Profilbild von LeseEule35

LeseEule35

Lesejury Star
offline

LeseEule35 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit LeseEule35 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2022

Bis die Vergangenheit dich einholt...

Masquerade Killer
0

„Du bist mein Schicksal“ ist der 2. Teil der „Masquerade Killer Dilogie“ von der Autorin Elaina Flow. Die Autorin schreibt unter einem Pseudonym und ist mir als Autorin nicht unbekannt. Auf diese Fortsetzung ...

„Du bist mein Schicksal“ ist der 2. Teil der „Masquerade Killer Dilogie“ von der Autorin Elaina Flow. Die Autorin schreibt unter einem Pseudonym und ist mir als Autorin nicht unbekannt. Auf diese Fortsetzung war ich sehr gespannt, vor allem nachdem Teil 1 „Ich bin dein Untergang“ mich sehr fesselnd begeistern und mit seinen Wendungen überraschen konnte.

Auch hier beginnt es wieder mit einer kleinen Warnung, für alle die doch noch mal vor ihrem Verderben umkehren wollen. Im Prolog trifft man dann auf Alenia und eine Szene, die beim Leser noch mehr Verwirrung stiften soll und der bewussten Aussage es ist noch nicht vorbei. Alenia und Lawrenzo genießen ihre Zweisamkeit, doch das Paradies hält nicht lange an. X tyrannisiert sie, treibt seine Spielchen und versucht die beiden zu Entzweien. Huntress würde gerne mehr in Aktion treten, doch wird bewusst geschützt und Lawrenzo hat noch ein paar Geheimnisse, die das Glück mit Alenia auf die Probe stellen könnten. Daneben treten alte Feinde und Widersacher auf und spielen ein verwirrendes Spiel. Als Leser fragte ich mich nicht nur einmal, wer zum Teufel ist X und wie verzerrt sich diese Ansicht. Ob alles ein gutes Ende nehmen wird, das müsst ihr selbst herausfinden. Es endet in einem Epilog.

Die Handlung ist abermals sehr schnelllebig, fesselnd, spannend, wendig und vor allem auch mit einigen spicy Szenen besetzt. Auf die Charaktere wird genügend eingegangen, auch wenn Alenia nach wie vor mehr im Vordergrund steht. Wer Freund und wer Feind ist, bleibt weiterhin im verborgenen und lässt immer die Gedanken rätseln. Obwohl einiges eindeutig ist, bleibt der Überraschungseffekt jederzeit erhalten. Zwischen Alenia und Lawrenzo festigt sich das magische Band, doch es dehnt sich auch gefährlich zum Zerreißen. Ihre Beziehung bleibt leidenschaftlich und explosiv. Es ist ein einziges Extrem, entweder ganz oder gar nicht, etwas dazwischen existiert nicht in einer Welt aus Macht, Gewalt und der Drang nach Gerechtigkeit.

Alenia hat nach wie vor mit ihrer bewegenden Vergangenheit zu kämpfen und kommt so schnell auch nicht zur Ruhe. Ein Abschluss ist dringend nötig, doch führt nur ein Weg zum Ziel. Daher kämpft sich unerbittlich weiter. Die neue Verbundenheit mit Lawrenzo genießt sie sehr, doch fühlt sie sich etwas in ihrer Freiheit eingeschränkt. Ganz so schalten und walten wie zuvor kann sie nun nicht mehr. Aber mit ihrem Dickschädel versucht sie immer wieder den Durchbruch.

Lawrenzo hat als Clanführer alle Hände voll zu tun alles zu koordinieren und seine Fehler aus der Vergangenheit zu korrigieren. Alenia trägt er auf Händen, möchte dass sie sich wohlfühlt und würde sie am liebsten vor allen Gefahren fernhalten. Doch er kann sie nicht einsperren.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, locker, leicht und vor allem sehr spannend und fesselnd. Die Geschichte wird aus beiden Sichtweisen von Alenia und Lawrenzo in der Ich-Perspektive wiedergegeben, kleine Passagen bekommt ein gewisser X. Die einzelnen Kapitel habe unterschiedliche Leselängen und der Text rauscht nur so davon. Man wird von der Handlung regelrecht gepackt, rätselt mit und einige Offenbarungen kommen noch ans Licht. Die Handlung spielt in Los Angeles.
Das Cover ist sehr dunkel und erhält farbliche Highlights, die inhaltlich sehr gut zum Roman passen.

Mein Fazit: Ein würdiger Abschluss der faszinierenden Masquerade-Dilogie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2022

Liebe auf Schwedisch Nummer 2

Träume im Winterland
0

Ein winterlicher Wohlfühlroman mit prickelnden Gefühlen inmitten eines Schneesturms beschreibt perfekt „Träume im Winterland“ von Mela Wagner.

