Battle.
Game on - Mein Herz will dich"Ich schließe die Augen. Nicht denken. Nur fühlen. Und er lässt mich, denn inzwischen sind wir beide hervorragende Lügner." (S. 231)
"Game on - Mein Herz will dich." ist der erste Teil der "Game on"- ...
"Ich schließe die Augen. Nicht denken. Nur fühlen. Und er lässt mich, denn inzwischen sind wir beide hervorragende Lügner." (S. 231)
"Game on - Mein Herz will dich." ist der erste Teil der "Game on"- Reihe der Spiegel-Bestseller-Autorin Kristen Callihan.
Hierbei geht es um Anna Jones, viertes Studienjahr, die eigentlich noch keine Ahnung hat, was sie nach dem Studium machen soll. Sie lebt das Studentenleben und hat keine Lust auf einen Freund oder die Liebe, denn das passt irgendwie so gar nicht in ihr Leben. Jedoch hat sie da die Rechnung ohne den Star-Quarterback Drew Baylor gemacht. Denn der ist seit der ersten Sekunde an Annas größter Fan und tut alles dafür, um ihren Körper, aber vor allem ihr Herz zu gewinnen.
Die Story an sich folgt meiner Meinung nach dem Status Quo einer Liebes-College-Geschichte. Ich mag solche Geschichten sehr und bin auch im großen und ganzen mit diesem Roman zufrieden.
An manchen Stellen empfand ich die Handlung als entweder zu langatmig oder manchmal als zu schnell fortgeschritten.
Mir persönlich kamen, vor allem im letzten und emotionalsten Drittel, zu viel Erotik und sexuelle Interaktionen vor, die man gut und gerne hätte weglassen können. An solchen Stellen wären mir emotionale Gespräche um einiges passender erschienen.
Weiterhin gab es die ein oder andere Handlungsstation, die besser hätte ausgebaut beziehungsweise etwas mehr dramatisiert werden können. Denn nur so kurz angesprochen finde ich sie unnötig (!!ACHTUNG SPOILER!!: Hierbei denke ich zum Beispiel an die Szene, in der Drew im Supermarkt auf Jenny trifft und von Anna gesehen wird.)
Sonst finde ich die Handlung schön gestaltet, meistens sind die Reaktionen nachvollziehbar (nur selten waren sie für mein Empfinden etwas zu überspitzt) und es ist sowohl was für die erotischen Geschmäcker als auch etwas für Herz und Humor dabei.
Jedoch endete alles viel zu abrupt, als hätte Kristen Callihan einen wichtigen Teil der Handlung ausgelassen, der eigentlich essenziell für die Geschichte und auch für die Charaktere sein soll. Das fand ich so so schade, dass die Story dadurch für mich sehr viel an Bestand und Gehalt verliert. Wir erleben, wie Drew um das Mädchen kämpft, aber nicht, wie er um sich selbst kämpft.
Die Charaktere hat die Autorin schön und individuell gestaltet und herausgearbeitet. Hierbei stehen vor allem Anna Jones und ihre beste Freundin Iris charakterlich sehr schön in Kontrast. Während Anna trotz etwas holpriger Pummelchen-Vergangenheit zu einer wunderschönen Frau mit scharfer Zunge und Selbstvertrauen, vor allem aber Selbstliebe geworden ist, kommt Iris mit ihrem Modelkörper eher naiv und oftmals selbstzweifelnd rüber.
Neben Anna ist der zweite Protagonist der Starquarterback und gelegentliche Poet Drew Baylor, dem aufgrund seines herausragenden Talents als Footballspieler an der ganzen Uni viel Aufmerksamkeit zuteil wird. Er ist aber schon lange kein Playboy mehr und sucht nach einer Person, in die er sich verlieben kann.
Drew hat in der Vergangenheit alles verloren und versucht auch jetzt noch damit klar zukommen und alles so gut es geht zu verarbeiten; was mal besser und mal schlechter klappt.
Er ist ein charakterliches Paradebeispiel: ehrgeizig, meist aufgeschlossen, humorvoll, zuvorkommend, ein Anführer und treuer Freund - auf ihn kann man immer zählen. Jedoch hat er im Laufe des Buches immer mehr mit Annas abweisender Art und einem weiteren, zukunftsgefährdenden Problem zu kämpfen, unter dem er sehr zu leiden hat und das auch den ungemütlichen Drew aus ihm hervorbringt.
Sowohl Anna Jones als auch Drew "Battle"-Baylor sind zwei starke Charaktere, die hervorragend zueinander passen.
Die Handlung wird wechselnd aus Annas und Drews Sicht erzählt, was ich sehr befürworte.
Jedoch hätte ich noch gerne mehr über Iris und George gelesen. Denn bei beiden wird das ein oder andere von der Autorin angesprochen, aber leider nicht wieder richtig aufgegriffen.
Kristen Callihans Schreibstil ist locker flockig quirlig, humorvoll und geradeheraus leicht verständlich geschrieben. Ich mag ihren Stil wirklich sehr, denn das Innenleben der Figure kommt nicht zu kurz. Den ein oder anderen Nebensatz fand ich gelegentlich unnötig oder too much, was aber nur meinem eigenen Geschmack entspricht.
Das Buch ist zu empfehlen und ich freue mich sehr auf Band 2 der Reihe, denn über Gray Grayson möchte ich noch viel mehr erfahren!