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Veröffentlicht am 23.04.2023

Zerstörerischer Selbsthass

Play for my Heart
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Mit „Play for my Heart“ treffe ich auf mein erstes Leseabenteuer der Autorin Nina Schilling. Es ist nur ein Spiel – doch wie hoch ist der Einsatz? Eine berührende, bittersüße Sports Romance über Eishockey, ...

Mit „Play for my Heart“ treffe ich auf mein erstes Leseabenteuer der Autorin Nina Schilling. Es ist nur ein Spiel – doch wie hoch ist der Einsatz? Eine berührende, bittersüße Sports Romance über Eishockey, Mobbing und Selbstvertrauen.

Es geht direkt in die Geschichte rein zu Romy und ihrem Trainingspartner sowie Ex-Freund Dan, die gerade eine Trainingsstunde auf dem abhalten. Sie beide sind Partner im Eistanzen und bereiten sich auf die nächsten Wettkämpfe vor. Sie studieren und gehen ihrem Lieblingssport nach. Am College wird auch Eishockey gespielt und beide Sporttypen rivalisieren sich bis hin zu bösen Streichen. Dadurch geschieht es, dass Romy und der Captain Jack zusätzliche Trainingsstunden absolvieren sollen. Was am Anfang nicht sogleich auf Harmonie stößt, findet nach und nach mehr zusammen. Beide unterstützen sich unbewusst und so verliert Romy die Angst vor den Sprüngen und kehrt zu ihrer alten Trainingsform wieder zurück. Aber auch Jack gewinnt nur dazu und mag die gemeinsame Zeit nicht missen. Es steht kurz davor seine Karriere als Profisportler zu beginnen, doch Neider sind an jeder Ecke und lauern auf ihren Einsatz.

Durch einen Prolog wird man in die frühere Welt von Alexis in die Story eingeführt. Danach geht es direkt in die Gegenwart und zu einer neuen Alexis, die nach Jahren an Mobbing, Selbstzweifel, zerbrochenen Vertrauen und immer wieder neuen Enttäuschungen zu einer neuen Alexis auf dem College geworden ist. Zu Beginn hatte ich so meine Probleme mit dieser Person warm zu werden. Dabei ging es nicht, um das was ihr widerfahren ist und welche schmerzlichen Erfahrungen sie machen musste. Sondern um die Person, die sie daraus geschaffen hat. Ja, zum einen hat sie einen eigenen Weg aus dem Teufelskreis gefunden, doch weiterhin ist sie total verkopft und im inneren immer noch die alte Alexis. Voller Selbstzweifel, Selbsthass und einem Scheinbild von sich selbst. Sie ist eine starke Person und zeigt nach außen nur das, was sie selbst vertreten kann. Doch leider ist ihr Ego selbst nicht so stark, dass sie hinter verschlossenen Türen immer wieder selbst zerfällt. Ihre Selbstreflektion ist total verzerrt, dabei kann sie so eine liebenswerte und fröhliche Person sein, doch dazu muss sie ihr altes Ich aus ihrem Kopf bekommen und auf das vertrauen,w as sie selbst kann und zeigen, wie sie wirklich ist. Mit der Zeit bin auch ich mehr und mehr zu ihr durchgedrungen.
Die Handlung selbst zieht sich über einige Wochen hin. Alexis trifft dabei auf Sean, der auch bereits ihre Schattenseiten erfahren durfte und lässt sich von ihr nicht so leicht blenden. Zudem hat er seine eigenen Probleme, die ihn festhalten. Doch beide üben eine gewisse Anziehungskraft aufeinander aus, so dass sie sich aber auch nicht voneinander fernhalten können. So gibt es einige sinnliche und süße Momente, aber auch sehr ehrliche und schonungslose. Dennoch kratzen sie an der Oberfläche und gehen bewusst nicht tiefer.
Diese Phasen erlebt man aber mit der besten Freundin Row und auch ein anderen Nebendarsteller ist mir da ganz besonders im Gedächtnis geblieben.