Dieser wirklich sehr schneereiche Roman führt uns in das ...

Ein winterlicher Wohlfühlroman mit prickelnden Gefühlen inmitten eines Schneesturms beschreibt perfekt „Träume im Winterland“ von Mela Wagner.

Dieser wirklich sehr schneereiche Roman führt uns in das etwas eigentümliche, aber sehr herzliche Lillaström nach Schweden. Hanna macht sich auf den Weg dort hin, um Ole, den Vater des Kindes, dass sie unter dem Herzen trägt auf seine neue Rolle vorzubereiten. Bisher hatte sie kein Glück darin mit ihm Kontakt aufzunehmen und so nimmt sie die wenigen Anhaltspunkte und möchte ihn in seiner Heimat aufsuchen. Tatsächlich gelingt es Hanna auch die Familie ausfindig zu machen. Doch das macht die Verwirrungen nicht geringer und auch Ole ist hier nicht. Nur sein mürrischer Bruder Andres und deren Mutter Susan. Dazu sehr neugierige Dorfbewohner, die einen aber herzlich aufnehmen und sich zu keiner Hilfe zu Schade sind. Eigentlich würde Hanna am liebsten sofort wieder abreisen, jedoch fühlt sie sich auch langsam wohler in Schweden und mag den Zusammenhalt und den Familiensinn, auch wenn es hier ordentlich an der Oberfläche brodelt. Zudem fordert sie Andres unbewusst immer wieder heraus, doch seine harte Schale bekommt einen Knacks. Hanna schafft es auch ihre berufliches Knowhow für die Huskeyfarm positiv einzusetzen.

Hanna López (25) ist eine mutige Person. Sie hatte es nicht ganz einfach seid Kindesbeinen, aber sie gab nie die Hoffnung auf, eines Tages ihre eigene liebevolle Familie für sich zu finden. In einem schwachem Moment, überspringt sie jedoch etwas das vorgehen und kämpft sich wieder alleine durch so gut es geht. Doch sie möchte ihrem ungeborenen Kind die Möglichkeit geben, auch später den dazugehörigen Vater kennenzulernen. Das dabei jedoch alles anders kommt, ist eine ganz andere Geschichte. Hanna ist leidenschaftlich, setzt ihren kleinen Dickkopf gekonnt mit ein und lässt sich nicht so schnell entmutigen.

Andres Hansen ist ein mürrischer und verkopfter Mann. Sein Bruder Ole ist in seinen Augen vor den Problemen weggerannt, seitdem ist die Familiensituation etwas schwierig. Seine Liebe erhalten seine Huskys, auch wenn dessen Unterhaltung eine große finanzielle Belastung bedeutet. Er öffnet nicht jedem sein Herz, doch der rassige Wirbelwind, der plötzlich im hohen Schnee vor seiner Tür steht, bricht seine steinerne Fassade zum bröckeln.

Der Schreibstil ist locker, flüssig, leicht und spritzig. Ich mochte sehr diese neckende und knisternde Art, die trotz aller Probleme immer wieder zum Vorschein kam.
Die Seiten fliegen einfach so dahin. Die Kapitellänge haben unterschiedliche Leselängen. Die Dialoge und Erzählungen sind sehr unterhaltsam, erfrischend, sind aber auch herzerwärmend und die Charaktere stehlen sich Seite für Seite in das Leserherz. Es gibt zarte romantische und süße Gesten, Streitmomente und ehrliche Aussagen, aber auch prickelnde Zeilen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive von Hanna und Andres im sichtbaren Wechsel wiedergegeben.

Mein Fazit: Ein absoluter zauberhafter Wohlfühlroman aus dem Winterwonderland Lillaström mit dem richtigen Zündstoff für eine neue Liebe, eine neue Familie, Humor und lebendigen Charakteren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2022

Welches Spiel wird hier wirklich gespielt?

Masquerade Killer
0

„Ich bin dein Untergang“ ist der Beginn der „Masquerade Killer Dilogie“ von der Autorin Elaina Flow. Die Autorin schreibt unter einem Pseudonym und ist mir als Autorin nicht unbekannt. Vor einiger Zeit ...

„Ich bin dein Untergang“ ist der Beginn der „Masquerade Killer Dilogie“ von der Autorin Elaina Flow. Die Autorin schreibt unter einem Pseudonym und ist mir als Autorin nicht unbekannt. Vor einiger Zeit hab eich diesen 1. Part sogar testgelesen und er konnte mich wiederum fesselnd begeistern und mit seinen Wendungen überraschen.

