Washs hartes Leben hautnah
Washington Black"Washington Black" von Esi Edugyan ist ein spannender, mitreißender, tragischer und wachrüttelnder Roman.
Der Sklavenjunge Wash wird auf der Faith-Plantage auf Barbados geboren, seiner Mutter weggenommen ...
"Washington Black" von Esi Edugyan ist ein spannender, mitreißender, tragischer und wachrüttelnder Roman.
Der Sklavenjunge Wash wird auf der Faith-Plantage auf Barbados geboren, seiner Mutter weggenommen und von seinem Besitzer ironisch George Washington genannt, den Nachnamen Black erhält er vom Besizer. Er muss mit seinen jungen Jahren schon viel mitansehen und miterleben. Vermutlich führt er das ganz normale Sklavenleben auf einer Zuckerrohrplantage. Er erlebt schwere Bestrafungen und Tötungen von anderen mit, erleidet selbst schwere Verletzungen bei der Arbeit. Doch all das bessert sich, als der erfinderische Bruder des neuen Plantagenbesitzers einen Gehilfen braucht. Da er eine Art Luftschiff entwickelt muss der Gehilfe vor allem klein und leicht sein - die Wahl fällt auf Wash. Sein neuer Herr Titch behandelt Wash sehr viel besser als vorher: er darf im Haus schlafen, sich waschen, bekommt normale Kleidung und lernt. Dabei kommt sein verborgenes Talent zum Vorschein: er kann sehr gut und sehr realistisch zeichnen. Als dann die Katastrophe ausbricht, ein Cousin der zu Besuch ist, erschießt sich selbst, Wash findet ihn und wird wegen Mordes gesucht, bleibt den beiden nur die Flucht mit dem neu gebauten "Wolkenkutter". Sie kommen nicht weit und müssen auf einem Schiff notlanden. Von da an beginnt eine Reise um die halbe Welt, bis sein Herr Wash schließlich zurücklässt. Der immer noch kleine Junge, er ist noch kein Teenager, muss sich von nun an alleine durchschlagen.
Ich will nicht mehr verraten. Die Geschichte ist hat und spannend, aber auch gefühlvoll und herzlich. Die Autorin schafft es meisterhaft all diese verschiedenen Gefühle zu vermitteln und dabei genau den Anschein zu erwecken, wir würden Washs eigene Gedanken und Worte lesen. Sie beschreibt vieles ganz besonders, was Wash zum ersten Mal erlebt und wofür er noch keine Worte kennt. Das macht das ganze umso intensiver und es geht einem dadurch umso näher.
Ich bin sehr froh, dass ich das Buch lesen und Washs Geschichte miterleben durfte. Obwohl ich normal keine Bücher lese, bei denen nicht klar ist, ob es ein Happy End gibt oder nicht, bin ich von diesem doch harten Stoff sehr begeistert.