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Veröffentlicht am 03.08.2018

YOLO: You Only Live Once

Verrücktes Herz
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Verrücktes Herz ist das Debüt der Autorin Liv Eiken. Geschrieben hat sie hier eine mitreißende Geschichte über vergessene Träume, die Kraft der Freundschaft und natürlich die Liebe.

Zum Inhalt: Was tut ...

Verrücktes Herz ist das Debüt der Autorin Liv Eiken. Geschrieben hat sie hier eine mitreißende Geschichte über vergessene Träume, die Kraft der Freundschaft und natürlich die Liebe.

Zum Inhalt: Was tut eine Frau, wenn sie alles hat und ihr doch etwas fehlt? Augen zu und durch, entscheidet Ava Blume (43). Als Dank dafür geht ihr Mann fremd, und ihre Kinder verwechseln sie mit einer Hotelangestellten. Was zu viel ist, ist zu viel. Ein Klinikaufenthalt hält allerhand Überraschungen für sie bereit. Echt ungünstig, dass ihr ausgerechnet jetzt die große Liebe über den Weg läuft, denn Lars Busch soll doch nicht glauben, er hätte es mit einer Durchgeknallten zu tun. Kann sie ihren eigenen Gefühlen trauen? Und wie, verdammt nochmal, soll sie sich bloß entscheiden, wer und was das Richtige für sie ist? Passt die „neue“ Ava noch in ihr „altes“ Leben?

Als ich damals die Leserunde zu diesem Roman entdeckte, fiel mir zuerst dieses schöne Cover ins Auge. Man könnte zwar eine andere Richtung oder einen anderen Werdegang des Buches erwarten, aber dennoch finde ich es sehr passend für Ava.
Nach dem ich den Klappentext und ein wenig den Hintergrund erfahren habe, war mein erster Gedanke, dass das Buch sich nach Humor und einer gewissen Portion Verrücktheit anhört, sowie jeder Menge Trubel. Zudem wurde ja die Frage gestellt, was ein verrücktes Herz für mich bedeutet und zwar, dass es ungezähmt ist. Es liebt stark und unbedächtig, aber hat auch seinen eigenen Willen und möchte frei sein. Es ist auch ein großes Herz, dass alle in sich einschließt, aber nicht verdient hat verletzt zu werden.

Dies hat sich alles bewahrheitet und passt auch sehr gut zu Ava. Ava ist ein herzensguter Mensch. Immer für alle und jeden da, zur Stelle mit Rat und Tat und einfach unverbesserlich. Sie sieht meist alles positiv und kann andere schnell mit ihrer anstecken und für sich einnehmen. Durch ihre gute Art, lässt sich Ava aber leider auch aus- und benutzen, im speziellen durch ihre Familie und vergisst darüber sich selbst, ihre Bedürfnisse, ihre Träume, ihre Ziele und Sehnsüchte. Immer hat sie zurückgesteckt, um es den anderen Recht zu machen. Doch irgendwann geht es nicht mehr und endet im Nervenzusammenbruch. Es dauert auch nicht lange bis Ava erkennt, dass sie jetzt an erster Stelle steht und die Welt ihre Hilfe nicht untergehen wird.
In der Klinik trifft Ava auch gleichgesinnte Verrückte und schnell rauft sich die kleine Truppe zusammen und erkennen Gemeinsamkeiten und wo sie sich gegenseitig stärken können. Sie stehen füreinander ein, obwohl sie alle manchmal nicht unterschiedlicher sein könnten.

Die Geschichte von Ava und ihrer Familie sowie die dazugewonnenen geliebten Freunde ist wunderbar chaotisch, teilweise realitätsfern und leicht übertrieben erzählt, aber das macht es gerade aus, dass man so aus dem Alltag flüchten kann und einfach mal abschalten. Dennoch ist der Roman einfühlsam, sehr humorvoll und amüsant, witzig, leicht romantisch und sehr abwechslungsreich wiedergegeben. Ein wunderbarer Roman über den alltäglichen Wahnsinn, Träume, Ziele, verpasste Chancen, Familie, neue Freunde und Liebe.