Es beginnt mit einer ausdrücklichen Warnung, die keine geringere als Huntress dalässt, denn danach gibt es kein Zurück mehr und kein Entkommen. Im Prolog trifft man dann auf Lawrenzo, der Anführer des Lorentino-Clans. Bevor es in die Gegenwart geht, erlebt man einen kleinen Vergangenheitsflash, der einen nur näherbringt, wie es mal im Leben von Alenia ausgesehen hat, was sie prägte, was sie brach, aber nicht so sehr, dass sie nicht in voller Stärke ihrer Berufung nachginge. Und zwar Rache und Vergeltung an allen, die es gewiss verdient haben. Doch sie wird gejagt, denn nicht jedem gefällt was sie macht. Bis sie eines Tages in eine Falle tappt und die Identitäten als der Kippe stehen. Doch dabei kommt noch anderes ans Licht. Nicht nur Rivalität steht an oberster Front auch Gefühle behindern klares Denken. Wer steht auf welcher Seite?

Die Handlung ist sehr schnelllebig, fesselnd, spannend, wendig und vor allem auch mit spicy Szenen besetzt. Auf die Charaktere wird genügend eingegangen, auch wenn Alenia mehr im Vordergrund steht. Dabei entdeckt man auch ein paar interessante Nebencharaktere. Wer Freund und wer Feind ist, stellt sich nicht so schnell heraus. Ein Überraschungseffekt ist jederzeit vorhanden. Zwischen Alenia und Lawrenzo entsteht schnell ein magisches Band, es knistert gewaltig, wenn sie aufeinandertreffen sind sie in jeder Beziehung leidenschaftlich und auch explosiv. Die Gefühle kommen dabei nicht zu kurz, aber ob es immer der richtige Weg ist, word sich herausstellen.

Alenia hat eine sehr bewegende Vergangenheit hinter sich. Dennoch ist sie eine Kämpferin und lässt sich niemals unterkriegen. Sie wehrt sich bis zum bitteren Ende, dass es gleichgesinnten einmal besser ergeht, als ihr selbst. Wenn sie sich in ihren Aufträgen verliert, verändert sich auch ihr Wesen, aber nicht sosehr, dass man sie nicht mehr erkennen würde. Sie ist dann aber unbarmherzig, fokussiert, strotz vor Stärke und weiß sich zu wehren und zu Spielen.

Lawrenzo geboren um ein Anführer zu sein. Er hat keine Wahl und kann es sich nicht aussuchen, doch womit er sein Geld verdient, steht ihm frei. So hat er seine Prinzipien und steht auch dafür ein. Eine Frau an seiner Seite, dafür war die Zeit noch nicht reif oder keine da, die ihn länger als eine Nacht unter die Haut ging. Er ist ein Beschützer, Macho, charakterstark und entschlossen sich allem in den Weg zu stellen, auch Dinge zu tun, die andere schützen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, locker, leicht und vor allem sehr spannend und fesselnd. Die Geschichte wird aus beiden Sichtweisen von Alenia und Lawrenzo in der Ich-Perspektive wiedergegeben, kleine Passage erhalten auch andere. Die einzelnen Kapitel habe unterschiedliche Leselängen und der Text rauscht nur so davon. Man wird von der Handlung regelrecht gepackt, rätselt mit und der Epilog lässt tief Blicken und bleibt doch für die Fortsetzung verschlüsselt. Die Handlung spielt in Los Angeles und kurz in Panama.
Das Cover ist sehr dunkel und erhält farbliche Highlights, die inhaltlich sehr gut zum Roman passen.

Mein Fazit: Ein absolut faszinierender Beginn der Masquerade-Dilogie und gerade bin ich in der Fortsetzung vertieft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2022

Ein Zwilling kommt selten allein...

Frostklirrend schockverliebt
0

Der zweite Zwilling hat seine eigene Geschichte bekommen. Nachdem „Vorübergehend verliebt“ noch ein sommerlicher, lebendiger und romantischer Liebesroman von Lisa Torberg mitten aus dem schönen Rom war, ...

Der zweite Zwilling hat seine eigene Geschichte bekommen. Nachdem „Vorübergehend verliebt“ noch ein sommerlicher, lebendiger und romantischer Liebesroman von Lisa Torberg mitten aus dem schönen Rom war, ist „Frostklirrend schockverliebt“ bedeutend seinem Namen eisig kalt, schneereich, aber nicht weniger romantisch und aus dem winterlichen New York. Neben Arbeitsdynamik, Ängste überwinden, seinen Träumen folgen und natürlich jede Menge italienischem Temperament sowie knisternder Luft, trifft man auch auf bekannte Gesichter wieder, vorausgesetzt man kennt schon den ersten Zwilling.

