen. Auch in „Die tausend Teile meines Herzens“ stehen die zwischenmenschlichen Beziehungen und deren Folgen daraus im Mittelpunkt des Werks. Wir begleiten die junge Merit durch ihr Leben, welches genau wie ihr Charakter alles andere als gewöhnlich ist. Mir kam sie ziemlich einsam vor. Sie hat eine große Familie und dennoch hat man den Eindruck, dass sie mehr um sich herum leben, als die Tage gemeinsam miteinander zu verbringen. Merit hat eine Zwillingsschwester, jedoch haben die beiden seit einiger Zeit kein gutes Verhältnis mehr zueinander. Auch Freunde sind leider nicht zu erkennen. Merit empfindet sich selbst als seltsam, zugegeben sind einige ihrer Eigenschaften ungewöhnlich. Ich hatte oftmals den Eindruck, dass sie vor allem darunter leidet, dass der Zusammenhalt kaum noch vorhanden ist. Der Druck, der sich für sie dabei aufbaut, scheint sie zu zerreißen und macht sie total unsicher. Im Gegensatz zu ihren Mitmenschen spricht sie viele Dinge laut aus, wodurch sie regelmäßig aneckt. Die Charaktere und ihre Gestaltung haben mich hier sehr angesprochen, besonders den kleinen Moby habe ich absolut in mein Herz geschlossen. Aber auch die andere Charaktere wirken authentisch, da sie keineswegs fehlerfrei sind.
Aufbau, Struktur & Stil:
Die Handlung in „Die tausend Teile meines Herzens“ wird dem Leser aus Sicht der Protagonistin Merit, in der Ich-Perspektive, geschildert. Ich bin sehr froh darüber, dass Colleen Hoover sich für diese Sichtweise entschieden hat, da ich mich so von Beginn an wirklich gut in Merit hineinversetzen konnte. „Die tausend Teile meines Herzens“ lebt von den authentischen Gefühlen, die die Autorin unglaublich gelungen und sensibel widerspiegelt. Hier steht jedoch nicht die Liebesgeschichte im Mittelpunkt, sondern viel mehr die Zerrissenheit der Protagonistin. Schnell war ich von den Ereignissen wie gefangen und wollte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte nimmt schnell Tempo auf, welches innerhalb der Handlung noch gesteigert wird. Gut gefallen hat mir auch, dass man sich auf Anhieb mitten im Geschehen befindet und man nach und nach erst die Hintergründe zu den einzelnen Charakteren und deren Beziehung zueinander erfährt.
Fazit:
„Die tausend Teile meines Herzens“ ist für mich kein typischer Roman von Hoover. Das heißt aber nicht, dass ich es euch nicht empfehlen mag. Es ist eine Geschichte, die sehr viel Tiefgang hat und auf Emotionen wahnsinnig intensiv eingeht. Mir hat das Buch wirklich sehr gefallen.