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Veröffentlicht am 16.10.2019

Lustige Anekdoten - die Dritte!

Nenne drei Streichinstrumente: Geige, Bratsche, Limoncello
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"Nenne drei Streichinstrumente - Geige, Bratsche, Limoncello" von Lena Greiner und Carola Padtberg, ist wie die beiden Bände zuvor ein gelungenes Sammelsurium lustiger Anekdoten.
Wie schon bei den beiden ...

"Nenne drei Streichinstrumente - Geige, Bratsche, Limoncello" von Lena Greiner und Carola Padtberg, ist wie die beiden Bände zuvor ein gelungenes Sammelsurium lustiger Anekdoten.
Wie schon bei den beiden Bänden davor ist das Buch wieder gut strukturiert, die Anekdoten, Berichte, Dialoge, usw. werden in Kapitel nach Schulfächern eingeteilt. Einen eigenen Abschnitt gibt es für lustige Ausreden. Außerdem gibt es dieses Mal ganz neu zusätzlich die schlagfertigen Antworten der Lehrer auf Bosheiten und Frechheiten. Auch ganz neu ist dieses Mal ein eigenes Kapitel aus der Sicht der Schüler über die Stilblüten und Eigenheiten, die sich Lehrer leisten.
Insgesamt alles wie immer zum kaputtlachen und bauchhalten komisch!
Leider ist wie bei den Bänden davor auch ein Schwachpunkt, dass man die oft ein bis zwei Seiten langen Einleitungstexte für jedes Kapitel und Unterkapitel oft gar nicht bräuchte. Manchmal ärgert man sich sogar, dass man sie vor den eigentlichen Anekdoten gelesen hat, weil sie meistens schon alles vorwegnehmen. Jeder Witz ist nur noch halb so lustig, wenn ich vorher schon mit einer Kurzzusammenfassung auf die Pointe vorbereitet werde.
Natürlich können die Autorinnen die Originaltexte nicht einfach unkommentiert aneinander reihen, aber so viel müsste man vorher nicht verraten, wie es hier oft der Fall ist.

Trotzdem wieder eine sehr lustige Sammlung!

Veröffentlicht am 16.10.2019

Sehr lustig, sehr spannend!

Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse
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"Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse" von Max Brallier und Douglas Holgate ist ein Comicartiges Kinder-/Jugendbuch, das bestimmt auch Lesemuffel fesselt.

Wir geraten mitten hinein in ...

"Jack, der Monsterschreck, und die Zombie-Apokalypse" von Max Brallier und Douglas Holgate ist ein Comicartiges Kinder-/Jugendbuch, das bestimmt auch Lesemuffel fesselt.

Wir geraten mitten hinein in Jacks sonderbare neue Welt nach dem Weltuntergang: Von einem Tag auf den anderen sind in der ganzen Stadt Monster und Zombies aufgetaucht. Als Jack sich von der Schule bis zu seinem aktuellen Zuhause durchgeschlagen hatte, war seine Pflegefamilie aber schon über alle Berge. Jack versteckte sich in seinem Baumhaus und verschlief die nächsten Tage. Danach war die Stadt Menschenleer. Die, die noch da waren, waren zombiefiziert. Von da an begann Jack ein neues Leben. Er musste überleben, dabei half ihm aber sein Faible für Computerspiele. Indem er sein neues Leben wie ein Spiel sah, war es nicht ganz so schwer. Aber trotzdem einsam. Im Laufe der Geschichte schafft Jack es, einige seiner früheren Freunde (und Feinde) wiederzufinden und einen Endboss zu besiegen - und das obwohl es erst der erste Teil einer Serie ist! Ich bin schon gespannt auf die nächsten Teile.

Nach der Leseprobe dachte ich zuerst, dass es sich dabei eher um ein seichtes Buch mit wenig Handlung und dem Hauptaugenmerk auf die comicartigen Bilder von Monstern und Zombies handelt. Das war aber überhaupt nicht so! Die Geschichte hat durchaus Tiefgang, Themen wie Freundschaft und Widerspruch gegen ein klischeehaftes Frauenbild prägen die gesamte Story. Darüber hinaus darf aber auch eine gehörige Portion nonsense, Übertreibung und Selbstironie gerade in einer solchen Apokalypse-Geschichte nicht fehlen.
Das ist eine absolut gelungene Mischung. Die Bilder sind in einem lockeren, comicartigen Zeichenstil und helfen dabei, auch Lesemuffel bzw. Comicfans zu fesseln. Man darf allerdings die Bilder nicht einfach weglassen oder über sie hinweglesen, denn im Gegensatz zu anderen (Kinder-)Büchern enthalten die meisten Bilder hier handlungswichtige Sätze oder Dialoge.

