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Veröffentlicht am 17.11.2020

Taucht ein zwischen den Zeiten und einer großen Familiensaga.

Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz
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Ein Mädchen auf der Suche nach seiner Schwester. Ein Junge, der seinen Bruder retten will. Eine Liebe, die nicht sein darf. Und ein Fluch, der sie alle ins verderben stürzen kann.

„Wenn die Nebel flüstern, ...

Ein Mädchen auf der Suche nach seiner Schwester. Ein Junge, der seinen Bruder retten will. Eine Liebe, die nicht sein darf. Und ein Fluch, der sie alle ins verderben stürzen kann.

„Wenn die Nebel flüstern, erwacht mein Herz“ ist es mein erster Roman der Autorin Kathrin Lange. Definitiv hat sie mich neugierig auf mehr gemacht.

Einleitend gibt es zu Beginn zwei Buchzitate von zwei der Bronte-Schwestern. Sehr schnell erkennt mann, dass sich hier die Klassiker der Bronte-Familie oder vielmehr ein schwerwiegendes Schicksal des Bruders Branwell zu einer weitreichenden Tragödie entwickelt hat.
Zunächst steigt man ganz leicht in die heutige Zeit bei Jessa ein und erlebt wie sie bereits in jungen Jahren hart kämpfen musste und ganz allein auf sich gestellt ist. Vor 5 Jahren verschwand ihre große Schwester und letzt Halt, bis sie heute eines ihrer geliebten Bücher plötzlich wieder in die Hände hält und sie nichts mehr davor halten kann, herauszufinden, was genau vor 5 Jahren geschehen ist. Also begibt sich Jessa von London auf den Weg in das wunderschöne und geschichtsträchtige Yorkshire, um sich ihre eigenes Bild von der Lage vor Ort zu machen. Ihr einzigster Anhaltspunkt ist zunächst eine kleine Bibliothek in Haworth und eine Zeichnung des Anwesens High Moore Grange. Bei ihrer Erkundungen stösst sie zunächst nicht nur auf Hilfe, vielmehr auf Widerstand und man möchte sie immer wieder zum gehen auffordern, doch niemand bricht so schnell den starken Willen von Jessa. So lüftet sich nach und nach die Geheimnisse und dringt immer tiefer in die Familie Addingham ein.

Man begibt sich in eine fesselnde, spannende und mystische Familiengeschichte, die erst mit dem Lesen Stück für Stück aufgeklärt wird. Und ich mochte diese Reise in die Vergangenheit, in Verbindung mit lyrischen Werken als Erwähnung, in Verbindung mit der dahinter liegenden Tragik und die Auswirkungen bis heute sehr gerne. Die Rätsel die sich dahinter verbargen, regen an zum mit grübeln und durch die heutige Leichtigkeit gibt es jede Menge dazwischen zum schmunzeln, romantische und süsse Augenblicke sowie eine sehr schöne Ernsthaftigkeit, an die einzelnen Tragödie des Lebens und was man daraus machen kann. Jedenfalls hat mich die Handlung gebannt mitgerissen und auch die eigene Gedankenspirale wirbelt ordentlich mit. Der Spannungsgrad wurde durchweg gehalten,, auch wenn sich die Geschichte im Mittelteil etwas zieht, es war sehr mystisch, stellenweise etwas unheimlich und tiefgründig geht es um Familie, Freundschaften, Liebe, Verluste, Ängste, Träume, die Zukunft und viele Geheimnisse.

Der Schreibstil ist sehr stilsicher, fesselnd, angenehm und spannungsgeladen. Man liest sich sehr flüssig und mitfiebernd durch unterschiedlichen längeren Kapitellängen und merkt dabei gar nicht wie schnell die Zeit verfliegt. Die Sprache wird hier zum einen mit der Vergangenheit sowie der heutigen Zeit vereint und um es jugendlich zu belassen, bleibt es natürlich auch angepasst genug. Die Handlung wird aus der Erzählperspektive von den jeweiligen Hauptcharakteren wiedergegeben.

Die einzelnen Charakteren waren wirklich sehr gut und ausreichend herausgearbeitet. Ganz langsam ist man hinter den Geschehnissen gekommen und die Wahrheit wurde aufgedeckt. Die mystische Aspekte und das leicht Spiel mit der Psyche haben mir sehr gefallen, vor allem auch das eintauchen und eine andere Zeitdimension. Es war sehr geheimnisvoll, auch mit Emotionen beladen und sehr glaubwürdig dabei umgesetzt. Zum Ende hin wird die Handlung sehr rasant, man muss einfach erfahren wie es weitergeht und alles fügt sich zu einem gelungen Abschluss.

Jessa bezeichnet sich selbst als Straßengöre. Durch ihre Jahre im Kinderheim hat sie gelernt sich alleine durchzuboxen, reißt immer wieder in ihre eigene Freiheit aus und lässt sich dabei selten was sagen. Sie ist dadurch sehr schnell selbstständig geworden, kann auf sich allein aufpassen doch das macht auch einsam und vor allem vorsichtig. Doch durch ihren unsagbaren Mut und Ehrgeiz lässt sich sich so schnell nicht von einer Sache abbringen, sobald sie Feuer gefangen hat. Vor allem hat sie ein gutes Gespür für andere und kann in deren Gesichtern lesen. Sie macht sich gerne ihre eigenen Eindrücke und scheut sich nicht davor zu kämpfen. Jessa ist sehr impulsiv und auch ihre eigenen Art, muss man sie einfach lieb haben.

Die beiden Brüder Christopher und Adrian sind stark miteinander verbunden, könnten aber auch unterschiedlicher nicht sein. Adrian ist mehr der sensiblere und zurückgezogene Part, aber auch sehr leidenschaftlich in seiner eigenen Art. Und Christopher ist der Draufgänger, der impulsivere und muss öfters mal ausbrechen, um selbst nicht durchzudrehen. Aber in einem sind sich beide einig, sie stehen für einander ein und gehen lieber zusammen unter als anderen zu Schaden. Die Vergangenheit hat sie stark geprägt und beide haben auch ihren Fehlern gelernt, sowie nicht alles so zu nehmen, wie es ihnen vorhergesagt wird.

Allein schon das Cover ist so zauberhaft schön und hat mich gleich eingefangen. Es hat so liebevolle Details und ein wahres Schmuckstück in jedem Bücherregal. Auch im Inneren zeichnen sich diese liebevollen Seiten weiter, so dass jedes neue Kapitel sofort zu erkennen ist.

Mein Fazit: Zu diesem wunderschönen Äußeren kam es auch durch das Innere zu einem wunderbaren Lesegenuss, nicht nur als Jugendbuch, der mich fesselnd in seine mystische sowie geheimnisvolle Magie eingesogen und alles zu einer beeindruckenden und nachhaltigen Familiensaga über die Zeiten hinaus zusammengefügt hat.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

...es wird nie enden

Egal was wir auch tun
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„Egal was wir auch tun“ ist nach „Wenn mein Herz nach dir ruft“ der zweite Roman von Anna-Theresia Dersch und mit Romantic-Thrill gleichzeitig auch ein einem anderen Genre. Es ist eine Geschichte über ...

„Egal was wir auch tun“ ist nach „Wenn mein Herz nach dir ruft“ der zweite Roman von Anna-Theresia Dersch und mit Romantic-Thrill gleichzeitig auch ein einem anderen Genre. Es ist eine Geschichte über Verantwortungsbewusstsein, Vertrauen, verpasste Chancen, Familie, Freundschaft, aus Fehlern zu lernen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und die zu schützen, die man liebt.

Die Handlung setzt direkt ein und man landet auf der Pferdefarm von Kayla und ihrem Bruder Brian. Kayla bildet Pferde aus und möchte sich einen Zukunft mit ihren geliebten Mustangs aufbauen. Auch Kaden hat durch seine Begleitung von Bastard, seine Liebe zum diesem einen Mustang entdeckt und er hat sich durch ihn verändert. Besonders schwer fällt ihm dann auch die Trennung, aber er versucht sein Glück als Aushilfe auf der Farm. Jedoch möchte er gerne seine bewegende Vergangenheit außen vor lassen, doch diese holt ihn schneller ein als ihm liebt ist. Er möchte keinen Ärger verbreiten, doch eine gewisse junge Frau bringt gleichzeitig seine Gefühle zum erwecken, so dass er sich nicht so einfach wieder aus dem Staub machen kann und gleichzeitig seine Beschützerinstinkte hervorgerufen werden. Die eigentliche Handlung legt ein gutes und stetiges Tempo vor, etwas verlangsamt durch die Liebe zum Detail und den Pferdesport. Hier merkt man sehr gut, wie viel Liebe die Autorin zu diesen Tieren verspürt. Da ich selbst kein Pferdemädchen bin, konnte ich mich dennoch in die verschiedenen Begriffe schnell einfinden und es nimmt auch nicht die Überhand.
Zu manchen Ereignissen habe ich das Gefühl, dass mir noch ein paar Erklärungen oder Zusammenhänge fehlen, aber da hoffe ich auf die weiteren 2. Teil der Dilogie und auch das Ende lässt einen natürlich mit einem riesen Fragezeichen zurück. Gerne wünsche ich mir auch noch ein paar mehr knisternde und romantische Momente, zwischen dem ganzen Trubel herum.

Kayla, ist eine sehr offene und herzliche sowie ehrliche Person, doch manchmal zu sprunghaft. Sie schiebt nicht auf die lange Bank und ich eine Frau der Tatsachen und packt sofort mit an. Ihre Emotionen trägt sie offen zu schau, aber gerade deswegen muss man sie einfach mögen. Sie verteilt niemanden vorschnell, mag aber keine Lügen und Unehrlichkeit. Ihre Pferde sind einfach alles für sie und stehen neben ihren Liebsten an erster Stelle, wer das nicht versteht, darf gerne wieder gehen.

An ihrer Seite stehen ihr Bruder Brian, das finanzielle Genie von den beiden und er behält jederzeit den Überblick, er ist rational deckend und lässt sich nicht s leicht hinter seine Fassade blicken. Und dann gibt es da noch Jones, der beiden wie ein Vater zur Seite steht.

Kaden, hat für seine Fehler der letzten Jahre gebüsst und möchte nur in Frieden in seine neue Freiheit starten. Er hat keine besondere Ansprüche und ist bereit für wenig Lohn auf der Farm als Aushilfe zu beginnen, solange er in der Nähe seines Tierfreundes ist. Er ist ein verschlossener Mann und öffnet sich nur langsam. Er weiß auch einfach zu viel, was sein Umfeld nur unnötig in Schwierigkeiten bringen könnte. Was er gibt, versucht er von Herzen zu tun und erfährt auch auf diese Weise das erste Mal, was es heißt für einen anderen Menschen bedingungslos einzustehen und sein Herz zu vergeben.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, locker und mit der richtigen Leichtigkeit sowie mit Charme, Humor und dem richtigen Gefühl untersetzt. Man liest sich sehr flüssig und schnell durch die etwa gleichbleibenden Kapitellängen. In der Ich-Perspektive wird die Story von Kayla und Kaden im sichtbaren stetigen Wechsel wiedergegeben. Die Handlung wird genau im richtigen Zeitpunkt mit Spannung und unvorhersehbaren Ereignissen in Szene gesetzt und mit Gefühl, Emotionen bestückt. Es gab einiges zum schmunzeln, zu staunen und auch kurze Herzstillstände bleiben nicht aus.

Das Cover sowie der Buchtitel sind wieder wunderbar aufeinander abgestimmt und passen sehr gut zur Story.

Mein Fazit: Ein wunderbarer Start in die fesselnde Dilogie und ich freue mich auf die Fortsetzung und den Fortgang der Story um Kayla und Kaden.

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Ein zauberhafter Debütroman

Dort, wo die Sterne im Wasser leuchten
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„Dort, wo die Sterne im Wasser leuchten“ ist der berührende Debütroman von Clara Blais. Sehr tiefgründig, fesselnd, emotional und sehr gefühlvoll ist ein wunderschöner und überraschender Jugendroman / ...

„Dort, wo die Sterne im Wasser leuchten“ ist der berührende Debütroman von Clara Blais. Sehr tiefgründig, fesselnd, emotional und sehr gefühlvoll ist ein wunderschöner und überraschender Jugendroman / Young Adult Roman entstanden.

Zuerst habe ich auf Instagram beim Kirschbuch Verlag dieses wunderschöne Buchcover gesehen, es ging über in den Buchtitel und dann las ich den Klappentext, sogleich war ich fasziniert. Als dann zur Leserunde aufgerufen wurde, versuchte ich mein Glück und alles hat sich als zauberhaftes Gesamtwerk entpuppt. Daneben gibt es noch eine ganz berührende Playlist zum Buch, die total meinem Musikgeschmack entspricht und sehr gut zu den Zeilen passt.

Zunächst wird der Beginn des Romanes von einem sehr schönen, aber auch traurigem Gedicht eingeleitet, geht über in einen kurzen einleitenden Prolog aus der Vergangenheit und setzt anschließend im Hier und Jetzt dann ein. Der Abschluss wird von einem Epilog gekürt. Die Handlung selbst verläuft über mehrere Wochen und gibt einige Einblicke, Erinnerungen und Gedankengänge aus der davor liegenden Jahren, Schwerpunkt ist jedoch die aktuelle Zeit. Skyler zieht nach einer schweren Zeit zu ihrem Vater, um wieder Luft zu bekommen, einen Neustart zu wagen und sich, wenn auch wiederwillig, helfen zu lassen. Nicht nur, das sie mit jungen Jahren bereits einen Verlust erleiden musste, seitdem fühlt sie sich einfach allein gelassen, verraten und unverstanden. Sie selbst zweifelt an ihren Erinnerungen und verliert sich in Träumen zu Matt, bis sie sich endgültig verschließt. Erst durch die neue Umgebung, neu Menschen und beginnende Freundschaften um sich herum, schöpft sie wieder Hoffnung, beginnt mit der Poesietherapie und doch ist da wieder dieses Gesicht und dieser Junge namens Damien, der wieder alles zu Nichte machen könnte.

Von der ersten bis zur letzten Zeile war ich einfach gefangen, in die Leichtigkeit dieser unglaublichen, herzlichen und doch auch traurigen Geschichte. Ich habe dieser Geschichte jedes Wort abgenommen, habe gefühlt, was sie auszusagen vermochte und fand den Aufbau, die Darstellung der einzelnen Charaktere und die Gefühlsachterbahn einfach nur mehr als gelungen. Gedanklich kannst du dich komplett fallen lassen und spielst einfach diese bewegende Geschichte als Film vor deinen Augen ab. Durch die verschiedenen lebhaften Charaktere, den unterschiedlichen Dialogen und Ereignisse gab es einiges zum schmunzeln, süße und herzliche, aber auch herzzerreißende und schmerzspürende Momente und ich fieberte gebannt mit. Nebenbei wird auf verschiedene gesellschaftliche Differenzen und auch Tabuthemen aufmerksam gemacht, aber genauso kaputt und verdreht ist manchmal das Leben und die Gesellschaft um uns herum, man muss seinen eigenen Fokus finden und sich nicht zerbrechen lassen. Ebenso wie schnell man den Boden unter seinen Füße verlieren kann, wenn man glaubt nicht genug zu sein und sich einredet, sich nicht anders helfen zu können.
So geht es auch etwas tiefer um verschiedene Familienbeziehungen, Freundschaften, Liebe, Verluste, Zukunftsängste, Träume, Vertrauen, die freie Entwicklung, einfach glücklich sein und sich leicht zu fühlen, Tiefschläge, Neid, Eifersucht, sich wieder etwas zuzutrauen und einfach individuell zu sein.

Skyler (Sky), ist junge 17 Jahre alt und könnte eigentlich ihrem Teenager leben frönen, mit Freunden abhängen und die erste Lebe genießen, doch durch den Verlust ihres besten Freundes wurde ihr Herz schön früh gebrochen. Zwar umgeben von ihrer Familie, die alle noch ihre eigenen Lasten tragen, ist sie eine Einzelgängerin und selbst die Flucht in die Gedanken, in ihre Träume, wird ihr schmerzhaft genommen und lässt sie noch tiefer fallen. Sky ist zwar ruhig, doch sie ist nicht scheu im Umgang mit anderen, sobald sie vertrauen fasst, lässt sich sich auch nach und nach auf den anderen ein. Sie ist lebhaft und muss es nur wieder aus sich rauslassen. Manchmal etwas verloren zu wirken ist nicht falsch, es macht sie zu etwas besonderem und einem einzigartigen Menschen, der für andere einsteht und sich auch fallen lassen kann.

Damian (17), erinnert sie an jemanden aus ihrer Vergangenheit und sie kann zunächst seine Nähe nicht zulassen. Damian ist geheimnisvoll, ebenfalls verschlossen und öffnet sich zögerlich, dann aber mit überraschenden Wahrheiten und Eigenschaften. Auch ihn belastet etwas seit längerer Zeit und es muss aufpassen nicht gänzlich abzudriften. Sky ist die erste, die ihn wieder hoffen lässt und er gilt auch sie zu überzeugen, dass er nicht derjenige ist, den nur alle in ihm sehen wollen.

Alle einzelnen Charaktere sind wirklich sehr gut, ausreichend, unterschiedlich sowie vor allem authentisch und mit ihren Eigenarten herausgearbeitet.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen, er liegt zwischen jugendlich leicht und einer angenehmen gefühlvollen Erzählung. Dabei konnten mich die bildhaften Darstellungen sehr überzeugen. Man liest sich schnell und locker durch die unterschiedlichen Kapitelleselängen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive alleinig aus der Sicht von Sky wiedergegeben, außer der Epilog bleibt jemand anderen vorbehalten.

„Die Welt um uns herum verstummte. Zusammen waren wir nicht mehr nur diese Mängelexemplare, als die wir uns vorher empfunden hatten. Zusammen ergänzten sich all unsere kaputtem Teile wie Puzzlestücke, die erst zusammen ein Bild ergaben.“

Mein Fazit: Gesehen, gelesen, verzaubert von der tiefberührenden Geschichte, die mich zu Tränen gerührt hat, mich Lachen lies und dazwischen einfach zwischen Zweifel und Hoffnung gefangen war. Ein zauberhafter Debütroman, dem ich jedem gerne ans Herz lege und zu meinen diesjährigen Jahreshighlights zählen darf.

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Veröffentlicht am 31.10.2020

Karriere ist nicht alles im Leben...

Maybe this Christmas - Und dann war es so viel mehr
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Um unseren gemeinsamen Buddyread auch weiterzuführen, haben wird nach Teil 1 der Colorado-Ice-Reihe mit „Maybe this Time – Und auf einmal ist alles ganz anders“ und Teil 2 „Maybe this Love – Und plötzlich ...

Um unseren gemeinsamen Buddyread auch weiterzuführen, haben wird nach Teil 1 der Colorado-Ice-Reihe mit „Maybe this Time – Und auf einmal ist alles ganz anders“ und Teil 2 „Maybe this Love – Und plötzlich ist es für immer“ nun auch Teil 3 und den Abschlussband „Maybe this Christmas – Und dann war es soviel mehr“ zusammen gelesen.

Auch hat der letzte Buchband hat wieder ein bezauberndes Cover erhalten, dieses Mal in diversen Lilatönen mit einem winterlichen Touch und lässt damit die Buchreihe auch optisch in seiner Gesamtheit wiedererkennen. Man könnte diese Handlung auch völlig separat lesen, jedoch tauchen immer wieder bekannte Gesichter auf und man spoilert sich vielleicht ein klein wenig selbst, wenn man die anderen auch noch lesen mag.
Direkt und ohne Umschweife wird man in die Handlung geworfen, ich mag ja so etwas sehr und man landet direkt in ein Treffen mit der gesamten Westmore Family, so auch direkt auf Asher und seiner besten Freundin Emma. Doch Emma ist noch viel mehr als das, solange beide keine feste Beziehung haben. Sie denken keiner merkt das, jedoch sollen sie sich noch wundern. Asher steht jetzt schon in seinen jungen Jahren vor einer perfekten Eishockey-Karriere und dem nächsten großen Meilenstein, doch seine Unvernunft zwingt ihm zu einer längeren Pause und so begibt es sich in die Nähe seine Familie und seiner Freundin Emma, die ihn wieder auf Vordermann bringen soll. Dabei verbringen beide viel Zeit und Asher muss sich endlich über seine Gefühle gegenüber Emma im klaren werden. Emma fühlt sich pudelwohl in ihrem Leben, musste Niederlagen einstecken und bekommt die unglaubliche Chance, ihre Karriere in die richtige Bahn zu lenken. Doch auch in der Liebe möchte sie endlich einen Schritt weitergehen und dem Mann den sie liebt, ihre Liebe auch offen gestehen.
Eishockeysport spielte diesmal eher die Nebenrolle, denn das gibt es ja schon immer seit klein auf bei Asher. Als jüngster der Westmore Brüder, wollte er dem natürlich in nichts nachstehen.
Die Mischung die mich sonst so gepackt hat, ist diesmal leider nicht voll übergeschwappt. Dieses typische Kennenlernen der Charaktere scheidet hier natürlich aus, so auch dieses erste Gefühl vom verliebt sein und das hat mir einfach gefehlt. Die Gefühle sind nicht auf mich übergeschwappt. Daneben gab es so naive und unüberlegte Aktionen, die es einfach hätte nicht geben müssen. Ansonsten ist die Kombination aus Sport, süße, freche und herzliche Momente, gepaart mit Humor, und prickelnder Leidenschaft wieder sehr schön geworden.
Auch das Ende lässt zu viele Spekulationen offen.

Auch wie bei einem anderen winterlichen und weihnachtlichen Roman der Autorin, tritt man auch hier nicht auf den typischen Weihnachtsroman. Ja es spielt direkt zu der Zeit, behandelt auch kurz die Thematik, es liegt auch Schnee, aber es trifft hier nicht auf die romantische und liebevolle Zeit dazu, sondern handelt vielmehr um die Entwicklung der Charaktere und ihre Probleme.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, locker, leicht und bildgewandt. Was mir hier diesmal auffiel, sie neigt zu oft zu Wiederholungen, von bereits erwähnten. Die Story wurde aus der Sicht von Emma und Asher im stetigen Wechsel sowie aus der Erzählperspektive wiedergegeben.
Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen, jedoch fliegt der Text wie gewohnt schnell dahin.

Mein Fazit: Leider hat mich dieser 3. Teil der Romanreihe am wenigsten überzeugen können. Einiges hat mich gestört und das richtige Gefühl zu den Protagonisten wollte einfach nicht bei mir ankommen. Ein wieder lesen über den Rest der chaotischen Familie war wieder einmal sehr schön. Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Eine Zeit die ich nicht missen möchte, dennoch geht das Leben weiter...

Kind der 90er
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Bei „Kind der 90er“ handelt es sich um den Debütroman von der Autorin Michéle Voigt. Alleine der Buchtitel und dann die Beschreibung dazu hat mich schon neugierig gemacht, das ich selbst ein Kind der 90er ...

Bei „Kind der 90er“ handelt es sich um den Debütroman von der Autorin Michéle Voigt. Alleine der Buchtitel und dann die Beschreibung dazu hat mich schon neugierig gemacht, das ich selbst ein Kind der 90er bin und diese Zeit auch sehr genossen habe. Ein berührender Liebesroman über die Vergangenheit, die Zukunft und verpasste Träume. Zwischen Bravo Hits, grenzenloser Freiheit, unbeschwerten Nächten und dem Alltag einer berufstätigen Mutter. 90er-Feeling garantiert!


Wo es in anderen Romanen meist noch eine Playlist gibt, kann hier getrost drauf verzichtet werden, denn das Buch schon alleine ist fast eine Playlist. Man wird an so viele Songs und Musikrichtungen erinnert, an vergangene Serien, Filme, Partys, Outfits, die Schule, Konzerte, Sammelleidenschaften, Musikgruppen, einfach an so vieles vergangenes und ich fand es einfach großartig. Gene schwelge ich mal in Erinnerungen und denke daran zurück, wie es da bei mir so aussah. Das alleine ist schon ein Erlebnis wert, dieses Buch zu lesen, wenn du auch ein Fan dieser Zeit bist. Aber daneben gibt es natürlich auch die heutige Zeit und so trifft man auf die heutige 38. jährige Julia, die einfach mitten im Leben steht. Sie ist verheiratet, hat zwei wunderbare Söhne, einen Halbtagsjob, managt alles zu Hause und im Grunde geht es ihr sehr gut. Das einem mal etwas über den Kopf wächst und man sich allein fühlt, ausgepowert oder zurückgestellt, ich glaube das kennt ein jeder, denn es ist wichtig bei allem, nicht sich selbst zu vergessen und sich auch mal etwas gutes zu tun und es nicht nur allen anderen Recht zu machen.

So erging es auch Julia und sie träumt sich oft in die Zeit ihrer Jugend zurück und wie einfach damals noch alles war. Zusammen mit ihrer alten Clique lassen sie sogar die 90er in Form von Mottopartys wieder aufleben und Erinnerungen sind einfach schön, doch das heutige Leben ist einfach anders und alle sind inzwischen erwachsen geworden. So sinniert Julia auch über ihre Verflossenen und einer geht ihr dabei besonders nicht aus dem Kopf, der Jannis. Doch damals war damals und heute ist heute und machmal ist nicht ohne Grund etwas vergangen und spielt in der Zukunft keine Rolle mehr. Julia vertraut auch heute noch alles ihren Tagebüchern an und sie ist einfach eine authentische, lebensfrohe und echte Frau in der Mitte ihres Lebens. Ich mochte sie sehr, doch alle ihre Entscheidungen muss ich nicht gut heißen, jedoch braucht man manche Wege um sich selbst wiederzufinden und mit Dingen abschließen zu können.

Die gesamte Geschichte ist sehr amüsant, fühlt sich einfach real und authentisch, einfühlsam sowie gefühlvoll an. Ein gewissen Teil erliest man sich zwischen den Zeilen und versteht man denke ich sehr gut, wenn man sich in einem ähnlichen Alter befindet. Ich konnte der Handlung sofort folgen, war sofort gefesselt und mit so einem leichten Dauerschmunzeln mit dabei, zudem zum mitträumen, mitfühlen, mitleiden und mitfiebern animiert.

Auch die mitwirkenden Charaktere wurden sehr schön und nach ihrer Wichtigkeit genügend herausgearbeitet. Ihre beste Freundin Nina, die immer für sie da ist und sich gegenseitig aufbauen und helfen. Ihr Ehemann Bente, der zunächst etwas unscheinbar wirkt, aber da ist, wenn er wirklich gebraucht wird und auch seine Vergangenheit tragend mitwirkt. Die spezielle Schwiegermutter, mit dem Herz und den Ratschlägen am rechten Fleck. Sowie die heiße Jugendliebe Jannis, den man einfach auf sich wirken lassen muss.

Der Schreibstil ist hat mir sehr gefallen, war angenehm, locker und braucht keinen Schnörkel. Er ist echt wie das echte Leben und führt einen so leicht und spritzig durch die Handlung. Daneben gibt es jedoch auch ernste Abschnitte zum nachdenken und auch die Emotionen und gefühlsebene bleibt nicht unangetastet. Da sich die Geschichte um Julia und ihr Leben handelt, wird diese auch alleinig aus ihrer Sicht erzählt und bleibt ihren Gedankengängen vorbehalten. Den Rest erfährt man aus der Handlung selbst. Die einzelnen Kapitel haben eine ungefähre gleichbleibende und kurze Leselänge.

Das Cover ist so bunt und lebendig wie das Innenleben selbst und natürlich auch das beschriebene Jahrzehnt. Zentral in der Mitte steht Julia, die genauso gespalten wird wie ihre Gefühle. Auf der einen Seite gibt es Julia aus den 90er, auf der anderen Seite die heutige Julia. Es gefällt mir einfach sehr und passt einfach perfekt.

Mein Fazit: Ein wirklich sehr schöner Roman, der mich in die Zeit der 90er wieder entführen konnte und dennoch nicht den Fokus aus dem Hier und Jetzt verloren hat. Er zeigt liebevoll, das man sich selbst nie vergessen sollte, immer noch ein Individuum ist und manchmal auch etwas Freiraum und Entfaltung für sich selbst benötigt und dennoch für seine Lieben ganz und gar da sein kann. Denn ist man selbst mit sich glücklich und zufrieden, sieht das Umfeld auch viel freundlicher aus.

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