Vieles halb und nichts ganz
Mord auf ProvenzalischDas Autorenduo Serena Kent schafft mit „Mord auf provenzalisch“ die Fortsetzung zum ersten Band „Tod in Saint Merlot“.
Penny, die in die Provence ausgewandert ist, wird auf einer Vernissage Zeugin eines ...
Das Autorenduo Serena Kent schafft mit „Mord auf provenzalisch“ die Fortsetzung zum ersten Band „Tod in Saint Merlot“.
Penny, die in die Provence ausgewandert ist, wird auf einer Vernissage Zeugin eines Zusammenbruchs von einem der Künstler. Als Penny vom späteren Tod von diesem erfährt, stürzt sie sich in ihre privaten Ermittlungen und befragt die Dorfbewohner, um dem Täter auf die Schliche zu kommen. Dabei gibt es immer wieder Abstecher in die nähere Umgebung: Städte, Landschaften und Kulinarik spielen eine wichtige Rolle!
Die Ermittlungen spielten bei dem ganzen Drumherum leider eine eher untergeordnete Rolle und auch wenn ich einen Cosy Crime erwartet habe, ging es mir doch anfangs viel zu gemächlich zu. Das erste Drittel des Buches erschien mir wie eine Einleitung. Dann nahm die Geschichte ein bisschen Tempo auf und auf den letzten Seiten ging alles plötzlich so schnell, dass ich einige Stellen zweimal lesen musste. Trotzdem sind viele Fragen offen geblieben und auch die Logik der Handlung hat sich mir am Ende nicht erschlossen.
Einige Handlungsstränge waren meiner Meinung nach auch überflüssig. Sie halfen weder bei der Täterfindung noch brachten sie die sonstige Geschichte voran. Gewünscht hätte ich mir mehr Szenen oder Infos zu den Ermittlungen der örtlichen Polizei, sodass die beiden voneinander profitieren oder vielleicht ein Wettkampf um die Auflösung entsteht.
Die Charaktere wirkten auf mich eher flach. Viele Personen sind mir bis zum Ende hin ein Rätsel geblieben und ich konnte mit ihnen nicht so viel anfangen. Selbst mit Penny bin ich nicht wirklich warm geworden, obwohl sie mir von den Charakteren am Besten gefiel.
Das Buch ließ sich vom Schreibstil recht flüssig lesen und wer die Handlung nicht so sehr hinterfragt und sich mit schönen Städte-, Landschafts- und Essensbeschreibungen (teils auf französisch) in die Provence träumen möchte, liegt mit diesem Buch wahrscheinlich nicht so falsch.
Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen. Die Charaktere sind mir am Ende genauso fremd wie am Anfang und das sehr unterschiedliche Erzähltempo trägt leider nicht zur Verständlichkeit der Handlung bei. Die Lücken in der Endauflösung sind für mich der größte Störfaktor und ließen mich unzufrieden zurück.