Der Schreibstil ist angenehm und einfach, aber gepaart mit guten Wortwitz. Man liest sich schnell durch die gleichlangen Kapitel. Die Handlung wird aus der alleinigen Sicht von Ava in der Ich-Perspektive wiedergegeben. Die Charaktere sind alle sehr gut herausgearbeitet worden, auch ihre Eigenarten und stechen dadurch positiv heraus.

Was mir manchmal etwas zu viel wurde, war die angepasste Umgangssprache der verschiedene Charaktere und ihre Ausdrucksweise, was sich aber zum Glück nicht zu sehr häufte. Und in meiner E-Book Version waren in den Kapitel keine Absätze enthalten, so dass man manchmal etwas aus dem Zusammenhang gerissen wurde und sich erst neu sortieren musste, dass eine neue Thematik beginnt.

Mein Fazit: Ein wirklich turbulenter, aber liebevoller Roman mit vielen humorvollen und nachdenklichen Momenten. Ein tolles Leseerlebnis. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 01.08.2018

Vertrauensprobleme vs. Verlustängste oder Fred und Lila

Mein (nicht ganz) perfektes Leben
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„Die Liebe ist ein Hirngespinst!“

Die Autorin Sandra Binder hat es wieder geschafft mich mit ihrem Gefühl, ihr Gespür für Humor und ernsthaften und tiefen Hintergrund von ihrem neusten Buch zu überzeugen. ...

„Die Liebe ist ein Hirngespinst!“

Die Autorin Sandra Binder hat es wieder geschafft mich mit ihrem Gefühl, ihr Gespür für Humor und ernsthaften und tiefen Hintergrund von ihrem neusten Buch zu überzeugen. Es ist bereits mein zweiter Roman von ihr und sehr gerne bleibe ich ihr als Leserin treu. Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch lesen, bewerten und rezensieren durfte.

Zum Inhalt: Lila Marx wollte ihren Ex nicht anfahren. Das war ein Unfall. Ehrlich! Obwohl ... verdient hat er es schon. Schließlich zerstört seine kleine Affäre Lilas gesamten Lebensplan. Nun muss sie wieder von vorn anfangen. Und das ein Jahr vor der Deadline - ihrem 30. Geburtstag. Doch dann trifft Lila auf Fred Tomkewicz, ihren neuen Nachbarn. Die beiden könnten kaum unterschiedlicher sein: er der introvertierte Brummbär; sie der Wirbelwind, der sein Leben nach Plan leben will. Trotzdem entwickelt sich zwischen Lila und Fred eine Freundschaft, und es stellt sich heraus, dass sie mehr gemeinsam haben als auf den ersten Blick erkennbar: Die Liebe gleicht bei ihnen immer einem Desaster. Ein Grund, sie hartnäckig zu umgehen. Doch ausgerechnet bei ihrem neuen Job lernt Lila den perfekten Mann kennen. Der attraktive Unternehmer Marcel ist völlig anders als Fred, so kultiviert und charmant. Moment - wieso denkt sie plötzlich so häufig über ihren Nachbarn nach?

„Seid ich dich kenne, brauche ich wieder eine Palette für meine Gedanken. Und sehr viel Violett. Du hast die Farben zurück in mein Leben gebracht.“

Nachdem ich bereits „Wenn Funken über Wolken tanzen“ gelesen hatte, war ich schon recht neugierig auf das neue Werke von der Autorin. Und was soll ich sagen, ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte um Lila, übrigens finde ich diesen Namen wunderschön und er passt perfekt zu der verrückten Nudel, und um Fred wird mit herrlichen Humor, Sarkasmus, Ironie, Thesen, Ernsthaftigkeit und auch Tiefe erzählt. Die Handlung enthält eine nachvollziehbare Authentizität, wirkt ehrlich und einfach echt. Lilas und Freds Geschichte spielt in Berlin und da ich aus der Nähe bin, konnte ich mich hier auch gut identifizieren und wiederfinden. Die Handlung setzt sofort ein, was mir mittlerweile persönlich am besten gefällt, der Rest ergibt sich aus allem folgendem. Der Roman wird begleitet von Höhen und Tiefen sowie sehr vielen Einblicke in die menschliche Psyche und den vielen äußerlichen Oberflächlichkeiten von Außenstehenden.