Ohne Umschweife geht es direkt in die Story. Direkt landet man mit Camilla in ihrem Beruf als Polizistin im aufregendem New York, in Little Italie. Ihr Spezialgebiet liegt in der Neighbourhood Coordination mit einem ausgeprägten Psychologieanteil. Wenn sie das was sie im Beruf anwendet auch im Privaten vollziehen würde, dann müsste sie sich nicht nach Chicago flüchten. Eine einzige Begegnung hat ihre Welt ins rütteln gebracht. Gefühle von denen sie lange nichts ahnte, sind plötzlich da, doch so schnell wie sie belebt heranwachsen , so schnell können sie auch wieder gefrieren. Ein Umstand mit dem Camilla nicht gerechnet hätte, scheint Wahrheit zu werden und sie sieht keine andere Lösung als unterzutauchen. Martino hat bei seiner Besuchstour eines neuen Restaurant ein ganz ähnliches einscheidendes Erlebnis. Jedoch wurde er gestört und der zarte Moment ist schnell vorbei. Die Augen in die er dabei geblickt hat, findet es so schnell nicht wieder. Es bringt ihm dazu, seine bisheriges Singledasein zu überdenken und die Harmonie seines Zwillingsbruders und seiner Zukünftigen machen es dabei nicht gerade besser. Eifersucht ist eine miese Bitch.

Obwohl sich die Handlung gut über 2 Jahre bewegt, ist sie rasant, kurzlebig und unheimlich lebendig sowie sprüht vor Leidenschaft. Die zentralen Themen wie Vertrauen, Liebe, Familie, das persönliche Glück, die Zukunft, der Beruf, Freunde, Ängste zu bekämpfen und sich nicht zu verstecken. Die Charaktere sind sehr stark, einzigartig, charismatisch und individuell. Während des Lesens erlebt man ganz genau, wie sich über sich selbst hinaus wachsen, man fühlt mit, träumt mit, schmunzelt mehrmals und erlebt unbeschreibliche, prickelnde und romantische sowie ehrliche Momente mit.

Camilla Deluca (fast 30, Kosename: Cammie), italienische Wurzeln, Polizistin mit Leib und Seele und in die Fußstapfen ihres Vaters getreten. Sie ist eine starke Persönlichkeit, selbstbewusst, weiß sich durchzusetzen, aber auch sehr verletzlich. Aus Schutz vor anderen, zieht sie sich zurück, verliert lieber ihr Seelenglück und lässt sich von ihren Ängsten leiten, als in dem zu Vertrauen, dessen sie sich bewusst sein kann. Doch sie gibt so schnell nicht auf, kämpft und besiegt ihren inneren Kampf. Ihre beste Freundin und Seelenschwester ist Simone.

Martino Falcone, 32, ein aufopfernder und engagierter Geschäftsmann, Genussmensch und ein Familienmensch, auch wenn es ihm erst so richtig durch seinen Bruder Tommaso bewusst wird. Martino macht zwar manchmal eine Show, aber er spielt nicht, täuscht keine Gefühle vor und lebt ehrlich aus wonach ihm ist. Auch er ergreift manchmal die Flucht, sucht dabei aber die Nähe zu anderen und fokussiert sich wieder neu.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, gewohnt stilsicher, gefühlvoll mit emotionaler und knisternder Dauerstimmung. Die bildlichen Beschreibungen sind wiedereinmal unbeschreiblich schön und erwecken Sehnsucht nach meiner Traumstadt. Daneben wird man mit den nötigen Informationen über Land und Leute gefüttert. Man liest sich sehr flüssig durch die ungefähr gleichbleibenden Kapitellängen. Es wird in der Ich-Perspektive zwischen Camilla und Martino sichtbar gewechselt, so kann man bestens in beide Gedankenwelten abtauchen. Das Cover ist wunderschön, seinem Titel alle Ehre machend und mit dem beeindruckender New Yorker Hintergrund.

Mein Fazit: Italienisches Temperament mitten in New York, starke und beeindruckende Charaktere auf Augenhöhe und mit etwas Vorsprung hat mir dieser Zwilling sogar noch etwas besser gefallen. Absolut lesenswert und zum einkuscheln frostig schön.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.10.2022

Ein Sommer der alles veränderte...

Dieser längst vergangene Sommer
0

Das jähe Ende einer eigentlich unsterblich geglaubten Freundschaft nach einem wunderschönen Sommer – und das Wiederannähern nach vielen Jahren. „Dieser längst vergangene Sommer“ ist mein erster Roman der ...