Der Sport spielt hier eher eine untergeordnete Rolle, doch was man erfährt, ist mit Liebe zum Detail und mit Fokus auf das feiernde Team sowie Sean, der sich zurück an die Spitze kämpfen muss. Für meinen Geschmack schauen die Sportler etwas zu oft ins Glas, aber dennoch machen alle einen sympathischen Eindruck und der Teamspirit ist zu spüren.

Bei den knapp über 400 Seiten Lesematerial, baut sich alles sehr langsam und authentisch auf. Doch zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse und gewinnen an Spannung. Unvorhersehbare Wandlungen geben neuen Input und verändern die Dynamik. Gerne hätte ich hier aus Alexis Sicht noch mehr erfahren, einfach von ihrer Gedankenwelt und dem Prozess der Veränderung. Es endet in einem Epilog, den ich so nicht erwartet hätte, aber dennoch einen positiven Blick in die Zukunft hinterlässt. Aber wiederum passt es zu den Hauptdarstellern und ihrer eigenen Geschichte.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, detailreich und man spürt die förmliche Zerrissenheit der Protagonisten. Gefühls- und emotionsgeladen geht es in das innere Ich und die innere Blockade. Dabei mochte ich die Selbstdarstellung von Alexis in ihrer ironischen Denkweise. Ein gewisser Humor bleibt dabei nicht aus, aber denn och immer mit dem Blick auf den traurigen Hintergrund. Die einzelnen Kapitel haben unterschiedliche Leselängen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus der Sichtweise von Alexis und Sean wiedergegeben.
Das Buchcover ist wunderschön gestaltet, lässt aber etwas anderes vermuten. Es ist keine klassische Sportsromance, es hat viel mehr Tiefgang und eine andere Art der Problembewältigung sowie ihren Folgen.

Mein Fazit: Ein wirklich bewegender Roman, der mich hat innehalten lassen und zeigt, ja man kann stark sein und sich heraus kämpfen, aber lass dein inneres Ich dabei nicht auf der Strecke, sondern bleibe du selbst und fühle dich wohl.

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Hassliebe

Like Thunder and Storm
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„Like Thunder and Storm“ ist für mich der erste Roman des Autorenduo Eliza Hart und beide haben mich sofort eingefangen mit ihrem Schreibstil.
Bei Wattpad@Piper erscheinen die größten Erfolge in überarbeiteter ...

„Like Thunder and Storm“ ist für mich der erste Roman des Autorenduo Eliza Hart und beide haben mich sofort eingefangen mit ihrem Schreibstil.
Bei Wattpad@Piper erscheinen die größten Erfolge in überarbeiteter Version als Buch und als E-Book. So auch dieser Roman, zuerst genannt Damn Badbabe. Er geht um eine Young Adult mit explosiver Enemies-to-Lovers-Story und einer taffer Heldin.

Das Buchcover und der Titelname könnten gar nicht besser zum Geschehen im Roman passen.
Es geht sofort in die Story hinein und es geht zu der überaus sympathischen und authentischen Sadie. Sie trägt ihr Herz fast immer auf der Zunge, man erkennt sofort was in ihr vorgeht und sie ist gewiss nicht auf den Mund gefallen. Sie ist einfach ehrlich und gerade heraus. Besonders bei ihrem neuesten Hassobjekt Ash, ihr ehemaliger bester Freund. Doch als er vor drei Jahren plötzlich wegzog, änderte sich alles zwischen ihnen und aus Freunden sind nun eher zwei Personen aus Hassliebe geworden. Doch ihre gewissermaßen aufgezwungene Zusammenarbeit bringt sie dazu, dass sie einige Freizeitgestaltungen zusammen ausprobieren müssen und um sich nicht ständig an die Gurgel zu gehen, irgendwie miteinander klarzukommen. Ash, hat sich in Saddies Augen stark verändert. Er ist kühler, reservierter und arrogant cool. Doch ist es im Grunde nicht nur eine Fassade? Beide können nicht mit, aber auch nicht ohne einander. Ihre Anziehungskraft ist gigantisch groß, es knistert in der Luft und jederzeit wartet man nur auf den großen Knall. Dazwischen gibt es noch andere aufgeweckte Charaktere, die das Chaos perfekt machen. Die Story endet in einem Epilog.