Lila hat einen Plan, noch vor ihrem 30. Geburtstag muss der richtige Märchenprinz gefunden sein. Sie fängt neu an, sucht sich eine eigenen Wohnung und sitzt doch ziemlich mittellos da, aber Lila sieht das alles in einem anderen Licht und macht aus jeder Situation das Beste. Für Lila ist das Leben eben bunt und nicht grau; sie ist der wahre Sonnenschein. Sie ist herzlich, bekommt schnell einen guten Draht zu Menschen, ist offen, freundlich, manchmal etwas überdreht und wirkt auch oft nervig durch ihre nie endende Energie. Aber nicht nur das ist Lila. Lila will von der Liebe nicht enttäuscht werden und schützt ihr Herz davor verletzt zu werden. Im Grunde setzt sie manchmal auch nur eine Maske auf und vereitelt durch ihre nicht ganz unwahren Theorien und Analysen die Liebe. Aber selbst an Lila geht sie nicht vorbei, auch wenn sie es gerne leugnen möchte. Doch man muss Lila ihre Freiheiten sowie Marotten lassen und darf sie nicht versuchen in eine Schiene zu pressen.

Fred möchte einfach nur seine Ruhe, seine gleichbleibenden und nicht rotierender Tagesrhythmus, keine nervenden Fragen und Gespräche oder irgendwelche Gefälligkeiten. Er ist straight, ehrlich, immer gerade heraus, auch wenn er nicht nach seiner Meinung gefragt wird und stösst somit andere vor dem Kopf und wird sicherlich als etwas sonderbar angesehen. Aber Fred hat eine herrliche Art an sich, und such er versteckt sich im Grunde nur in seiner Einsamkeit. Er hat keine Freunde, ist lieber für sich allein und auch seine Kunst stockt gerade gewaltig. Doch auch mit Fred kann man Spaß haben, auch wenn man ihn davon überzeugen muss und zu seinem Glück zwingen sollte. Er führt tiefgründige Debatten und Gespräche und ist ein herzensguter Brummbär. Lila schafft es ihn zu knacken und schleicht sich ganz still und heimlich in sein Leben und in sein Herz. Sie bringt ihn dazu, über seinen eigenen Schatten zu springen.

Beide Hauptcharaktere bestechen durch ihre starken Eigenarten und Eigenpräsenz, sind aber tolle Menschen, haben beide Tiefschläge erfahren und schützen sich nach außen nur vor neuem Schmerz. Aber beide tuen sich gut und zeigen sich neue Wege und Möglichkeiten und sind auch fast uneingeschränkt offen und ehrlich zueinander, so dass sie lachen, philosophieren, streiten, reden, rumalbern und sich auch zurück in die Realität holen können.

Der Schreibstil war einfach nur wunderbar angenehm, sehr stilsicher und leicht und locker zu lesen. Die schon starke mit schwebende ironische und sarkastische Ader, besonders von Fred, hat mich oft schmunzeln lassen. Die einzelnen Kapitel haben eine ungefähre gleichbleibende fließende Leselänge und tragen kleine zutreffende Überschriften. Zudem ist das Buch in die verschiedenen Jahreszeiten aufgeteilt und orientiert sich nach der Deadline von Lilas 30. Geburtstag. Es wird aus beiden Perspektiven erzählt, was mir sehr gefallen hat. So sind beide Seiten klar definiert und toll herausgearbeitet worden.

Das Cover ist schlicht und einfach gehalten, lässt die Buchrichtung nicht gleich erkennen und macht auch ohne große Aufmachung was her.

„Die Liebe zu finden, wenn man nicht damit rechnet.“

Mein Fazit: Eine herzliche, leichte und humorvolle Liebesgeschichte, die als solche nicht gleich auf den ersten Blick zu erkennen und für den Sommer genau die richtige Lektüre ist. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Gefühl
  • Handlung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 29.07.2018

Alles nur Schein? Der Kampf hat begonnen...