Das jähe Ende einer eigentlich unsterblich geglaubten Freundschaft nach einem wunderschönen Sommer – und das Wiederannähern nach vielen Jahren. „Dieser längst vergangene Sommer“ ist mein erster Roman der Autorin Gina Greifenstein. Etwas in Nostalgie schwebend und mit einem stetigen Gefühl einer kleinen Gefahr und da ist doch noch etwas, taucht man in einem unbeschwerten Moment von 4 Freundinnen zwischen Gegenwart und Vergangenheit, dessen einer Augenblick alles verändert.

Der eine oder andere kennt bestimmt das Gefühl, dass man mit seinen Gedanken in der Vergangenheit schwebt, sich denkt was wäre wenn gewesen und sie nach einer längst vergangenen Zeit zurücksehnt. Was ist aus den Freunden von damals geworden, wieso hat man sich aus den Augen verloren, was hätte man anders machen können? Fragen, die einem keiner beantworten kann und eine Zeit, die nie wieder kehren wird.
Und kommt da diese Einladung zum Klassentreffen. Nach 15 Jahren nach dem Abitur. Möchte man da hingehen, möchte man die anderen Wiedersehen oder lässt man die Vergangenheit doch ruhen? Genau so ergeht es auch den vier Frauen, die von dieser Einladung überrumpelt werden und dessen tragisches Ereignis sie wieder einholt. Vor 15 Jahren war alles noch so unbeschwert, so leicht, so ohne Sorgen, kurz nach dem Schulabschluss, vor dem Beginn der beruflichen Zukunft und dem eigentlichen beginnenden neuen Lebensabschnitt. Bevor sich die 4 Wege der Freundinnen aufgrund unterschiedlicher Studienwege trennen werden, wollen sie eine unvergesslichen Campingurlaub in Italien erleben. So war der Plan und sie machten das beste aus ihrer Unterkunft, dem auf sich allein gestellt sein und alles in der Ferne. Unbeschwerte Abende, unterschiedliche Charaktere und junge Liebe, bis es zu dem Tag kam, der von jetzt auf gleich alles veränderte und Trennung bedeutete.

Einige machten ihren Traum zum Beruf, andere kam das Leben dazwischen und mussten sich neu orientieren. Diese Geschichte schwangt zwischen Damals und Heute hin und her und langsam erfährt man, wie es den vieren unterschiedlich erging. Johanna, Iris , Sonja und Annabell kannten sich seit ihrem 3 Lebensjahr und wurden als 4-blättriges Kleeblatt bezeichnet. Keine verlor ein Wort darüber, was vor 15 Jahren geschehen war und jede hat daran unterschiedlich zu knabbern. Doch die Gegenwart holt sie ein und die Frage steht offen, geht man zu diesem Klassentreffen.
Die Freundinnen konnten unterschiedlicher nicht sein, jedoch stärkten sie sich mit ihren Gegensätzen und forderten sich heraus, genauso holten sie sich auch wieder auf den Tatsachen des Lebens zurück.

Diese Geschichte handelt von Entscheidungen und Wege die man einschlägt sowie plötzlichen Wendungen. Dabei liegt die Frage, was wäre wenn gewesen, immer mit in der Luft. Es geht um Veränderungen, das Erwachsenwerden, Kämpfe auszufechten, einen klaren Kopf zu bewahren und letztlich auch um Vertrauen und Vergebung sowie dem Eingestehen von Fehlern. Die Geschichte fühlt sich sehr authentisch und real an, den Gefühlen und unterschiedlichen Charakteren kann man sehr gut nachempfinden. Es gibt amüsante, nachdenkliche, ernsthafte und erschreckende Momente. Dennoch hätte ich an manchen Stellen etwas mehr von der jeweiligen Person und ihren persönlichen Gefühlen erfahren und noch etwas mehr zu der Gegenwart bevorzugt.

Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und auch der leichte kriminalistische Stil gefiel mir gut. So schwebte immer eine unausgesprochene Spannung zwischen der leichten jugendlichen Stimmung mit. So liest man sich sehr leicht, auch wenn die Thematik einen manchmal schlucken lässt, durch die einzelnen unterschiedlichen Leseabschnitte. Im sichtbaren Wechsel wird in der Erzählperspektive die Handlung durch die 4 Hauptcharaktere wiedergegeben. Das Buchcover zeigt vier junge unbeschwerte Frauen, die sich auf ihren ersten alleinigen Urlaub bei Sonne und Strand erfreuen.

Mein Fazit: Ein wirklich sehr schöner etwas schwermütigen Roman, der mich am Ende auch emotional ergriffen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere