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Veröffentlicht am 19.07.2020

Battle.

Game on - Mein Herz will dich
2

"Ich schließe die Augen. Nicht denken. Nur fühlen. Und er lässt mich, denn inzwischen sind wir beide hervorragende Lügner." (S. 231)

"Game on - Mein Herz will dich." ist der erste Teil der "Game on"- ...

"Ich schließe die Augen. Nicht denken. Nur fühlen. Und er lässt mich, denn inzwischen sind wir beide hervorragende Lügner." (S. 231)

"Game on - Mein Herz will dich." ist der erste Teil der "Game on"- Reihe der Spiegel-Bestseller-Autorin Kristen Callihan.

Hierbei geht es um Anna Jones, viertes Studienjahr, die eigentlich noch keine Ahnung hat, was sie nach dem Studium machen soll. Sie lebt das Studentenleben und hat keine Lust auf einen Freund oder die Liebe, denn das passt irgendwie so gar nicht in ihr Leben. Jedoch hat sie da die Rechnung ohne den Star-Quarterback Drew Baylor gemacht. Denn der ist seit der ersten Sekunde an Annas größter Fan und tut alles dafür, um ihren Körper, aber vor allem ihr Herz zu gewinnen.

Die Story an sich folgt meiner Meinung nach dem Status Quo einer Liebes-College-Geschichte. Ich mag solche Geschichten sehr und bin auch im großen und ganzen mit diesem Roman zufrieden.
An manchen Stellen empfand ich die Handlung als entweder zu langatmig oder manchmal als zu schnell fortgeschritten.
Mir persönlich kamen, vor allem im letzten und emotionalsten Drittel, zu viel Erotik und sexuelle Interaktionen vor, die man gut und gerne hätte weglassen können. An solchen Stellen wären mir emotionale Gespräche um einiges passender erschienen.
Weiterhin gab es die ein oder andere Handlungsstation, die besser hätte ausgebaut beziehungsweise etwas mehr dramatisiert werden können. Denn nur so kurz angesprochen finde ich sie unnötig (!!ACHTUNG SPOILER!!: Hierbei denke ich zum Beispiel an die Szene, in der Drew im Supermarkt auf Jenny trifft und von Anna gesehen wird.)
Sonst finde ich die Handlung schön gestaltet, meistens sind die Reaktionen nachvollziehbar (nur selten waren sie für mein Empfinden etwas zu überspitzt) und es ist sowohl was für die erotischen Geschmäcker als auch etwas für Herz und Humor dabei.
Jedoch endete alles viel zu abrupt, als hätte Kristen Callihan einen wichtigen Teil der Handlung ausgelassen, der eigentlich essenziell für die Geschichte und auch für die Charaktere sein soll. Das fand ich so so schade, dass die Story dadurch für mich sehr viel an Bestand und Gehalt verliert. Wir erleben, wie Drew um das Mädchen kämpft, aber nicht, wie er um sich selbst kämpft.

Die Charaktere hat die Autorin schön und individuell gestaltet und herausgearbeitet. Hierbei stehen vor allem Anna Jones und ihre beste Freundin Iris charakterlich sehr schön in Kontrast. Während Anna trotz etwas holpriger Pummelchen-Vergangenheit zu einer wunderschönen Frau mit scharfer Zunge und Selbstvertrauen, vor allem aber Selbstliebe geworden ist, kommt Iris mit ihrem Modelkörper eher naiv und oftmals selbstzweifelnd rüber.
Neben Anna ist der zweite Protagonist der Starquarterback und gelegentliche Poet Drew Baylor, dem aufgrund seines herausragenden Talents als Footballspieler an der ganzen Uni viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Er ist aber schon lange kein Playboy mehr und sucht nach einer Person, in die er sich verlieben kann.
Drew hat in der Vergangenheit alles verloren und versucht auch jetzt noch damit klar zukommen und alles so gut es geht zu verarbeiten; was mal besser und mal schlechter klappt.
Er ist ein charakterliches Paradebeispiel: ehrgeizig, meist aufgeschlossen, humorvoll, zuvorkommend, ein Anführer und treuer Freund - auf ihn kann man immer zählen. Jedoch hat er im Laufe des Buches immer mehr mit Annas abweisender Art und einem weiteren, zukunftsgefährdenden Problem zu kämpfen, unter dem er sehr zu leiden hat und das auch den ungemütlichen Drew aus ihm hervorbringt.
Sowohl Anna Jones als auch Drew "Battle"-Baylor sind zwei starke Charaktere, die hervorragend zueinander passen.
Die Handlung wird wechselnd aus Annas und Drews Sicht erzählt, was ich sehr befürworte.
Jedoch hätte ich noch gerne mehr über Iris und George gelesen. Denn bei beiden wird das ein oder andere von der Autorin angesprochen, aber leider nicht wieder richtig aufgegriffen.