Nachtlicht
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Vampire- Götter - Mischwesen

Zum Inhalt: Alles ist jetzt anders. Und anders ist gut. Sollte es zumindest sein. Nie hätte Heaven damit gerechnet, dass der geheimnisvolle Connor ihre Gefühle erwidern könnte. ...

Vampire- Götter - Mischwesen

Zum Inhalt: Alles ist jetzt anders. Und anders ist gut. Sollte es zumindest sein. Nie hätte Heaven damit gerechnet, dass der geheimnisvolle Connor ihre Gefühle erwidern könnte. Doch ihr Glück währt nicht lange, denn Sari, die Königin der göttlichen Seite, hat andere Pläne mit ihr. Ihr und Aidan. Als Heaven gegen ihren Willen von Connor getrennt wird, lernt sie die wahre weiße Seite kennen. Doch diese, steckt nun auch in ihr selbst. Welche Entscheidungen muss Heaven noch treffen? Und trifft sie diese Entscheidungen mit reinem Herzen? Die Antwort darauf ist tief in ihr selbst verborgen.

„Wenn die Sonne das einzige Licht ist, das uns verbrennt ...“

Endlich geht es weiter und nachdem ich mit so vielen Fragen und etwas verwirrt aus dem 1. Teil zurückblieb, geht es doch mit dem einleitenden Prolog gleich mal so weiter. Doch zuvor bekommen wir noch Einblicke und Erklärungen in die Urgeschichte und auch zum Schluss enthält es einen Bonus. Das gefiel mir sehr gut und macht vieles offener und erklärlicher.

Die Autorin hat es wieder geschafft, über die gesamte Handlung eine stetige Spannung und fesselnde Handlung zu halten und bringt immer wieder kleine neue Rätsel mit hinzu, aber endlich auch wieder ein paar Aufklärungen. Der 2. Teil dreht sich für mich diesmal mehr um die Auflösung und Richtigstellung der Vergangenheit und natürlich um die Erfüllung der Prophezeiung. Aber auch Geständnisse und Offenbarungen stehen an. Daher geht es hier etwas an Humor und romantische sowie sinnliche Momente verloren und hoffe für den 3. Teil, dass die Liebe hier noch etwas mehr einziehen wird und die Gefühle noch eine große Rolle spielen werden. Aber dafür ist das Ende diesmal seichter und lässt mich nicht noch verwirrter wie zuvor zurück. Natürlich beleibt ein Cliffhanger, aber der ist völlig ok und muss ja auf etwas vorbereiten. In diesem Teil wird schon viel klarer, wer die Fäden zieht und für alles verantwortlich ist und durch das Bonusmaterial kann man sich auch denken, wie uns warum es dazu gekommen ist. Doch ich denke es wird weiterhin spannend bleiben und alles ist ja noch nicht gelöst, so dass ich jederzeit auch mit neuen Überraschungen rechne.

Connor mag ich weiterhin sehr und er hat eine kleine Entwicklung durchgemacht, zuletzt ist das auch seiner Reniar zu verdanken, für die er alles machen würde, zumal er jetzt mehr weiß, wer Heaven eigentlich wirklich ist.

Aiden, ist immer noch der gute Freund Typ, obwohl er auch Dinge macht, die er vielleicht nicht machen möchte. Er lässt sich viel zu sehr blenden und lenken und ich hoffe sehr, dass er endlich seinen eigenen Weg finden wird. Auch er würde für Heaven alles tun, nur um ihre Liebe erfahren zu dürfen.

Heaven hat in diesem Teil einen unheimlichen Sprung gemacht und ist deutlicher erwachsen geworden. Im ersten Teil war sie noch leicht naiv und hat alles mit sich machen lassen, so hat sie jetzt doch ihren eigenen Kopf und lässt sich nicht lenken. Sie kommt hinter den Geheimnissen und beginnt den Kampf auf ihre eigene Weise. Und um die zu schützen, die sie liebt, würde sie so ziemlich alles machen.

