Sehr melancholische und zum Ende hin düstere Stimmung
Dinge, die vom Himmel fallenSachen gibt es, die gibt es gar nicht. Einen Eisbrocken etwa, der mitten im Sommer vom Himmel stürzt und der achtjährigen Saara auf tragische Weise die Mutter nimmt. Wenig später widerfährt auch Saaras ...
Sachen gibt es, die gibt es gar nicht. Einen Eisbrocken etwa, der mitten im Sommer vom Himmel stürzt und der achtjährigen Saara auf tragische Weise die Mutter nimmt. Wenig später widerfährt auch Saaras Tante Unwahrscheinliches, als sie zum zweiten Mal im Lotto gewinnt - und vor Schreck in einen dreiwöchigen Dornröschenschlaf fällt.
Was passiert, wenn von einem Moment auf den anderen nichts mehr ist, wie es war? (Auszug Klappentext)
Schreibstil:
Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, der Einstieg ins Buch dauerte mir aber etwas zu lang, weil die Geschichte anfangs sehr einfach und unaufgeregt erzählt wird. Das Buch ist in verschiedenen Abschnitten unterteilt, die insgesamt drei verschiedene Erzählstile haben. So kommt etwas Abwechslung beim Lesen auf.
Charaktere:
Die achtjährige Saraa ist die Hauptprotagonistin. Der Leser erlebt mit ihr die wenigen Höhen und zahlreichen Tiefen ihres Kinderlebens. Sie erschien mir als sehr realistisch gezeichnet, ihre Emotionen waren nachvollziehbar. Ihre Sicht auf die Dinge kamen mir für ihr Alter nicht mehr kindisch, sondern schon eher erwachsen vor.
Beim Vater und der Tante konnte ich nicht alle Gedanken und Handlungen nachvollziehen, daher blieben sie mir leider fremd.
Meine Meinung:
Das Cover und der Klappentext, die auf mich den Eindruck hinterließen, dass es sich um eine leichte Geschichte handelt, trügt. In diesem Buch geht es viel um Zufälle, Schicksal und den Sinn dahinter. Immer wieder werden in die Story Märchen oder märchenhafte Begebenheiten eingebunden und der Leser kommt nicht drum herum, die Protagonisten dann auch mit diesen Märchengestalten zu vergleichen.
Leider fühlte ich mich nach der Hälfte des Buches immer noch nicht in Saraas Welt "angekommen", da ich den Eindruck hatte, dass dem Leser hier einfach nur eine Erzählung nahegebracht wird, ohne diesen direkt mit einbinden zu wollen. Das finde ich schade.
Erst ab dem zweiten Drittel konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da die Ereignisse sich überschlugen. Dennoch ärgerte mich auch hier, dass es einen sehr großen Zeitsprung zwischen den Erzählungen gab und ich über einige neue Tatsachen nicht aufgeklärt war und beim Lesen zusehends im Nebel tappte.
Auch das Ende ist mir leider zu dürftig ausgefallen. Es wurde nicht mehr viel gesagt, man wird auch hier im Dunkeln zurückgelassen mit einem unangenehmen Beigeschmack, der auch noch nach dem Beenden des Buches nachhallt.
Was anfangs noch leicht und unbeschwert wirkt, verwandelt sich bis zum Ende hin in einen Albtraum. Man merkt, wie die melancholische, düstere Stimmung überhand nimmt und einen runterzieht.
Insgesamt war dieses Buch leider nichts für mich. Vielleicht hatte ich einfach andere Erwartungen und konnte mich somit nur bedingt auf das Geschehen einlassen. „Dinge, die vom Himmel fallen“ übermittelt eine Stimmung, in die ich mich nicht begeben wollte.
Wer sich aber darauf einlässt und nicht mit falschen Erwartungen herangeht, kann vielleicht auch den Charme und die Weisheit des Büchleins für sich entdecken. Ich vergebe zwei von fünf Sternen.
Dieses Buch bekam ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar vom Mare-Verlag im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks zur Verfügung gestellt, was meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.