Die Handlung selbst verläuft über mehrere Wochen und die Story wird über 516 Seiten lang zelebriert. Trotz der Länge ist es sehr kurzweilig und ich mochte es auch, dass man sich nicht wieder so schnell verabschieden musste. Natürlich zieht sich an Drama so etwas mehr hin und man wartet förmlich, dass es nun zur Explosion kommt. Von der ersten bis zur letzten Zeile war ich einfach gefangen, in die Leichtigkeit dieser unglaublich süßen und auch emotionalen Geschichte. Ich fühlte mich in Mitten eines Teenyfilms, aber man muss sich schon auf Drama einstellen. Ich fühlte mich wunderbar unterhalten, es gab einiges zu Schmunzeln und auch einige rührende Szenen waren dabei. Nebenbei schwang immer eine ganz süße Romantik mit dabei, neben den alltäglichen Wahnsinn einer jungen Liebe. Was mich aber teilweise irritierte war der Handlungsort. Die Protagonisten sind 18 und 19 und manche Themen sind nicht in allen Ländern unbedingt erlaubt und auch die Eltern kamen ziemlich cool und gelassen nebensächlich herüber. Die Thematik Alkohol fand ich nicht immer passend und akzeptabel einhergehend.

Der Schreibstil ist unheimlich angenehm, denn man fliegt wahrlich durch dieses Buch. Es ist jugendlich leicht, aber auch unheimlich spritzig, rührend und emotional und vor allem voller Charme und wunderbaren Humor. Dazu kommen die detaillierten bildhaften Darstellungen. Man liest sich schnell und locker durch die ungefähr gleichbleibenden längeren Kapitelleselängen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive überwiegend aus der Sicht von Saddie wiedergegeben. Einige wenige Kapitel erhält auch Ash und mach seine Sichtweise umso deutlicher.

Mein Fazit: Erste Liebe geht ans Herz, besonders wenn es nicht geradlinig geradeaus geht und man die Charaktere zwischen durch einfach mal schütteln möchte. Süß, humorvoll und emotional, eine wunderbare Story, die dich zwischendurch auch den Atem anhalten lässt.

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Veröffentlicht am 27.03.2023

Mr. Schneemann und Miss Sonnenschein

Fire in our Souls
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Bewegende Young Adult Highschool Lovestory mit einem herzzerreißendem Geheimnis. Es ist mein erster Roman der Autorin und sie hat mich mitten ins Herz getroffen.

Beginnend mit einem Umzug nach Michigan ...

Bewegende Young Adult Highschool Lovestory mit einem herzzerreißendem Geheimnis. Es ist mein erster Roman der Autorin und sie hat mich mitten ins Herz getroffen.

Beginnend mit einem Umzug nach Michigan beginnt für Rebecca Hall und ihrer Familie ein neuer Lebensabschnitt. Es verschlägt sie nach Whitevalle Creek, einer Kleinstadt, in der nichts verborgen bleibt oder vielmehr jeder mehr zu wissen scheint, als wie es die Wahrheit zulässt. Und sofern es etwas Wahres gibt, wird noch eher weggesehen als gehandelt. Aber alles ändert sich mit mit Zuzug der Familie Hall. Rebecca ist ein Sonnenschein und sieht zunächst nur das Gute in einem Menschen. Ihre erste Begegnung mit Tristan Rudd ist dagegen etwas frostig. Doch daraus wird ziemlich schnell eine gewisse Anziehung mit Tendenz zum Hassgefühl und doch sind beide gut füreinender auf ihre unterschiedlichste Seite. Rebecca wird ziemlich schnell in eine brenzliche Situation gezogen und ausgerechnet von Mr. Schneemann gerettet. An ihrer Schule und auch im Ort selbst gibt es Vorurteile, Gerüchte, Ungerechtigkeiten und Halbwahrheiten oder doch nur gut gehütete Geheimnisse. Diese herauszufinden haben sich Rebecca und ihren neu gewonnenen Freunde zum Ziel gemacht. Neben der Gegenwart gibt es kurze Auszüge in die Vergangenheit des beschaulichen Örtchens. Die Handlung endet mit einem zukünftiges Epilog.