Auch alte Bekannte sind weiter von der Partie, so möchte ich hier Jack, Caitlin, Nicolas und Linda benennen, die einen bleibenden und positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Und mein Überraschungscharakter ist ganz eindeutig Mayra. Auf sie bin ich weiterhin sehr gespannt und was passieren wird, wenn sie und Heaven sich endlich gegenüber stehen.

Der Schreibstil ist locker, leicht und angenehm zu lesen, man variiert zwischen moderne und etwas altertümlichen, aber das passt zu den „uralten“ Charakteren und ist auch nicht zu aufdringlich. Die unterschiedlich langen Kapitel lesen sich flüssig und sehr fesselnd weg. Die Erzählungen sind wieder überwiegend Heaven vorbehalten, aber auch die andere Charaktere kommen wieder zu Wort, so befinden wir uns im stetigen Perspektivenwechsel. Die Szenenbeschreibungen sind wieder sehr bildhaft und schön dargestellt.

Das Cover ist wieder wunderschön und gefällt mir sogar im Vergleich zum 1. Teil noch etwas besser. Beide ergänzen sich sehr gut, da sich im Grund nur die Farbgestaltung verändert. Vom leichten Lila hinüber ins hellere und gleich darauf ins dunklere bis hin zum Türkis.

„Ein Sonnenkind, das im Schatten wandelte.“

Mein Fazit: Ein toller 2. Band, der mir besser gefallen hat als der Auftakt und ich gerne 4 – 4,5 von 5 Sternen vergeben werde. Nun bin ich auch auf das Ende der Trilogie sehr gespannt und hoffe nicht solange darauf warten zu müssen.

Veröffentlicht am 25.07.2018

Was ins Vegas passiert, belibt auch in Vegas oder doch nicht?

King of New York
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Band 1 der sinnlich-heißen Kings-of-New-York-Reihe, Band 2 "Park Avenue Prince" erscheint im September 2018 und Band 3 "Duke of Manhattan" im Dezember 2018. Alle Romane sind in sich abgeschlossen und können ...

Band 1 der sinnlich-heißen Kings-of-New-York-Reihe, Band 2 "Park Avenue Prince" erscheint im September 2018 und Band 3 "Duke of Manhattan" im Dezember 2018. Alle Romane sind in sich abgeschlossen und können daher unabhängig voneinander gelesen werden. Jedoch ist ein Wiedersehen mit den Protas aus den anderen Bänden nicht ausgeschlossen.
Vielen Dank an die Community und Austauschplattform Lesejury von Bastei Lübbe, für die ich dieses Buch lesen, bewerten und rezensieren durfte.

Zum Inhalt: Max King ist der König der Wall Street. Ganz New York liegt ihm zu Füßen.
Fast ganz New York. Denn nach Feierabend gibt seine Tochter Amanda den Ton an. Seit sie bei ihm wohnt, sind Familie und Firma zwei strikt getrennte Welten, für etwas anderes ist in seinem Herzen kein Platz.
Bis er Harper Jayne (25) trifft. Seine neue Mitarbeiterin bringt ihn tagsüber um den Verstand und nachts um den Schlaf. Und als er ihr eines Abends im Aufzug zu seinem Penthouse begegnet und sie küsst, geschieht, was er um jeden Preis vermeiden wollte: Seine beiden Welten prallen unwiderruflich aufeinander!

Die Handlung beginnt sofort mitten im Geschehen ohne großes Vorgeplänkel, was mir persönlich sehr gut gefällt. Man hat nicht schon irgendwelche Rätsel oder Vorstellungen im Kopf und die Fragen ergeben sich aus dem weiteren Text.
Es beginnt auch sehr vielversprechend und aufregend, zumindest das 1. Drittel des Buches hat seine Vorzüge. Im Mittelteil flaut es recht schnell ab und die Handlung plätschert so vor sich hin. Im letzten Drittel wird nochmal Gas gegeben, aber es passieren zwar viele Dinge, doch diese werden schnell und ohne großen Gegendruck schnell und einfach gelöst, so dass zum einen schon die Spannung genommen wurde und es sich alles nach einem schönen Happy End anpasst. Im Epilog erfolgt dann noch mal eine Abfolge von Zukunftseindrücke.
Zum Schluss ist noch eine Leseprobe vom zweiten Band anhängig. Diese macht mich wieder neugierig, da es sich um die künftige Protagonistin Grace handeln wird und diese einen positiven Eindruck auf mich hinterlassen hat.

