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Veröffentlicht am 11.04.2017

Unglaublich magisch und außergewöhnlich

Caraval
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Scarlett Dragna fürchtet sich vor ihrem Vater, dem grausamen Governor der Insel Trisda. Sie träumt davon, ihrem Dasein zu entfliehen und Caraval zu besuchen, wo ein verzaubertes Spiel stattfindet. Doch ...

Scarlett Dragna fürchtet sich vor ihrem Vater, dem grausamen Governor der Insel Trisda. Sie träumt davon, ihrem Dasein zu entfliehen und Caraval zu besuchen, wo ein verzaubertes Spiel stattfindet. Doch ihr Wunsch erscheint unerreichbar – bis Scarlett von ihrer Schwester Donatella und dem geheimnisvollen Julian entführt wird, die ihr den Eintritt zu Caraval ermöglichen. Aber ist Caraval wirklich das, was Scarlett sich erhofft hat? Realität und Zauber lassen sich zunehmend nicht mehr voneinander entscheiden... (Auszug Klappentext)

Schreibstil: Der Schreibstil ist so flüssig und die Story so spannend, dass man einfach immer weiter lesen muss. Dazu trägt auch die bildgewaltige Sprache bei, die gut zu der magischen Atmosphäre passt, ohne kitschig zu wirken.

Charaktere: Scarlett war mir von Beginn an sympathisch und ihre Vorsicht konnte ich unter den gegebenen Umständen verstehen. Donatella war mir dagegen sehr unsympathisch, was sich aber später noch etwas änderte.
Was ich von Julian halten soll, wusste ich von vornherein nicht. Er ist wirklich eine sehr undurchsichtige Person.

Die Nebenfiguren wie Scarletts Vater, der Governor, aber auch Aiko und Dante fand ich, jede auf ihre eigene Art, super interessant und überzeugend.

Gern hätte ich auch von den anderen Spielern noch mehr erfahren.


Meine Meinung:

Besonders gut gefiel mir an diesem Buch die Stimmung. Diese war immer sehr magisch, aber auch etwas düster und sehr geheimnisumwoben. Und was hier ganz klar hervorgehoben werden muss, ist, dass der Spannungsbogen in der gesamten Buchlänge nie abriss.

Ich hatte beim Lesen oft das Gefühl, dass „Caraval“ so außergewöhnlich ist, dass ich noch nichts ähnliches gelesen habe. Das war schon alles sehr fantastisch und ich konnte die böse Magie beinahe selbst spüren.

Im Laufe des Buches musste ich mir als Leser auch mehrmals die Frage stellen, was Scarlett wirklich erlebt und was davon nur Illusionen sind. So wird auch der Leser nicht selten in die Irre geführt und zieht falsche Schlüsse. Ich persönlich war sehr froh, dass ich bei diesem Spiel nur Zuschauer war...

Das Ende kam meiner Meinung nach etwas zu abrupt - es wurden auf nur wenigen Seiten wirklich viele Geheimnisse gelüftet, sodass man kaum zum Aufatmen kam, was ich etwas bedauerte. Teilweise wirkte es durch das Tempo auch etwas verwirrend oder manchmal sogar schon leicht hanebüchen auf mich. Dieses war auch durch viele Aufklärungen nicht mehr ganz so magisch, aber immer noch gut.

Da auch noch Fragen offen blieben und neue gestellt wurden, stellte ich bei der Recherche fest, dass „Caraval“ kein Einzelband, so wie ich während des Lesens annahm, ist. Die Autorin Stephanie Garber plant einen Folgeband, der 2018 erscheinen soll.

Insgesamt gefiel mir diese Buch wirklich gut. Es wirkte eine ungemeine Sogkraft auf mich aus. Nach einer Nacht darüber schlafen musste ich aber leider meine Euphorie etwas drosseln und von den fünf möglichen Sternen einen halben abziehen, weil das letzte Viertel mich nicht komplett überzeugen konnte und ich auch gern noch mehr von der Spielewelt Caraval erfahren hätte.

