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Veröffentlicht am 22.09.2021

Ist es nur ein Experiment?

Das Avery Shaw Experiment
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Nach dem ich mit „Girl At Heart“ den ersten Roman der Autorin Kelly Oram für mich entdeckt habe und dort schon zu „Das Avery Shaw Experiment“ ein Stück aus der Leseprobe inhalieren konnte, habe ich mich ...

Nach dem ich mit „Girl At Heart“ den ersten Roman der Autorin Kelly Oram für mich entdeckt habe und dort schon zu „Das Avery Shaw Experiment“ ein Stück aus der Leseprobe inhalieren konnte, habe ich mich ganz besonders auf diesen neuen Lesestoff gefreut. Zudem hat mir dieses Buch einen Tag versüsst, an dem es mir nicht ganz so gut ging und ich einfach in diese süsse Geschichte versunken bin.

Das Buchcover ist einfach, schlicht und polarisiert nicht unbedingt, aber dafür hat mich der Inhalt umso mehr zum dahinschmelzen gebracht. Zusammen mit dem nächsten Teil „Das Libby Garrett Projekt ergibt es eine wunderbare Symbiose.

Zu Beginn gibt es bereits eine kleine Besonderheit, es gibt gleich zwei Prologe und jeweils aus den beiden Sichtweisen der Protagonisten. Danach geht es auch direkt mit der Handlung los. Da es bereits am Anfang zum großen Knalleffekt kommt, geht die Handlung auch rasant und fesselnd weiter. Avery ist am Boden zerstört, da ihr bester Freund Aiden ihre Gefühle nicht erwidert und dazu auch noch Abstand möchte. Ihr ganzen Leben haben sie bereits zusammen verbracht, selbst das Wissenschaftsprojekt möchte Aiden nicht mehr mit Avery zusammen durchführen. Ausgerechnet Grayson, der große Bruder von Aiden, erweist sich als große Stütze und Gewinn. Er rettet Avery vor so mancher Situation und lässt sie gerade jetzt nicht alleine stehen. Beide blicken dabei in die Welt des anderen ein und profitieren auch voneinander. Auch wenn sich beide schon so lange kennen, gehen gerade jetzt ihre Erkundungen erst so richtig tief. Doch vor lauter Experimentierfreude, gibt es auch kleine süße Momente, doch nicht für jeden sichtbar. Doch kann man sein Herz nach Plan heilen? Kann sich ein Herz dabei neu verlieben? Und was ist, wenn das Objekt der Begierde plötzlich wieder ankommt? Fragen über Fragen, liest diese Story, ich habe es sehr genossen. Zum Ende gibt es dann natürlich auch wieder zwei Prologe.

Die Handlung selbst verläuft somit über einen kurzen Zeitraum von ein paar Wochen, ist extrem kurzweilig.
Von der ersten bis zur letzten Zeile war ich wieder einmal gefangen, von der Leichtigkeit dieser unglaublichen, süßen, liebevollen und auch emotionalen Geschichte. Ich liebe einfach das Gefühl von diesem amerikanischen Serien und Teeniefilmen. Damals viel gesehen und heute so gerne gelesen. Mein Herz schlägt dafür und es ist perfekt zum Abschalten. Der Roman wird nur von seinen eigenen inneren Konflikten begleitet und das Drama, was sich dabei abspielt, muss auch nicht künstlich verlängert werden. Es wird genau das behandelt, was Teenager nun mal in diesem Alter bewegt und die erste Liebe ist nicht nur rosa-rot, manchmal sieht man auch den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten, hatte einige zum Schmunzeln und auch einige rührende Szenen gab es.
Der Aufbau war einfach stimmig, die Darstellung der einzelnen Charaktere ist sehr gelungen, ohne zu sehr ins Detail zu gehen, sondern sich auf das wesentliche zu konzentrieren.
Nebenbei geht es im Weiteren um die verschiedene Familienbeziehungen, Freundschaften, erste Liebe, Verluste, Zukunftsängste sowie -träume, Vertrauen, gesehen zu werden, ohne aufzufallen, seinen Horizont zu erweitern, nicht in Schubladen zu denken, Mobbing, Neid, Eifersucht, Angstzustände und einfach individuell zu sein.