Im Weiteren geht es um Familie, Freundschaften, Feindschaften, falsche Freunde, die Liebe zum Cheerleading, junge Liebe, Neid, Ängste, Verletzlichkeit, Ruhm, Mobbing, sexuelle Gewalt, Schweigen, Wegsehen, Zukunftsängste sowie -träume, Vertrauen und Geheimnisse. Die Story zeigt ernst auf, was einem Menschen alles angetan werden kann, ohne sich wehren zu können und einfach nur hilflos zu sein. Es zeigt wie wichtig es ist, sich gegen das bestehende System aufzulehnen, gerade nicht wegzusehen und sich zur Wehr zu setzen. Besonders gemeinsam ist man stark und kann vielmehr erreichen. Laut zu sein ist die Devise und nicht leise und sich klein zu fühlen.

Rebecca, 18, Cheerleaderin und neu in der Stadt. Eigentlich schließt sie sich schnell an neue Leute an, doch auch die falschen darunter herauszufiltern, ist nicht immer einfach. Sie ist eine sehr gute Schülerin, beliebt in ihrem Umfeld und macht sich gerne für andere stark, auch wenn sich ungerne im Mittelpunkt steht und jeder Konfrontation lieber aus dem Weg zu gehen scheint. Jedoch lernt sie sehr schnell in der neuen Stadt sich durchsetzen zu müssen, um gehört zu werden und eben nicht immer klein bei zu geben und harmoniebedürftig zu sein.

Tristan, ist bereits seit seiner Kindheit das schwarze Schaf. Es kursieren Gerüchte und Schauermärchen um seine Familie. Es hat jedoch gelernt damit umzugehen oder vielmehr alles darum zu ignorieren und mit seinem Wissen und seinem Geist zu glänzen. Er hat ein klares Ziel für seine Zukunft vor Augen und will nichts lieber, als raus aus dieser Kleinstadt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, leichtfüßig, trotz der dahinterliegenden Dramatik, und in einigen Passagen sehr gefühlvoll sowie emotional. Die erlebten und durchgemachten Gefühle werden sehr authentisch, nachvollziehbar und vor allem transparent geschildert. Man fühlt den Schmerz, die Zerrissenheit, den Zweifel, aber auch die Liebe. Die Seiten fliegen einfach so dahin und die rund 400 Seiten hätten gar nicht besser genutzt werden können. Daneben gibt es herrliche Auszüge von Sarkasmus, Ironie und einer guten Portion Zynismus, dies alles lockert die Atmosphäre unheimlich auf und macht die Charaktere gerade so interessant. Die Dialoge und Erzählungen sind erfrischend, lebendig, herzerwärmend, mit süßen Momenten versetzt, aber in seiner Tiefe, Thematik und Ernsthaftigkeit sehr ehrlich, traurig und ergreifend. Die Kapitelleselänge ist unterschiedlich lang und die einzelnen Kapitel tragen zusätzliche Untertitel. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus den beiden Sichten im Wechsel wiedergegeben.

Mein Fazit: Eine tiefgreifende Geschichte, die eine Tragik aus der Vergangenheit mit in die Zukunft nimmt und den Mut braucht laut ausgesprochen zu werden. Es ist intensiv, herzzerreißend und geht direkt ins Herz.

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Veröffentlicht am 11.03.2023

Der Detective und sein Zauberer...

Hunter B. Holmes: Studienfach Mord
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Mit „Hunter B. Holmes – Studienfach Mord“ begibt man sich auf eine spannende Mordaufdeckung. Eine herrliche London Cosy Crime und mein erstes Leseabenteuer vom Autor Wolf September.

Mit dieser Cosy Crime ...

Mit „Hunter B. Holmes – Studienfach Mord“ begibt man sich auf eine spannende Mordaufdeckung. Eine herrliche London Cosy Crime und mein erstes Leseabenteuer vom Autor Wolf September.