Dennoch war ich alles in allem so begeistert, dass ich unbedingt eine Leseempfehlung aussprechen muss - ich hatte eine sehr schöne Zeit mit diesem Buch!
„Caraval“ bekommt von mir 4,5 von 5 Sternen.

Dieses Buch bekam ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks vom Piper-Verlag zur Verfügung gestellt, was meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Ein stilles, nachdenkliches machendes Buch

Jolas Briefe
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Tandi Reese wagt mit ihren Kindern einen Neuanfang. Die junge Mutter, die eine schwierige Vergangenheit hat, möchte endlich wieder auf die Beine kommen. Doch es ist gar nicht so einfach, alte Gewohnheiten ...

Tandi Reese wagt mit ihren Kindern einen Neuanfang. Die junge Mutter, die eine schwierige Vergangenheit hat, möchte endlich wieder auf die Beine kommen. Doch es ist gar nicht so einfach, alte Gewohnheiten abzulegen. Während sie das uralte Haus ihrer verstorbenen Nachbarin Jola entrümpelt, stößt Tandi auf geheimnisvolle Kästchen voller Gebetsbriefe, die sie in ihren Bann ziehen. Sie nehmen sie mit in eine längst vergessene Welt, die auf seltsame Weise mit ihrer eigenen verbunden zu sein scheint, und werden zum Auslöser umwälzender Veränderungen … (Auszug Klappentext)

Schreibstil: Der Schreibstil ist gut, ich hatte keine Probleme der Geschichte zu folgen. Zwischendurch gibt es die besagten Briefe von Jola, die in kursiver Schrift gedruckt sind. Was mir negativ auffiel, ist, dass die Schrift doch sehr klein ist und gedrungen wirkt. Man hätte die Geschichte durchaus auch auf 150 Seiten mehr drucken können. Das wäre in jedem Fall angenehmer zu lesen.

Charaktere: Tandi ist eine sehr schnell zu beeindruckende Frau – meistens im Negativen, wenn sie sich immer wieder den gleichen Typ Mann sucht, der sie doch nur wieder unglücklich macht und sie ausnutzt. Sie hat eine schwierige Vergangenheit, über die sie nicht so richtig hinwegkommt. Manchmal hätte ich sie für ihre Gedanken und Handlungen schütteln können, um sie mal wieder auf den richtigen weg zu führen. Gerade, wenn sie es nicht schafft ihre Mutterrolle vernünftig zu übernehmen. Sie war für mich somit insgesamt nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Im Laufe des Buches ändert sich das zum Glück zum Positiveren.


Meine Meinung:

Mein erster Eindruck war, dass man dieses Buch nicht eben zwischendurch lesen kann, sondern sich Zeit nehmen muss um alles Geschriebene gut aufzunehmen.

Jolas Briefe fand ich immer sehr spannend, wenn sie auch anfangs, als Jola noch jung war, nicht immer verständlich für mich waren. Die Familienkonstellationen die sie in den Briefen beschreibt, haben mich etwas verwirrt. Nach und nach erfährt man mehr über Jolas Persönlichkeit und ihr Leben, ich hätte mir aber noch viel mehr dieser Briefe gewünscht, weil diese für mich das Kernstück des Buches sein sollten und auch waren.

Tandis Leben fand ich zwar auch recht unterhaltsam, gerade wenn es ab der Hälfte etwas ereignisreicher wird. Aber manchmal hatte ich den Eindruck, dass es sich etwas zieht, weil auch jede kleinste Handlung beschrieben wurde.

Was mich etwas gestört hat war, dass die Autorin einige der Charaktere so beschreibt, dass sie der Leser gleich nicht leiden kann und schon weiß, wer die „Bösen“ sind. Ich denke, dass hätte man etwas subtiler lösen können. Ich hätte mir da jedenfalls gern eine eigene Meinung gebildet, ohne direkt darauf gestoßen zu werden.