Avery, 17, lebt alleine mit ihrer Mutter zusammen, hat daneben aber die Kennedys als Ersatzfamilie mit dazu. Sie ist natürlich hübsch, muss sich nicht unbedingt herausputzen, wird von anderen als Streber bezeichnet, sie liebt sich Wissen anzueignen und auch Experiment zu erkunden. Ihr Freundeskreis ist klein, aber sie kann sich auf diese kleine Zahl verlassen. Alles was Aufregung bedeutet meidet sie, doch es gibt Wege oder jemanden, der diese Wege nutzt, um sie davor zu bewahren in Panik auszubrechen. Sie ist manchmal regelrecht niedlich naiv, sie geht gewissen Dingen auf der Spur und hat eine unschuldige und dennoch neugierige Art an sich, um diese auch direkt und unverblümt herüberzubringen. Sie glaubt an das gute im Menschen und scheut Konfrontationen.

Grayson, (19), ist wie der große eklige Bruder, den Avery eigentlich nicht hat. Er nervt, ist laut, manchmal peinlich, doch beschützt seine „kleine“ Schwester wenn es darauf ankommt. Doch bis zu dem Vorfall hat Grayson nie mehr in Avery gesehen, bis sie plötzlich in seinen Armen liegt und sich alles verändert. Bis Avery geschah war er als Herzensbrecher verschrienen. Doch wer ihn näher kennenlernt erkennt sein großes Herz, seinen Charme, seine Hilfsbereitschaft und sein Ideenreichtum.

Der Schreibstil ist unheimlich angenehm, denn man fliegt wahrlich durch dieses Buch. Es ist jugendlich leicht, aber auch unheimlich gefühlvoll, rührend und emotional und vor allem voller Charme und wunderbaren Humor, der auch Sarkamus und Ironie beherrscht. Dazu kommen die für mich wunderbaren bildhaften Darstellungen. Man liest sich schnell und locker durch die ungefähr gleichbleibenden Kapitelleselängen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus den beiden wechselnden Sichtweisen von Avery und Grayson wiedergegeben. Ab und an wird man auch direkt angesprochen.

Mein Fazit: Abermals ein zauberhafter Jugendroman, der mich einfach abholen konnte. Einfach zuckersüß, humorvoll und mit dem richtigen Quäntchen an Gefühl.

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Veröffentlicht am 19.09.2021

Mr. Never-Ever war nur der Anfang...

Mr. Never-Ever
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Monica Bellini ist das Pseudonym der Autorin Lisa Torberg. Unter diesem Namen schreibt sie prickelnd-sinnliche Liebesromane. Mit „Mr. Never-Ever“ dem ersten Roman der neuen Reihe The Cavaliers konnte sie ...

Monica Bellini ist das Pseudonym der Autorin Lisa Torberg. Unter diesem Namen schreibt sie prickelnd-sinnliche Liebesromane. Mit „Mr. Never-Ever“ dem ersten Roman der neuen Reihe The Cavaliers konnte sie mich schon voll und ganz einnehmen. Ich liebe diesen Roman, die Charaktere und vor allem machen die anderen Cavaliers einen sehr guten Eindruck auf weiteren atemberaubenden Lesestoff. Alle Bücher können ohne Vorkenntnisse gelesen werden.


Bevor der eigentliche Roman beginnt, gibt es eine kurze Erklärung, wer denn nun „The Cavaliers“ sind, aber dennoch kommt man erst beim weiteren Lesen dahinter, was die Männer miteinander verbindet. In einem Prolog erfährt man, welchen Schicksalsschlag Clive ereilt hat, dass er Washington gegen Genf getauscht hat. Sein Plan hat bis dahin auch sehr gut funktioniert. In gewissen Abständen trifft er sich mit seinen Freunden bis „Sie“ wieder auf seinem Bildschirm auftaucht. Beide haben eine ganz besondere Anziehung aufeinander, haben sich schon zuvor getroffen und doch explodiert förmlich jedes Aufeinandertreffen. Da hilft nur eins, die Flucht nach vorne. Aber bekanntlich kommt dann immer alles anders.

Im Roman wird mein liebster Mafiaboss erwähnt, danke dafür, es ist noch nicht lange her, als ich den Film wieder gesehen habe. Und auch eine andere Romanfigur darf ein ganz besonderer Namenspate werden.

Die Handlung ist schnelllebig, hat mich sofort eingenommen, die Charaktere polarisieren und wirken einfach sympathisch. Beide Protagonisten sind einfach unheimlich stark in ihrer Ausstrahlung, stehen sich ebenbürtig gegenüber und können doch wieder so verletzlich sein. Denn eins beherrschen beide, Selbstschutz. Es knistert gewaltig, man ist gespannt auf das geheimnisvolle dahinter und die eingebaute Nebenszenen sind sehr fesselnd und spannungsgeladen. Die Geschichte endet in einem Epilog und der kurze Ausschnitt danach auf den kommenden Cavalier ist sehr vielversprechend.

Janet Thompson, Journalist, ist als Diplomaten aufgewachsen, daher schon viel in der Welt herumgekommen und immer mit einem festen beruflichen Ziel vor Augen. Jetzt hat es sie bis zur UN geschafft und ist ohne es zu wissen, ganz nah an Clive herangekommen, und auch ohne es zu wollen. Denn eines ist gewiss, er kann ihr auf emotionaler Schiene sehr gefährlich werden, was so gar nicht zu ihrem Erfolgsplan gehört. Janet ist aufgeweckt, weiß sich verbal zu wehren, kann mit den Waffen einer Frau kämpfen und sich aber auch genauso gefühlvoll hingeben.

Clive Atkinson, 33, ist der persönliche Assistent des Kabinettschefs des Director-General des Genfer Sitzes der Vereinten Nationen. ist ein Bild von einem Mann. Er hat seinen ganz persönlichen Plan vom Leben fest vor Augen. Er ist erfolgreich, sexy, weiß was er will, möchte sich nicht fest binden und hat einige bewegende Jahre bereits hinter sich. Er ist ein Workaholic, weiß aber auch die schönen Seiten zu genießen. Er ist ein sehr leidenschaftlicher Mann und Janet hat es ihm dabei ganz besonders angetan, denn sie könnte seinen persönlichen Untergang bedeuten. So sieht er es zumindest, denn sie bringt seinen Lebensplan deutlich zum wanken. Und stellt euch Theo James einfach dabei vor, zum dahinschmelzen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, gefühlvoll, sexy, mit einem schönen unterschwelligen Humor und der richtigen Portion an Spannung versetzt. Man spürt wahrlich was in den Charakteren vorgeht, die bildlichen Beschreibungen mag ich sehr der Autorin, zudem erhält man immer wissenswerte Randinformationen über Land, Leute und Politik, ohne das sie überladend wirken. Man liest sich sehr flüssig durch die unterschiedlichen Kapitellängen. Es wird in der Erzählperspektive zwischen Cliff und Janet gewechselt. Diese Stielwahl mag ich besonders gern, so kann man alle Gedankengänge und Gefühle besser nachempfinden.

Das Cover ist in ganz hellen Tönen gehalten, es hat für mich etwas ganz Edles an sich. Abgebildet mit einem sehr gut gekleideten Mann und im Untergrund kann man einen Blick auf Washington D.C. erhaschen.

Mein Fazit: Ich habe es gesehen, gelesen und geliebt. Für mich war alles stimmig und ich freue mich unheimlich darauf diese neue Buchreihe weiterverfolgen zu dürfen. Ein verheißungsvoller Reihenauftakt. Absolute Leseempfehlung für ein kribbelndes Abenteuer mit tiefem Hintergrund.

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Veröffentlicht am 17.09.2021

Frostige Ereignisse

Frostbrand
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„Frostbrand“ gehört zum Genre Romantasy. Es ist eine Geschichte über Vertrauen, Freundschaft und Magie.

„Luca ist innerlich erstarrt, bis sie auf Noah trifft – den Jungen, der alles einfriert, was er ...

„Frostbrand“ gehört zum Genre Romantasy. Es ist eine Geschichte über Vertrauen, Freundschaft und Magie.

„Luca ist innerlich erstarrt, bis sie auf Noah trifft – den Jungen, der alles einfriert, was er berührt.“

Der Roman beginnt direkt und sofort merkt man, das Noah etwas merkwürdiges zugestoßen ist. Ganz plötzlich verändert sich sein ganzes Umfeld, oder viel mehr er selbst, er weiß nicht mehr, was mit ihm geschehen ist. Doch sogleich schlägt auch Luca auf, seine zukünftige Mentorin der Behörde für Sondervorkommnisse. Die Handlung geht hier ganz offen und natürlich mit Magie um, es wird nicht verborgen, nichts beschönigt und gehört ganz normal zum alltäglichen Leben. Nur diejenigen, die damit Leben, müssen für sich entscheiden, wieviel gegen sie ihrer Umwelt davon Preis.
Als Leser erlebt man das mit, was Noah widerfahren ist und wie er damit umgehen, es erlernen und nicht daran zerbrechen wird. Somit nimmt ein großer Anteil der Handlung natürlich die Magie ein. Und natürlich gibt es auch romantischen Anteil, der sich jedoch ganz langsam entwickelt. Dazwischen geht es um Familie, Freunde, Zukunftspläne, Vergangenheit, Verlustbewältigung, den Weg aus seinem eigenen Tief zu finden und der Rätsels Lösung auf der Spur zu kommen, wieso gerade der ganz normale Noah auf einmal so außergewöhnlich geworden ist.

Man begibt sich in eine sehr interessante, lockere, fantastische und auch geheimnisvolle, magische Reise. Die Magie steht zwar im Fokus, doch vielmehr geht es doch um die Zwischenmenschlichen Komponenten und Beziehungen. Die Handlung spielt sich über einen kurzen Zeitraum ab und verweilt somit nur über ein paar Wochen, jedoch fühlt sich das gelesene viel länger an. Es ist eine langsam wachsende Geschichte. Es geschehen immer wieder Dinge, jedoch hält sich die Handlung auch immer wieder an ihrem Umfeld auf. Dadurch zieht sich der gesamte Handlungsstrang etwas in die Länge und es wächst erst so richtig ab der Hälfte des Buches und mit seinen fast 400 Seiten, gibt es einiges zu erleben. Ich mag es sehr, wenn es nicht überhastet dahergeht, doch etwas mehr Spannung zwischendurch, hätte der Handlung vielleicht etwas mehr pfiff und Raffinesse verliehen.
Dennoch habe ich mich gerne der Handlung hingegeben, aber auch immer wieder gehofft, dass noch etwas spektakuläres auftritt.

Noah Mertens, 22, Student und ein ganz unscheinbarer junger Mann, den man sicherlich auch gerne als nerdig bezeichnet. Er verkriecht sich zunächst vor dem Neuen, jedoch mit der Hilfe von Luca findet er schnell Gefallen an allem und lernt schnell dazu. Auf der einen Seite ist er ängstlich, verwehrt sich aber auch nicht vor Wissen. Luca fordert ihn auf eine ganz besondere Weise hinaus und somit hat seinen Veränderung einen positiven Nebeneffekt.

Luca Wittek, 23, kennt sich schon ihr ganzes Leben mit der Magie aus. Durch einen Verlust hat sie sich innerlich verschlossen. Sie erfasst alles ganz kühl, direkt und ohne große Aufregung. Sie konzentriert sich auf das Wesentliche, doch ihr Schützling zeigt ihr auch eine ganz andere Sichtweise. Ganz langsam taut auch sie wieder auf und muss sich mit einigem auseinandersetzen. Luca ist cool, neutral und lässt nicht jeden in ihrem Inneren tief hineinblicken.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, er ist klar, jungendlich erfrischend und sehr angenehm. Die einzelnen Kapitellängen haben unterschiedliche Leselängen. Die Handlung wird aus der Erzähl-Perspektive aus den beiden Sichten von Noah und Luca wiedergegeben.
Die einzelnen Charaktere waren ausreichend herausgearbeitet, um ihr Wesen zu erkennen. Ganz deutlich hervorgestochen hat dabei Luca, durch ihre eigene Art Dinge zu betrachten und anzugehen. Noah ist eher der ruhige Part dabei gewesen, aber jederzeit bereit auch in den Kampf zu gehen.

Das Buchcover ist wunderschön getroffen in seiner eisigen Gestalt und macht einfach nur neugierig auf mehr.

Mein Fazit: Ein überwiegend ruhiger Roman mit einigen aufflackernden magischen Ereignissen, der sich zu mehr entfaltet und vielmehr die Personen in ihren besonderen Eigenarten dahinter erleuchten lässt. Ich mochte den Ausflug mit der frostige Magie und vergebe daher 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.09.2021

Hinter Gittern

BEHIND BARS
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Nachdem ich bisher nur einen Kurzroman von der Autorin Marina Ocean gelesen habe, handelt es sich „BEHIND BARS: Gefährliches Verlangen hinter Gittern“ um einen längeren umfassenden Roman mit einem sehr ...

Nachdem ich bisher nur einen Kurzroman von der Autorin Marina Ocean gelesen habe, handelt es sich „BEHIND BARS: Gefährliches Verlangen hinter Gittern“ um einen längeren umfassenden Roman mit einem sehr interessanten Setting.

Bevor man in die Handlung startet, hat sich die Autorin für ein Vorwort entschieden und warnt auch noch ausdrücklich vor den Inhalten, die im Roman angesprochen werden. Danach folgen einige Begriffserklärungen. Mit einem Prolog und den Beginn von Raph´s Start zu seiner Verurteilung, wird man umfassend in die Handlung eingeführt. Ein gewisses Ereignis hat ihn zu einer Handlung verleiten lassen, dessen Weg ihn direkt ins Gefängnis befördert hat. Einige Jahre hat er bereits davon abgesessen, doch es sieht nicht danach aus, dass er auch frühzeitig entlassen wird. Der Leiter der Anstalt hat seine ganz eigenen Pläne mit einzelnen Gefangenen und besonders seine Umsetzungsmethode sprechen eine ganz eigene Sprache. Doch diese Rechnung hat er nicht mir seiner neuen Psychologin Ari gemacht, denn diese deckt so einiges dabei auf und lässt so schnell nicht locker. Die Story findet ihr Finale in einem zukünftigen Epilog.

Den Hintergrund zu der Story fand ich überaus gelungen und das nicht immer nur die schönen Dinge für eine Story aufgegriffen werden und sogar der Liebe Platz machen können. Reizen umso mehr. Doch irgendwie hatte ich mit der Art der Geschichte so einige Probleme und ich kann nicht mal genau sagen, woran es gelegen hat. Daher hat sich das Lesen bei mir auch um eine Wochen gezogen, weil ich einfach nicht kontinuierlich am Ball bleiben konnte. Aufgrund der Länge der Story zieht sich der Handlungsstrang über mehrere Wochen und verlor im ersten Teil immer wieder etwas an Spannung aufgrund der Ausführlichkeit. Auch wollten bei mir nicht so die sprühenden Funken zwischen Ari und Raph aufkommen. Mit aufkommender Action und steigender Spannung im letzten Abschnitt, sprang auch mein letzter Funke dann endlich mal über. Einiges fand ich etwas unnötig in die Länge gezogen, obwohl es zur Realität der Story durchaus passte.

Ariella von Ahrensburg, ist in einem guten wohlhabenden zu Hause aufgewachsen, es wird ein gewisser Standard von ihr erwartet, jedoch möchte sie auf eigenen Beinen stehen und sich nichts auftischen lassen. So auch ihre Entscheidung in einer JVA als Psychologin anzufangen. Als Frau muss sie sich zum einen besonders behaupten und das Klientel auf das sie trifft, ist ihr überhaupt nicht geläufig. Jedoch ist Ari eine Kämpfernatur und mit Biss bei der Sache dabei. Ein Häftling hat sich dabei in ihre Gedanken eingenistet, jedoch blockt er sich ständig ab.

Raphael Neumann, hat eine gewisse Erscheinung eines Mannes, ist trainiert, ein Einzelgänger und möchte einfach nur seine Tage ohne Probleme herumkriegen. Er arbeitet in der Gefängniswäscherei, stählt seinen Körper, hat wenig Bezugspersonen und hat sich in den vergangenen Jahren einen gewissen Rang aufgebaut. Er hält sich größtenteils aus den Machenschaften der anderen heraus und er braucht keine falschen Freunde für sein Seelenheil. Die neue Psychologin ist ihm zunächst ein Don im Auge, jedoch muss er erkennen, dass sie nicht auf der Seiten der korrupten Beamten steht. Legt er einmal seine eiserne Maske und sein Pokerface ab, erkennt man seinen Beschützerinstinkt und das große Herz an der richtigen Stelle.

Der Schreibstil ist einfach toll, sehr angenehm und passend zur Geschichte direkt in der Sprache. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen. Die Geschichte wird im Wechsel in der Ich-Perspektive von Raph und Ari wiedergegeben. Auch die bildlichen Beschreibungen wurden sehr gut projektiert.

Das Cover ist einfach nur hot sowie eine Augenweide für die lesenden Frauen, passt aber auch unheimlich gut zum Protagonisten.

Mein Fazit: Auch wenn mich nicht der komplette Funke erfassen konnte, ist dieser Roman einfach nur weiterzuempfehlen, schon alleine wegen seiner Individualität aus einer heilen Welt auszubrechen und die Augen sowie eigene Perspektive zu öffnen und gerade nicht zu verschließen.

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Veröffentlicht am 12.09.2021

Anders als erwartet, aber dennoch spannend

Dein dunkelstes Geheimnis
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Wenn die Autorin Jenny Blackhurst wieder einen neuen Psychothriller herausgebracht hat, ist meine Neugierde geweckt, auch wenn mich die Autorin manchmal total begeistern kann und manchmal einfach nicht. ...

Wenn die Autorin Jenny Blackhurst wieder einen neuen Psychothriller herausgebracht hat, ist meine Neugierde geweckt, auch wenn mich die Autorin manchmal total begeistern kann und manchmal einfach nicht. „Dein dunkelstes Geheimnis“ führt diesmal mit Nervenkitzel und einer atmosphärischen Kulisse zu einer kleinen Insel in Nordwales. Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch in einer Leserunde lesen, bewerten und natürlich rezensieren durfte.

Es geht direkt in die Handlung und durch einen interessanten Twist lernt man Kathryn und ihre Geschichte kennen, die sich nun 25 Jahre bereits zurückliegt, jedoch die ganze Familie und auch einen ganzen Ort nicht in Ruhe lässt. Dazwischen gibt es immer mal wieder kleine Ausflüge in die Vergangenheit, denn der Leser wird so nach und nach an die Wahrheit herangeführt. Die Autorin weiß natürlich, wie man jemanden in die Irre führen kann, doch eins ist ganz schnell klar, der verurteilte Mörder kann nur unschuldig sein. Wer ganz genau aufpasst, kommt sicher auch vorher der Rätsels Lösung auf die Spur oder ergeht es so wie mir, dass es erst ziemlich spät klick macht.
Einige Charaktere werden erwähnt und drücken sich mal mehr und weniger in den Vordergrund, doch nur die relevantesten werden genauer unter die Lupe genommen. So muss man sich auch nur auf das Wesentliche konzentrieren. Der Spannungsaufbau bleibt stetig erhalten und hat mich gebannt auf der Lauer gelassen.
Jedoch habe ich den typischen Psychoanteil der Autorin vermisst. Natürlich wird die Psyche angeregt, jedoch verhält es sich hier mehr nach einem sehr guten Krimi mit einem gehörigen dramatischen Anteil. Auch wurde einige kleinteilige Dinge gar nicht aufgelöst und man muss sich seinen teil einfach dazu denken. Genauso verhält es sich auch mit dem Ende. Diejenigen, die das Buch lesen, wissen was passieren wird, jedoch bleibt das Ende nach wie vor offen, welche Resonanzen daraus vollzogen werden.
Was sich wiedereinmal gezeigt ist, wie gut doch Geheimnisse, Lügen, Macht, und Vertuschungen funktionieren können und ein größeres Umfeld an der Nase herumführen.

Der Schreibstil hat mir wieder sehr gefallen und ich war sofort in den Geschehnissen drin. Die sehr gute bildhafte Beschreibung setzt das richtige Kopfkino zusätzlich an. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen, dennoch fließt der Text nur so dahin. Die Handlung wird aus den verschiedenen Perspektiven wiedergegeben, wobei hier auch noch zwischen der Ich- und der Erzählperspektive variiert wird.

Das Cover ist schlicht und schillernd, typisch mit einem Schmetterling verziert. Für die Handlung lässt sich daraus jedoch nichts entnehmen, höchstens zu vergessen.

Mein Fazit: Auch wenn es sich nicht um einen erhofften Psychothriller in diesem Sinne gehandelt hat, hat mir diese spannungsgeladene Story sehr gefallen.

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