Unglaublich magisch und außergewöhnlich
CaravalScarlett Dragna fürchtet sich vor ihrem Vater, dem grausamen Governor der Insel Trisda. Sie träumt davon, ihrem Dasein zu entfliehen und Caraval zu besuchen, wo ein verzaubertes Spiel stattfindet. Doch ...
Scarlett Dragna fürchtet sich vor ihrem Vater, dem grausamen Governor der Insel Trisda. Sie träumt davon, ihrem Dasein zu entfliehen und Caraval zu besuchen, wo ein verzaubertes Spiel stattfindet. Doch ihr Wunsch erscheint unerreichbar – bis Scarlett von ihrer Schwester Donatella und dem geheimnisvollen Julian entführt wird, die ihr den Eintritt zu Caraval ermöglichen. Aber ist Caraval wirklich das, was Scarlett sich erhofft hat? Realität und Zauber lassen sich zunehmend nicht mehr voneinander entscheiden... (Auszug Klappentext)
Schreibstil: Der Schreibstil ist so flüssig und die Story so spannend, dass man einfach immer weiter lesen muss. Dazu trägt auch die bildgewaltige Sprache bei, die gut zu der magischen Atmosphäre passt, ohne kitschig zu wirken.
Charaktere: Scarlett war mir von Beginn an sympathisch und ihre Vorsicht konnte ich unter den gegebenen Umständen verstehen. Donatella war mir dagegen sehr unsympathisch, was sich aber später noch etwas änderte.
Was ich von Julian halten soll, wusste ich von vornherein nicht. Er ist wirklich eine sehr undurchsichtige Person.
Die Nebenfiguren wie Scarletts Vater, der Governor, aber auch Aiko und Dante fand ich, jede auf ihre eigene Art, super interessant und überzeugend.
Gern hätte ich auch von den anderen Spielern noch mehr erfahren.
Meine Meinung:
Besonders gut gefiel mir an diesem Buch die Stimmung. Diese war immer sehr magisch, aber auch etwas düster und sehr geheimnisumwoben. Und was hier ganz klar hervorgehoben werden muss, ist, dass der Spannungsbogen in der gesamten Buchlänge nie abriss.
Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass „Caraval“ so außergewöhnlich ist, dass ich noch nichts ähnliches gelesen habe. Das war schon alles sehr fantastisch und ich konnte die böse Magie beinahe selbst spüren.
Im Laufe des Buches musste ich mir als Leser auch mehrmals die Frage stellen, was Scarlett wirklich erlebt und was davon nur Illusionen sind. So wird auch der Leser nicht selten in die Irre geführt und zieht falsche Schlüsse. Ich persönlich war sehr froh, dass ich bei diesem Spiel nur Zuschauer war...
Das Ende kam meiner Meinung nach etwas zu abrupt - es wurden auf nur wenigen Seiten wirklich viele Geheimnisse gelüftet, sodass man kaum zum Aufatmen kam, was ich etwas bedauerte. Teilweise wirkte es durch das Tempo auch etwas verwirrend oder manchmal sogar schon leicht hanebüchen auf mich. Dieses war auch durch viele Aufklärungen nicht mehr ganz so magisch, aber immer noch gut.
Da auch noch Fragen offen blieben und neue gestellt wurden, stellte ich bei der Recherche fest, dass „Caraval“ kein Einzelband, so wie ich während des Lesens annahm, ist. Die Autorin Stephanie Garber plant einen Folgeband, der 2018 erscheinen soll.
Insgesamt gefiel mir diese Buch wirklich gut. Es wirkte eine ungemeine Sogkraft auf mich aus. Nach einer Nacht darüber schlafen musste ich aber leider meine Euphorie etwas drosseln und von den fünf möglichen Sternen einen halben abziehen, weil das letzte Viertel mich nicht komplett überzeugen konnte und ich auch gern noch mehr von der Spielewelt Caraval erfahren hätte.
Dennoch war ich alles in allem so begeistert, dass ich unbedingt eine Leseempfehlung aussprechen muss - ich hatte eine sehr schöne Zeit mit diesem Buch!
„Caraval“ bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen.
Dieses Buch bekam ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks vom Piper-Verlag zur Verfügung gestellt, was meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.