Kristen Callihans Schreibstil ist locker flockig quirlig, humorvoll und geradeheraus leicht verständlich geschrieben. Ich mag ihren Stil wirklich sehr, denn das Innenleben der Figure kommt nicht zu kurz. Den ein oder anderen Nebensatz fand ich gelegentlich unnötig oder too much, was aber nur meinem eigenen Geschmack entspricht.

Das Buch ist zu empfehlen und ich freue mich sehr auf Band 2 der Reihe, denn über Gray Grayson möchte ich noch viel mehr erfahren!

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Veröffentlicht am 10.07.2020

Die Wahnsinnige und der dem Irrsinn Verfallene.

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
1

"Was ist dem Mädchen passiert?"

Das herauszufinden, ist für Alice sowohl Fluch als auch Segen zugleich. Mit der Antwort, füllt sie die grauen Flecken mit Farbe, die in ihrem Gedächtnis verharrten, seitdem ...

"Was ist dem Mädchen passiert?"

Das herauszufinden, ist für Alice sowohl Fluch als auch Segen zugleich. Mit der Antwort, füllt sie die grauen Flecken mit Farbe, die in ihrem Gedächtnis verharrten, seitdem sie vor zehn Jahen in der Alten Stadt gefunden wurde: verletzt, verwirrt und ... wahnsinnig?
Sie redet unentwegt von einem Kaninchen und wird - als Wahnsinnige abgestempelt - in der Psychiatrie gefangen. Während eines Brandes gelingt es Alice und ihrem Zellennachbarn Hatcher zu fliehen.
Die Reise in die dunkle Geschichte der Vergangenheit, auf der Suche nach der Erinnerung, im Fokus des Bösen, verfolgt vom schrecklichen Jabberwock, den es zu töten gilt. Aber wie?

Christina Henry, die Autorin von "Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland" hat sich die Kindergeschichte der Alice im Wunderland von Lewis Caroll zur Vorlage genommen und sie ins Dunkel gedichtet. Wie ich finde, ist es ihr mehr als gut gelungen!
Der Inhalt ist nicht selten grausam, sadistisch und blutrünstig. Henry zeigt die Problematiken zu dieser Zeit auf: Menschenhandel, Zwangsprostitution, Vergewaltigung, Machtspiele. Diese Dinge treten deutlich auf und spielen eine zentrale Rolle in diesem Roman - nichts für schwache Nerven.
Der Inhalt wird regelmäßig spannend gehalten. Es ist nicht so, als würde der Leser mit vielen üppigen Spannungsspitzen begnügt, jedoch wird die Spannungskurve konstant und leicht ansteigend gehalten; es reicht immer, um unbedingt weiterlesen zu wollen. Es folgen Wendepunkte aufeinander, man kann nie wissen, was als nächstes passiert. Der Leser sollte keinen großen Knall erwarten, den hat die Story aber auch nicht nötig. Wer das Lesen genießt, wird durch die Details zufrieden gestellt werden.

Die Charaktere sind aus der Kindergeschichte meistens zwar namentlich bekannt, in ihren Rollen aber oft sehr unterschiedlich im Hinblick auf die Vorlage.
Alice ist verwirrt, wurde als Sechzehnjährige in eine gepolsterte Zelle gesperrt, mit Pulvern ruhig gestellt und konnte nur durch ein Mauseloch mit einem anderen Menschen kommunizieren. Sie weiß nicht, wer sie ist, nur, wer sie war. Und jetzt muss sie sich einer enormen Herausforderung stellen.
Der Leser kann hervorragend miterleben, wie sich Alice von der Wahnsinnigen zur mutigen jungen Frau entwickelt. Sie war von Anfang an Teil meines Leserherzens.