Für mich war es ein Buch zum Wohlfühlen, weil Tandi auch die guten Seiten des Lebens - Hoffnung und liebe, hilfsbereite Menschen kennenlernt. Wobei sie meines Erachtens manchmal etwas viel Glück (oder göttlichen Beistand?) hat.
In der ersten Hälfte läuft die Spannung noch etwas subtiler ab, sie besticht mit ihrer stillen und unaufgeregten Art. Danach wurde die Geschichte mehr und schneller vorangetrieben, was ich persönlich begrüßte.

Das Ende war schlüssig und gefiel mir gut. Jedoch hätte ich gern noch ein paar mehr Sachen aufgeklärt gehabt bzw. erfahren, wie z.B. mehr Erläuterungen über Tandis Vergangenheit, mehr Dialoge mit ihren Kindern und mehr von Jolas Briefen.

Insgesamt gefiel mir „Jolas Briefe“ nicht schlecht - auch wenn es eher mit viel Glaube und verhaltener Spannung aufwartet und mir deshalb etwas zu langatmig war. Es klingt eher im Stillen nach und man macht sich auch Gedanken über sein eigenes Leben - darüber was wirklich wichtig ist, und dass es sich lohnt mal hinter die Fassade zu schauen.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Dieses Buch bekam ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks zur Verfügung gestellt, was meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Super leckere regionale Rezepte und tolle Bilder

Superfoods einfach & regional
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Aufmachung und Gestaltung:
Die Gestaltung des Buches gefiel mir sehr gut. Es handelt sich um ein vegetarisches Kochbuch. Vegane Rezepte sind am Ende des Buches im Stichwortregister extra aufgeführt.
Zu ...

Aufmachung und Gestaltung:
Die Gestaltung des Buches gefiel mir sehr gut. Es handelt sich um ein vegetarisches Kochbuch. Vegane Rezepte sind am Ende des Buches im Stichwortregister extra aufgeführt.
Zu jedem Rezept gibt es auch ein schönes Bild welches Lust macht, das Gericht nachzukochen. Von mir aus hätte es nicht noch ein extra Schutzumschlag geben müssen, besser wäre es wenn die Bilder dessen auf das Hardcover gedruckt worden wären.

Auch ein Lesebändchen, mit denen ja bei vielen Kochbüchern gespart wird, ist mit dabei. Da dieses ein österreichisches Kochbuch ist, sind einige Namen der Lebensmittel anders als bei uns in Deutschland. Dafür gibt es aber auf den letzten Seiten ein Glossar die diese mit den deutschen Namen erklären.

Bei den so extrem gehypten "Superfoods" bin ich immer etwas skeptisch - als begeisterter Ökotest-Leser weiß ich, dass diese gern mal in der Luft zerrissen werden, weil sie entweder zu viele Schadstoffe haben oder die einheimischen Varianten oftmals sogar ähnlich viel oder oft mehr Vitamine und Mineralstoffe für weniger Geld haben.
Doch schon die Leseprobe und später dann das gesamte Buch konnten mich davon überzeugen, dass hier wirklich regionale Produkte zum Einsatz kommen.

Und da es diese ja nicht das ganze Jahr über gibt, wurden die Rezepte nach Jahreszeiten aufgeteilt, was ich sehr sinnvoll finde und auch der Übersicht dient. Zudem werden diese noch in die Bereiche Frühstück, Hauptspeisen, Snacks und Süßes unterteilt, wobei das Hauptaugenmerk mit den meisten Rezepten auf Hauptspeisen liegt.
Besonders gefallen haben mir nicht nur die gut erklärten Rezepte und die farbenfrohen Bilder, sondern auch die ausführliche Einleitung zum Thema regionale Superfoods.

Rezepte:
Die Rezepte sind super beschrieben. Diese werden Schritt für Schritt ausführlich und nachvollziehbar erklärt. Unter der Rezeptbeschreibung sind oft noch besondere Hinweise oder Alternativen für das Gericht.

Links oben sind die Zutaten und die Mengenangaben aufgeschlüsselt. Die Anzahl der Zutaten sind ein gutes Maß, und nicht übertrieben viel. Die meisten von Ihnen bekommt man im Supermarkt, Biomarkt oder Wochenmarkt.
Links unten findet man noch einen Hinweis inwiefern die Superfoods des Rezeptes auf den menschlichen Körper wirken und zu deren Gesundheit beitragen. Auf der rechten Seite unter dem Bild befindet sich dann jeweils noch eine Angabe wie viele Vitamine, Mineralstoffe, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe das Rezept enthält - von weniger, über mittel, bis sehr viel.

Geschmackseindruck:
Ich habe drei Rezepte ausprobiert, zwei der Hauptgerichte des Frühlings, um den Ansatz der Regionalität nicht zu widersprechen, und eines bei den Snacks. Toll ist, dass man problemlos mehrere Rezepte miteinander kombinieren kann und auch Zutaten austauschen oder einfach weglassen kann. Ich habe es mit dem "Regenbogen-Gemüse aus dem Rohr" mit "Minzjoghurt" und mit den "Gefüllten Portobello-Pilzen mit Petersilien-Gremolata und Schafskäse", dazu das "Naan-Brot" probiert. Beide Rezepte konnten mich überzeugen und werden nun häufiger auf den Tisch kommen.

Ich konnte aus allen Bereichen etwas für mich finden, nur beim Frühstück war nicht so richtig etwas dabei, was ich probieren wollte.

Meine Meinung:
Mit diesem Buch kann man nichts falsch machen. Es überzeugt durch Gestaltung und gut durchdachte, leckere und gesunde Rezepte. Hier merkt man, dass die Autorin Andrea Fičala sich wirklich Mühe mit diesem Buch gemacht hat und viel Herzblut darin steckt.

Auch wenn ich nicht jedem dieser Gerichte etwas abgewinnen kann, so macht doch die Mehrheit einen guten Eindruck auf mich. Ich werde noch einige nachkochen.

Sogar wenn mich persönlich die Frühstücksrezepte nicht überzeugen konnten, verdient dieses Buch aus meiner Sicht trotzdem volle fünf Sterne - weil ich denke, dass für jeden abwechslungsreiche Rezepte dabei sind.

Dieses Buch bekam ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks gemeinsam mit der Autorin Andrea Fičala zur Verfügung gestellt, was meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Interessanter Ansatz, der sich dann leider im Sande verläuft

Dark Noise
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Zafer arbeitet als freiberuflicher Bildretuscheur. Und er ist der Beste. Einen Mann in das Überwachungsvideo einer Tiefgarage einzufügen ist ein Kinderspiel. Merkwürdig ist nur, dass dieser Auftrag anonym ...

Zafer arbeitet als freiberuflicher Bildretuscheur. Und er ist der Beste. Einen Mann in das Überwachungsvideo einer Tiefgarage einzufügen ist ein Kinderspiel. Merkwürdig ist nur, dass dieser Auftrag anonym war. Tage später erkennt Zafer durch Zufall eines seiner Videos in den Nachrichten über einen Journalistenmord wieder. Es zeigt, wie der mutmaßliche Täter den Tatort, eine Tiefgarage, verlässt. In Wirklichkeit ist der Mann nie dort gewesen. Aber das weiß nur Zafer. (Auszug Klappentext)

Schreibstil: Der Schreibstil ist durchwachsen aber sehr abwechslungsreich. Gerade am Anfang sind die Übergänge der agierenden Personen aber sehr abrupt, und man fragt sich dann, um wen es denn jetzt eigentlich geht. Das hätte man mit einem neuen Kapitel oder kursive Einschübe oder einer anderen Schriftart einfach verbessern können.

Charaktere: Der Hauptcharakter Zafer ist ein liebenswürdiger Nerd, der gern in seiner eigenen Welt lebt, aber stetig darin vereinsamt. Er hat auch einen Hang für Kleinigkeiten, wenn er beispielsweise kleine Monster heimlich in Serien einschleicht oder Schmetterlinge am PC erstellt. Ich mochte ihn gleich gern. Nur dummerweise, hat ihn die Autorin wirklich sehr naiv und unvorsichtig gezeichnet. Beides passt, auch aufgrund seines Berufes als Bildretuscheur, so überhaupt nicht zu ihm. Mehrmals hätte ich ihn schütteln können, wenn er sich wieder in die nächste Gefahr stürzt - scheinbar ohne über Folgen nachzudenken.