Mit dieser Cosy Crime geht es ins schöne London. Es ist humorvoll, modern, wenn auch mit etwas snobigen Flair, es beginnt sogleich mit einem Morddelikt, aber auch etwas Zeit für die flirtige Liebelei verbunden und einer spannenden Verbrechensaufdeckung. Direkt geht es in die Handlung hinein und man landet direkt beim Ehepaar Herb und Max, die uns das ganze Buch lang begleiten werden. Danach geht es zu Detectiv Inspector Holmes, Hunter B. Homes (43), der mit David Cloverfield (34)einen neuen Partner an seine Seite gestellt bekommt. Die Chemie zwischen den beiden stimmt sofort und mit der Handlung und ihren Ermittlungen wachsen sie immer mehr zusammen und werden ein gut funktionierendes Team.
Ihr erster gemeinsamer Fall, ein ungeklärter Todesfall, bringt sie an die Universität. Ein Professor ging bei seiner Vorlesung zu Boden und verstarb an Ort und Stelle. Ab da an begann die Ermittlung, die Verhöre und die Detektivarbeit. Viele Personen kommen in betracht, wer ist es gewesen: der Hausmeister, die Studentin, der Assistent, der Protegé, der Rivale, der Ehemann, der Sekretär und der mysteriöse Mr. X, dies gilt es herauszufinden und den Hinweisen zu folgen.
Die Handlung ruht sich nicht lange auf Nebensächlichkeiten aus und schreitet schnell voran, baut stetig mehr und mehr Spannung auf, mit nicht vorhersehbaren Wendungen, begleitet von Humor neben der Polizeiarbeit und leichten Liebesausflügen.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden, die landschaftlichen Beschreibungen und Handlungen hatte man direkt vor Augen und empfand man einfach direkt nach. Ansonsten ging es locker, flüssig, leicht, spannend und spritzig, mit gelungenen und kecken Dialogen voran. Die aktiven Charaktere der Story wurden sehr gut verkörpert, es wird sich auf das nötigste konzentriert, aber sie bringen das gewisse Etwas mit. Es bleiben keine Fragen offen und der Fall wird komplett aufgedeckt. Die Kapitellängen haben eine ungefähre gleichbleibende Leselänge.
In der Erzähl-Perspektive wird die Story von den verschiedenen Akteueren erzählt, überwiegend bleibt es natürlich bei Hunter.

Mein Fazit: Mit einem sehr guten Spannungsgefühl, der richtigen Prise Humor und einer leichten flirtigen Stimmung habe ich diesen Roman sehr genossen und freue mich auf weitere Abenteuer.

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Veröffentlicht am 05.03.2023

Zeit zum Glücklichsein

Bezaubernder April
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„Bezaubernder April“ ist der 12. Band der Perlen der Literatur, die von Ralf Plenz und dem Input-Verlag neu wiederveröffentlicht wurden. Nur Titel, die bereits im 19. oder 20. Jahrhundert in Europa erschienen ...

„Bezaubernder April“ ist der 12. Band der Perlen der Literatur, die von Ralf Plenz und dem Input-Verlag neu wiederveröffentlicht wurden. Nur Titel, die bereits im 19. oder 20. Jahrhundert in Europa erschienen sind und zeitweise sehr erfolgreich waren oder sprachliche Besonderheiten aufweisen, sind die sogenannten wiederentdeckte Perlen und dürfen Leserherzen neu erfreuen. Übersetzt und mit einem Vorwort versehen von Gerrit Pohl.
Vier Frauen erleben in einer italienischen Villa sonnige Tage abseits des Alltags. Vanity Fair empfahl vor Kurzem das fast 100 Jahre alte Buch, das damals unter dem Titel „Verzauberter April“ veröffentlicht wurde. In dieser Neuübersetzung heißt es „Bezaubernder April“ und wurde ein wenig gekürzt sowie sprachlich modernisiert.

Vier englische Damen entfliehen dem trüben Londoner Alltag und reisen gemeinsam nach Italien – eine Reise, die einige Überraschungen mit sich bringt. In einem Palazzo am Meer, zwischen Pinien und Glyzinien entdecken sie nicht nur die Verzauberungskraft des mediterranen Frühlings, sondern auch die Liebe … Von diesem verzauberten April erzählt Elizabeth von Arnim vergnüglich und mit viel Charme in ihrem bekanntesten und erfolgreichsten Buch. Im englischen heißt es „The Enchanted April“ und wurde bereits als Broadway-Stück aufgeführt, zweimal verfilmt und verschiedene Bühnenstücke inszeniert.