Insgesamt ein cooles neues Kinderbuchkonzept, das mir sehr gut gefällt! Ich bin auf die nächsten Teile gespannt.

Veröffentlicht am 28.09.2019

Alltag in einer schottischen Buchhandlung

Tagebuch eines Buchhändlers
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In "Tagebuch eines Buchhändlers" schildert Shaun Bythell seinen ganz normalen Alltag, um nicht zu sagen, den ganz normalen Wahnsinn, den man als Leiter einer Buchhandlung Tag für Tag und Woche für Woche ...

In "Tagebuch eines Buchhändlers" schildert Shaun Bythell seinen ganz normalen Alltag, um nicht zu sagen, den ganz normalen Wahnsinn, den man als Leiter einer Buchhandlung Tag für Tag und Woche für Woche erlebt.

Er muss sich mit Kunden und seinen Mitarbeitern herumschlagen, mit der Post, Telefonanfragen oder mit netten Konkurrenten wie Amazon, um die man aber nicht herumkommt. Begonnen hat das ganze eigentlich ganz harmlos. Er wollte immer mal wieder lustige Sprüche oder Anfragen notieren. Es wurde dann aber ziemlich schnell ein Tagebuch daraus, weil ständig und jeden Tag lustige, skurile und schräge oder auch traurige Geschichten geschahen. Wir lernen neben unserem klischehaften schottischen Buchhändler Shaun auch seine Mitarbeiter und einige seiner Stammkunden und Freunde mit all ihren Marotten kennen, viele auch lieben. Mit manchen, wie z.B. mit seiner Mitarbeiterin Nicky, bin ich als Leserin aber nie warm geworden. Überhaupt scheint die Buchhandlung dadurch, dass Buchhandlungen im allgemeinen angeblich auf dem absteigenden Ast sind und dadurch dass Shaun kein hohes Gehalt zahlen kann, eigentlich fast nur schräge Vögel als Mitarbeiter anzulocken, die meistens weder zu Shaun, noch zu den Kunden besonders höflich sind, und die anscheinend Spaß daran haben, das Geschäft durcheinanderzubringen.
Das hat mich etwas gestört und auch, dass Shaun nichts oder wenig dagegen unternimmt, vielleicht weil es ihm egal ist, vielleicht aber auch, weil es ihm nicht liegt "den Chef raushängen zu lassen", was aber manchmal nötig wäre.

Die Sprache des Tagebuchs ist meistens abgehackt und eher emotionslos. Die Gefühle und der Humor kommen eigentlich nur von den Geschehnissen an sich. Das mag zu Shauns Auffassung seines literarischen Talents passen, als Leser würde man sich aber manchmal doch noch den ein oder anderen Satz mehr oder die ein oder andere ausgedrückte Emotion zum Geschehen wünschen. Das ist aber auch der einzige Grund, warum ich dem Buch nur 4 Sterne gebe.

Insgesamt hat mir die Lektüre Spaß gemacht, auch wenn sie einfach ein wahllos herausgegriffenes Jahr im Leben eines Buchhändlers darstellt und genauso gut ein paar Monate vorher einsetzen könnte oder ein paar Monate länger schildern könnte. Die Geschichten würden sich vermutlich nicht sonderlich unterscheiden und auch, wenn eigentlich nur Besonderheiten geschildert werden, schleicht sich doch, besonders auch durch die Sprache und Erzählweise ein Gefühl von Monotonie und gleich ablaufenden Tagen und Wochen ein - aber das ist wahrscheinlich in jedem noch so spannenden Beruf so.

Besonders gut gefallen und positiv hervorheben möchte ich noch Shauns Hass auf Amazon im Allgemeinen und auf den Kindle im Besonderen. Den sollten wir uns alle zu Herzen nehmen und mehr und öfter bei unseren lokalen Buchhändlern einkaufen.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Guter Ratgeber; bitte trotzdem zum Arzt gehen!