Harper hat zunächst einen positiven Eindruck auf mich abgegeben. Sie ist jung, zielstrebig, nicht auf den Mund gefallen, selbstbewusst, weiß aber auch wann sie zurückstecken muss. Was sie quält ist ein Vaterkomplex, da sie von ihm in der Vergangenheit sehr enttäuscht wurde. Alles schrie hier nach Aufmerksamkeit und Beachtung zum Vater. Auch diese Thematik wurde erst aufgebauscht, aber dann ganz unspektakulär aufgelöst und nicht weiter betrachtet. Was mich dann mehr und mehr an Harper störte, war dass sie alles negativ sah und ihre Erfahrungen auf andere projiziert hat, ohne sich erstmal vom Gegenteil zu überzeugen. Zudem Harpers permanente Ausdrucksweise in Bezug auf Max, diese zum Schluss glücklicherweise nicht mehr vorkam.

Max ist ein ehrgeiziger und knallharter Geschäftsmann. Er weiß wo er beruflich hin möchte und strikt klar seine Ziele. Privat ist er da schon etwas anders und wird eher von seine Frauen um sich herum zu seinem Glück und Handlungen gezwungen. Als Vater fand ich ihn wunderbar. Er kümmert sich um seine Tochter Amanda, hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihr, wie auch zum Rest seiner Familie und würde für sie alles tun, auch zu ihrem Schutz. Nach außen hin könnte man sein Trennung schon als Doppelleben bezeichnen. Max hat sich auch in Bezug auf Harper schnell eingestellt und hat ihr einen anderen Max gezeigt, als nur den Chef ihn ihm. Bei Max hätte ich mir manchmal mehr wiederstand in Bezug zu Harper gewünscht. Er hat sich schnell immer rauf die jeweilige Situation eingestellt und versucht das Leid zu kitten. Die Familienszenen haben mir im Roman mit am besten gefallen und gerne hätten diese auch noch ausgeweiteter sein können.

Die Handlung ist insgesamt in sich stimmig, jedoch schade, dass es zu leicht und problemlos daher lief und dadurch stark an Spannung und Glaubwürdigkeit verloren hat. Die Charaktere waren schon gut dargestellt, dennoch hätte ich gerne mehr Tiefe gewünscht. Insgesamt hätte man mehr aus der Geschichte herausholen können, um zwischen durch abzuschalten und nicht weiter nachzudenken, reichte es völlig aus. Das passende Gefühl hat auch einfach gefehlt. Die Momente der Zweisamkeit und die prickelnden Momente waren sehr gut und sinnlich dargestellt.

Der Schreibstil dagegen hat mir sehr gefallen und viel wieder herausgeholt. Dieser war wunderbar leicht, spritzig und flüssig. Die Leselängen der Kapitel waren unterschiedlich, aber immer passend. Die beiden Protas geben die Handlung in der Ich-Perspektive wieder und dieser Wechsel ist im Text auch sehr gut dargestellt.
Ich hatte keine Probleme der Handlung zu folgen und konnte zwischendurch auch schön schmunzeln. Die Stadt die mit Namenspate ist, spielt aber eher keinen Hintergrund und bleibt nebensächlich.

Das Cover ist passend zum King of New York und spiegelt Max perfekt wieder. Genreliebhaber erkennen meiner Meinung nach sofort die Leserichtung. Persönlich gefällt mir, dass nur ein männlicher Körper abgebildet wurde und nicht das Gesicht, so bleibt der eigenen Phantasie noch etwas Interpretationsfreiraum. Der Rest ist dunkel und recht schlicht gehalten.