Hatcher, auch bekannt als der Schlächter von Schnucken, ist der zweite Protagonist in diesem Buch. Eigentlich denken alle, er wäre dem Irrsinn verfallen, aber in ihm schlummert nicht nur ein liebenswerter Charakter, sondern auch ungeahnte Fähigkeiten und vor allem eine Vergangenheit, die er vergessen hat. Er rettet Alice aus ihrer Zelle und gemeinsam gehen sie gezwungenermaßen auf ein dunkles Abenteuer.
Hatcher ist eine wundervoll herausgearbeitete und vor allem sehr interessante Figur, die für den ganzen Roman meines Erachtens pure Bereicherung darstellt.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach nur bewundernswert schön. Mit wenigen Worten kreiert sie detaillierte Szenarien und ihre Beschreibungen malen ohne irgendein "too much" Bilder vor dem inneren Auge. Die Seiten lassen sich fließend lesen, hier und da versteckt sich Humor zwischen Blut und Grausamkeit. Es macht einfach Spaß diese Geschichte zu lesen und ich kann Band 2 einfach nicht erwarten.

Für alle, die gerne Geschichten mit düsterer Atmosphäre lesen ein Must read!

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Veröffentlicht am 09.07.2020

Was für ein cooles Konzept!!

Codex Alera 1
1

Alera ist das größte Reich, das die Menschen je errichtet haben. Durch die Macht seiner Elementare und der Ritter, die diese beherrschen, regieren Wohlstand und Stabilität. Doch in der Hauptstadt schmieden ...

Alera ist das größte Reich, das die Menschen je errichtet haben. Durch die Macht seiner Elementare und der Ritter, die diese beherrschen, regieren Wohlstand und Stabilität. Doch in der Hauptstadt schmieden die Fürsten ihre Intrigen, und ein Bürgerkrieg steht kurz bevor. Da fallen die brutalen Marat mit ihren riesigen Bestien in Alera ein, und die Aufmerksamkeit aller richtet sich auf das Calderon Tal - und auf Tavi, der dort nicht nur um sein Leben kämpft, sondern um die Sicherheit Aleras!


Ich bin mehr als beeindruckt von dem Konzept, dass Jim Butcher sich hier aufgebaut hat. Er hat sich eine eigene Welt geschaffen, die auf ihre eigene Art und Weise funktioniert. Ich finde die Idee mit den Elementaren fantastisch und es ist eine großartige Abwechslung zu den restlichen Fantasy-Büchern auf Magiebasis.

Der Autor erzählt quasi vier verschiedene Handlungsstränge, die in einem Punkt alle zusammenlaufen und aus der Sicht von fünf verschiedenen Personen erzählt werden, die auf eine bestimmte Weise zusammenhängen.

Ich liebe diese Erzählweise und noch mehr liebe ich Jim Butchers Schreibstil. Er ist harmonisch und überhaupt nicht schwerfällig. Locker und ungezwungen lässt sich Seite um Seite fließend lesen. Die Charaktere die er da geschaffen haben sind so unterschiedlich und vielschichtig, dass sie mir, jede auf die eigene Art total symphatisch sind. Gleich von Anfang an.

Die Story ist voller Spannung und es fällt einem nicht schwer sich alles per Kopfkino vorzustellen und in die Szenen hineinzuversetzen. Ich liebe Tavis Klugheit und seine Interaktion mit anderen. Isana ist eine warmherzige Frau die ihre Geheimnisse birgt. Amara ist spritzig und voller Loyalität, während Fidelias der korrupte Lehrer verschiedene Emotionen in mir auslöst und ich gespannrt bin, wie es weitergeht.

Aufgrund der verschiedenen Handlungen, die parallel passieren und einem Erzählerwechsel an den richtigen Stellen bleibt es immer spannend und man will das Buch überhaupt nicht mehr weglegen. Dazu noch die Details, die an das alte Rom anlehnen, machen Codex Alera - Die Elementare von Calderon zu einem fantastischer Fantasy-Roman.

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Veröffentlicht am 24.06.2020

Zeig mir, dass ich noch lieben kann.

Trust Again
2

Das Herz ist wohl das zerbrechlichste, was ein Mensch besitzt. Aber man darf nicht vergessen: kaputt bedeutet auf keinen Fall "irreparabel". Es gibt immer einen Menschen, der die Scherben wieder zusammensetzen ...

Das Herz ist wohl das zerbrechlichste, was ein Mensch besitzt. Aber man darf nicht vergessen: kaputt bedeutet auf keinen Fall "irreparabel". Es gibt immer einen Menschen, der die Scherben wieder zusammensetzen kann. Diese Chance sollte man nicht verpassen.

Aber genau das versucht Dawn Edwards zu verdrängen. Ihr Herz wurde gebrochen und sie glaubt, es wird auch immer gebrochen bleiben. Als ihr Umzug nach Woodshill das nötigste wieder repariert, verbietet sie sich, jemals wieder zu lieben, jemals wieder jemandem ihr zerbrechliches, vernarbtes Herz anzuvertrauen.
Doch da hat sie die Rechnung ohne Spencer Cosgrove gemacht. Der versucht sie nämlich um jeden Preis zu erobern, während Dawn weiterhin versucht, ihn von sich zu stoßen, bis sie es nicht mehr kann. Aber nicht nur Dawn bringt Schmerz mit sich, denn auch Spencer verbirgt viel Trauer, Wut und Sorge hinter seiner Maske aus guter Laune und Gelächter.

"Trust Again" ist der zweite Teil der "Again-Reihe" von Autorin Mona Kasten. Ich persönlich bin ein großer Fan von diesem Buch und finde es etwas besser als Band eins. Das liegt vor allem an den Protagonisten und ihren Päckchen, die sie mit nach Woodshill schleppen.
Zunächst zur Handlung: ich finde die Story wiklich gut, sie ist sehr emotional und bringt Erotisches mit sich. Der Leser erfährt nun genaueres über Dawn Edwards und Spencer Cosgrove, jeweils die besten Freunde von Allie Harper und Kaden White, die Protagonisten aus Band 1 "Begin Again".
Es gibt Höhepunkte, und Tiefpunkte. Neue Freundschaften werden geschlossen, alte werden aufgekündigt. Es wird gelernt, den engen Freunden zu vertrauen. Die Geschichte um Dawn und Spencer hat mich emotional mehr abgeholt, als die von Allie und Kaden. Es ist wirklich schön, die jeweiligen Entwicklungen der beiden Protagonisten zu sehen, sowohl im Sinne Vertrauen, als auch in persönlichen Fähigkeiten.

Dawn ist ein aufgewecktes Mädchen, dass nicht auf den Mund gefallen ist, aber unter der Trennung und den Betrug von ihrem Ex-Freund leidet. Sie hat eine Leidenschaft fürs schreiben und war mir mit ihrer aufgeschlossen scheinenden Art sofot symphatisch. Sie ist ein emotionaler Mensch, in dem viel vorgeht. Der Leser konnte mit ihr wunderbar mitfühlen. Sie ist einfallsreich und die Art und Weise, wie sie ihre Probleme zu lösen versucht ist herzzerreißend niedlich.

Spencer Cosgrove war von Stunde Null an einer meiner Lieblingsfiguren. Er ist charmant und unheimlich sexy, er lacht gern und ist wirklich sehr humorvoll. Dass auch er so seine Probleme hat, die eigetlich etwas im Kontrast zu seinem sonst so fröhlichen Charakter stehen, passt wunderbar. Er ist sehr einfühlsam und verständnisvoll, doch irgendwann ist auch bei ihm die Grenze des Möglichen erreicht. Das müssen er und Dawn beiden erst lernen. Spencer ist eine Bereicherung für diese Reihe. (!!Achtung Spoiler!!)Jedoch hätte ich mir vor allem eine Lösung oder wenigstens einen Lösungsansatz für das Vater-Sohn-Problem gewünscht.

Die Charaktere hat Mona Kasten auch hier liebevoll eingeführt und ausgearbeitet und auch die Nebenfiguren sind interessant und machen Lust auf mehr. Ich mag mittlerweile Sawyer ganz gerne!

Der Schreibstil ist, wie immer, super leicht leserlich, transportiert die Gefühle sehr schön und bringt den Leser in eine wundervolle Geschichte.
Jedoch finde ich es auch hier schade, dass die Handlung lediglich aus Dawns Sicht beschrieben wurde, denn ich hätte nur zu gerne in Spencers Gedanken rumgestöbert.

Alles in allem: es topt Teil 1!!

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Veröffentlicht am 20.06.2020

Zeig mir, wer ich sein kann.

Begin Again
1

Ein Neustart ist das Beste, was passieren kann, aber man vergesse nie: die Schatten deiner Vergangenheit holen dich immer irgendwie ein.

Genau so geht es Crystal Allison Harper, besser bekannt als Allie ...

Ein Neustart ist das Beste, was passieren kann, aber man vergesse nie: die Schatten deiner Vergangenheit holen dich immer irgendwie ein.

Genau so geht es Crystal Allison Harper, besser bekannt als Allie Harper. Und genau so geht es auch Kaden White.
Allie bringt das beste in Kaden hervor, auch, wenn er das eigentlich nicht zulassen will und Regeln aufstellt, um sie von sich fern zuhalten. Er hat Schatten über sein Leben und seine Persönlichkeit, die sie nicht entdecken soll. Genau aus diesem Grund verhält er sich ihr gegenüber nicht sonderlich zuvorkommend, hat trotzdem immer auf sie Acht gegeben und irgendwie versucht sie glücklich zu machen.
Allie bringt Kaden dazu, wieder zu lieben. Und Kaden zeigt Allie, dass sie eigentlich wirklich stark, unabhängig und frei sein kann. Er hilft ihr, sich von der Vergangenheit zu lösen und nach vorne zu sehen, um sich eine eigene, strahlende Zukunft aufzubauen. In diesem Buch ist es vor allem wichtig, als Leser aufmerksam zu sein und die Handlungen der Protagonisten nicht schon im Vorhinein vollkommen zu bewerten. Hier muss sich der Leser wirklich in die Akteure hineinversetzen und ihre Handlungsgründe verstehen können.

"Begin Again" von Mona Kasten ist ein gelungener Auftakt der gesamten "Again-Reihe" der Autorin. Die Handlung ist abwechslungsreich gestaltet, wenngleich das ein oder andere ziemlich vorhersehbar war. Trotzdem hat sich die Autorin mit ihrem Plot große Mühe gegeben, die ich zu würdigen weiß, denn trotz ein bisschen Klischee hab ich nicht aufhören können zu lesen.
Was ich als weniger schön empfunden habe war folgendes: oft wird hier Alkohol als Mittel zum Vergessen und daher auch in großen Mengen konsumiert. Weiterhin wird auch angerissen, dass das auch in jüngerem Alter bei der Protagonistin der Fall war. Diese doch recht gefährliche Geschichte wurde etwas verharmlost, was meiner Meinung nach nicht sonderlich produktiv ist.

Die Protagonisten Allie Harper und Kaden White wurden von Mona Kasten liebevoll herausgearbeitet und sind der Autorin, auch mit ihren aufgebürdeten Päckchen sehr gelungen. Die Nebenfiguren, vor allem Spencer und Dawn haben es mir von Anfang an angetan. Ich habe mich immer sehr gefreut, wenn sie in der Story auftraten. Auch die beiden, genauso wie der Rest wurden schöne charakterisiert.
Leider finde ich es an einigen Punkten wirklich schade, dass die Handlung lediglich aus Allies Sicht geschrieben wurde. Nur zu gerne hätte ich in einigen Situationen in Kadens Kopf geschaut, seine Gedanken gelesen und die DInge aus seinen Augen betrachtet.

Der Schreibstil von Mona Kasten ist wirklich schön: angenehm, fließend, locker. Keine zu überspitzten Aussagen, keine überzogene Ausdrucksweise, alles vollkommen bodenständig, verständlich und schafft Wohlfühlatmosphäre.

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