Kräuter bei Kofpschmerzen
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"Kräuter bei Kopfschmerzen" von Anja Schemionek und Katharina Hinze aus dem Hause Kamphausen Media und Aurum ist ein guter Ratgeber bei der Suche nach alternativen Behandlungsmethoden von Kopfschmerzen.

Ich ...

"Kräuter bei Kopfschmerzen" von Anja Schemionek und Katharina Hinze aus dem Hause Kamphausen Media und Aurum ist ein guter Ratgeber bei der Suche nach alternativen Behandlungsmethoden von Kopfschmerzen.

Ich bin auf dem Land aufgewachsen und habe mich schon von Kindesbeinen an viel mit der Natur beschäftigt. Viele der im Buch vorgestellten Heilkräuter kannte ich deshalb schon. Für mich war es nichts Neues, dass die Acetylsalicylsäure des Aspirins auch in Weidenrinde enthalten ist, oder dass starkes Minzöl durch seine kühlende Wirkung Spannungskopfschmerzen lindern kann. Trotzdem habe ich durch das Buch noch einige neue Tipps und Tricks bekommen, und altes Wissen wurde wieder in Erinnerung gerufen.

Natürlich muss immer dazu gesagt werden, dass über kurz oder lang eine Therapie mit Heilpflanzen den Gang zum Arzt nicht ersetzen kann. Wer länger oder häufiger Kopfschmerzen hat sollte das von einem Spezialisten abklären lassen um die schlimmsten Ursachen ausschließen zu können.
Bei harmlosen Spannungskopfschmerzen, ist neben mehr und anderer Bewegung und Sport, aber ein Verzicht auf Schmerzmittel und eine Behandlung mit Heilpflanzen sicher sinnvoll. Bei vielen anderen Kopfschmerzarten kann das auch der Fall sein.
Ich muss leider sagen, dass meine Migräne manchmal so schlimm ist und ich in der Leistungsgesellschaft auch so funktionieren will, dass mir in diesen Fällen die Behandlung mit Kräutern nicht ausreicht. Ich möchte eine möglichst schnelle Wirkung und möglichst nicht nur Schmerzlinderung sondern Schmerzfreiheit. In diesen seltenen Fällen greife ich dann doch zur Tablette. Für die harmloseren, häufigeren Fälle lasse ich (jetzt und schon vor der Lektüre) die Tablette lieber weg und greife zu anderen Mitteln.

Veröffentlicht am 26.09.2019

Klassische Krimispannung

Das Geheimnis der vier Briefe
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"Das Geheimnis der vier Briefe" von Sophie Hannah trägt den Untertitel "Ein neuer Fall für Hercule Poirot" wirklich zurecht. Freunde der klassischen Agatha Christie-Krimis rund um den eitlen aber genialen ...

"Das Geheimnis der vier Briefe" von Sophie Hannah trägt den Untertitel "Ein neuer Fall für Hercule Poirot" wirklich zurecht. Freunde der klassischen Agatha Christie-Krimis rund um den eitlen aber genialen Detektiv dürfen sich wirklich über einen authentischen und charakteristischen neuen Fall freuen.

Anders als Agatha Christies Poirot hat dieser hier aber während der ganzen Geschichte durchblicken lassen, wie weit er im Kopf schon bei der Lösung des Falls ist, und besonders, dass er die Lösung eben noch nicht weiß, obwohl der festgesetzte Tag der Täterentlarvung kurz bevorsteht. Solche Gefühls- und Gedankenoffenheit sind wir von unserem Meisterdetektiv zwar nicht gewohnt, aber sie ist zur Abwechslung mal ganz angenehm - man fühlt sich als Leser nicht gar so dumm. Was mich etwas gestört hat ist, dass Poirot viel mehr sprachliche Fehler macht als im Original. Das müsste nicht sein und lässt ihn, der ja eigentlich Perfektionist ist, manchmal unnötig schludrig erscheinen.

Insgesamt war ich aber sowohl von der Sprache und Erzählweise, als auch von den Figuren und der Handlung wirklich begeistert. Ein grandioser Krimi, der nicht nur das Original nachahmt, sondern eine eigenständige großartige Leistung vollbringt.