Emily, die zweite Protagonistin, gefiel mir schon besser. Sie und ihr Handeln wirkten einfach passender und realistischer.


Meine Meinung:

Anfangs konnte mich die Story noch sehr faszinieren und ich konnte schnell einsteigen. Aber im Verlauf flaute meine Leselaune allerdings leider ab.
Denn so richtig konnte ich leider keinen roten Faden in dem Buch erkennen. Alles wirkte irgendwie so zusammengewürfelt. Es wurden einige Ansätze eingestreut, die dann einfach nicht mehr weiterverfolgt wurden. Es wollte sich insgesamt nicht zu einem Ganzen fügen.

Gern hätte ich noch viel mehr von Zafers und Emilys Vergangenheit erfahren und wie ihr Leben sie dort, wo sie sich jetzt befinden, hingebracht hat. Einige Informationen dahingehend sickerten zwar durch, insgesamt wusste ich von den beiden aber fast gar nichts.

Was mir gut gefiel, waren die Abschnitte, in denen auch philosophische Fragen mit eingeflossen sind. Diese hat die Autorin geschickt eingeflochten und wirkten sich positiv auf mein Leseempfinden aus.

Der Leser bekommt auch viele technische Details aufgetischt und erfährt auch etwas über die Entstehungsgeschichte von Computern. Dieser Teil war auch gut recherchiert, wenn auch vielleicht etwas zu lang, und nicht für jeden Leser verständlich, wenn er sich so gar nicht mit der Materie Informatik auskennt.

Das Ende gefiel mir leider nicht. Im Laufe der Geschichte wurde eine Bedrohung aufgebaut, die man beim Lesen regelrecht fühlen konnte. Leider war diese ab der Mitte abflauend und nur noch unterschwellig, zum Ende hin fast gar nicht mehr spürbar. Zudem blieben blieben mir Motive und Beweggründe der Agierenden als auch allgemein zu viele Fragen offen.

Ich denke, dass die Geschichte an sich mehr Potential gehabt hätte. Das Thema „Gläserner Bürger“ ist ja leider immer präsent und von daher gut gewählt, die Idee mit ARGOS gefiel mir auch – die Umsetzung leider nicht. Ich hätte etwas mehr Spannung erwartet. Diese war auch vorhanden, jedoch wurde sie immer weniger statt mehr. Ich entscheide mich für 2,5 von 5 Sternen.

Dieses Buch bekam ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks gemeinsam mit der Autorin Margit Ruile zur Verfügung gestellt, was meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.

Veröffentlicht am 01.03.2017

Ein Trip durchs Universum der Gefühle

Ein bisschen wie Unendlichkeit
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Gottie kennt jede Theorie zu Raum und Zeit und kann alles mit einer Formel erklären. Außer, warum ihr bester Freund Thomas, der vor einigen Jahren weggezogen war, plötzlich wieder auftaucht. Warum niemand ...

Gottie kennt jede Theorie zu Raum und Zeit und kann alles mit einer Formel erklären. Außer, warum ihr bester Freund Thomas, der vor einigen Jahren weggezogen war, plötzlich wieder auftaucht. Warum niemand ihre Verzweiflung über den Tod ihres Großvaters Grey versteht. Und warum sie in Flashbacks ganze Szenen ihres Lebens erneut durchlebt. Verliert sie den Verstand oder wird sie wirklich in die Vergangenheit versetzt? (Auszug Klappentext)

Schreibstil: Der Schreibstil ist flüssig und das Buch lässt sich so sehr gut hintereinander lesen. Die Geschichte wird aus Gotties Sicht in der Gegenwart erzählt. Das Layout gefällt mir gut, die Kapitel haben interessante Überschriften, ab und zu lockern andere Schriftarten oder herum wuselnde Buchstaben und Zahlen die Seiten auf. Zudem ist das Cover einfach bestechend herausragend.