Mein Fazit: Ein guter Auftakt der neuen Buchreihe, jedoch mit jeder Menge Luft nach oben. Es konnte mich leider nicht vollends überzeugen, hat aber für nette Abwechslung ausgereicht. Auf den nächsten Band bin ich wirklich gespannt. Ich vergebe 3 bis 3,5 von 5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Handlung
  • Gefühl
Veröffentlicht am 22.07.2018

Freigetanzt zwischen Sonne und Schatten

Tanz der Sonne entgegen
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Für alle die Musik, Tanz und Träume lieben und Freude an ehrlichen und authentischen Geschichten mitten aus dem Leben haben, sollten hier zugreifen! Eine absolute wunderschöne und fesselnde Handlung über ...

Für alle die Musik, Tanz und Träume lieben und Freude an ehrlichen und authentischen Geschichten mitten aus dem Leben haben, sollten hier zugreifen! Eine absolute wunderschöne und fesselnde Handlung über großen Träume, die Hürden des Lebens und der Liebe, Freund- und Feindschaften, Hoffnungen, Selbstfindung, Vertrauen, Ängste, Eingeständnisse, Missverständnisse und Vorurteile. Für mich ist es mein erstes Buch der Autorin, ich bin begeistert und möchte noch viel mehr von ihr lesen.

Kennt ihr dass, wenn ich ein Buch zum ersten Mal seht, auch das Cover gefällt, obwohl das hier ganz einfach und minimalistisch gehalten ist, aber gerade darum so wunderbar zum Inhalt passt. Dann euch der Klappentext anspricht, weil es um eine Protagonistin geht, die aus der Reihe fällt und du beim lesen der ersten Zeilen schon weißt, oh ich bin verliebt in dieses Buch. So ein Buch ist das hier. Ich habe es geliebt es zu lesen von der ersten bis zur letzten Zeile, habe mit gehofft, mitgefiebert, mitgezweifelt, innerlich mitgeschrien, mitgelacht, mitgeträumt und habe mich einfach von der Handlung und den Protagonisten verzaubern lassen.

„Frei sein, das machen zu können, was wir wirklich wollen, und das zu finden, nach dem wir suchen.“

Da sich die Geschichte um Mona und ihr Leben handelt, wird sie auch alleinig aus ihrer Ich-Perspektive erzählt und bleibt ihren Gedankengängen, Gefühlen und Handlungen vorbehalten. Handlungsort ist Wien.
Ich mochte die „andere“ Mona sofort. Mona ist ein ganz normaler Mensch, mit ganz normalen Problemen, nur die Menschen um sie herum, lassen sie immer wieder an sich selbst zweifeln und irgendwann begann sie sich anzupassen, machte das was on ihr erwartet und verlangt wurde, um ihre Ruhe zu haben. Doch das ist nicht Mona. Mona ist ein lebensfroher, ehrlicher, natürlicher Mensch, mit einem großen Herzen, Träumen, Gefühlen und möchte später nichts bereuen, es nicht wenigstens versucht zu haben. Doch der Weg dahin ist steinig und voller Vorurteile und falschen Blickwinkeln. Mona ist vielleicht in anderen Augen nicht das Idealbild einer Frau, aber wer ist das schon und wir sind doch alle ein bisschen Mona. Jeder hat seine Problemzonen, die einen sehen es schlimm an, die anderen lieben einen deswegen. Wichtig ist was das Herz sagt, was es spricht und wie man einen Menschen in seinem inneren sieht und nicht von falschen Äußerlichkeiten geblendet wird.
Mona war es gewöhnt als Kind an zu kämpfen und auch aus der Masse herauszustechen. Sie ist klein, mollig, aber ein schlauer Kopf und hat gelernt sich mit ihrer Sprache und ihren Sprüchen gehört zu schaffen. Diesen Kampf muss sie auch in der Familie austragen. Die Mutter hat ihre Vorstelllungen, wie ihre Kinder in der Gesellschaft dastehen sollen und presst sie in einer Form, sicherlich auch aus Liebe, aber man muss Freiheiten zulassen und sie auch mal ihre eigenen Erfahrungen machen lassen. Ihre Schwester Rebecca ist Starballetttänzerin und somit das genaue Gegenteil von Mona und beide merken nicht, dass sie gegenseitig eifersüchtig sind, obwohl sie sich stärken sollten. Und der Vater, ist ein kleiner Freigeist, hat gute Argumente, passt sich aber an. Durch das bloggen erfährt Mona neuen, fühlt sich frei, so akzeptiert wie sie ist, da sie sich verstecken kann und kommt so mehr aus sich heraus.
Mo weiß sich zu wehren und kommt immer mehr aus ihrer Wohlfühlzone heraus. Sie beginnt nachzudenken, was möchte sie wirklich im Leben.
Mit der richtigen Portion Mut, Egoismus und wachsender Selbstsicherheit, kann sie es schaffen, dass zu machen was sie möchte und ihren Träumen einen Schritt näher zu kommen.