Der Roman erschien erstmals 1922 und beginnend in London, später dann ausschließlich aus dem frühlingshaften Italien, Mezzago. Die Erzählung ist im Stil von Jane Austen Verfilmungen und mit einem herrlichen ironischen Humor. Ich mag diese Filme in diesem Stil sehr und beim Lesen konnte ich es mir bildlich und leibhaftig vorstellen. Auch wenn ich zu Beginn mir erst an diesen Stil der damaligen Zeit gewöhnen musste und an den Umgang in der damaligen Zeit. Der moderne Einschub hat mir hier mehr geholfen, als sicherlich die Originalausgabe. Die Anrede ist durchgängig mit Miss, Mrs. oder Mr. Versehen und dem Nachnamen der Person oder eine andere förmliche Anrede. Ansonsten ist der Schreibstil sehr lebendig, bildhaft stark ausgeprägt und beschreibt eine wunderschöne Kulisse. Daneben gibt es 4 Frauen die unterschiedlicher nicht sein könnten und ihren Gedanken, teils verborgen, freien Lauf lassen und für den Leser umso herzlicher, humorvoller und skurriler herüberkommen. Auch die wenigen männlichen Exemplare bilden da keine Ausnahme, jedoch stehen die Frauen im Vordergrund.
Manche Stellen kamen mir etwas zu langatmig und ausführlich vor. Dennoch denke ich, ist es der damaligen Ausdrucksweise geschuldet. Aber die Handlung nimmt steig an Fahrt zu und zum Ende hin überschlagen sich wahrlich die Ereignisse.
Die Kapitelleselängen sind länger gehalten. Das Cover ist heute passend zur Buchreihe der Perlen der Literatur in dunkelblau gehalten. Im Inneren trifft man auf kaligrafische Hingucker mit prägnanten Stichworten und Wissenswertem zum Buch.

Zu Beginn trifft man auf Mrs. Lotty Wilkins (30), verheiratet, die ihrem hausfrauenähnlichen Zustand nur zu gerne entfliehen würde. Eine kleine Anzeige in The Times weckt ihr Interesse für 4 Wochen im April dem grauen englischen Alltag zu entfliehen und dem wunderschönen Frühling in Italien zu frönen. Sie sieht keine bessere Begleiterin als Mrs. Rose Arbuthnot (33), die sich der Kirche verschrieben hat und genauso wenig glücklich erschein. Sie schafft es sie zu überzeugen und mit einer weiteren Annonce finden sie zwei weitere Damen für ihre Reise Lady Caroline Dester (28), Spitzname Stups, und die ältere Mrs. Fisher (65). Jede der Frauen ist anders, meistert anders ihren Alltag und versucht diesem auch aus einem bestimmten Grund zu entfliehen. Die einen wollen Ruhe und Zeit zum Nachdenken, entfliehen dem immer gleichen Trott, die anderen brauchen ein neues Umfeld und alle wollen letztlich nur eins, glücklich sein. Der Ort an dem sie reisen hat sofort eine besondere Wirkung und etwas magisches an sich. Er verzaubert wahrlich und besinnt zu dem ursprünglichen zurück. Alle lernen sich näher kennen, machen wozu sie Lust haben, wachsen zusammen, auch wenn es nicht sofort ersichtlich ist, denn jeder hat zu Beginn noch seine Bedenken und Vorurteile, doch diese gilt es zu bereinigen und sich für den jeweils anderen zu öffnen. So entstehen sehr nachdenkliche Phasen eines jeden einzelnen. Besonders Lotty hat ein ganz besonderes Gespür Dinge hervorzusehen und ein glücklich darüber zu sein, das sie so geschehen sollen. Sie die am verrücktesten erscheint, bringt den Sonnenschein in die Herzen hinein. Jede zieht am Ende ihre Lehren und weiß nach der Zeit, wie es gewiss nicht mehr weitergehen soll und wie sie sich und mit wem ihre Zukunft vorstellen wollen.

Mein Fazit: Eine besondere Rarität der Literaturgeschichte mit einem bezaubernden Flair und einer außergewöhnlichen Erzählweise, die einen immer wieder schmunzeln lässt und auch die Wunder der Erzählung miterleben lässt.

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