Charaktere: Gottie (eigentlich Margot) konnte mich nicht überzeugen. Ihr ständiges Selbstmitleid und ihr Egoismus machten es mir nicht leicht mit ihr zurechtzukommen.

Thomas mochte ich auch von Anfang an auch nicht, weil ich auch nicht verstand, warum die beiden als „Best friends“ keinen Kontakt zueinander gehalten haben. Im Laufe der Geschichte wird er zwar etwas sympathischer, dennoch wirkt er sehr flach.
Die Handlungen und Absichten der Nebenfiguren wie Gotties Bruder Ned, ihren Vater und Jason konnte ich oft nicht überhaupt nicht nachvollziehen, weshalb ich mich auch mit diesen schwertat.


Meine Meinung:

Vorweg muss ich sagen, dass ich Zeitreiseromane sowie -filme liebe. Es ist ein extrem komplexes Thema, was mich immer wieder zum Nachdenken anregt.

Dieses Thema wird hier auch wirklich in der Geschichte um Gottie mit physikalischen Inhalten erklärt. Wer aber, so wie ich, nicht gerade ein Physik-Ass ist, dem reichen die Erklärungen von Raum-Zeit-Verschiebungen, Wurmlöchern und Paralleluniversen leider nicht annähernd aus um tatsächlich durchzublicken. Dazu hätte ich mir gern noch ein Glossar gewünscht, dass diese Formeln und Theorien näher erklärt. Ob ich es dann verstanden hätte, ist eine andere Frage, so ist es in jedem Fall für den Otto-Normal-Leser oft gar nicht verständlich.

Dieser Umstand ist so frustrierend, dass man sich schon fast über jeden „Flashback“ oder jedes Wurmloch, durch welches Gottie eingesogen wird, ärgert und noch verwirrter zurückbleibt. Man kommt sich schon beinahe überflüssig und doof beim Lesen vor. Ich hatte oft das Gefühl, hier nicht richtig anzukommen - was will mir die Geschichte sagen, wo will sie mit mir hin? Ich fühlte mich, als ob ich durch Nebel ging.

Das Hauptaugenmerk des Buches liegt auf Gotties Trauer und Verluste, die sie nicht überwinden kann. Sie igelt sich ein, rast durch ein Wurmloch ins nächste ohne das eine Besserung eintritt...
Ist unser aller Schicksal vorbestimmt? Oder kann man es ändern, ohne dabei das Leben der anderen zu sehr zu ändern? Der Leser erfährt erst am Ende, ob Gotties Psyche verrückt spielt, oder ob sie wirklich durch die Zeit reist.

Ich hatte mir mehrere mögliche Enden erdacht, von der bisher leider nichts so eingetreten ist. Was diese Geschichte, die mich insgesamt nicht besonders überzeugen konnte, rettet, ist nur der Spannungsbogen, der mich immer wieder auf eine Besserung der Story hoffen ließ und mich nur so durch die Seiten preschte.

Zum Schluss möchte ich nun noch sagen, dass dieser Roman der wohl schlechteste Roman über Zeitreisen ist, den ich bisher gelesen habe. Von denen hatten alle einmal Momente, bei dem ich zeitweise verwirrt war und noch einmal nachlesen musste. Dieses Nachlesen hat mir bei diesem Buch nicht geholfen!

Um es mit den Worten aus Gotties Welt zu beschreiben:
Diese Geschichte übte einen unendlichen Sog auf mich aus, katapultierte mich mit Lichtgeschwindigkeit durch die Kapitel, ließ mich ab und an in einem Wurmloch straucheln und spuckte mich verwirrt wieder in eine der möglichen Gegenwarten aus.

Ich vergebe trotz des Gemeckers 3 von 5 Sternen, einfach weil ich als Leser gut unterhalten wurde, wenn ich mir auch viel mehr erhofft hätte.