„Tanzen ist befreiend. Es ist eine Ventil, das man öffnet und all seine Sorgen für einen Moment vergessen kann. Einfach Tanzen, ohne Angst zu haben, beobachtet zu werden, schlecht zu sein oder einen Fehler zu machen. Dann fühlst du dich frei. Kopf frei, Herz frei, Seele frei.“

Als sie eines Tages auf Neal trifft, stellt ihr ganzen Leben auf den Kopf und sie lässt sich von ihm verzaubern. Er bringt sie zum tanzen, was sie alleine niemals getan hätte und zeigt ihr neue Lichtblicke. Neal ist ein Charmeur, gutaussehend, ein Tanztalent, aber auch er hat Geheimnisse und versteckt sich hinter eine Maske. Sobald es intimer und persönlicher wird verschließt er sich und macht dicht. Auch Mona tritt völlig unvorbereitet in sein Leben und die kleine Mo beeindruckt ihn mit ihren Bemerkungen und Vergleichen. Sie trifft ihn mitten ins Herz. Doch Mo redet auch viel und gerne, was manchmal zu viel für Neal wird, doch er weiß sie zu stoppen. Ihre Wege treffen immer wieder zufällig aufeinander und sie ziehen sich gegenseitig an und gehen doch wieder auf Abstand. Würde es überhaupt gut gehen der traumhafte und umworbene Tänzer und die einfache, normale kleine Mo? Seine Handlungen und Gesten zeigen jeweils einen anderen Neal, wenn er mit Mo zusammen ist.

Auch die Freunde von Mo, Jonas und Lisa mochte ich sehr gerne. Sie stehen ihr bei, wissen aber auch wann man sie überzeugen und auch bremsen muss.

Der Schreibstil ist locker, flüssig, leicht und spritzig, dennoch stilsicher. Die Seiten fliegen einfach so dahin. Die Kapitellänge ist genau richtig gewählt und unterschiedlich lang.
Die Dialoge und Erzählungen sind sehr unterhaltsam, erfrischend, strotzen vor Sarkasmus und Ironie, frechen Aussagen, sind aber auch unheimlich herzerwärmend, durch romantische und süße Gesten sowie mit sinnlichen und prickelnden Momenten gemischt. Die gesamte Geschichte ist sehr authentisch, einfühlsam, gefühlvoll, emotional, amüsant und auch romantisch. Selbst wird man zum Nachdenken angeregt und jeder war schon mal in ähnlichen Situationen und Gefühlsausbrüchen und Zweifeln verwickelt. Versuche niemanden zu kopieren, akzeptiere und liebe dich selbst und sei einfach glücklich. Die Gefühle, die Zerrissenheit, die Freude sind förmlich zu spüren und die bildliche Darstellung hat das Gesamtbild vervollständigt.

„Etwas Unordnung würde hier nicht schaden...“

Mein Fazit: Ich bin verliebt, in die Handlung sowie in Mona und Neal. Ein liebevoller Roman weg von Konventionen, ungezwungen und herzerwärmend. Einfach echt und liebevoll hat es der Roman in mein Herz geschafft und zu meinen Lieblingsbüchern. Ein absoluten Lesehighlight <3 Freue mich auf mehr von Mela Wagner.